Bericht von der Internetseite der Lippischen Landeszeitung
12.06.2012 LÜGDE - UPDATE 11.50 UHR Köterberger sperren spontan die Straße zum Köterberg Protest gegen Lärmbelästigung durch Motorradfahrer
Lügde-Köterberg. Den 70 Bewohnern der Ortschaft Köterberg kann nichts Schlimmeres passieren als schönes Wetter. Dann fahren bis zu 5.000 Motorradfahrer rauf zum Köterberg. Das wollen die Bewohner mit Spontanblockaden verhindern.
Wie so oft sind es Wenige, die die Preise verderben. Selbst ein altes lautes Motorrad kann man leise durch den Ort fahren. Ein verständiges Miteinander scheint zunehmend schwieriger zu werden. Schade! Wenn es nun aber immer noch so schlimm ist, dass die Bevölkerung zur "Selbstjustiz" schreitet, was haben dann die schikanösen Schwellen in der Fahrbahn gebracht, unter denen auch die Mehrheit der Rücksichtsvollen zu leiden hat? Die haben sicher nicht wenig gekostet. Eine konsequent überwachte Geschwindigkeitsbeschränkung wäre sinnvoller gewesen. Frage mich wie lange das noch gut geht. Wäre schade um diesen schönen Treffpunkt!!
Zitat von woolfDer Nienstätter Paß ist schon dicht am WE. Hier wohl nur noch eine Frage der zeit.
Der Nienstedter Pass ist schon seit zwanzig Jahren an Sonn- und Feiertagen gesperrt.
Dort kam es aber nicht nur zu Lärmbelästigungen, sondern auch zu einer Häufung von Unfällen auf der rennstreckenmäßig ausgebauten Straße mit Schaukurve. 1.000 Leute schauten zu, wie zwanzig Schwachmaten permanent rauf und runter fuhren.
Die Situation am Köterberg ist ein wenig anders. Zwar kommt es auch zur Lärmbelästigung, hauptsächlich durch die Brüder mit den Vier in Keins- Anlagen und der entsprechenden schwachsinnigen Fahrweise, aber ein Unfall- schwerpunkt ist die Strecke absolut nicht. Es gibt dort glücklicherweise auch keine Schaukurve wie am Pass. Im übrigen ist die Zahl von 5.000 Motorrädern schlicht aus der Luft gegriffen. Vor diversen Jahren haben wir bei gutem Wetter und entsprechend vollem Platz dort für eine andere Motorradveranstaltung Werbung gemacht und Flugblätter verteilt. In drei Stunden am Sonntag Vormittag, also zur Hauptzeit haben wir 600 Zettel unters Volk gebracht. Rechnet man noch den wesentlich schwächeren Nachmittag hinzu, so sind am gesamten Sonntag dort besten- oder schlimmstenfalls, je nach Sichtweise etwa 1.200 - 1.500 Maschinen unterwegs.
Logisch, dass dies den Anwohnern auf die Nerven geht. Andererseits nimmt sich von denen auch jeder das Recht heraus, überall hinfahren zu dürfen. Es käme auch keiner auf die Idee, die Zufahrt zu irgendeiner x-beliebigen Sehensunwürdigkeit zu sperren, weil der Fahrzeugverkehr die Anwohner nervt. Im übrigen dürfte der Wirt und Besitzer des Köterberglokals in solch einem Fall auf die Barrikaden gehen, da er dann seinen Laden dichtmachen kann.
Noch ein Wort zu den ,intelligenten' Bodenwellen. Während ich sonst hinter der Ortschaft Köterberg den Hahn sachte aufgemacht habe und mit einer Gas- griffstellung mit etwa 50 km/h hinaufgefahren bin, kann ich jetzt dreimal auf Radfahrertempo hinuntergehen, über die Buckel hoppeln und danach wieder Gas geben. Resultat: Dreimal unnötige Geräuschentwicklung. Oder erwarten die Initiatoren dieses Schwachsinns, dass man die ganze Strecke mit 15-20 km/h dort hinaufzuckelt? Weltfremder geht es nicht!
Eine Lösung weiß ich auch nicht, es sein denn, man könnte sich an der Situation bei Kathi-Bräu, Heckenhof/Aufsess in der Fränkischen Schweiz orientieren. Dort führte eine Zufahrtsstraße durch das ganze Dorf. Die Gastwirtschaft befindet sich ganz am Ende. Von der Kreisstraße her wurde eine gesonderte etwa einen Kilometer lange Zubringerstraße gebaut, über die das Lokal heute ausschließlich zu erreichen ist. Allerdings war das von der Topographie her einfacher zu bewerkstelligen, da es in diesem Bereich keine nennenswerten Höhenunterschiede gibt. Für die Ortschaft Köterberg wäre eine solche Lösung sicher das beste, wird aber wohl an den Kosten scheitern.
Zitat von Caboose ... etwa 1.200 - 1.500 Maschinen ...
na ja, ich nehme mal an dass die ja nicht nur hin, sondern auch zurück fahren. Für den Anwohner macht es da wohl eher keinen unterschied, ob er zweimal von gleichen Motorrad belästigt wir oder ob das alles unterschiedliche Motorräder sind.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich bin auch dagegen, dass Strecken für Motorradfahrer gesperrt werden, aber wohnen möchte ich da eben auch nicht.