In Arbeit ist ein Sportprinz mit der Technik des Prinz 4. Um an die Kupplung zu kommen, muß alles Mögliche abgeschraubt werden, man ich ja Kummer gewohnt.
Gescheitert bin ich, als mir der Abzieher für die Kupplung fehlt: Außengewinde (männlich), etwa 38 mm Durchmesser, Gewindesteigung unbekannt.
TÜVtag. 2 Jahre ist der Super Seven nicht gelaufen, das kann nicht gutgehen. Und richtig, die Batterie ist am Ende. Ersatz eingebaut, es orgelt. 2 müde Zylinder hüsteln, ist die Batterie zu schwach?
Benzin tropft aus einem Weberluftfilter. Aha, ein Schwimmer hängt. Hammerklopfen, starten mit Vollgas, er läuft.
Keine Sorge, Monti, der bleibt nun auch noch eben 4 Jahre bei mir. 2020 bekommt er ein H Kennzeichen, damit verkauft er sich besser als heute, wo er völlig katfrei mit rund 700 Euro Steuer pro Jahr bestraft wird. Sowas kauft kein Mensch.
Mein Käfer Cabrio ist zurück. Motor und Getriebe neu.
Ich hatte es hier wohl gar nicht erzählt. Im Juli 2 Wochen Alpen, Salzkammergut und Wörthersee, Berge, Pässe, Gruppenreise mit Oldtimerfreunden mit bis zu 10 großen Oldtimern. Superwetter, tolle Tour. Rückfahrt, hinter Passau trennen wir uns, jeder in seine Richtung. Riesenstau bei Regensburg, Sommerhitze. Endlich freie Fahrt, es ist laut, Kopfhörer auf. Plötzlich ruckt der Motor, entsetzter Blick auf den Tacho: 135 bergab. Noch nicht begriffen, satter Schlag, dann gleich noch einer Ruhe. Das kenne ich noch aus meiner Zeit im Formel V Rennwagen, so klingt Ventilabriß mit kompletter Motordemontage.
Normal fahre ich immer so um die 110, alter Motor will geschont werden. Verdammter Kopfhörer.
Der ADAC verlädt und bringt mich samt Käfer gleich nach hause.
Ich erkaufe mir Freizeit, indem ich den Wagen gleich in die Käferwerkstatt bringe. Die können das und ich muß das Rad nicht neu erfinden.
Die Diagnose ist nierderschmetternd: Der abgerissene Teller des Auslaßventils hat Kolben und Kopf zermehlt, sich dann zwischen Kurbelwelle und Gehäuse verkeilt. Dem war eine Welle des Getriebes nicht gewachsen und ist aus Solidarität gleich mit abgerissen. Fazit: Vom Motor ist im Grunde nichts mehr zu gebrauchen, selbst das Gehäuse hat Ausbrüche und fluchtet nicht mehr. Welle krumm usw usw.
Eine Totalsanierung steht an. Nun ist alles überholt und mit Neuteilen neu aufgebaut, Kupplung gleich mit. Der Preis entspricht dem Kaufpreis des Wagens, den ich ja sehr günstig kaufen konnte. Dieses Risiko war kalkuliert, gesamt sind die Kosten immer noch unter dem Marktwert, wenn auch nicht mehr sehr deutlich.
Interessant übrigens die Ausführungen des Werkstattmeisters:
1. Grundsätzlich: Ein Käfermotor macht es rund 200 000 Kilometer ohne Überholung. Mein Tacho zeigte so was um 95 000 . Also sicher 195 000.
2. Das Cabrio hat eine schlechtere Motorkühlung als die Normalkäfer, weil ihm Kühlschlitze über der Motorhaube fehlen. Da liegt nämlich das offene Verdeck auf. Das war mir auch neu.
3.Am meinem Motor war schon gebaut worden: Neue Kolben , Dichtungen, und die mit Datum versehene Kupplung. Leider hat man damals nicht an die Ventile und deren Führungen gedacht: Steckte man einen Ventilschaft in eine Führung, hatte das deutlich Spiel in alle Richtungen. Das harmoniert nun leider gar nicht mit hohen Drehzahlen und Kopfhörern.
10 Wochen war der Käfer krank, nun rennt er wieder , der Werkstatt Dank.
Nachtrag: Mit diesem Käferlein habe ich selber in 2 Jahren deutlich über 10 000 Kilometer gefahren. Motor und Getriebe werde ich jedenfalls in meinem Restleben wohl nicht mehr verbrauchen, warte mal, 200 000 Lebensdauer bei etwa 5000 im Jahr: Dann müßte ich noch 40 Jahre, erbarmen ...