Von einem guten Frühstück gestärkt und einem weiteren Schwätzchen mit dem Inhaber über Geschwindigkeitsübertretungen und die unterschiedlichen Kosten in Deutschland und Österreich, machten wir uns bei sonnigem Wetter auf zum Hahntenjoch, auch eine wunderschöne Straße und Naturkulisse.
Ulla auf der gefrästen Abfahrt des Hahntenjochs
Dann fuhren wir durch‘s Lechtal und letztlich durch‘s Tannheimertal gen Deutschland. Inzwischen war ein sehr starker, böiger Wind aufgekommen und es zog sich langsam zu. Auf einmal standen Kühe auf der Straße, verschiedene Bauern trieben die Rinder wohl von einer Weide zur Anderen, ein ungeduldiger Moppedfahrer ließ es sich nicht nehmen mit aufheulendem Vierzylinder durch die Kühe zu brettern.:-/
Almabtrieb
Ausreisser
Nach ein paar kleinen Schlenkern durch‘s Allgäu galt es Kilometer zu fressen, also fuhren wir auf der B19, die Anfangs noch recht leer war, aber es war Freitag und das Verkehrsaufkommen nahm immer mehr zu, irgendwann hatten wir das aber satt und wir wichen wieder auf kleinere Nebenstraßen aus, inzwischen war es auch recht kühl geworden und es fing irgendwann an zu regnen. In einem kleinen schwäbischen Ort fanden wir einen Landgasthof, die Wirte fuhren selbst Motorrad und „bikers waren welcome“. Die Wirtin interessierte sich für unsere Motorräder und unser Com-System und hätte wohl auch gerne sowas gehabt, beim Nennen des Preises für sowas, verflog der Wunsch aber schnell wieder.:-) Bei der Ankunft konnten wir dann noch Augenzeuge des Abbaus eines Maibaums werden, was ich dann auch gleich photographisch festgehalten habe.:-)
Wir bezogen unser Zimmer und machten einen kleinen Spaziergang, den die Wirtin empfohlen hatte, ein ruhiger Weg über eine Brücke an einem kleinen Flüßchen entlang, wir setzten uns auf eine Bank und genossen die Abendstimmung.
Dann gingen wir zum Essen, ein Stern-Pfännle, Käsespätzle mit drei Sorten Fleisch, sehr lecker, aber auch sehr mächtig.:-) Als wir zu Bett gingen, fing es an zu regnen und zu donnern, na hoffentlich hat sich das bis morgen verzogen.:-/ Landgasthaus Stern, Bühlertann
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Bis ich den Apparat rausgefummelt hatte, war es auch schon aufgegessen.
Und nun das Letzte:
14. Tag und letzter Tag: Sa, 10.06.17, 454km
Von Bühlertann nach Hause
Die Nacht war ein wenig unruhig, es ging doch einiges an Verkehr Nachts am Haus vorbei, aber wofür gibt es Ohrstöpsel.;-) Wir standen der Wirtin zu Liebe etwas später auf und machten uns über das reichhaltige Frühstücksbüffet her. Eigentlich wollten wir ja noch bis Sonntag unterwegs sein, da wir aber schneller voran gekommen waren, als wir dachten wollten wir jetzt in einem Rutsch nach Hause, 100km vor dem Ziel noch mal eine Unterkunft nehmen wollten wir dann auch nicht. Der Morgen war neblig trüb, aber während wir packten klarte es immer mehr auf und der Himmel wurde blau, der Tag versprach angenehm zu werden und so ging es zunächst noch ein wenig durch Schwaben. Irgendwann setzten wir mit einer kleinen Fähre bei Mondfeld über den Main, die Henneburg immer im Blick.:-)
Dann weiter über kleine Straßen durch den Spessart, den Taunus und an die Lahn.
Allerdings wurden wir durch diverse Sperrungen ausgebremst und wenn wir weiter über die kleinen Straßen noch durch den Westerwald gekurvt wären, wäre es doch recht spät geworden und wir wollten noch was Essen gehen. Daher entschieden wir an der Lahn entlang bis Koblenz zu fahren und dann über die B42 am Rhein entlang nach Linz, da es schon relativ spät war, hielt sich der Verkehr in Grenzen. Wir setzten nach Kripp über und gegen 20:00 Uhr hatte uns die Heimat wieder.:-)
Persönliches Fazit: Es waren wirklich vorwiegend tolle 3500km und wir haben unser Ziel Kroatien, dank des recht guten Wetters, erreicht.:-) Juni eignet sich sehr gut um nach Kroatien zu fahren, es ist nicht so heiß, selbst bei dreißig Grad hat man noch einen kühlenden Fahrtwind und man bekommt recht problemlos Unterkünfte. Im Juli oder August möchte ich mir das nicht vorstellen. Den kroatischen Teil Istriens fanden wir landschaftlich nicht besonders ansprechend, die kleinen Buchten sind nett, aber die Küstenregion ist flach und langweilig. Den starken Verkehr und das Fahrverhalten der Kroaten hatte ich ja schon angesprochen und hat uns besonders in Istrien sehr genervt. Die Adria hingegen hat uns gut gefallen, felsige Küste mit kleinen Buchten und überall die Möglichkeit mal ins Meer zu hüpfen. Im Hinterland der Adria hat man auch sehr schöne ruhige Straßen mit wenigen Kroaten.;-) Besonders gut hat uns Slowenien gefallen, landschaftlich wirklich traumhaft schön und das trotz des teilweise doch bescheidenen Wetters, gut ausgebaute Straßen mit wenig Verkehr. Sehr viel Wald und Natur, dort könnten wir uns auch gut mal einen Wanderurlaub vorstellen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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Reiseberichte sind ja ganz toll, wenn man sie mit den eigenen Bildern im Kopf und der Erinnerung abgleichen kann. Reiseberichte sind ja toll, wenn man Neues entdeckt und auf den Geschmack kommt, mal selbst dorthin zu reisen.
Danke Maggi: Schöne Bilder und nachvollziehbare Erläuterungen.
Nach diesem Bericht überlege ich, Slowenien (und Kroatien?) doch noch mal unter die Räder zu nehmen. Eine geplante Tour durch Slowenien habe ich ja noch - allerdings für das aktuelle Reise-Motorrad weniger geeignet. Da müsste die W vielleicht doch noch mal ran ...