Hmmm...1680 Kracher enrspricht ungefähr dem Preis, den man mir dafür zahlen müsste, damit ich so ein dermaßen abscheuliches Vehikel in meiner Garage verstecke - raus trauen würde ich mich damit nämlich nicht... MZ = Mistzossen!
Die Entwickler haben in ihrer Kindheit wohl nur mit Bauklötzen spielen dürfen...
Zitat ... erfreuten sich wegen des günstigen Preises ... insbesondere bei Studenten hoher Beliebtheit. In Städten mit großen Universitäten wie zum Beispiel Aachen ...Für Braunschweig galt das auch.
Also genau so, wie Jörg es geschrieben hat: billige Studentenkarre, mieses Image, wer es sich leisten konnte fuhr Japaner. Und in Aachen gehörte MZ absolut nicht zum Stadtbild, zumindest in den 70er, vielleicht später, das kann ich nicht beurteilen. Motorräder waren auch bei Studenten eher Hobbygeräte denn Alltagsfahrzeuge. Oder anders herum: MZ hatte damals ein absolutes Null-Image, und dass die armen Würste, die kein Geld für richtige Moppeds hatten, ihre Emmen glorifizierten, ist wohl eher eine allgemeine menschliche Eigenschaft, die sich nicht nur auf Motorräder bezieht.
Ich muß zugeben, das ich vor der Wende nur einen einzigen MZ Fahrer kannte. Ich wäre damals nie auf die Idee gekommen, mir eine zu kaufen. Meine RD war damals cooler.
So richtig auf den Geschmack gekommen bin ich erst 1991 auf dem Elefantentreffen. Die ganzen Ost Moppeds waren im Schlamm und Schnee einfach die besseren Spielzeuge. Die Guzzen und BMW´s sprangen nämlich bei ordentlicher Kälte gar nicht mehr an.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Für 2 Räder zu blöd, für 4 zu arm ----------------------------------------------
Zitat Die Entwickler haben in ihrer Kindheit wohl nur mit Bauklötzen spielen dürfen...
Ohne die Entwickler von MZ hätte so mancher japanische Rennsporterfolg nicht stattgefunden. Das waren echt fähige Leute, deren Kreativität allerdings stark von der Parteizentrale gebremst wurde. Selbiges hat auch bei der Trabant-Entwicklung stattgefunden. Wenn du allerdings auf das Design anspielst, möchte ich sagen, daß "eigenwillig" die netteste Beschreibung ist, die mir dazu einfällt. Aber das darf im MZ-Forum keiner mitbekommen, sonst sperren die mich noch.
Zitat Ohne die Entwickler von MZ hätte so mancher japanische Rennsporterfolg nicht stattgefunden. Das waren echt fähige Leute, deren Kreativität allerdings stark von der Parteizentrale gebremst wurde. Selbiges hat auch bei der Trabant-Entwicklung stattgefunden.
Genau Günter!! Gibs ihm, dem lästerlichen Herigsbändiger!!! Wenn ich so einen Käse lese, platzt mir glatt der Arsch!
Genau so sahs doch aus, da wurden moderne Maschinen entwickelt, bis zu Serienreife gebracht und dann verweigerte das zuständige Ministerium die Kohle für die Aufnahme der Produktion. (hatte darüber ja schon in nem Anderen Frad mal was geschrieben)
Und die vom Walter Kaaden entwickelten Rennmaschinen waren zu ihrer Zeit immer vorn mit dabei, was auch Rennfahrer aus dem Westen wie Braun, Hailwood u.a. sehr zu schätzen wußten.
Bei den Autos wars dasselbe. Muß für die Entwickler ziemlich frustrierend gwesen sein.
So was sollte man eben wissen, bevor man hier so über MZ herzieht
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
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Zitat Anfang Februar wollten die Banken doch entscheiden, ob es Geld gibt oder doch die Lichter ausgehen. Weiß man schon was? Grüße Falcone
Falcone,
In der letzten Motorrad war nur ne winzige Meldung, das die Herren Politiker immer noch beraten, ob man ne Bürgschaft übernehmen solle oder nicht. Dann wurde noch auf die Motorrad-online Seite verwiesen. Da stand dann zu lesen, das nicht, wie angenommen über die Bürgschaft entschieden, sondern die Entscheidung bis Ende Februar oder sogar noch später verschoben wurde.
Na ja, wenn die noch lange beraten, ist die Saison wohl gelaufen und die letzte kleine Chance für MZ verspielt.
Die Summe um dies da geht ist wohl einfach zu klein.
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat So was sollte man eben wissen, bevor man hier so über MZ herzieht
mein lieber Herr Schotte, so etwas weiß man hier, zumindest die Älteren unter uns haben das noch live miterlebt, Dein Wissen basiert wohl eher auf Literaturrecherche. Geht ja auch nicht anders, bei der Gnade der späten Geburt .
Ansonsten gilt eindeutig: es zählt, was hinten rauskommt, und das war in den 70ern und 80ern ganz einfach Schrott. Heutige liebevoll am Leben gehaltene Emmen sind meilenweit von ihrem ehemaligen Qualitätsstandard entfernt, sozusagen ein Quantensprung in positive Richtung (gilt allerdings für die meisten heutigen Oldtimer).
Also, glorifizieren ist hier nicht, auch wenn früher alles besser war
Insofern muss ich Axel Recht geben, dass "ein bisschen nachbessern" schon nötig war. Schrott ist aber übertrieben, da die Grundkonstruktion ausgesprochen solide war und ist und es am Detail bzw. schlechtem Material lag. Im Grunde kann man es sogar auf schlechte Lager und schlechte Simmerringe reduzieren. Meine zweite Emme (77er TS-Gespann)hat über 20 Jahre treue Dienste geleistet, ohne das der Motor geöffnet werden musste, sie war aber vom Erstbesitzer auch ganz zu Anfang einmal grundüberholt worden. Und zu den Zeiten, als eine R60 oder eine V7 große Gespanne waren, konnte man mit so einer ES noch gut mithalten. Der Superelastik war ein Spitzen-Seitenwagen. Das Image von MZ war allerdings im Westen wirklich ziemlich mies und die Käufer rekrutierten sich wirklich aus Leuten, die sparsam mit ihren Mäusen umgingen oder denen Mode ziemlich egal war - und natürlich aus Winterfahreren, die eine Emme schon immer zu schätzen wussten. Poser kauften keine MZ. Ich erinnere mich noch gut an meine erste MZ-Fahrt mit einer knallgelben 4-Gang-TS. Nur altes deutsches Material oder eben Italiener gewöhnt, war ich völlig erschrocken über das weiche Fahrwerk und war der Meinung, dass da wohl ein Regenwurm als Rahmen verwendet worden war, so wie die sich windet. MZ war für mich von dem Moment an gestorben. Im Winter drauf war ich in Teneriffa und wollte ein Motorrad mieten. Die gebotenen BMW waren unerschwinglich, aber bei der Vermietung (ein Frankfurter in Playa) standen auch zwei Emmen, schon die 5-Gang-TS mit dem Meterwaren-Zylinder. Na gut, es sieht mich ja keiner. Ich bin damit kreuz und quer über die Insel und auch in Gomera herumgegurkt und habe dieses Allround-Motorrad richtig schätzen gelernt. Zuverlässig, bequem, leicht und gut gefedert, sogar einigermaßen geländetauglich. Im Sommer drauf hatte ich dann auch eine Emme, eine blaue TS. Bald kam noch besagtes Gespann hinzu. Und bis heute schätze ich diese Motorräder sehr und habe großen Respekt vor der guten, hoch alltagstauglichen Konstruktion. Schrott ist irgendwie ganz was anderes.
Die Blaue (1. MZ - lebt noch)
Das Gespann (2. MZ - einem Unfall zum Opfer gefallen, existiert aber noch) Grüße Falcone
ich weiß ja nicht Falcone, so ein bisschen verklärst du es aber schon wenn ich mich an mein MZ-Gespann erinnere, dann wirklich nur mir Grauen. Sicher, die Konstruktion von MZ war eigentlich wirklich genial und hatte etwas von Landmaschine an sich, aber was nützt das alles, wenn das Material und die Verarbeitung wirklich miserabel war, ich weiß nicht, wie häufig allein der Stehbolzen vom Zylinderkopf an der Möhre gebrochen ist, der Kolben hat sich auch mal gerne verabschiedet, über die Elektrik reden wir lieber nicht, ständig die Zündung einstellen fand ich im Jahr 1992 auch nicht wirklich mehr zeitgemäß
da war mein Jawa-Gespann wirklich von einer anderen Machart, ein Freund, der wirklich was davon versteht, hat mir das Ding einmal richtig überarbeitet und dann hat es mir bis über das Studium 50.000 km treue Dienste geleistet, ohne einmal dabei liegen zu bleiben, ohne, dass einem das Material um die Ohren gepflogen ist - wobei, das konnte Jawa auch anders
Sirion, alle diese Probleme hatte ich nicht. Zündung einstellen war damals üblich und bei richtiger Nutzung des Schmierfilms hielt der Kontaktabstand auch über 5000 km und mehr. Heute gibt es ja gute elektronische Zündungen. Motorschäden hatte ich nie, bis auf eine Kupplung, die sich an einer ES mal löste - aber da war auch mal gebastelt worden. Brechende Stehbolzen kann ich mir eigentlich nur erklären, wenn ein Grobschlosser dran war. Verabschiedende Kolben haben ja meist was mit mangelnder Schmierung oder mit Falschluft zu tun, also eher dem Fahrer anzulasten als der Konstruktion. Die Elektrik ist so simpel wie robust. Etwas Korrosionsschutz tut ihr aber zumindest im Winter gut. Eines stimmt allerdings: Mit zwei linken Händen und mangelnder Bereitschaft, sich um das Motorrad zu kümmern, war die Zuverlässigkeit eingechränkt - allerdings immer noch erstaunlich hoch, wie ich finde. Ich muss auch zugeben, das alles, was nach der ETZ250 kam, schon ziemlicher Murks war, der Schwanengesang sozusagen. Meine ETZ 251 habe ich auch gerne wieder verkauft, ohne ihr eine Träne nachzuweinen. Sie gammelte in zwei Wintern mehr, als die TS in 20 Jahren. Ab dem Erscheinen der ETZ250 wurde eigentlich nichts mehr weiterentwickelt - wenn sich etwas änderte, dann nur zur Rohstoffersparnis und als Sparmaßnahme - ab spätestens Mitte der 80er Jahre ging es qualitativ massiv in den Keller.
Bei der MZ brauche ich nichts zu verklären. Zum einen liegt das noch nicht lange zurück bzw. hält noch an und zum anderen waren es Alltagslastesel. Und zwar gute. So wie jetzt meine BMW. Sie wurden von mir ziemlich emotionslos genutzt.
Ich habe z.B. im Bekanntenkreis erlebt, dass gerade die Jawa nicht von heute bis morgen hielten und gar nicht wintertauglich waren. Genauere Erfahrungen habe ich aber nicht.
Vermutlich ist es mit den Emmen wie mit allen Motorrädern: Es werden mehr kaputt geschraubt als dass sie kaputt gehen.