Und ich dachte schon, daß sei ein Finnenboot mit klappbarer "Null - Transparenz - Scheibe", um ängstlichen Beifahrern den Graus zu lindern... Innen einen Kosmetikspiegel eingeklebt, und schon hält der akkustische (Mecker-) Tacho die Klappe (solange man beim Striche ziehen nicht durch Schlaglöcher rumpelt).
Da meine Freundin zu ihrem Guzzi T5 Gespann und der Solo W noch ein W-Gespann fahren wollte, haben wir uns auf die Suche begeben. Da der Markt aber nichts gescheites hergibt, haben wir uns entschlossen mit Hilfe von Edmund Peikert was aufzubauen.
Eine W stand in der Eifel zum Verkauf und wechselte den Besitzer. Das Hinterrad wurde bei der Firma Köhler (Radspannerei) auf eine 15 Zoll Felge umgespeicht, und mit einem 135 X 70er Reifen bestückt. Bei der Firma Motek wurde eine Schwinggabel geordert. Inzwischen gab es in der Bucht einen Dnepr in gutem Zustand den wir ersteigerten. Nun noch zum Schrottplatz und bei einem VW Golf eine Bremstrommel ausgebaut und eine Felge für einen 135er Reifen besorgt.
Nun verpasste Meister Peikert der W einen Hilfsrahmen, der Schwinge die Bremstrommel und passte den Dnepr-Rahmen an die W an.
Inzwischen waren wir uns einig, das ein Lastenboot von „schöne linie„ anstelle vom Russenboot verbaut werden sollte.
Nun die Kleinigkeiten wie Kotflügel, Beleuchtung, Bremsen und Boot montieren.
Nun kommen wir zu dem Punkt, warum ich hier im Forum gelandet bin, der Weg zum TÜV. Nach vier versuchen bei unterschiedlichen Prüfstellen, die alle ein Festigkeitsgutachten für den Hilfsrahmen haben wollten, was natürlich nicht vorhanden war und ist, habe ich das Projekt an einen netten und kompetenten Schrauber übergeben, der die Tüv-Hürde gemeistert hat. Oder mit anderen Worten, einen Prüfer gefunden, „der noch einen Arsch in der Hose hat„
Na fein Tom, dann berichte mal weiter über die Entwicklungen des Gespanns und den Fahrbetrieb. Ich denke, die W ist als Gespannmotorrad ein kostengünstiger und vor allem recht hübscher Kompromiss.
Nach den jüngsten Verschärfungen und Rückrufaktionen ist dies wohl das Hauptproblem beim TÜV: Man will bei jedem Teil ein Gutachten sehen. Einzelanfertigungen haben dies natürlich nicht. Und so wird sich der normale Sachverständige weigern, dies abzunehmen. Was ich in gewisser Weise auch verstehen kann, er möchte ja seinen Job nicht verlieren und wie soll er beurteilen, ob das hält? Ist der Erbauer dem Sachverständigen bekannt, wird es vielleicht einfacher. So hat ja auch jeder Gespannbauer "seinen" Sachverständigen, der ihn kennt und weiß, dass das Gebaute Hand und Fuß hat.
Ich habe dieser Tage dieses Gespann zusammengeschraubt, allerdings braucht man dazu keinen Hilfsrahmen und der Seitenwagen hat auch eine TÜV-Prüfnummer. Das Motorrad ist ab Werk gespanntauglich. Bin mal gespannt, was der normale Onkel von TÜV hier bei uns dazu sagt.
Die Peikert Teile mögen zwar kein Gutachten haben, aber Peikert war schon in den 70ern derjenige, der mit großer Kompetenz die Anschlußteile gefertigt hat.
Möglicherweise lagen da noch ein paar TÜVgötter in den Windeln , die heute den Maxen machen.
Jedenfalls würde ich dem "ollen" Peikert in dieser Sache mehr zutrauen, als so manchem "Sachkundigen".