Motorradfahren zeichnet sich gegenüber der Fortbewegung mit dem Auto u. a. bekanntlich dadurch aus, dass die Seitenkräfte auf den Fahrer in (stationärer) Kurvenfahrt - bedingt durch die Schräglage - entfallen.
Nach meiner Erfahrung tun sie das aber nicht vollständig. Woran liegt ’s?
Beschreibe doch mal deine Erfahrung genauer. Vielleicht hat es damit zu tun, dass man mit seinem Motorrad häufig keine 100% gerade Linie bildet, sondern in Kurven mehr oder weniger drückt oder hängt.
Gerade, wenn ich eine hundertprozentig gerade Linie mit dem Motorrad bilde, werde ich in der Kurve zur Innenseite gedrückt/gezogen, was mit etwas Kraft ausgeglichen werden muss.
Vielleicht eine Frage der Fahrwerkseinstellung, wenn in der Kurve keine 100%ige Neutralität herrscht, sondern nach Einleiten der Schräglage weiter etwas am kurveninneren Lenkerende gedrückt werden muss. Dürfte in der Praxis aber schwer nachprüfbar sein. Man bräuchte einen Kreisbahn und eine absolut konstante Geschwindigkeit.
Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass das Motorrad eine Geradeausfahrt-Tendenz hat, der permanent durch einen leichten Lenkerdruck Einhalt geboten werden muss.
Der Effekt tritt mit jedem Motorrad auf, den müsste eigentlich jeder hier kennen. Besonders gut zu spüren beim entspannten Kurvenfahren in größerer Schräglage ...
1. Du schaffst es mit Sicherheit nie, 100% eine Gerade mit Deiner Maschine zu bilden. 2. Es liegt wohl daran, daß irgendwie alles auf den Boden fällt. (Habs heute morgen noch mit ner Kaffeetasse ausprobiert) 3. Erschwerend hinzu kommt, daß Deine BMW ein Paradebeispiel an Asymmetrie ist. 4. Auch Paralever ist hin-und wieder fürn Arsch. 5. Mehr fällt mir nicht ein.
Erinnere mich gerade daran, dass wir das bei einem Kurventraining mal analysiert haben und das wohl tatsächlich so ist. Erinnere mich aber nicht mehr an den theoretischen Hintergrund .
Jetzt mal ein Zusammenhang geraten (kopiert von einer anderen Seite):
Die Schräglage führt zu einer Kurvenfahrt. Die Fliehkraft, die durch die angedeutete Kurvenfahrt in Schräglage entsteht, richten das Motorrad auf. - Die Reibungskraft am Vorderreifen greift durch die Schräglage nicht mehr mittig an, sondern wandert mit dem Reifenaufstandspunkt zur Innenseite der angedeuteten Kurven. Der Versatz der Vortriebskraft und der Reibungskraft erzeugen eine Lenkerdrehung in die Kurvenrichtung. Das aber führt wie oben erläutert zu einer Neigung in die der Schräglage entgegengesetzten Richtung.
Zitat von ROSTDie Schräglage führt zu einer Kurvenfahrt. Die Fliehkraft, die durch die angedeutete Kurvenfahrt in Schräglage entsteht, richten das Motorrad auf. - Die Reibungskraft am Vorderreifen greift durch die Schräglage nicht mehr mittig an, sondern wandert mit dem Reifenaufstandspunkt zur Innenseite der angedeuteten Kurven.