Zitat von Caboose im Beitrag #58Wenn du das Forum von Plowdiw meinst , was glaubst du, wie wir nach 2000 Jahren aussehen?
Also ich beabsichtige, in 2000 Jahren weder heru tergekommen, verfallen, vergammelt noch sonstwie auszusehen. Bin optimistisch, daß mir das gelingt.
Die 2000 Jahre sind die nach deutscher "Notation", dann wären es in der Realität 24 Jahre, da ein deutsches 1000 jähriges Reich eben nur -und glücklicher Weise- 12 Jahre benötigte um in Ruinen zu liegen! Das hat in der Geschichte der Menschheit auch noch niemand geschafft.
Übrigens ist Plowdiw weitaus älter, es gilt sogar als die älteste Stadt Europas! Wären alle Kriterien einer "Stadt" erfüllt, dann würde das bulgarische Provadija als die älteste Stadt gelten! (Heul, einige Kilometer entfernt wär die Immobilie gewesen...) Im Gräberfeld von Warna entdeckte man die ältesten Goldbeigaben der Menschheit in der Welt! Und die ältesten Menschenfunde Europas fand man in... Muß ich es erwähnen? Also was "Geschichte" angeht, da gibt es in BG mehr als genug!
Seit der Blütezeit von Plowdiw sind ein paar Jährchen ins Land gegangen. Bevor der Straßenstrich in Dortmund geschlossen wurde, sind die Reisebusse aus den Elendsquartieren (Sinti und Roma Siedlungen, um das Kind beim Namen zu nennen) direktemang von Plowdiw bis zum Straßenstrich bei Hornbach gefahren. An Bord junge bis sehr junge Frauen, die von den eigenen Leuten zum Anschaffen geschickt wurden und pro Nummer (egal welche Körperöffnung) zwischen 10 und 30 Euro berechnet haben. Sehr unschön und nicht so recht passend zum Image einer Kulturhauptstadt.
Sowas ist zum Kotzen und nur Verabscheuungswürdig! Die Sinti und Roma gelten in BG zur untersten Schicht! In Plowdiw gibt es einen riesigen Stadtteil nur mit Sinti und Roma (Ghetto wäre der passend' Ausdruck), dieser gilt als das grösste Ghetto Europas. ..und 2019 war ausgerechnet Plowdiw "Kulturhauptstadt Europas".
Wie man sieht, so kann ich auch ziemlich erzürnt über dortige Zustände sein!
In Sofia habens den Flughafen einfach ins "Zigeunerviertel" gebaut, da dort am wenigsten Widerstand zu erwarten war.
Ja und? Da drüben habens schnellstes Internet! Da wär ich ja weiterhin hier am "Uffresche", ausserdem empfange ich dort deutsches Fernsehen, aber dann ohne diese depperte Rundfunkgebühr!
Schaut mal lieber jetzt auf "Arte", da läuft gerade eine Doku über Rumänien, is auch nicht so übel was dort gezeigt wird!
Zitat von Caboose im Beitrag #63Von den eigenen Leuten ... von bulgarischen Zuhältern - von den eigenen Familien doch wohl nicht?
Vielleicht könnte jemand meine Frage beantworten?
Die Verhältnisse dort kenne ich nicht. Trotzden, oder gerade deshalb möchte ich dies bitte erfahren. Dabei geht es mir wahrlich nicht darum, irgendwelche ,Vorurteile' zu festigen - im Gegenteil.
Zitat von Caboose im Beitrag #63Von den eigenen Leuten ... von bulgarischen Zuhältern - von den eigenen Familien doch wohl nicht?
Vielleicht könnte jemand meine Frage beantworten?
Die Verhältnisse dort kenne ich nicht. Trotzden, oder gerade deshalb möchte ich dies bitte erfahren. Dabei geht es mir wahrlich nicht darum, irgendwelche ,Vorurteile' zu festigen - im Gegenteil.
Also - wäre jemand so freundlich?
Wer sollte dir das so genau beantworten können? Ich vermute mal, wie überall wird es solche Fälle auch dort geben.
Monti hat es mit seinem Link zum Artikel der SZ beantwortet. Danke!
Es ist das, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Sinti und Roma schicken demnach ihre eigenen Töchter nach D auf den Strich. Nein, ich werde jetzt nicht über diese Familien herziehen, die so etwas machen, weil ich Zustände und Verhältnisse in Bulgarien nicht kenne. Aber die Not dieser Leute muss extrem sein.
Wobei das (Zitat aus der SZ):
Durch die Schließung des (Dortmunder) Strichs werde das Gegenteil des eigentlichen Ziels erreicht.
auch Leuten einleuchtet, die die Verhältnisse nicht kennen. Das Milieu, die Kriminalität verlagert sich nur.
Ich kann es Dir auch beantworten, die eigenen Familien schicken die Mädchen auf den Strich. Es ist eine eigene Welt, in der die Leute leben. Mit eigener Sprache, eigener Gerichtsbarkeit und eigenen Sitten und Gebräuchen.
Vielen Dank - mein Kommentar steht schon direkt darüber, auf der Basis des SZ-Artikels. Und nein - ich erlaube mir kein Urteil über diese Familien, da ich zu wenig über die Hintergründe weiß.
Dann schau dir lieber nicht die Zustände im Plowdiwer Stadtteil "Stolipinowo" an, von dort kommen die beschriebenen Prostituierten wohl. Dort leben um die 40.000 bis 50.000 Roma in zerfallenden sozialistischen Plattenbauten.
Es ging ihnen früher besser in dem Stadtteil, es gab gar bulgarische Nachbarn. Mit der Öffnung BGs zum Westen und zur EU hat es sich für die Roma eher verschlechtert.
Wie Dagmar schrieb ist es eine komplett andere Welt mit eigenen Gesetzmässigkeiten und Werten. Können wir aus unserer Sichtweise nicht nachvollziehen.
Es gibt bspw. in Stara Zagora auch einen "Heiratsmarkt" des "fahrenden Volks", der soll auch "interessant" sein.