Ich hab' mich mal bei einem Kollegen ziemlich unbeliebt gemacht, weil ich bei dem an der Versuchshalle (wo zeitweise ein ganzes Rudel Akademiker 'rumwuselte) vorn am Schild neben der Tür, von einer Poppnieten-Verpackung die Aufschrift
"25 Universalnieten"
säuberlich ausgeschnitten, und in die entsprechende Fuge hinter Plexiglas geschoben hatte ...
war ihm erst nach Wochen aufgefallen ...
... pelegrino, inzwischen seit mehr als einem halben Jahr mit einem Neustart voll im Leben ...
Die Story, in der da einer eine Sammlung von fast 300 Autos, dazu offensichtlich in nicht mal schlechten Zustand und alle auch nicht so ganz gewöhnlich, auf einen Schlag aufgibt und komplett ins Sauerland verkauft, fand ich schon bemerkenswert. Und hat mich nachdenklich gemacht. Solche Sammlungen, wenn auch nicht ganz so groß, werden sicher in den nächsten Jahren aus Altersgründen häufiger angeboten werden.
Richtig. Allerdings waren die hier gesammelten Auto dem Anschein nach nicht so die Besonderheiten. Dennoch dürfte das Finanzierungsvolumen nicht unerheblich gewesen sein, man rechne alleine den Transport.
Um hier die beabsichtigten Gewinne zu erzielen, wird der Herr ganz schön strampeln müssen.
In meinem Autosegment warten alle gespannt auf den Generationswechsel. Viele der führenden Vertreter haben die 70 hinter sich und Hyänen wie ich lecken sich die Pfoten nach ihren Schätzen.
Nebenbei: Hatte Bruce Winer auf seiner blöden Auktion im Februar für seinen Tiger noch 218 400 Euro plus Aufgelder bekommen, waren es letzte Woche nur 95 000 Euro (plus, gesamt also 102 000). Böse Zungen sagen, daß RM Auctions als Versteigerer die Kiste mangels Kaufinteressenten vielleicht selber für den Herrn W. ersteigert hatte, da without reserve, also ohne Mindestpreis gearbeitet wurde und man das Preisniveau doch hoch halten möchte ...
Obwohl bei dem Preis wäre hier in D so mancher schwach geworden.
Hat man als Unternehmer manchmal ein schlechtes Gewissen ... wenn der Erwerb einer neuen Pretiose (unterstellend/womöglich!!!) über untertarifliche oder/und sittenwidrige Angestelltenlöhne gegenfinanziert wurde?!
Vorab: Sittenwidrig kann ich nicht beantworten, untertariflich auch nicht, da es für mich keine Tarifverträge gibt (und geben wird). Also belassen wir es mal bei unter 8,50, dann gilt :
Nein, aus mehreren Gründen nicht:
Zum einen investiere ich seit 40 Jahren in meine Fahrzeuge. Dazu gehört es auch, ab und an ein kleines Gegenfinanzierungsgeschäft zu machen. Völlig unabhängig vom Firmengeschehen. Es handelt sich , wenn man so will, großteils um gewachsenes Kapital.
Übrigens habe ich bis 1998 angestellt gearbeitet, und dabei gut verdient. Zeitgleich habe ich damals über Jahre verschiedene, private Kleinunternehmungen geführt, die einträglich waren (16 - 17 Stunden Tage, auch als Therapie gegen einen Rückfall in den Alkoholismus ... . Hier wurde der Grundstock geschaffen.
Mein heutiges Unternehmen habe ich bis vor drei Jahren ohne jeglichen Urlaub geführt, während meine MA überall in der Welt usw usw. Den Gegenwert kann man schwer beziffern.
Mein Geschäftsmodell basiert auf geringsten Gewinnen, dafür aber großen Mengen. So entstehen neben meinem Grundgehalt zugegeben Überschüsse. Diese sind aber, gemessen am Umsatzvolumen und der Belegschaftszahl verschwindend gering.
Konkret würde das z.B. für das vergangene Jahr bedeuten: Eine Umlegung des Firmengewinnes vor Steuer auf die gearbeitete Stunde hätte für den einzelnen MA ein Bruttoplus von etwa 44 ct bedeutet und ich wäre verhungert (kein Spaß: Mein Grundgehalt sichert lediglich meine Vorsorgekosten ab. Kranken und Rentenvorsorge und Firmenwagen minus Steuer gleich Auszahlungsbetrag). Alles andere über Gewinne.
Das geht, wenn die Zahl der gearbeiteten Stunden groß genug ist. Übrigens war das Jahr 2011 ein Jahr mit Verlusten und Leben aus dem Sparstrumpf, das am Rande.
Aus den Überschüssen muß ich also Entnahmen machen und versteuern, aber auch Betriebsmittel erhalten oder erneuern (Maschinenkäufe / Investitionen).
Bis 2009 ging das gut, Gewinne waren erfreulich höher, wurden aber in das Firmengelände investiert, um günstiger sein zu können (Gewerbemieten, ein Segen, sonst wären wir schon jetzt hin).
Zum anderen ist die Situation in BRB schon lange nicht mehr so, daß man selber die Lage steuern kann: Da kommt der Kunde und sagt, was er für eine Arbeit zahlt. Machen oder nicht, fertig. Wenn nicht Du, dann Poland, dobra?
Natürlich schäme ich mich für geringe Löhne, kann aber dagegen nichts ausrichten, siehe oben. Im Gegenzug aber bin ich stolz, seit 15 Jahren mein Personal zwar sparsam, aber stabil durchbekommen zu haben, und dabei für mich ein angenehmes, aber aus meiner Sicht auch verdientes Einkommen generiert zu haben (siehe oben).
Daß das nun bald vorbei ist, ist schade, aber wohl nicht mehr zu ändern. DAS aber haben die Leute selbst gewählt.
Mir bleibt die schuldenfreie Immobilien, die zwar dazu nicht angeschafft wurden, nun aber eine gute Vorsorge darstellt. Für den Rest hängt andere hin.
Glückwunsch an SRTom für den schönen Artikel in der Gespann-Zeitung. Nach der Charakterbeschreibung weiß man endlich, mit wem man es wirklich zu tun hat.