Mein Beileid und Mitgefühl für Dich und Deine Familie. Dann ist meinem alten Kunstlehrer ja doch noch ein würdiges Ende gegönnt gewesen. Das Bild mit dem Indianer hat was, so kann ich mich an ihn erinnern.
Ich danke euch ganz herzlich für eure Beileidsbekundungen, sowohl für die hier im Thread als auch für die, die mich per PM erreichten.
Es war tatsächlich noch der allerletzte Wunsch meines Vaters, die 100 noch zu erreichen. Insofern ist es wirklich traurig, dass er das nicht mehr erreicht hat. Aufgrund des hohen Alters, seiner vollwertigen geistigen Präsenz und seinem offenen Umgang mit solchen Themen wie dem Tod hatte er noch zu Lebzeiten alles geregelt und die letzten Monate in völliger innerer Ruhe und Ausgeglichenheit verbracht. Er genoss jeden Tag, der ihm noch vergönnt war und freute sich an allem. Ich glaube, selbst wenn es jemand noch gewollt hätte, man hätte ihn mit nichts mehr ärgern können. So behalte ich die letzte Zeit mit ihm als äußerst harmonisch in Erinnerung. Ich und vor allem auch Falconette haben uns prima mit meinem Vater verstanden, er hat uns viel vermittelt und gegeben. Wir hatten genügend Zeit, über alles zu sprechen, offene Fragen blieben nicht zurück. Auch wenn sein Schlaganfall nicht erwartet worden war, so ist er doch ruhig aus seinem Leben geglitten, welches für ihn rund und abgeschlossen war - bis auf den letzten Geburtstag. Aber man kann halt nicht alles haben. Leider.
Wir haben jetzt zwar einen für uns wichtigen und wertvollen Menschen unwiederbringlich verloren, aber uns war klar, dass dieser Tag immer näher und näher rückt. Und nun war er gekommen.
Zitat Aufgrund des hohen Alters, seiner vollwertigen geistigen Präsenz und seinem offenen Umgang mit solchen Themen wie dem Tod hatte er noch zu Lebzeiten alles geregelt und die letzten Monate in völliger innerer Ruhe und Ausgeglichenheit verbracht. Er genoss jeden Tag, der ihm noch vergönnt war und freute sich an allem. Ich glaube, selbst wenn es jemand noch gewollt hätte, man hätte ihn mit nichts mehr ärgern können. So behalte ich die letzte Zeit mit ihm als äußerst harmonisch in Erinnerung. Ich und vor allem auch Falconette haben uns prima mit meinem Vater verstanden, er hat uns viel vermittelt und gegeben. Wir hatten genügend Zeit, über alles zu sprechen, offene Fragen blieben nicht zurück. Auch wenn sein Schlaganfall nicht erwartet worden war, so ist er doch ruhig aus seinem Leben geglitten, welches für ihn rund und abgeschlossen war
Das hört sich richtig gut an. Beneidenswert. Behalte es genau so und noch lange in Erinnerung. Und schaffe für ihn die 100 !
.......................................................... Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel: Im Tunnel bleibt es immer dunkel. (E.K.)
Ich glaube, an seinem 100sten macht Ihr ne Flasche auf, denkt an ihn und von irgendwo trinkt er bestimmt ein Schlückchen mit. Dann ist er zumindest in Euren Herzen 100. So, wie Du über Deinen Vater schreibst, muss er wirklich ein ganz prima Typ gewesen sein.
Zitat Es war tatsächlich noch der allerletzte Wunsch meines Vaters, die 100 noch zu erreichen. Insofern ist es wirklich traurig, dass er das nicht mehr erreicht hat.
Was sind Zahlen ?
Aber wenn ich mir vorstell, der ist kurz nach dem ersten Weltkrieg in die Schule gekommen, sagenhaft, mit so einem würd ich mal gerne sprechen können.
Ja, er wurde noch im Krieg eingeschult. Geboren unter dem Österreichischen Kaiser. Auch das Leben in Böhmen zwischen den Kriegen war interessant. Erst Deutschböhme auf dem Gebiet der Tschechoslowakei, dann wieder deutscher. Zweisprachig, Studium in Prag. Dann Krieg, Flucht, alles verloren und ein Neuanfang. Diese Generation hat schon was erlebt.
Zitat ...Ja, er wurde noch im Krieg eingeschult. Geboren unter dem Österreichischen Kaiser. Auch das Leben in Böhmen zwischen den Kriegen war interessant. Erst Deutschböhme auf dem Gebiet der Tschechoslowakei, dann wieder deutscher.
Martin, das liest sich (für mich) wie ein déjà-vu, um es mal so auszudrücken. Unsere beiden Väter sind ja sogar aus etwa der gleichen "Ecke" dieser Welt.
Was mich einzig bedrückt (und was einer der Kollegen hier auch erwähnt hat) ist, dass ich meinen Vater wegen seines doch sehr plötzlichen Todes (damals, 1987) nicht mehr all' das fragen konnte, was mich noch an seiner Vita interessiert hätte.
...Eine durchaus grosse Lücke, die sich da auftat.................................................................
Wenn ich mal so zurückdenke - als ich noch nicht so richtig erwachsen war, hat mich das Leben meiner Eltern eigentlich wenig interessiert, und ihre Erzählungen gingen mir teilweise auf die Nerven . Später war's dann aber tatsächlich zu spät .
Besonders spannend fand ich es zuletzt, als die alte Erbtante mit knapp 90 verstorben war: die kannte ich ja immer nur als alte Frau. Als ich dann anfing, ihre Wohnung leerzuräumen, ist mir erst richtig klar geworden, daß die auch mal jung gewesen ist . War ja 'ne andere Zeit, aber die Vorstellung, daß sie bei Kriegsende mit knapp 25 Jahren allein nach Schleswig-Holstein kam, und sich dort ihr Leben eingerichtet hat, hat mich irgendwie fasziniert - nicht nur als Nostalgiker.
Schade, daß mit jeder Generation auch ein großer Teil an Erfahrung, Information und Wissen unwiederbringlich verloren geht ...
"Das Streicheln eines Hundes senkt den Blutdruck und baut Streß ab."
Der kleine Teil an Erfahrung, Information und Wissen wird leider nicht dazu verwendet es besser zu machen... Im Prinzip ist es eh wurscht in 5000 Jahren interessiert das keine Sau mehr, so es die dann noch geben sollte...