Zitat Also what for ?? Nur, damit der Staat wieder die saubere Weste hat und keine kleinen Randgruppen diskriminiert ? Ich finde, das geht zu weit
moin waennae! dann muessen wir jetzt nur klaeren, bis zu welcher mitgliedergroesse wir die diskriminierung einer randgruppe als akzeptabel ansehen. vorschlaege?
nee, nochmal in einem satz zusammengefasst: die buerokraten *muessen* so weit gehen, denn nach dem gleichheitsgrundsatz haben alle, auch eine ein-mann- (oder eine-frau-)randgruppe, den rechtsanspruch, vor dem gesetz wie alle anderen auch behandelt zu werden.
so isser eben, der rechtsstaat. entweder ganz oder garnich, und keine halben sachen.
und das wort "elter" bietet eine genial simple methode, ueberfluessigen verbalschwurbel in verwaltungstexten loszuwerden, deswegen schliesse ich mich deiner frage gerne an: warum so ein riesenbohei darum?
vom sprachlichen her find ich "elter" uebrigens weitaus angenehmer als "wellness", "entsorgungspark" oder "proaktiv". bei den dreien kotze auch ich gerne mit.
mit informeller abschiedsformel (bzw. "ciao!") manxman
warum immer und immer wieder altbewährte und einigermassen funktionierende Dinge mit einem unvergleichlichen Aufwand ändern wollen? Es ging doch die ganze Zeit ohne. Warum "ein Loch" schliessen wollen, dabei dann drei andere aufreissen?
Gibt es hier wirklich keine schwerwiegenderen Probleme zu lösen?
Aus Bürokratenstuben kommt nicht unbedingt Klärendes, dies beweisen diese Bonmots:
[Info des Deutschen Lehrerverbandes Hessen] "Besteht ein Personalrat aus einer Person, erübrigt sich die Trennung nach Geschlechtern." (alles klar, wie würden Lehrer eine solche Aussage in einem Aufsatz eines Schülers bewerten?)
[Gesetz über die Anpassung von Versorgungsbezügen] "Eine einmalige Zahlung wird für jeden Berechtigten nur einmal gewährt." (auch klar....)
[Protokoll im Wirtschaftsministerium] "Ausfuhrbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt." (na hier wirds schon schwieriger....)
[Merkblatt der Deutschen Bundespost] "Der Wertsack ist ein Beutel, der auf Grund seiner besonderen Verwendung nicht Wertbeutel, sondern Wertsack genannt wird, weil sein Inhalt aus mehreren Wertbeuteln besteht, die in den Wertsack nicht verbeutelt, sondern versackt werden." (aber DAS...? HÄÄÄ???)
[Verbandsblatt des Bayrischen Einzelhandels] "Ehefrauen, die ihren Mann erschießen, haben nach einer Entscheidung des BSG keinen Anspruch auf Witwenrente." (schade eigentlich.... höhöhö....)
[Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung] "Der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar." (aha...)
[Kommentar zum Bundesreisekostengesetz] "Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet." (KREISCH!!!)
[Bundesanstalt für Arbeit] "Welches Kind erstes, zweites, drittes Kind usw. ist, richtet sich nach dem Alter des Kindes." (ok, das erscheint mir logisch....)
[Deutsches Lebensmittelbuch] "Margarine im Sinne dieser Leitsätze ist Margarine im Sinne des Margarinengesetzes." (SOWAS GIBTS????)
[Bundessteuerblatt] "Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als 'dauernde Berufsunfähigkeit' im Sinne von §16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen." (Wer macht denn auch sowas?)
[Beschluss des Landgerichts Rheinland-Pfalz] "An sich nicht erstattbare Kosten des arbeitsgerichtlichen Verfahrens erster Instanz sind insoweit erstattbar, als durch sie erstattbare Kosten erspart bleiben." (uijuijui...)
[Vorschrift Kriegsgräberfürsorge] "Die Fürsorge umfasst den lebenden Menschen einschließlich der Abwicklung des gelebt habenden Menschen." (meine Güte...)
[Deutsches Lebensmittelbuch] "Gewürzmischungen sind Mischungen von Gewürzen." (Ach komm!)
[Formular in Postgirodienst] "Persönliche Angaben zum Antrag sind freiwillig. Allerdings kann der Antrag ohne die persönlichen Angaben nicht weiterbearbeitet werden."
[Fallbeispiel der Deutschen Verwaltungspraxis] "Nach dem Abkoten bleibt der Kothaufen grundsätzlich eine selbstständige bewegliche Sache, er wird nicht durch Verbinden oder Vermischen untrennbarer Bestandteil des Wiesengrundstücks, der Eigentümer des Wiesengrundstücks erwirbt also nicht automatisch Eigentum am Hundekot."
>Wieeeeeeeeehhhhher<
Amtsschimmelsprech, doppelplusgut!
>Wieeeeehhhhhher<
Gruß Monti
Dem Nationalisten verkauft man auch seinen eigenen Tod als sicherheitsrelevante Notwendigkeit, und fürwahr, denn nur ein toter Nationalist ist auch ein guter... (Monti)
Zitat moin waennae! dann muessen wir jetzt nur klaeren, bis zu welcher mitgliedergroesse wir die diskriminierung einer randgruppe als akzeptabel ansehen. vorschlaege?
Oh ja,
Vorschläge reichlich ! Immer da, wo es nützt - auch wenn es nur eine einzige Person geht.
Aber das anderslebende Paare sich sozusagen als lifestyle auch noch ein Kind besorgen müssen, das finde ich im Sinne des Nachwuchses nicht optimal. Wenn es aus anderen Motiven ist, ist es ok. Aber dann brauchts auch keine Legitimation. Kinder sind zum Aufwachsen da und jeder, der sich drum kümmert, ist willkommen. Die Kinder, die ich gesetzlich beim Aufwachsen begleite, sind auch nicht "meine" Kinder. Ich habe keinerlei Eigentumsrechte und würde sowas auch nie beanspruchen. Mein Job ist gut gemacht und erfüllt, wenn sie nix mehr von mir wissen wollen und alleine gut klar kommen.
Aber mit Deinem Rechtsstaat, Manxe, das fuktioniert so irgendwie nicht. Klar kann ich gleich nach dem allesumspannenden Prinzip rufen, aber es muß doch auch alles einen nachvollziehbaren Sinn haben. Ich bin ja nicht gegen Schwulen oder Lesben oder Tierehen oder sonstwas. Mir fällt nur dieses Geschrei darum auf. Und da sehe ich in erster Linie fehlende Aufmerksamkeit, wachsende Anonymität in der Gesellschaft verbuddelt, nicht aber Diskriminierung.
Heute ist es den meisten Leuten schlicht scheißegal, wie der andere lebt und ob er überhaupt noch lebt. Würde man sich um sowas kümmern und nicht "rechtsstaatliche" Prinzipien gekonnt und wohlformuliert launchen, dann gäbe es auch weniger Bedürfnis nach solcher Art Akzeptanz.
Im Rheinland sagt man: "Jeder Jeck iss anders!" und das genügt eigentlich schon - finde ich.
Da sagste was ... sowas gibt's, und ich finde, jeder Heiratswillige sollte vorher erstmal 'n Praktikum nachweisen müssen, und jeder/s potentielle Elter ( ) sollte erstmal 'ne Zeit lang erfolgreich 'n Tamagotchi gehalten haben. Ersatzweise auch 'n Hund oder so ... .
Zitat Aber das anderslebende Paare sich sozusagen als lifestyle auch noch ein Kind besorgen müssen, das finde ich im Sinne des Nachwuchses nicht optimal. Wenn es aus anderen Motiven ist, ist es ok.
und da geh ich voll konform mit dir. das problem beginnt fuer mich dann gleich bei
Zitat Aber dann brauchts auch keine Legitimation.
denn die brauchts durchaus, wenn naemlich so ein moralarsch wie dein nachbar daherkommt, dem die schwulen im nebenhaus schon lang ein dorn sind ("auch noch besserverdiener, die hundertfuenfundsiebziger") und dann sitzt da auch noch ein kind im garten!! woraufhin er die zwei vaeter vors sozialamt und dann vor den kadi zerrt, damit die dreckschweine nicht auch noch das arme kind versauen.
warum macht ers? weil seine moral freilich die einzig richtige ist. warum kann ers? weil der gesetzgeber versaeumt hat, auch vater-vater-beziehungen als elternbeziehungen zu definieren.
sein winkeladvokat zieht die sache durch, und dem gericht sind die haende gebunden, denn der gesetzgeber hat eine luecke gelassen.
und darim liegt fuer mich der nachvollziehbare sinn. schwulsein ist in deutschland heut kein grosser akt mehr, und es ist hoechste zeit, dass der rechtliche korpus das auch entsprechend widerspiegelt. das geschrei dazu, wenn du dir die diskussion hier anschaust, kam uebrigens von den gegnern der aenderung in den amtlichen formulierungen.
buerokrat wills einfach machen, um eben solche montimaessigen auswuechse zu vermeiden, und das halbe forum steht kopf. "elter! was soll denn der scheiss nu wieder!" die andere seite war zumindest meiner lesart nach bisher ganz still.
und wie beim foto statt photo, in zehn jahren ist "elter" auch im duden, und keiner findet es mehr komisch.
Man sollte einfach mal von dem Wahn runterkommen, alle Eventualitäten des Lebens irgendwie in ein Gesetz fassen zu wollen, das klappt nicht und führt nur zu dem was wir bereits haben, ein undurchdringlicher Wust an Gesetzen und Verordnungen durch die selbst Juristen kaum noch durchblicken.
Zitat schwulsein ist in deutschland heut kein grosser akt mehr, und es ist hoechste zeit, dass der rechtliche korpus das auch entsprechend widerspiegelt.
Richtig! Aber ob das dadurch erreicht werden kann, wenn jetzt nicht mehr von Vater und Mutter die Rede ist, sondern von Elter wage ich zu vezweifeln. Was ist das Problem in einem "amtlichen Schreiben" von Vater/Mutter1 und Vater/Mutter2 zu schreiben? Braucht's da jetzt wirklich wieder eine Änderung? Ich denke es gibt wichtigere Probleme.
Zitat Man sollte einfach mal von dem Wahn runterkommen, alle Eventualitäten des Lebens irgendwie in ein Gesetz fassen zu wollen, das klappt nicht und führt nur zu dem was wir bereits haben, ein undurchdringlicher Wust an Gesetzen und Verordnungen durch die selbst Juristen kaum noch durchblicken.
Zitat von manx minx weil der gesetzgeber versaeumt hat, auch vater-vater-beziehungen als elternbeziehungen zu definieren.
das ist alles schon längst definiert und gibt es auch schon lange, prominente Schwule haben schon Kinder adoptiert, bei dem Elter Vorschlag geht es nur noch um die sprachliche Diskriminierung, die so eliminiert werden soll.
Und ich bin lieber Hausman als Haushaltsführender, gräßlich dieses Wort, dabei stellt Euch bitte Marcel Reich-Ranicki vor
Grüße Sukasta
Et es wie et es, et kütt wie et kütt, et hätt noch immer jot jejange, wat fott es es fott, et bliev nix wie et wor, drinkste eine met ...
geh, eschoffiern schaut doch ganz anders aus. das hier ist doch bloss ein lustvolles rumbohren, weil mir grad so fad is.
Zitat Man sollte einfach mal von dem Wahn runterkommen, alle Eventualitäten des Lebens irgendwie in ein Gesetz fassen zu wollen, das klappt nicht und führt nur zu dem was wir bereits haben, ein undurchdringlicher Wust an Gesetzen und Verordnungen durch die selbst Juristen kaum noch durchblicken.
wollen oder muessen, das ist das problem. wenn nicht jeder scheiss irgendwann vor dem kadi landen wuerde, waere der ganze bohei nicht notwendig. schau dir bloss mal montis hundekackezitat an. der grund fuer den auswuchs an beamtendeutsch liegt auf der hand: nachbar A regt sich auf, dass er jeden morgen die scheisse von nachbar Bs zamperl auf dem rasen vor dem haus liegen hat, die beiden kriegen sich in die wolle und stehen irgendwann deswegen vor gericht. das ist an sich schon traurig genug, aber nun kommt noch nachbar Bs winkeladvokat und argumentiert spitzfindig, dass die hundescheisse sich ja doch zu duenger zersetze und sich mit dem boden unwiderruflich verbinde, so dass die scheisse an sich, sobald sie den hundearsch verlassen hat und den ersten grashalm touchiert, per definitionem bestandteil des rasens sei. der richter findet das berechtigterweise schwachsinn, schmeisst das verfahren raus und weil er und seine kollegen die schnauze voll haben, sich den gerichtssaal mit so einem scheiss im doppelten sinne auffuellen zu lassen, ergeht irgendwann ein ukas, der in beamtendeutsch verbraemt, so dass auch der letzte winkeladvokat keinen hebel mehr ansetzen kann, klarmacht, dass hundescheisse kein rasen ist und der scheissenlasser nicht einfach liegen lassen kann, was aus seinem zamperl hinten rausfaellt.
der monti kichert, ich finds aber eigentlich bloss traurig. dass deutschland einen dermassenen wust an verordnungen hat, haengt halt auch damit zusammen, dass man einigen unseren mitmenschen auch jeden kleinscheiss noch ausbuchstabieren muss, damit sie es endlich sein lassen, ihrer umwelt das leben schwer zu machen.
und vaterschraegstrichmuttereins - ich taet vermuten, dem ranitzki waer' da auch ein "elter" lieber. praegnant, verstaendlich, eindeutig und knapp - schrapp!
ich fand toll, wie Alfred Biolek einmal darüber gesprochen hat. Er sagte, als er merkte, daß er schwul sei, überkam ihn auch eine Trauer, daß er nie eine Familie haben würde, wie andere Leute.
Manche Dinge sind halt Schicksal im Leben und wir müssen lernen, irgendwas draus zu machen. Meine Frau Doktor kann auch keine Kinder kriegen, da kann ich ihr nicht einfach meine rüberreichen und gut iss . . . .
Ja, wenn Dir fad ist, manxman, dann bohre ich jetzt mal weiter und stelle ein paar Thesen auf... Der Deutsche an und für sich ist ja leicht Schizzo, einerseits möchte er nicht, daß der Staat sich überall einmischt, andererseits bekommt er aber das normale Leben nicht gebacken, ohne nach Gesetzen zu schreien, ist wohl das Fazit aus dem, was Du in blumigen Worten zum Besten gegeben hast. Ich werfe jetzt mal noch eine Theorie in's Forum, wir sind einfach zu viele in Deutschland (und auch auf der Welt) und kleben uns zu sehr auf der Pelle. Wenn ich mir so manches Neubaugebiet ansehe, wie da die kleinen Häuschen aneinanderkleben und jeder kann dem anderen auf den Frühstückstisch gucken, das kann nur Ärger geben, da ist eindeutig die normale Fluchtdistanz unterschritten. Also was folgt daraus? Entweder brauchen wir mal wieder einen schönen Krieg, Weltkrieg wäre nicht schlecht, oder eine deftige Pandemie, aber nicht so ein Larifari, wie die Schweine- oder Vogelgrippe...