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Sprinter7 Offline




Beiträge: 3.284

18.03.2016 21:32
#31 RE: Beringerbremse Antworten

Ja, danke, das werde ich beachten, allenfalls das Schräubchen etwas kürzen...

Der Sicherheitsabstand zur schwimmenden Bremsscheibe darf allenfalls mit 1mm knapp über Kreditkartendicke bleiben - knapp, aber genug für den TÜV.

Zähle halt mal die Umdrehungen beim Einschrauben - 40mm Schraubenlänge finde ich noch sehr wenig. Bei 1,25mm Steigung sollte die Schraube mindestens etwa 43mm lang sein (38 + 3x1,25 = ). Dann schaut die Schraube noch nicht aus dem Gewindeloch heraus und ermöglicht beruhigende 5-6 Umdrehungen. Und der Spacer hat ja auch nochmal 2mm Dicke, was 1-2 Umdrehungen "raubt".

Gruß!
Sprinter

Flatrunner

Falcone Offline




Beiträge: 113.685

19.03.2016 08:36
#32 RE: Beringerbremse Antworten

Zitat
Mit einer M10 x 40 Edelstahl Schraube fühlt man sich wohler.



Ich bin da ja auch recht schmerzfrei, aber normaler Edelstahl ist da eigentlich nicht zulässig, da er nicht die geforderte Festigkeit erfüllen.

Hier mal was aus dem R1-Forum dazu, dass es ganz gut beschriebt:

Kleine Schraubenkunde

Edelstahlschrauben, meist sind damit VA-Schrauben gemeint, haben nicht die Festigkeit einer 8.8er, 10.9 oder 12.9er Stahlschraube.
Die Festigkeitsklassen der Edelstahlschrauben sind 50, 70 oder 80. Die Angabe 70 auf dem Schraubenkopf einer Edelstahlschraube bedeutet, daß diese Schraube eine Zugfestigkeit von 700 N/mm² besitzt. Das ist zwar nicht schlecht, aber man muss wissen, dass die Streckgrenze mit etwa 450 N/mm² deutlich niedriger ist als die einer 8.8er Stahlschraube.

Vergleich:
- 70er Edelstahlschraube: Streckgrenze 450 N/mm², Zugfestigkeit 700 N/mm²
- 8.8er Schraube: Streckgrenze 640 N/mm², Zugfestigkeit 800 N/mm²
(Streckgrenze: 8x8x10 / beide Werte multipizieren und dann nochmals mit 10 multiplizieren) (Zugfestigkeit: 8x100 / erster Wert mal 100)

Bis zur Streckgrenze findet keine bleibende Verformung der Schrauben statt, wir bewegen uns im elastischen Bereich ... darüber (also über die Streckgrenze hinaus) wird die Schraube bleibend gelängt (plastische Verformung). Wenn wir mit dem geforderten Drehmoment die originale Schraube anziehen, dann bewegen wir uns im elastischen Bereich dieser Schraube.
Interessant ist also die Streckgrenze, weil man ja die Schraube nicht bleibend verformen / längen möchte.

Eine 10.9er Schraube hat eine Streckgrenze von 900 N/mm² und eine Zugfestigkeit von 1000 N/mm² , eine 12.9er Schraube eine Streckgrenze von 1080 N/mm² und eine Zugfestigkeit von 1200 N/mm² ...

An den Bremsen sind mindestens 10.9er Schrauben verbaut ... die Streckgrenze dieser 10.9er-Schraube liegt also doppelt so hoch wie die Streckgrenze einer 70er VA-Schraube ... drum motzt auch der TÜV, wenn jemand mit Edelstahlschrauben an der Bremsanlage auftaucht ...

Weiterer Nachteil einer Edelstahlschraube ist das Fressen in den Gewinden ... das hat was mit der elektrochem. Spannungsreihe zu tun ... man baut sich ein galvanisches Element, wenn man Edelstahlschrauben in Aluminiumbauteile schraubt ... diese Metalle liegen in der Spannungsreihe weit auseinander und ein Gewindegammel am unedleren Metall (hier Aluminium) ist vorprogrammiert, wenn die Edelstahlschrauben nicht mit spezieller Paste (Zinkpaste / Kupferpaste) oder Gewindeklebstoff eingesetzt werden.

Grüße
Falcone

Feldweg-Streuner Online




Beiträge: 2.521

19.03.2016 10:00
#33 RE: Beringerbremse Antworten

Oh ja danke Martin.
Das ist eine interessante Betrachtung.
Aber mal anders herum aufgezogen.
Wenn ich mir die original Schraube nach 15 Jahen so anschaue,
dann glaube ich fast
es könnte Edelstahl sein.
Jedenfalls wäre die Oberfläche, an dieser stark exponierten Stelle, ansonsten maximal gut vergütet gewesen.
Glänzen tut da auch nix dran, was aber vielleicht auch an der guten Pflege liegen könnte.
OK, da ist dein Erfahrungsschatz natürlich viel größer.

Eine andere Betrachtung gilt der beschriebenen Streckgrenze.
Die sollte eigentlich nur beim Anziehen relevant sein. Durch den Betrieb ergeben sich (mal von Erwärmungsausdehnungen des Sattels in dem die Schraube ankert abgesehen) keine relevanten Streckungen.
Bei einem M 10 Gewinde würde sich mit dquadratpiviertel irgendwas um die 78mm² x 450N/mm² also an die 35.000N ergeben.
Da wäre ich recht entspannt, aber vermutlich hab ich da noch einen Betrachtungsfehler drin.
Vielleicht erst mal einen Kaffee, wachwerden und nochmal ansehen.

Wegen dem Fressen hab ich mir aber auch schon so meine Gedanken gemacht.
Das Problem ist einfach, dass man den Schraubendealer ja nicht immer so direkt vor der Nase hat um mal eben zwei Schrauben zu kaufen.
Und der Baumarkt bietet einem leider nur ein überschaubares Sortiment.

Schönen Start ins Wochenende
Volkerrr

Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt*
Ich bin das Schaf im Wolfspelz
und möchte niemalsnicht zurück zur Herde.
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Falcone Offline




Beiträge: 113.685

19.03.2016 10:14
#34 RE: Beringerbremse Antworten

Die originale Schraube der W meinst du? Die ist 10.5 Stahl.

Zitat
OK, da ist dein Erfahrungsschatz natürlich viel größer.



Mir ist noch nie eine Edelstahlschraube abgerissen und ich habe solche ahnungslos auch schon öfters mal an Stellen verbaut, wo der TÜV sein Veto einlegt (auch aktuell noch). Aber ich denke, die Theorie hat da schon recht und ich hatte bislang halt nur das Glück, dass keine Belastungsgrenzen erreicht wurden. Inzwischen bin ich da etwas wählerischer.

Und Kupferpaste verwende ich als Guzzifahrer ja automatisch, das liegt einfach im Blut.

Grüße
Falcone

Feldweg-Streuner Online




Beiträge: 2.521

19.03.2016 10:21
#35 RE: Beringerbremse Antworten

Ich hatte das mit dem Erfahrungsschatz auf Ausbau, Begutachtung und Bewertung
lang in Betrieb befindlicher KFZ-Verschraubungen bezogen.

Ja dann werd ich heute mal nachschauen, was mir der Baumarkt an 10.5 oder besser anzubieten vermag.
Vielleicht schick ich Sabine mit der Schraube auch mal vor zum Fachverkäufer und versteck mich mit der Cam im Regal.
Könnte lustig werden, wenn Sabine nach der Streckgrenze und dem Einschnürungsbeginn fragt.

Kupferpaste
du meinst das Nutella des Guzzinachwuchses.

Nutella gusto Mandello del Lario

Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt*
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Falcone Offline




Beiträge: 113.685

19.03.2016 10:24
#36 RE: Beringerbremse Antworten

Ich befürchte, beim Baumarkt wirst du verständnislose Blicke ernten.

Grüße
Falcone

Mattes-do Offline




Beiträge: 6.955

19.03.2016 10:56
#37 RE: Beringerbremse Antworten

Stimmt!

Ich hab so einen Menschen mal gefragt aus was für einem Matrial denn die angebotenen Schrauben seien. Antwort im Ton der absoluten Überzeugung: Eisen

Die Frage nach der Zugfestigkeit habe ich mir dann verkniffen.

Gruß,
Mattes

Mattes-do Offline




Beiträge: 6.955

19.03.2016 11:14
#38 RE: Beringerbremse Antworten

Ach so, fällt mir gerade noch ein: M10 Regelgewinde hat eine Steigung von 1,5mm.

Zu 100% bin ich mir nicht sicher aber ich glaube die Bremszangenschrauben haben eine Steigung von 1,25mm.

Gruß,
Mattes

Maggi Online




Beiträge: 48.685

19.03.2016 11:22
#39 RE: Beringerbremse Antworten

Kann hinkommen, ich konnte damals beim Umbau auf die Schwinge bei meinem Gespann keine normalen M10 Schrauben verwenden.

--
Blog
Brille? Schielmann

Feldweg-Streuner Online




Beiträge: 2.521

19.03.2016 11:46
#40 RE: Beringerbremse Antworten

Oh jetzt wird's langsam spannend.
Guter Hinweis.
Vielleicht erstmal nachsehen, was noch so im Keller rumfliegt.

Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt*
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Feldweg-Streuner Online




Beiträge: 2.521

19.03.2016 12:15
#41 RE: Beringerbremse Antworten

Versuch macht Kluch.....

1.25 Steigung
45mm Länge (lag noch im Keller rum) klemmt die Scheibe.
Denke mal, alles bis 42 geht sicher.

Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt*
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Knallert Offline




Beiträge: 625

19.03.2016 17:21
#42 RE: Beringerbremse Antworten

Neben der Zugfestigkeit der Schraube ist die der Mutter oder des Gehäusegewindes genauso wichtig. Die Höhe einer 0815 Mutter ist so bemessen, dass sie -wenn sie aus dem gleichen Material ist wie die Schraube- gleich stark ist wie diese, so dass die Festigkeiten beider Bauteile voll genützt werden können. Das sind bei der 0815 10-er Mutter 8,0 mm.

"Beim originalen Bremssattel sind es vernünftige 5 1/2 Gewindeumdrehungen."

Das läuft bei Steigung 1.25 auf 6.9 mm Gewindelänge im Sattel raus.
Bei gleicher Materialqualität wäre also die Schraube stärker.
Ich nehme aus Gründen der Wärmeabfuhr an, dass Bremssättel aus Aluguss sind, Stahlguss kann ich mir schlecht vorstellen.

Habe gerade mal nachgegoogelt: Hochfester Aluguss kommt auf bis zu 400 N/mm2 Zugfestigkeit. Also deutlich weniger als eine einfache A2-Schraube. Ist der Sattel also tatsächlich aus Aluguss müsste die Gewindelänge im Gehäuse ganz erheblich vergrößert werden, damit Innen- und Schraubengewinde gleich stark werden.
Ergo kann eine einfache Edelstahlschraube in einem Bremssattel festigkeitstechnisch kein Problem sein.
Die elektrochemische Korrosion ist da schon eher ein Thema. Aber ne verzinkte 8.8 Schraube sollte gut möglich sein.

Grüße,
Knallert

Feldweg-Streuner Online




Beiträge: 2.521

19.03.2016 21:12
#43 RE: Beringerbremse Antworten

Mein Sattel ist aus Schokolade.

Was die Zugfestigkeit unter 4 N/mm² senkt.
Wenn ich nun Lakritzschrauben verwende, die mit einer Salmiakkonzentration unter 200kppm additiviert sind
ist das..........
entweder gut oder schlecht?!

Ich fahr morgen mal am Cafe Fahrtwind vorbei und schraub so lange an Moppeds die Sättel ab, bis was passt.

Edit sagt:

Sorry Knallert wir kennen uns ja noch nicht so wirklich,
ich wollt dich jetzt nicht anmachen.
Mein Post hat nix mit dem Inhalt deines Beitrages zu tun, der ist echt schlüssig.

Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt*
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Knallert Offline




Beiträge: 625

19.03.2016 21:34
#44 RE: Beringerbremse Antworten

Hallo Edit,
äh, Feldweg-Streuner, ich hatte das auch nicht schief aufgefasst.
Bei so todernst fachlichen Beiträgen möchte ich auch immer gerne rumalbern.
Aber Bremsen sind halt ne todernste Sache.
Außer die, die ich in der kommenden Jahreszeit für gestiegene Temperaturen gerne in Kauf nehme, auch wenn sie ab und zu pieksen.

Die sind übrigens auch nicht so schlimm wie Ameisen. Also z.B. wie die, die nach einer Übernachtung am Schloßsee im Chiemgau in meinen Helm gekrabbelt waren. Und sich bis München gaanz ruhig verhielten. Und dann ging es los und ich konnte lange nicht anhalten und gucken was zum Teufel sich für ein Gebiest in meinen Haaren eingenistet hatte...

Grüße,
Knallert

Sprinter7 Offline




Beiträge: 3.284

29.03.2016 07:42
#45 RE: Beringerbremse Antworten

Korrektur:
Die genannte Schraube aus dem Kawasaki-Sortiment ist zwar lang genug und hätte auch gekürzt werden können, aber der Schaft ist zu lang, so dass die Schraube nicht weit genug eingedreht und festgezogen werden kann.
Ich habe mir dann bei Jäger-Schrauben.de zwei gediegene Titanschrauben (43mm) geordert und hoffe damit lebenslange Freude zu haben... Im übrigen bin ich gespannt, was der Gutachter zum fachgerechten Einbau der Beringerbremse in die W schreiben wird. Ich rechne aber nicht mehr mit dem besagten "Schrieb".

@knallert: Der Beringersattel hat in den beiden Gewindeaufnahmen eine Materialstärke von +- 20mm so dass hier eine ausreichend lange "Gewindestrecke" gegeben ist, um die Kräfte einer Schraube auch mit höherer Zugfestigkeit aufzunehmen. Denn original sind nur (auswendig) 34 Nm Anzugsdrehmoment für den Bremssattel vorgesehen, die ich auch für den Beringersattel übernehmen werde.
Der erforderliche (minimale) Auftrag einer Heissschraubenpaste wird nicht nur die Korrision der Schraube mit dem Aluminium verhindern, sondern auch die auftretenden Reibungskräfte beim Festziehen mindern/besser verteilen.

Gruß!
Sprinter

Flatrunner

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