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Dieses Thema hat 177 Antworten
und wurde 19.095 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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Serpel Offline




Beiträge: 47.327

22.02.2016 14:34
#151 RE: Da brat mir einer... Antworten

Zitat von Wisedrum im Beitrag #150
Wenn ja, was für ein Aufwand für den Lehrkörper.

Moderne Schüler sind anspruchsvoller als wir damals waren. Die Friss-oder-stirb-Mentalität geht heutzutage nicht mehr, da hast du sofort zehn bis zwanzig Mütter am Hals.
Zitat von Wisedrum im Beitrag #150
Vielleicht nochmal über's Punktesystem nachdenken.

Pssst - niemandem verraten: Durch Reduktion der verlangten Maximalpunktzahl machst du die Guten noch besser, aber die Schlechten bleiben schlecht (bei strikt linearer Skala).
Zitat von Wisedrum im Beitrag #150
Wenn einer schon die Aufgabe richtig ins Heft übertragen hat, halbe Punktzahl.

Dabei beginnt für die meisten bereits das Problem ...

Gruß
Serpel

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.556

22.02.2016 21:05
#152 RE: Da brat mir einer... Antworten

Zitat von Serpel im Beitrag #151

Die Friss-oder-stirb-Mentalität geht heutzutage nicht mehr, da hast du sofort zehn bis zwanzig Mütter am Hals.



Dir zunächst Alles Gute zum Geburtstag, der heute ist, wie ich in einem anderen Thread las.

Dieses "friss Vogel oder stirb Ding" bescherte manchem damals einen fiesen Mathetod,
der durch schlaue Verwandte oder massiven Einsatz von Nachhilfe abgemildert werden konnte.
Diese Form der unterstützenden Geistesaufhellung wird auch heute liebend gern praktiziert.

Statt so viele Mütter gleichzeitig auf den Plan zu rufen, erscheint es sinnvoller einen Elternabend einzuberufen.
Dafür sorgen sie meist von allein in so einem Fall.
Das scheinst Du zu umgehen durch fleissiges Methodenvarieren und stetes Anpassen der Didaktik.
Wünsche Dir, dass Du alle, oder die meisten mitnimmst. Wird dennoch schwierig bleiben.

Zu meiner Refrendariatszeit, im vergangenen Jahrtausend, mussten dem Direktor von den Arbeiten 3
Exemplare, gut, mittel, schlecht, vorgelegt werden zur Absegnung. Vielleicht haben die Führungskräfte für
diese Art der Qualitätskontrolle heute gar keine Zeit mehr, da sie mit dem Bearbeiten von Reformen und sonstigen
Veränderungen mehr als genug eingebunden sind. Wenn doch, ist es von Vorteil, dass sie fachfremd gegenüber
den eigenen Fächern sind.

Wisedrum

Serpel Offline




Beiträge: 47.327

23.02.2016 07:37
#153 RE: Da brat mir einer... Antworten

Zitat von Wisedrum im Beitrag #152
Dir zunächst Alles Gute zum Geburtstag, der heute ist, wie ich in einem anderen Thread las.

Dangge, Wisedrum!
Zitat von Wisedrum im Beitrag #152
Zu meiner Referendariatszeit, im vergangenen Jahrtausend, mussten dem Direktor von den Arbeiten 3
Exemplare, gut, mittel, schlecht, vorgelegt werden zur Absegnung. Vielleicht haben die Führungskräfte für
diese Art der Qualitätskontrolle heute gar keine Zeit mehr, da sie mit dem Bearbeiten von Reformen und sonstigen
Veränderungen mehr als genug eingebunden sind. Wenn doch, ist es von Vorteil, dass sie fachfremd gegenüber
den eigenen Fächern sind.

Lese zum ersten Mal von dieser Variante und finde sie nicht schlecht. Allerdings bedeutete das für den Rektor ne Menge Zusatzarbeit, die tatsächlich aus den vermuteten Gründen nicht mehr geleistet werden könnte. Und es würde auch eine Übernahme der Verantwortung bedeuten, die möglicherweise gar nicht so sehr gewünscht ist ...

Gruß
Serpel

Falcone Offline




Beiträge: 112.430

23.02.2016 08:00
#154 RE: Da brat mir einer... Antworten

Das kenne ich aus meiner Schulzeit auch noch. Der Direx, wie wir ihn nannten, hatte sogar diese drei Arbeiten unterschrieben und wir schauten, bei wem die Unterschrift drunter ist.

Grüße
Falcone

PepPatty Offline




Beiträge: 8.602

23.02.2016 09:10
#155 RE: Da brat mir einer... Antworten

Das gibt es heute immernoch.
Das Kind bekam desshalb mal eine Arbeit lange nach den Anderen zurück.
Sie wusste zwar welche Note drunter stand, benötigte den "Beweis" zwecks einstreichen der Taschengeldaufbesserung.
Da hörte ich das Erste mal von dieser Methode.

Grüße PepPatty

....wartend auf den Frühling....

Mattes-do Offline




Beiträge: 6.839

23.02.2016 09:22
#156 RE: Da brat mir einer... Antworten

Also ich finds ja schade das dieser Fred durch nichts mit dem Thema zu tun habendes Geplapper kaputt gemacht wird.

Gruß,
Mattes

Serpel Offline




Beiträge: 47.327

23.02.2016 10:04
#157 RE: Da brat mir einer... Antworten

Führ dir mal diesen Fred zu Gemüte, dann weißt du, wie militante Störmanöver im Forum aussehen. Und warum ich auf entsprechende Befindlichkeiten keine Rücksicht mehr nehme.

Gruß
Serpel

decet Offline




Beiträge: 7.596

29.02.2016 11:44
#158 RE: Der Spund Antworten

Wie konnte ich ihn vergessen? Er war - und ist - ein Urgestein im MC Böse Buben. Er und der Präsi und deren bester Freund (den die Bergmeister wenig später erschlug) hatten Ende der 60er den Klub gegründet. Der Präsi hatte eine R50 (die er recht bald zerdrehte und durch eine Honda ersetzte), und der Spund - das weiß ich gar nicht mehr. Es war aber nix Besonderes, denn obwohl er als Sohn eines alteingesessenen Traditionshandwerkers und vierstöckigen Eckhausbesitzers für umsonst zu Hause wohnte, und sein überdurchschnittlich hohes Taschengeld für Saus und Braus ausgeben konnte, hatte er nie so viel übrig, um für ein teures Mopped zu sparen.

Sein Fahrstil war… nun ich will nichts beschönigen, schnell und riskant. Das heißt, schnell war er eigentlich nicht, weil er sich im Mittel bei jeder dritten Ausfahrt hinlegte, und das versaut auch den besten Schnitt. Und obwohl er sowohl durch die Beziehungen seines Papis als auch des Klubs die Reparaturen für kleines Geld gemacht bekam - die Ersatzteile mußte er bezahlen.

Feigling war er keiner. Vielleicht lag es daran, daß Feigheit oft auf Durchblick gründet, aber das ist ja kein Widerspruch. Da war zum Beispiel die Geschichte mit dem Hasenfuß-Spiel. Als der Klub noch kein eigenes Klubhaus hatte, traf man sich zum Stammtisch im Wirtshaus Belfort, wo neben dem für den Klub namensgebenden Starkbier auch übergroße Schnitzel zu Schleuderpreisen feilgeboten wurden. Im Biergarten gab es ein paar große Baumstümpfe, wo alte Kastanien den Biertischen hatten weichen müssen, und an einem dieser Stümpfe spielten der Spund und der Arno besagtes Hasenfuß- oder besser Hasenhand-Spiel. Da legte abwechselnd einer den Zeigefinger auf den Stumpf, und der andere versuchte, ihn mit dem Montiereisen zu treffen. Mit dem langen Montiereisen. So nach der fünften oder sechsten Halben wurde es dem Spund zu langweilig, oder er paßte einen Moment lang nicht auf - der Arno schlug zu und erwischte den Finger. Das knackende Geräusch war im ganzen Biergarten zu hören. Sagt der Arno: "Du blöder Hund, wenn ich gewußt hätte, daß Du'n nicht wegziehst, hätt' ich doch nicht so fest zugeschlagen!" Worauf der Spund zurückgab: "Und wenn ich gewußt hätte, daß Du so fest zuhaust, hätt' ich ihn nicht liegen gelassen." Dann tranken sie ihre Bierkrüge leer, der Spund setzte sich beim Arno hintendrauf, und die beiden Helden fuhren in die Notaufnahme des nahe liegenden Krankenhauses, um des Spunds gebrochenen Finger gipsen zu lassen.

Zu den sonntäglichen Klubausfahrten traf man sich bei schönem Wetter auf dem Rathausplatz (an dem auch des Spunds Papa sein Haus und Geschäft hatte), und wenn genügend Teilnehmer eingetrudelt waren, ging's über Land. Der Spund war immer pünktlich, und man vertrieb sich die Wartezeit bis zur Ankunft des Präsis mit mehr oder weniger sinnfreiem Unfug. Zum Beispiel führten der Spund und ich mit tiefgeschnallten imaginären Peacemakern ein Western-Showdown auf dem menschenleeren Platz auf. Oder eines Vormittags erklärte er "Ich glaub, ich hab noch Restalkohol. Wartet mal, ich bin gleich wieder da." Ging ins Rathaus, wo sich auch die Polizeiwache befand, kaufte ein Alkotest-Röhrchen und blies im Beisein des Wachtmeisters hinein, worauf er freudestrahlend verkündete: "Nullkommasieben. Auf geht's, Leute! Ich darf."

Na, und dann hatte er irgendwann seinen Ing. grad. in Kraftfahrzeugtechnik in der Tasche, und heuerte bei Zündapp an. In der Entwicklung, er murmelte dann öfter mal was von einer 350er Zweizylinder, und wir waren alle schrecklich gespannt. Draus geworden ist ja dann doch nix, obwohl (oder weil?) der Spund beteiligt war. Ein paar Monate nach seinem Dienstantritt bei den Zündlern kam er zu mir und beichtete, er müßte für die Getriebeauslegung die Schnittpunkte der Fahrwiderstandskurve mit den Drehzahl-Geschwindigkeits-Geraden in den Gängen finden, und das wäre eine Gleichung 3. Grades, und ob ich nicht - - ? Na, ich besaß einen programmierbaren Taschenrechner, und mit einer Newton-Approximation, die ich in ein paar Minuten darauf eintippern konnte, fand ich die Lösungen für ihn. Ja, ja. Aber Bier hat er mir dafür keins spendiert. Hat er wohl vergessen.

Bald darauf ging's dann mit Zündapp dahin, und der Spund saß als Kollateralschaden auf der Straße. Immerhin gab's eine kleine Abfindung. Von der er sich eine 750er Sport-Guzzi kaufte. In metallic Erbsensuppengrün. Der Nachbar Gerd, der von der CB450 ja einiges an Vibrationen gewohnt war, sagte etwas respektlos "Sehr teurer Vibrator." Aber schnell war sie, zu schnell für den Spund, der nur wenig später bei einem verkackten Überholmanöver einem entgegenkommenden Transit mit dem linken Zylinder die Seite von vorn bis hinten aufschlitzte. Der Zylinder war zwar ab bzw. hing nur noch an einem Bolzen, rettete aber in Zusammenarbeit mit der zähen Harro-Kombi und den ebenso zähen BW-Knobelbechern dem Spund das Leben, denn ohne diese Opferteile wäre nicht nur sein Fuß zu Brei zermatscht worden, sondern das Bein wäre ab gewesen. Und bis zum Eintreffen des Notarztes (es gab noch keine Handys) wäre der Spund wahrscheinlich verblutet.

Fast ein halbes Jahr lag er im Krankenhaus, bis sie seinen Fuß wieder einigermaßen zusammengepuzzelt hatten. Glück im Unglück war, daß er eine fette Krankenhaus-Tagegeldversicherung abgeschlossen hatte, und von der Auszahlung kaufte er… eine 900er Kawasaki, die er in England bei Rickman zu einem bildschönen Cafe Racer umbauen ließ. Mit Nickelrahmen, vielen Scheibenbremsen und auch sonst allem, was in den obersten Regalfächern zu finden ist. Schön war sie ja. Ich sollte sie auch einmal begutachten und in Ehrfurcht erstarren. Die Speichenräder sahen irgendwie nicht so aus… Jeweils zwei sich kreuzende Speichen berührten sich und waren krumm. Ganz regelmäßig, na ja, das ist vielleicht stabiler, dachte ich. Wenn sie ordentlich gespannt sind, dachte ich. Waren sie allerdings nicht, sondern ließen sich mit mäßigem Fingerdruck bewegen. Ich sagte das auch laut, da schnaubte er verächtlich "Da verstehst Du nix davon!", stieg auf und stob davon. Vielleicht hatte er ja Recht.

Nachdem's mit der Karriere als Motorrad-Entwickler irgendwie nicht so klappte, wurde er dann Versicherungsvertreter. Das ernährt ja auch seinen Mann (und Weib und Kind), zumal er alle Geschäftsfreunde seines Vaters als Kunden hatte, und das waren nicht wenige. Mit der Kawasaki fuhr er allerdings nicht zur Kundenbetreuung, den Caffer tauschte er dann irgendwann heimlich, still und leise gegen einen Geländewagen ein. So was braucht man ja schließlich auch, wenn man einen abgelegenen Bauernhof (vom Schwiegervater günstig erworben) zu renovieren hat.

Ja, und jetzt ist er geschieden, der Bauernhof bei der Scheidung draufgegangen, der Geländewagen auch, und vom Mopped ist schon lange, lange keine Rede mehr. Aber der Spund ist immer noch jeden Freitag beim Hüttenstammtisch. Sein Sohn hat übrigens mehr Grips als der Vater. Kommt vielleicht eher nach der Mutter.

Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.

Falcone Offline




Beiträge: 112.430

29.02.2016 11:57
#159 RE: Der Spund Antworten

Wieder eine sehr schöne Geschichte aus deiner Feder, äh, Tastatur. Danke!

Der Anfang erinnert mich an einen Kumpel, auch Sohn, Vater Baufirmenbesitzer, ebenfalls mit genügend Taschengeld gesegnet und immer ein KKR der Top-Klasse fahrend. Und auch jeder dritte Ausfahrt prüfte er den Geschmack des Asphalts oder des umliegenden Graslandes. Aber unser Neid auf seine teuren Mopeds war ihm gewiss.
Als er dann 18 wurde, erhielten wir etwas Genugtuung. Natürlich bekam er wieder ein neues Motorrad zum Geburtstag, aber da seinem Vater die vielen Stürze nicht verborgen geblieben waren, gab es eine ..... BMW R50/5! Das war bei uns so ziemlich das letzte, was ein jeder haben wollte, lahm und altbacken. Und so wurde er erst mal zum Gespött.

Na ja, die 750er Zylinder ließen dann natürlich nicht allzu lange auf sich warten ...

Grüße
Falcone

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

07.03.2016 17:59
#160 RE: Der Spund Antworten

XS 650.....als SE, immerhin 2 Wochen, dann hatte ich eine XJ650.
Da war ich noch DER Urhipster!

P1000748.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)P1000750.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Falcone Offline




Beiträge: 112.430

07.03.2016 18:09
#161 RE: Der Spund Antworten

Jabbanerfahrer im Fahrradständer

Grüße
Falcone

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

07.03.2016 20:01
#162 RE: Der Spund Antworten

woolf Offline




Beiträge: 11.792

08.03.2016 08:36
#163 RE: Der Spund Antworten

Hähä, so einen wie den Spund hatten wir damals in Beckum auch.

Die gab es wohl überall!

Schön geschrieben!

Grüße,
W-olfgang

Pure Vernunft darf niemals siegen!

decet Offline




Beiträge: 7.596

20.01.2017 16:46
#164 RE: Die Einschläge kommen näher Antworten

In der heimatlichen Lokalpostille stand gestern eine schwarz umrandete Anzeige mit einem mir sehr gut bekannten Namen:

http://www.trauer-im-allgaeu.de/Traueran...Josef-Schreiegg

Lang ist's her... Das letzte Mal hatte ich ihn vor über 20 Jahren zufällig beim Tänzelfest in Kaufbeuren getroffen, den Sepp. Da war er aber nicht wegen des Festes nach Kaufbeuren gekommen, sondern um sich beim (vortrefflichen) Augenarzt die Hornhaut des rechten Auges glätten zu lassen, in die ihm ein Metallspan gefahren war. Mit Arbeitsschutz und Sicherheit hatte er ja immer ein - sagen wir entspanntes Verhältnis gehabt. Geschimpft hat er über den Dokt'r, weil er nach der Augensanierung eine leichte Verzerrung im Sichtfeld behalten hatte.

Ruhe in Frieden, alter Edelschrauber!

Dieter (Der Hugo ist übrigens im vergangenen Sommer dahingefahren. Friede seiner Asche.)

Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.

Falcone Offline




Beiträge: 112.430

20.01.2017 19:13
#165 RE: Die Einschläge kommen näher Antworten

Dann pass jetzt aber mal gut auf DICH auf!

Grüße
Falcone

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