Zitat von SerpelJetzt bin ich schon gespannt, wie sich die fehlenden Schnatterdingens beim Fahren geräuschmäßig auswirken ...
So - jetzt weiß ich endlich, warum es sich echt lohnt, das SLS auszubauen.
Der Motor tönt ohne diese Schnatterdingens weich und rund, saftig und kerngesund. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn ich denke, dass ich Triumph jahrelang im Verdacht hatte, keinen anständigen Ventiltrieb konstruieren zu können, weil das Geschnatter wie Ventil-Geklapper klang! Da muss ich reuig Abbitte leisten.
Außerdem ist das Auspuffpröppeln, -patschen und -geknalle (vollständig) verschwunden, jetzt kann ich auch bei Hardcore-Passfahrten jederzeit digital vom Gas runter ohne Gefahr zu laufen, die Anlage zu sprengen ...
Fazit: SLS-Ausbau ist absolut empfehlenswert (obwohl mit meiner Einstellung zum Umweltschutz eigentlich nicht vereinbar! )
Habs bei der Mulhacen einfach verkorkt (ausbau war mir bei dem verbauten Teil zu mühseelig). Besser so. Weniger Konstantfahrruckeln, saubererer Leerlauf (Standgas bei 1300 Touren, ersten Gang rein, Kuplung gaaanz sanft kommen lassen, und schon fährt das Ding konstant und ruckelfrei Schrittgeschwindigkeit. Und wenn man dann Gas gibt, wird's schneller und geht nicht aus. War vorher nicht so.) und der Motor wirkt etwas spontaner (Einbildung ist auch 'ne Bildung). Auspuffpatschen ist noch da
Zitat von DünnlingHabs bei der Mulhacen einfach verkorkt (ausbau war mir bei dem verbauten Teil zu mühseelig).
Das kommt darauf an, wo die Korken sitzen. Falls zwischen Auslasstrakt und Flatterventilen, wird der beschriebene Effekt der Geräuschreduzierung erzielt, falls "nach" diesen Ventilen, wär ich mir da nicht so sicher.
Zitat von DünnlingBesser so. Weniger Konstantfahrruckeln, saubererer Leerlauf (Standgas bei 1300 Touren, ersten Gang rein, Kuplung gaaanz sanft kommen lassen, und schon fährt das Ding konstant und ruckelfrei Schrittgeschwindigkeit. Und wenn man dann Gas gibt, wird's schneller und geht nicht aus. War vorher nicht so.) und der Motor wirkt etwas spontaner (Einbildung ist auch 'ne Bildung).
Die genannten Untugenden hat der Triumph Twin ja bekanntlich nicht. Ich wollte es eigentlich nicht schreiben, weil es sicher Einbildung ist, aber: mir kam das Ding gestern so unheimlich kräftig vor - ein Abzug zum Armelangziehen! Hängt aber vermutlich mit der Winterpause zusammen, war ja die erste Fahrt. (Aber trotzdem ... speziell unten am See in der dicken Luft ... wie ein Geschoß ... )
Zitat von DünnlingAuspuffpatschen ist noch da
Etwas reduziert müsste es aber schon sein, oder, sonst versteh ich da irgendwas grundlegend nicht. Bei der Triumph war es zuvor wirklich extrem (speziell in der dünnen Luft auf Passhöhen mit heißgefahrenem Motor), so dass ich manchmal echt Angst hatte, es könnte die Töpfe zerreißen, und jetzt ist es vollständig verschwunden. Nicht der Hauch eines Pröppelns.
Ich hab das SLS bei der Scrambler stillgelegt und es ist nicht der geringste Umterschied zu bemerken, weder im Klang noch beim Fahren. Bedingt durch den Auspuff pröppelt es genauso wie vorher und geschnattert hat das Teil bei der W sowieso nie, selbst wen die Membranen nicht verklebt waren. Kurz: überflüssig wie ein Kropf. Für die W würde ich daher sagen: Wenn man eh da irgendwo am Rumschrauben ist - weg mit dem Kladderadatsch. Ansonsten verschwendet man einfach keinen Gedanken dran.
Wenn das Schnattern bei der W ohnehin nicht zu hören ist (was mir schwer fällt zu glauben) und das Patschen ebenfalls nicht beeinflusst wird (was mir noch schwerer fällt zu glauben ), gibt es doch keinen Grund, das SLS auszubauen!? Immerhin reinigt es die Abgase.
Oder wirkt sich das SLS bei der W nicht mal darauf aus?
Zitat Wenn das Schnattern bei der W ohnehin nicht zu hören ist (was mir schwer fällt zu glauben)
Dir traue ich zu, dass du es hörst.
Zitat das Patschen ebenfalls nicht beeinflusst wird
Die Höhe der Leerlaufdrehzahl wirkt sich meines Erachtens weit mehr auf das Patschen aus, als das SLS.
Zitat Oder wirkt sich das SLS bei der W nicht mal darauf aus?
Hab ich nie gemessen, halte es aber zumindest bei der AU-relevanten CO-Prüfung im Leerlauf für irrelevant.
Vorteile: Es stört nicht mehr beim Abnehmen des Zylinderkopfdeckels beim Ventile einstellen und es ist einfach weniger Kram am Mopped, den keiner braucht. Aber das wichtigste: Gewichtsreduzierung!
das SLS bei der W rauszuschmeißen, bringt keine meßbare Mehr- oder Minderleistung. Auch bei allen anderen Mopeds, bei denne ich es bisher gemacht habe, war es genauso. Wenn sie danach immer noch patscht, zieht der Aspuff Nebenluft oder das Leerlaufgemisch ist schlecht eingestellt.
OK, ich weiß jetzt, wofür das SLS gut ist (Nachoxidierung evtl. unverbrannter Gemischreste) und wie es funktioniert (Unterdruck schließt Durchgang, Rückschlagventile verhindern Gegenstrom), sowie dass es logischerweise bei Fahrzuständen mit niederem Unterdruck im Ansaugtrakt (viel gas, moderate Drehzahl (?!)) wirkt. An anderen Stellen wurde schon ausführlich diskutiert, ob das SLS Leistung / Drehmoment kostet und / oder das Ansprechverhalten verschlechtert. Hab schon wilde Diskussionen mit viel Polemik und wenig Fakten verfolgt. Mein Fazit: Ja. Wäre es nicht so, so wäre die ganze Kiste nämlich einfacher aufgebaut (keine Unterdrucksteuerung, einfach auf Durchzug, nur Rückschlagklappen). Was mich nur wundert ist, warum überhaupt? Bei vergasermaschienen sehe ich das ja alles noch ein, aber bei Einspritzern? In dem Bereich, in dem das SLS wirklich arbeitet, funktioniert ein Verbrennungsmotor doch recht effizient. Mit unvollständiger Verbrennung würde ich doch wohl eher in höheren Drehzalregionen rechnen. Stelle ich die Einspritzung richtig ein, so habe ich Lambda 1 und gut ist. Noch schiziphrener wird das ganze bei Einspritzern mit Lambda-Sonde. Das SLS sitzt VOR der Sonde. Wenn die Sonde Lamda 1 meldet, dann ist der Wert doch eigentlich durch die Frischluft verfälscht, das Gemisch ist also zu Fett?!? Komisch, komisch, komisch... Und der letzte Punkt ist mechanischer Natur: Die Druckverhältnisse im Ansaugtrakt schwanken. Beim Vierzylinder mag das noch gehen, der hat bei 3000 Touren immerhin 100 Ansaugvorgänge in der Sekunde, also praktisch ein glleichbleibendes Druckniveau (Irgendein Einlassventil ist immer auf...), wenn auch über vier Einlasskanäle gemittelt. Bei einem Einzylinder sieht das anders aus. Nur 25 Ansaugtakte / Sekunde. Wenn das funktionieren soll, dann braucht man relativ viel Hubvolumen am Unterdruckventil und einen relativ kleinen Leitungsquerschnitt an der Unterdruckleitung. Nur so sollte ausreichend Dämpfung vorhanden sein, was wiederum zu verzögertem Ansprechen (=> Auspuffpatschen!) führt. Alles in Allem kommt mir dieses System reichlich dämlich vor. Es stört die Druckverhältnisse im Ansaugtrakt (die Luft, die direkt im Auspuff landet, kann nicht verbrannt werden) und die Strömung im Auspuff. Es ist in (geringem Rahmen) Störanfällig, häßlich, im Wege und Ballast. Sollte ich jemals den Kühler abnehmen, fliegt es raus.
Nur mal kurz, ehe es wieder kalt und dunkel heute Abend wird.
Zitat Noch schiziphrener wird das ganze bei Einspritzern mit Lambda-Sonde. Das SLS sitzt VOR der Sonde. Wenn die Sonde Lamda 1 meldet, dann ist der Wert doch eigentlich durch die Frischluft verfälscht, das Gemisch ist also zu Fett?!? Komisch, komisch, komisch...
Man muss prinzipiell unterscheiden zwischen aktivem SLS und passivem.