Zusammengefasst: Während der Kurvenfahrt ist der Lenker in Kurvenrichtung eingeschlagen, allerdings nur um wenige Grad. Ausnahme ist der Drift (Hinterrad drängt nach aussen) oder der Moment, bevor es Dich auf die Fresse packt, oder... aber Dazu noch was am Ende. Um die Schräglage zu erreichen, die man für eine Kurvenfahrt braucht, benötigt man einen Lenkimpuls in die Gegenrichtung. Möchte ich also, dass das Mopped nach rechts kippt, drücke ich gegen das rechte Lenkerende (oder ziehe alternativ am linken, aber ziehen ist Scheiße). Solange ich das mache, nimmt die Schräglage zu, allerdings nur bis zu einem Maximum von annähernd 90 °. Dabei zeigt das Vorderrad aus der Kurve raus und der Aufstandspunkt des Reifens wandert zur Kurvenaussenseite, der Masseschwerpunkt des Motorrdaes jedoch nicht => Schräglage. Ursache sind Kreiselkräfte (und Gravitation, die kann man halt nicht umgehen)
Zurück zu oder von oben: Tatsächlich gibt es ab einer bestimmten Schräglage, die (abhängig von der Reifenbreite und der Position des Fahrers) keinen Lenkeinschlag benötigt. Die läge bei Reifen mit der Breite 0 und starrem Fahrer bei 45 °. In dem Moment hast du keinen Lenkeinschlag und perfekt ausgeglichenes Kräfteverhältnis. In dem Zustand fährt die Fuhre geradeaus durch die Kurve. 45 ° + X ist aber ein echtes Wort, sowas macht man auf der Landstraße (und mit einem normalen Mopped) nicht.
Selten so viel Wischiwaschi mit deutlichen Tendenzen zum Unsinn gelesen wie das hier:
Zitat von der W Jörg@Turtle irgendwann (ich bezweifle das man das Ausrechnen kann wann, dazu gehen da zu viele unbekannte mit ein) sind die Kreiselkräfte größer als die Reibungskräfte zwischen Belag und Reifen genau das ist der Punkt wo sich die Lenkrichtung umkehrt. Sprich bei niedrigen Geschwindigkeiten geht es dahin wo man lenkt, weil da die Kreiselkräfte klein sind, und sobald die Kreiselkräfte groß genug sind, sorgen sie dafür das das Motorrad in dem Moment wo es eine Lenkbewegung gibt in die andere Richtung (egal ob man bewusst oder unbewusst lenkt). wo der Umkehrpunkt ist hängt von der Geometrie des Motorrades und natürlich von den Reifen und der Straße ab. warum es keine "unlenkbare Geschwindigkeit" gibt? ganz einfach, der Fahrer gehört zum Gesamtsystem und je nachdem wie er sein Gewicht verlagert kann er den Umkehrpunkt verschieben
Am besten ist der letzte Satz und das mit der "Lenkrichtung, die sich umkehrt".
Gruß Serpel, dessen Motorrad immer dahin fährt, wohin der Lenker zeigt
so nun muss ich wohl doch abbitte leisten ... nach genauen Studium von Fachliteratur, muss ich zugeben, dass das was ich fühle und mach zwar richtig ist, das Resultat aber etwas anders ist als ich es erwartet habe.
einlenken durch Gegenlenken - soweit alles klar im Moment des Einlenkens geht das Rad in Lenkrichtung allerdings ist es trotzdem weiterhin richtig "andersherum" druck auf den Lenker auszuüben (das das Rad trotzdem anders herum eingeschlagen ist scheint wohl so zu sein obwohl ich es durch den Druck den ich aufbaue anders empfinde, man kann übrigens am ende einer Kurve durch "reinlenken" das Motorrad wieder aufrichten, was ich in schnellen Wechselkurven praktiziere und was so auch bestätigt wurde)
Das mit dem "Lenker zeig dahin wohin ich fahre" stimmt so aber auch nicht ganz. Da es tatsächlich so ist, dass man mit zunehmender Schräglage immer weniger einschlägt und bei einer Schräglage von 45° (zwischen Schwerpunkt und Radaufstandspunkt, also Motorrad etwas mehr als 45°) das Rad gerade steht. Je schneller man fährt des so weniger zeigt der Lenker in die Richtung in die man fährt, wenn man also die selbe Kurve einmal schnell mit 45° und einmal langsam mit 20° Schräglage durchfährt zeigt der Lenker nicht in die selbe Richtung obwohl man beide male den selben Radius fährt. Was passiert wenn ein Motorrad noch schräger als die 45° fährt konnte ich nirgends lesen, aber logischerweise sollte es dann tatsächlich gegen die eigentlich Fahrtrichtung eingeschlagen sein, was sich dann auch wieder mit den Beobachtungen aus der MotoGP deckt.
Zitat von Jörgso nun muss ich wohl doch abbitte leisten ...
Das freut mich zu lesen ...
Zitat Was passiert wenn ein Motorrad noch schräger als die 45° fährt konnte ich nirgends lesen, aber logischerweise sollte es dann tatsächlich gegen die eigentlich Fahrtrichtung eingeschlagen sein, was sich dann auch wieder mit den Beobachtungen aus der MotoGP deckt.
Ein sehr interessanter Aspekt! Das könnte tatsächlich(auch) daran liegen:
Zitat Durch den Umstand, dass die Reifen nicht ideal schmal sind, wandert der Reifenaufstandspunkt durch die Schräglage aus der Fahrzeugsymmetrieebene heraus, was den reellen Rollwinkel vermindert. Die Symmetrieebene des Motorrades hat also stets einen größeren Rollwinkel, als der Winkel zwischen den resultierenden Kräften und dem Erdschwerefeld ist. Es existiert somit ein physikalisch wirksamer Rollwinkel, welcher geringer ist als der geometrische Rollwinkel.
... aber nix genaues weiß ich nicht ... jetzt du, Serpel ...
Zitat Um die Schräglage zu erreichen, die man für eine Kurvenfahrt braucht, benötigt man einen Lenkimpuls in die Gegenrichtung. Möchte ich also, dass das Mopped nach rechts kippt, drücke ich gegen das rechte Lenkerende (oder ziehe alternativ am linken, aber ziehen ist Scheiße). Solange ich das mache, nimmt die Schräglage zu, allerdings nur bis zu einem Maximum von annähernd 90 °. Dabei zeigt das Vorderrad aus der Kurve raus und der Aufstandspunkt des Reifens wandert zur Kurvenaussenseite, der Masseschwerpunkt des Motorrdaes jedoch nicht => Schräglage. Ursache sind Kreiselkräfte (und Gravitation, die kann man halt nicht umgehen)
Wenn ich also rechts gegendrücke und sich das Mopped nach rechts schräg legt zeigt trotz der Kraft die den Lenker nach links drückt dann das Rad nach rechts? Welche Kraft drückt den Lenker nun über die "Mitte" in die Lage, daß das Rad trotzdem nun nach rechts zeigt? Werner
Zitat von Turtle Wenn ich also rechts gegendrücke und sich das Mopped nach rechts schräg legt zeigt trotz der Kraft die den Lenker nach links drückt dann das Rad nach rechts? Welche Kraft drückt den Lenker nun über die "Mitte" in die Lage, daß das Rad trotzdem nun nach rechts zeigt? Werner
kann ich dir heute Abend genau erklären liegt aber an den Kräften die durch die Schräglage auf das Vorderrad wirken
und ja auch in linker Schräglage musst du weiter links drücken sonst richtet sich das Motorrad wieder auf, daher auch mein Irrtum
Wenn es so wäre, wäre Geradeausfahren nicht möglich, das System instabil. Wenn man nur etwas von der Mittelstellung abweichen würde, würde die Rückstellkraft ja dann den Lenker über die Mitte hinaus auf die Gegenseite bringen wollen, dann umgekehrt u.s.w. so müsste das System dann schwingen. Über ich eine Kraft auf den Lenker rechts aus, stellt sich das Rad sicher nach links. Die Rüchstellkräfte hören auf, wenn der Lenker gerade steht ( muss auch sonst wäre Geradeausfahren nicht möglich), wie bitte soll mit ner Kraft nach LINKS das Rad nach RECHTS stehen? Werner
Zitat die Rückstellkraft ja dann den Lenker über die Mitte hinaus auf die Gegenseite bringen wollen, dann umgekehrt u.s.w. so müsste das System dann schwingen.
Zitat von TurtleDie Rüchstellkräfte hören auf, wenn der Lenker gerade steht
Das tun sie eben erstaunlicherweise nicht!
Für mehr hab ich im Moment leider nicht die Zeit, kann nur immer wieder mal rein klicken und mitlesen.
Aber das hier
Zitat Da es tatsächlich so ist, dass man mit zunehmender Schräglage immer weniger einschlägt und bei einer Schräglage von 45° (zwischen Schwerpunkt und Radaufstandspunkt, also Motorrad etwas mehr als 45°) das Rad gerade steht.
ist ja wohl der obergroteskeste Schwachsinn, den ich je gelesen habe. Allein durch Schräglage kann man keine Kurven fahren.
Der Lenker ist bei jeder (realistischen) Schräglage in die Richtung eingeschlagen, in die das Motorrad fährt. (Drifts lassen wir mal konsequent außen vor.)
Zitat Da es tatsächlich so ist, dass man mit zunehmender Schräglage immer weniger einschlägt und bei einer Schräglage von 45° (zwischen Schwerpunkt und Radaufstandspunkt, also Motorrad etwas mehr als 45°) das Rad gerade steht.
ist ja wohl der obergroteskeste Schwachsinn, den ich je gelesen habe. Allein durch Schräglage kann man keine Kurven fahren.
Warum nicht? Kann das:
Zitat wandert der Reifenaufstandspunkt durch die Schräglage aus der Fahrzeugsymmetrieebene heraus