Danke für die Rückmeldungen und für Serpels Vergleich. Ich habe die Fotos auch an Kawa geschickt und einen Techniker eingeladen das ganze vor Ort zu begutachten. Da ich die "W" nicht so viel bewege kann ich mir schon vorstellen das ganze wieder zusammenzunageln und in einem Jahr noch einmal rinzusehen. Vielleicht entsthet hier ja ein Langzeitestfred. Ich halte euch auf dem Laufenden. //Bushy
In Antwort auf:Falcone, sowas liegt wirklich an niedrig gestelltem Leerlauf ??
Erbitte Aufklärung. Oder Verweis auf schon vorhandene Antwort. Danke edit: kann vielleicht mal einer beschreiben was da passiert? So ganz einfach mein ich, für Doofe?
Moin Bochumer,
ich werde Dich jetzt erleuchten, daß Du vor lauter Licht nicht mehr gucken kannst:
Der Schmierkeil, den Maschinenbauerprofessors liebstes Thema, also der Schmierkeil, der sorgt dafür, daß gleitende Maschinenteile immer einen Ölfilm dazwischen haben und nicht aufeinanderschrappen. Dazu gibt es herrliche Formeln, u.a. nach Sommerfeld (nein, nicht der Fernseharzt ), man kann sich semesterweise über Anlaufbedingungen, Viskositäten, Prandtl-Zahlen, Reynolds-Zahlen, Lagertragzahlen etc. etc. austoben. Bisher hat es noch jeder Prof geschafft, die Studenten irgendwann trocken zu kochen. Aber ganz so unsinnig ist diese Wissenschaft nicht. Sie erlaubt Lagerberechnungen "auf den Punkt" und ermöglicht damit wirtschaftliche Bauweise mit der geforderten Langlebigkeit.
Hier nun die stark vereinfachte Version von Wännä, dem Schnapsfahrer:
Du nimmst einen Spachtel und rührst Gips an, schön cremig. Dann willst Du damit Deine Küche spachteln (besser noch meine, die ist nämlich immer noch nicht fertig), tauchst den Spachtel in den Matsch und ziehst ihn mit angemessenem Tempo über die Wand. Ich hoffe, Du hast schon mal gespachtelt, sonst bleibts theoretisch.
Was passiert? Ein gewisser Spalt zwischen Spachtel und Wand entsteht und hindurch gleitet die Gipsmasse. Der Spachtel berührt dabei nicht die Wand. Du hältst den Spachtel so, daß er einen Winkel mit der Wand bildet. Die Spachtelmasse selbst bildet nun den Keil, den Schmierkeil. (Ahaaaaa Checky )
Wenn Du nun den Spachtel zu steil hältst, fängt die Geschichte an, schief zu gehen. Der Spachtel kratzt auf der Wand . Wenn Du die Masse zu dünn hast, ebenfalls. Wenn Du die Masse zu dick hast, klappt es wieder nicht, weil die Pampe sich dann querstellt und nicht mehr fließen mag - nur noch gaaaaanz langsam hat es eine Chance. Du merkst schon, wir haben gerade den Fall zu dünnflüssiges Öl oder zu dickes Öl mit Schmierfilmabriß bei hohen Drehzahlen beleuchtet.
Nun aber zur Nockenwelle: die Kraft, mit der die Feder drückt, ist enorm und bei ganz langsamen Lauf helfen auch keinerlei Massenbeschleunigungen, evtl. den Kipphebel etwas leichter übern Berg zu bringen. Jetzt hat der wahnwitzige W-Fahrer (so wie ich z.B.) die Leerlaufdrehzahl zu tief: nun schabt der Spachtel an der Küchenwand, weil er einfach viel zu langsam gezogen wird. Der Schmierkeil baut sich nicht auf, d.h., er baut sich zwar auf, aber er kann nicht unter den Nocken gezogen werden, weil das Öl genug Zeit hat, einfach seitlich davon zu fließen. Gebongt ??
Übrigens haben solche Verschleißstellen eine Art Selbstheilmechanismus - wenn es denn an der falschen Geschwindigkeit liegt. Durch die Rauhigkeit wird das Schmiermittel quasi "mit Gewalt" doch noch unter die Preßstelle gezogen. Ähnlich, als wenn man eine rauhe Küchenwand spachtelt oder eine glatte. Dadurch wird es zwar nicht von selbst wieder heile, aber es dauert länger, bis es richtig kaputt geht.
So, Pause! Du kannst statt der Küchenwand auch eine Badezimmerwand nehmen, wenn dann die Vorstellung besser klappt
Zitat von w-paoloMit derartigen Pauschalierungen schafft man sich keine weiteren Freunde .............
Das schmeichelt mir jetzt aber sehr - danke!
Allerdings versteh ich nicht, wieso nicht längst schon ein jeder hier seiner W unter den Deckel geguckt, ein Foto geknipst und das hier eingestellt hat. (So als Sammelbestellung kommt ´ne neue Nockenwelle vielleicht günstiger als wenn jeder einzeln ... )
Weil unser gesunder Menschenverstand uns auch ohne höhere Mathematik nach schneller Abwägung aller uns bekannten Fakten zu dem Schluß kommt, das hier wohl vorläufig kein Handlungsbedarf besteht.
Jetzt biste platt, wah ?
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Für 2 Räder zu blöd, für 4 zu arm ----------------------------------------------
Zitat Bushys erster Beitrag in diesem Fred lässt einen Vergleich zu, wie sich die Sache innerhalb eines Jahres entwickelt hat:
Wenn ich mir diese Gebrauchsspuren so betrachte (von Schaden will ich hier noch nicht schreiben!), dann erinnern mich diese an meine Ex-Nockenwelle. Je nach Lichteinfall sieht es sicherlich dramatischer aus, als es ist. Hilfreich ist sicherlich eine Messung und der Vergleich mit den Werksangaben für die Toleranz. Bei mir war eine (mit dem Daumennagel) fühlbare Kante vorhanden, aber (gemessen) noch weit unterhalb der Verschleißgrenze und von daher war ein Austausch eigentlich überflüssig. Die Anlaufspuren meiner NW sahen optisch ähnlich aus wie bei Dir, Bushy. Mein Rat, wie schon von anderen hier: weiterfahren und beobachten, evtl. mal nachmessen.
um da mal etwas praktischer ranzugehen: Ein gutes Öl und anständiges Warmfahren können schonmal helfen. Und, wie schon gesagt, ein nicht zu niedriges Standgas. Besonders direkt nach dem Anlassen sollte man den Motor nicht niedrigtourig im Stand laufen lassen, sondern sofort losfahren.
Eine weitere mögliche Maßnahme wäre es, etwas Vorspannung aus der Feder zu nehmen. Dazu müßte man die Ventilsitze etwas tiefer fräsen oder den unteren Ventiltellersitz tiefer setzen (alternativ eine dünnere Scheibe (Ventilteller) unter der Feder).
Die Spuren, die im Anlaufbereich der Nocke zu sehen sind, können von zu großem Ventilspiel zusammen mit schlechter Prelldämpfung des Öls verursacht sein. Hier hilft ein Spiel am unteren Ende der Toleranz und ein Öl mit nicht zu niedriger Grundviskosität (mindestens 10)und einem oberen Wert von max 50.
Zitat Wenn ich jetzt mal eine nicht allzu gewagte These aufstellen darf: Diesen Nockenwellenschaden haben doch alle W!
scheint so
heute die wee für die nächste saison fertig gemacht. neuen kettensatz reifen usw. natürlich auch das ventielspiel kontrolliert u, ein einlassventiel braucht einen neuen shims, der rest ok. (letzte kontrolle vor ca. 10000km) das schaute die n-welle übrigens schon genauso aus.
entweder ist das vollkommen normal (bei der wee) oder sie hat auch schon einen knacks weg. ist mir aber wurscht, wenn es nicht schlimmer wird bleibt es so. (kiste hat jetzt 50000km runter)
gruß wurm
»Ein Schlüsselbund ist eine Erfindung die es einme erlaubt mehrere Schlüssel auf einmal zu verlieren«.
Guten Morgen. Auch auf die Bitte von Martin hin: bei diesen Erscheinungen handelt es sich zwar nicht um das pauschale Bild des Zustands aller W-Nockenwellen (meine z.B. hat das nicht), aber ich würde mir keinen großen Kopf darüber machen. Gutes Öl rein und weiterfahren. Dieser Glättungserscheinungen und Ermüdungen der obersten Kontaktzone im Bereich des Nockenbergs sind wohl eher Langsamlaufverschleiß (niedrige LL-Drehzahl, zu niedrigviskoses Öl,...), denn Probleme von Volllastzuständen. Ich wage zubezweieln, dass dieser Verschleiß bereits einen Einfluss auf das Ventilspiel hat, da gibt es ganz andere Nockenzustände, bei welchen sich das Werk aber auch immer noch dreht. Mein Tipp: Ventilspiel kontrollieren, Deckel drauf, fahren. Btw.: sollte dieser Verschleiß eskalieren (was ich nicht glaube), dannwird das vorher hörbar, ehe was in die Brüche geht.