Wie versprochen jetzt noch die Zerlegung für symmetrische Auslenkung durch Anzupfen am 12. Bund:
Obwohl jetzt jeder zweite Oberton in der Reihe fehlt, gibt es zwei, die speziell in der Nähe des Steges doch deutlich ins Gewicht fallen, nämlich Quint' und Terz''. Es ist also nicht so, dass bei dieser speziellen Art des Anschlags nur die Grundschwingung hörbar wäre. Der Knick macht ’s aus, der sorgt stets für etwas Farbe im Klang (wie Wännä weiter vorn bereits sagte ) und macht auch diesen Ton hörenswert.
Somit ist die "Akustik" der E-Gitarre im Prinzip also geklärt, weil bei dieser Bauform sowohl Sattel als auch Steg in hinreichend guter Näherung schwingungsfrei angenommen werden können und die Schwingungen der Saite durch die Tonabnehmer tatsächlich an eng begrenzten Orten klar definierter Punkte von der Saite abgenommen werden.
Wie sieht es aber bei der Akustik Gitarre aus? Dort wird der Ton ja nicht an einem Punkt zwischen Sattel und Steg von der Saite abgenommen, sondern gerade am äußersten (rechten) Ende, wo wir bei unserem bisherigen Modell keinerlei Bewegung haben. Sollte am Ende die Akustik der Akustischen komplexer oder aufwändiger zu verstehen sein als bei der Elektrischen?
Ich fürchte ja - zumindest was den akustischen Teil der Schwingung betrifft. Da jedoch auch eine elektrische Gitarre im Prinzip nach Gitarre klingt (speziell unplugged, aber auch verstärkt), erwarte ich keine allzu großen Überraschungen. (Die einzige Überraschung könnte sein, dass ich die zu betrachtende Differentialgleichung nicht mehr lösen kann ... )
Ich glaube nicht, dass "Ullf hald varsuuchd äs Dee-Maa a-weng aufzuloggern", ich glaube eher, dass es ihm darum geht, das Thema zu verstehen. Schließlich kommt die Frage nicht zum ersten Mal. Wenn ich das recht mitbekommen habe, ging es ihm schon damals darum, die Musterbildung der Drehmomentkurven - bedingt durch Resonanzphänomene im Ansaugtrakt - in Abhängigkeit von der Saugrohrlänge zu verstehen.
Und das Thema gehört natürlich genau hierhin, um nicht zu sagen "passt hundertprozentig". Die schwingende Saite ist jetzt die schwingende Luft im Ansaugrohr und das Anzupfen der Saite übernimmt das Einlassventil. Das Problem ist nur - und deswegen hab ich das beim letzten Mal unhöflicherweise einfach ignoriert - die Anregung geschieht nicht wie bei der Saite einmalig, sondern fortwährend mit vorgegebener Frequenz (Motordrehzahl). Das heißt, wir haben es hier mit einer erzwungenen Schwingung zu tun, deren Inhomogenität (Anregung) leider nichttriviale Zusatzüberlegungen erforderlich macht.