Naturgemäß verringert eine grobe Oberfläche die Haftung - also eher suboptimal. Wenn du allerdings ein bekennender Schönwetterfahrer bist, würde mich jetzt mal interessieren, was du am Pirelli auszusetzen hast?
Zitat von FalconeNaturgemäß verringert eine grobe Oberfläche die Haftung - also eher suboptimal.
oh no, nicht in den vogesen... da wirkt das wie sandpapier, aber mit 24er körnung babbt auch im regen wie der teufel... dumm nur das man dann frisch geschotterte stücke nicht von den anderen unterscheiden kann...
Am Pirelli stört mich, dass er allem hinterherläuft, was in etwa in Fahrtrichtung zeigt. Außerdem haben die Franzosen die Unart, Risse mit dicken Bitumenwürsten auszulegen. Und quittiert der Pirelli immer mit einem leichten "Zupfer". Schließlich Fußgängerüberwege: Die Franzmänner bauen diese aus einer mindestens 5mm Schicht auf und zwar meistens direkt hinter einer Abzweigung, so dass man in Schräglage drüber muss und das mögen die Pirellis auch nicht!
All das bin ich von meinen Enduropellen (Bridgestone TW 501/502 oder Metzeler Tourance) nicht gewohnt.
Die Vogesenstraßen haben den Vorteil, dass sich der Trockengrip nicht groß vom Regengrip unterscheidet. Abgesehen von den schon erwähnten Bitumenwürsten, die im Nassen besonders Freude machen. Ansonsten bitte den Schönwetterfahrer nicht zu wörtlich nehmen. Ich bemühe mich halt, nicht im strömenden Regen loszufahren. Ich bin aber nicht wasserscheu.
Ah ja, Thomas. Der BT reagiert allerdings deutlich weniger auf Längsrillen und Bitumenstreifen. Ob der Heidenau das aber auf der Breva auch fertig bringt? ich bin sehr auf deine Erfahrungen gespannt.
@ Irmi Der Avon kann bislang alles genauso gut wie der BT, nur ohne Shimmi und ohne die Nervosität und ohne Sägezähne. Man merkt ihn einfach nicht beim Fahren, während der BT irgendwie immer präsent ist. Preislich liegt er ähnlich, und wie er sich zum Lebensende hin verhält, kann ich noch nicht sagen. Voraussichtlich lebt er aber spürbar länger als der BT. Seine Nässe-Eigenschaften scheinen eher nicht so gut zu sein.
Die eierlegende Wollmilchsau ist halt bei den Reifen noch nicht auf dem Markt.
Ich suche - bezüglich der W - ja auch noch. Mein persönliches Fazit bisher: Acco fällt raus - heimtückisch! TT ist ein guter Allroundreifen. Im letzten Drittel seines Lebens nicht mehr sehr erfreulich. Schlecht zu montieren - deswegen nicht fernreisetauglich. K60 ist mein Reisefavorit. Kann alles ausreichend gut, ist halt wirklich kein Sportreifen. Viel Profil, leicht zu montieren, billig, sehr gutmütig. BT45 ist ideal für Regenrennen. Und wenn er neu ist, auch ganz prima. Kurzlebige Primadonna. Roadrider scheint mir derzeit der ideale Caffer-Reifen zu sein - hat nur leichte Schwächen bei Nässe.
Seit heute habe ich die Gelegenheit, den aktuellen Lasertec zu fahren. Mal sehen, wie der sich so macht. Meine Erfahrungen vor Jahren waren nicht gut.
Zitat Voraussichtlich lebt er aber spürbar länger als der BT.
Also eine Mutmaßung! Laß dir gesagt sein mit dem Reifenverschleiß ist es wie mit Haaretönen. Gestern war noch alles OK und heute ist es schlagartig rausgewachsen.
Na dann berichte doch mal darüber wenn du ihn wechselst.
Zitat Laß dir gesagt sein mit dem Reifenverschleiß ist es wie mit Haaretönen.
Vom Haaretönen habe ich keine Ahnung - aber mit dem Reifenverschleiß ist es genau andersrum: Zuletzt ist immer mehr Gummi da und weniger Rillen - und der Verschleiß geht langsamer vonstatten. Man kann ihn schon recht genau vorhersagen. Aber ich werde im Avon-Fred genau berichten, wann ich die Reifen wechsle und wie sie sich zuletzt verhalten haben.
So! Die ersten 800 km haben wir (die Heidenaus und ich) hinter uns gebracht. Die Reifenpaarung ist äußerst handlich und auf trockener Straße sehr vertrauenserweckend. Bisher ist mir kein Rutscher mehr vorgekommen und auch die Fuhre läuft auch keiner Längsrille mehr nach. Vorne fahre ich mit 2,2 bar und hinten mit 2,6 bar Luftdruck.
Jetzt warten wir auf Regen!
@Falcone: Setzt bei dir der Seiten- oder der Hauptständer auf! Meine beiden Fußrasten hatten schon Bodenkontakt. Der Seitenständer ist noch kratzfrei und einen Hauptständer habe ich nicht dran!
Zuerst setzen die Fußrasten auf (klar), dann der Seitenständer mit der kleinen Schlaufe, mit der man ihn runter tritt. Den Hauptständer bringe ich nur zum Aufsetzen, wenn sie in einer stark Kurve einfedert - was dann schon gar nicht gut ist. Eigentlich kommt das aber bei mir im Solobetrieb nicht vor. Angenehm ist auch, dass der Kardan fast keine Reaktionen zeigt. Es gibt weder das Lastrucken der großen Guzzis noch das Einfedern beim Gaswegnehmen wie bei den älteren BMWs - und auch keinen Fahrstuhleffekt. Man merkt einfach gar nicht, dass sie einen Kardan hat.
Mir fällt gerade noch was zu deinen Stoßdämpfern ein: Die Breva wurde ja mit zwei Arten von Stoßdämpfern ausgeliefert. Welches Baujahr ist denn deine?
Meine ist aus 2008 und hat damit die unsäglichen Sachs-Federelemente. An den mangelnden Komfort habe ich mich inzwischen bedingt gewöhnt. Solange es geradeaus geht gibt es auch kein Problem. Letztens hatte ich aber in Schräglage ein richtiges Schlagloch erwischt. Und da merkt man schon, dass die Federbeine nix taugen.
Mit dem Kardan hast du Recht! Ich wollte schon die Kette schmieren...
Der Guzzi sehr ähnlich war der Kardan der seeligen Güllepumpe. Meine Boxer-GS waren jedoch richtige Trampeltiere. Durch die Momentabstützung wird der Fahrstuhleffekt zwar unterbunden. Bei Vollgas wird die Hinterradfederung jedoch bockhart.
Zitat und hat damit die unsäglichen Sachs-Federelemente
Hm, das stürzt mich jetzt in eine tiefe Sinnkrise. Ich habe auf der 2003er Breva ja noch die alten Luftpumpen, die im Winter durch die Ikons ersetzt werden sollen. Mit denen schaukelt die Breva manchmal ganz schön. Mit den Sachs der V7Classic bin ich voll zufrieden. Ich habe in der Nähe so eine kurvenreiche, schnelle, gut einsichtige Strecke mit vielen Flickstellen und einer ekligen Senke. Das ist meine Fahrwerksteststrecke. Da kann ich über die Sachs nicht klagen. Etwas italienisch straff vielleicht, aber ohne Tücke. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, statt dessen Ikons zu kaufen, ist rausgeschmissenes Geld.
Vielleicht muss ich mich erst an "italienisch hart" gewöhnen!?
Im Gegensatz zur Gabel, die ich eigentlich für recht ordentlich abgestimmt halte, teilen die Federbeine deftige Schläge aus. Und das in Kombination bringt Unruhe ins Fahrwerk. Vorne bügelt's, hinten knallt's. Tendentiell mag ich lieber soft abgestimmte Fahrwerkskomponenten. Ich hatte meine letzte W mit Wilbers-Federbeinen und -Gabelfedern ausgerüstet und dem Bruno ein Fahrergewicht von 70 kg angegeben. Tatsächlich waren's etwas über 100! Zusätzlich habe ich die Federbeine in der maximalen Länge bestellt, dadurch wenig Probleme mit Aufsetzen irgendwelcher Anbauteile und ein wunderbar komfortables Fahrwerk bekommen, welches vorn und hinten gleichmäßig auf Bodenwellen reagiert hat. Bei meiner ersten GS hat mich der trampelige Kardan extrem genervt. Ich habe mir ein WP-Federbein gekauft, welches allerdings keine Vorteile gegenüber der Serie hatte. Also: Federbein raus und zum freundlichen Herrn Braun nach Emmendingen senden. Weichere Feder rein, Druckstufendämpfung (nicht von außen verstellbar) etwas softer und Federbein auf Maximallänge einstellen. Ab dem Zeitpunkt hat jeder von meinem Fahrwerk geschwärmt. Nachteil: Bodenkontakt nur noch mit Fußspitzen und auf Autobahnen bitte nur noch max. 150 fahren! Nicht das ich eine Wissenschaft daraus machen wollte...: Meine G 650 XCountry hat seit drei Jahren Serienfederelemente!
Thomas, in punkto Gabel stimme ich dir zu. Auch ich bin grundsätzlich der Meinung, das falsch verstandene Härte nichts mit einem gut abgestimmten Federbein zu tun hat. Insofern wärst du vielleicht wirklich besser bedient, dir wieder ein von Wilbers abgestimmte Federbeine anzuschaffen. Oder doch Ikons und mit einer Ein-Personen-Feder (das hab ich für die Scrambler machen lassen und bin ziemlich zufrieden). Ich wiege mit Motorradklamotten knapp unter 90 Kilo und empfinde die Sachs bei der Classic zwar als straff aber nicht zu hart. Ich bin aber noch etwas vorsichtig mit der Aussage, weil ich das Motorrad ja noch nicht so lange habe.
Zu den Unterschieden zwischen V7 und Breva habe ich im Guzzu-Fred was geschrieben. Technisch gibt´s keine, im Fahrverhalten machen sich die Räder bemerkbar und du weist ja, wie allein ein anderer Lenker ein Motorrad verändern kann. Bei aller Ähnlichkeit sind sie doch ausreichend unterschiedlich.