Welchen Sinn hat es, ein noch gut funktionierendes altes Fahrzeug zu entsorgen und unter Aufwendung vieler Ressourcen und jeder Menge Energie ein neues zu bauen und zu (ver)kaufen?
Mich würde einmal die vergleichende Umweltbilanz zwischen der Produktion eines Neufahrzeugs und gefahrenen 100.000/ 200.000/300.000 Kilometern eines durchschnittlichen etwa 10 / 15 / 20 Jahre alten Benziners bzw. Diesels interessieren.
Gibt es solche nicht getürkten Untersuchungsergebnisse?
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Mein Gott - jetzt tun wieder alle so als ob die Welt untergeht.
Das mit den Umweltplaketten ist schon seit mind. zwei Jahren bekannt und auch das es sich dabei nicht wie in Deutschland auf eine Stadt bezieht, sondern auf ein Umland (Beispiel: Grenoble, aber auch Paris etc. - wird ständig erweitert).
Und bei der Geschwindigkeitsbeschränkung klingt es so als ob ihr alle immer mit über 100 km/h durch die Landschaft brettert. Natürlich dreht man mal am Gas (ich auch) aber realistisch (außer Autobahnen und Schnellstraßen) ist doch, das man sowieso langsamer als 100 km/h fährt. (Außer Serpel ) Aber ich gebe zu, 80 km/h ist schon etwas wenig als gesetzliche Grenze - und ja, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin nervt mich das; mit dem Motorrad eher nicht.
Was mich aber wirklich ärgert ist, das es in diesem, unserem Europa da keine einheitliche Regelung gibt. Warum muss ich (als Autofahrer) eine deutsche grüne Plakette haben, die dann in Frankreich nicht gilt? Wenn das jetzt jedes Land so macht, dann braucht man zukünftig für eine "Europa-Rundreise" eine größere Frontscheibe um alle Pickerl unter zu bringen. Und warum brauche ich für's Motorrad eine wenn es bei uns ohne geht?
Frankreich ist ja bekannt für seinen unbändigen Streikwillen. Jetzt könnten sie den sinnvoll einsetzen.
Ich habe mal, wie üblich menschenverachtend und rein sachlich versucht, mir das in Zahlen vorzustellen:
Bei etwa 30 Millionen zugelassenen PKW in Frankreich nehme ich mal eine Stunde Fahrt pro Tag auf betroffenen Straßen an (über diese Annahme kann man streiten, sie ist aber letztlich unerheblich).
Wird nun 80 statt 90 gefahren, steigt die Fahrzeit rein rechnerisch um etwa 12,5 % an. Bei 30 Millionen Fahrzeugen macht das eine Mehrfahrzeit von 3,75 Millionen Stunden pro Tag.
Diese Zeit wird vertrödelt, um das Leben von 300 - 400 Menschen pro Jahr zu retten, was noch zu beweisen wäre. Diese 300 Menschen hätten also eine Lebenszeit von 300 x 24 Stunden = 7200 Stunden pro Tag.
Mehraufwand von verlorener Aktivzeit von 3,75 Millionen Stunden zur Rettung von 7200 Stunden. Beachtlich.
Verachtend , weiß ich.
Daraus ableiten könnte man aber auch, daß sich aus dieser Aktivzeit von 3,75 Millionen Stunden eine gute Wertschöpfung erzielen ließe, würde man sie in Arbeitszeit umsetzen. Oder von mir aus auch in einen steuerlichen Mehrertrag. Damit wiederum könnte man beträchtliche Mittel zur Verbesserung der Straßen in baulichem Sinne generieren, von mir aus Fahrbahntrennungen, Umgehungsstraßen, Kurvenentschärfungen, Leitplanken, Brücken, Übergänge, Ampeln usw usw. Diese Mittel erhoben und umgesetzt könnten die 300 Leben pro Jahr retten und dem gemeinen Verkehrsteilnehmer einen Haufen freie Zeit einbringen. Win win, wenn man so will. Denken statt Verbot und Strafe, sollte sogar in der Politik vorstellbar sein.
Ach ja, und wie erhebt man die Mittel? Eine nur geringe, dafür aber zweckgebundene Anhebung der Mineralölsteuer würde da keinem auffallen. Und auch nicht wehtun.
Frei spekuliertes Beispiel: In dieser einen Fahrstunde verbrauchen die 30 Millionen Fahrzeuge je 5 Liter Sprit zum Preis von 1,50 . Ergäbe 225 Millionen Euro Treibstoffkosten. Geht man davon aus, daß die Hälfte davon Steuern sind etwa 112,5 Millionen Mineralölsteuer. Diese um einen Prozent erhöht, ergäbe allein schon 1,125 Millionen Mehrertrag pro Tag für sicheren Ausbau der Verkehrswege. Da kann ich hübsch viel für bauen (wenn ich will).
Auf dem Bestellformular für die Crit Air Plakette interpretiere ich das so, dass auch ein deutsches H Kennzeichen nicht hilft, wenn ich mit einem vor 1997 zugelassenen Zweirad in die entsprechenden Zonen will.
Das ist schon blöd, denn wegen der Überfüllung Südtirols bin ich für Alpentouren in den letzten Jahren immer auf Frankreich und ausgewichen und da landet man zwangsläufig irgendwann im Grossraum Grenoble. Und ich hab zur Zeit auch gar kein nach 1982 erstzugelassenes Mopped mehr im Einsatz.
Das selbe gilt für die Urlaubsfahrten nach Spanien. Den Raum Lyon zu umfahren macht schon einen nicht unwesentlichen Unterschied. Da muss ich dann jetzt wohl auch für ein Auto mit grüner Plakette dieses Crit Air Dings beantragen, denn die kürzeste Verbindung geht nun mal durch Lyon durch.
Was nützt die Grenzöffnung in der EU, wenn demnächst alle paar Kilometer zwar nicht mehr der Pass, dafür aber Plaketten auf den Fahrzeugen kontrolliert werden. So langsam reicht mir die EU. Dann doch lieber wieder Grenzhäuschen und Geld umtauschen.
Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn deine Rechnung auf fruchtbaren Boden fallen würden und man damit beginnen würde:
Zitat von Zephyr im Beitrag #21 beträchtliche Mittel zur Verbesserung der Straßen in baulichem Sinne generieren, von mir aus Fahrbahntrennungen, Umgehungsstraßen, Kurvenentschärfungen, Leitplanken, Brücken, Übergänge, Ampeln usw usw.
Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht. Aber mir sind die französischen Landstraßen was wert! Wenn ich die Wahl hätte, mit meinem alten Stinker optimierte Straßen benutzen zu müssen oder auf ein E-Moped umsteigen zu müssen, um auf den bekannten französischen Landstraßen fahren zu dürfen, wüsste ich was ich zu tun habe:
Sofort den alten Hobel verschrotten!
Und hierzu:
Zitat von Zephyr im Beitrag #21 Wird nun 80 statt 90 gefahren, steigt die Fahrzeit rein rechnerisch um etwa 12,5 % an.
Also ich behaupte, dass auf einem Großteil der französischen Landstraßen keine 90 km/h mögich sind. Auf dem Rest wird gefahren wie die Sau! Beispiel: Ich war gestern auf der Strecke von Haguenau nach Bitche unterwegs. Dort wo 70 ist, fahre ich Tacho 80. Dort wo unbeschränkt (momentan 90) fahre ich Tacho 100. Auf einer Strecke von ca. 30 Kilometern wurde ich zigmal überholt. Teilweise mit sehr hoher Geschwindigkeitsdifferenz. Durch die Reduzierung von 90 auf 80 kommt man sehr schnell in eine höhere Bußgeldklasse, was den ein oder anderen dazu veranlassen könnte, statt Tacho 120 nur noch Tacho 100 zu brettern.
Zitat von desmo2V im Beitrag #22 Was nützt die Grenzöffnung in der EU, wenn demnächst alle paar Kilometer zwar nicht mehr der Pass, dafür aber Plaketten auf den Fahrzeugen kontrolliert werden. So langsam reicht mir die EU. Dann doch lieber wieder Grenzhäuschen und Geld umtauschen.
Gruss Tim
Sorry Tim!
Was hat die EU denn damit zu tun? Wenn du heute wieder Grenzhäuschen hinstellst und Franc/Mark: Ändert das was an der Kontrolle der Plaketten? Oder habe ich da einen Denkfehler???
Statt einer Gleichung. die aus den Faktoren Menschenleben, Arbeitszeit und Geld besteht, könnte ich mir eine vorstellen, die einen Zusammenhang zwischen: Fahrradkilometer, Bananenkonsum und Empathie herstellt.