Ich weiß, die sind alle nur schöngerechnet, Statistik eben. In Wirklichkeit ist jeder zweite Deutsche arbeitslos, sieht man doch. Die lungern rum und fahren teure Motorräder.
Grüße Falcone
W-Hanns
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27.10.2015 08:39
#62 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Hast du dich schon einmal mit dem Thema Saisonkräfte in der Landwirtschaft befasst (Obst, Spargel) ...
Gruß LOBO [/quote]
Hier gibt es ein großes Spargelanbaugebiet und die Erntehelfer sind fast alle aus Rumänien usw., so gut wie keine Deutschen, aber nicht wegen des Lohnes, sondern wegen der Arbeitsbedingungen (Zeit, körperlich anstrengend, Wetter usf.). Wenn ich die Zeitungsberichte richtig verfolgt habe, ist weniger der Mindestlohn das Problem, sondern die Bürokratie, die verlangt wird, weil die Erntehelfer jahrelang auf dem gleichen Hof arbeiten und gleichsam zur Familie gehören und "ihren" Bauern nicht durch weniger Leistung "enttäuschen" wollen. Grüße Hanns
Zephyr
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27.10.2015 08:41
#63 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Falcone: "Ich weiß, die sind alle nur schöngerechnet, Statistik eben. In Wirklichkeit ist jeder zweite Deutsche arbeitslos, sieht man doch. Die lungern rum und fahren teure Motorräder."
Laß uns in den Spiegel schauen.
Oder gehörst Du etwa zu den Aufrechten, die ihre sich Leistungen nicht vom Amt honorieren lassen?
Aber in meinem Bekanntenkreis gab es tatsächlich vor gar nicht allzulanger Zeit einen Fall, bei dem ein ansonsten sehr netter und sozialer Mensch (außer wenn´s ums eigene Geld ging) seine Druckerei, bei der er natürlich nur Angestellter war, verkaufte (frag mich nicht nach Einzelheiten des sonderbaren Geschäfts) und sich nach seiner von ihm selbst durchgeführten Entlassung beim Arbeitsamt meldete. Das Arbeitslosengeld stehe ihm schließlich zu. Er wurde sogar anerkannt, aber er bekam auch gleich Termine zur Bewerbungsschulung und für Fortbildungen. Schwupps - jetzt wollte er doch glatt nicht mehr arbeitslos sein. Na so was ...
Zu den rosig sinkenden Arbeitslosenzahlen hier eine Textpassage aus Wiki (in die ich Farbe gebracht habe):
Kritik an den offiziellen Zahlen der Statistik[Bearbeiten]
Hans Jörg Duppré vom Deutschen Landkreistag kritisierte im April 2010, dass die angebliche positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ein Trugbild sei, da die Zahl der ALG II-Empfänger stetig gestiegen sei. So sei die Zahl der Hilfeempfänger im April 2010 auf rund 7,4 Millionen gestiegen, in der Arbeitslosenstatistik jedoch seien lediglich rund 2,5 Millionen Menschen erfasst.
Zudem wurde kritisiert, dass die Zahl der Hartz-IV-Bezieher bislang auf die Langzeitarbeitslosen verengt werde. Bereits rein subventionierte Planstellen mit mehr als 15 Wochenstunden, wie z. B. Ein-Euro-Jobs, Kranke oder Ausbildungsplatzsuchende etwa fänden sich dagegen nicht in der Arbeitslosenstatistik wieder, obwohl ihre Lage oft nicht besser sei. Gleiches gelte für Erwerbstätige im Niedriglohnbereich, die zusätzlich auf Hartz IV angewiesen seien. Ebenfalls werden Arbeitslose, die an Weiterbildungen teilnehmen, bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Auch Arbeitslose, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, taucht der von ihnen betreute Arbeitslose ebenfalls nicht in der Arbeitslosenstatistik auf.[23][24]
Kritisiert wird auch, dass durch vermehrte Nutzung von Zeitarbeit seitens der Bundesagentur für Arbeit die tatsächliche Anzahl von Arbeitslosen deutlich nach unten gesenkt werde. 2012 sind bereits rund 1 Million Arbeitnehmer bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt.[25] Arbeitslose können damit zwar selbst mit geringen Qualifikationen zunächst ihre Arbeitslosigkeit beenden, doch Zeitarbeit erweist sich entgegen dem oft propagierten Klebeeffekt tatsächlich nur selten als ein Sprungbrett in den regulären Job.[26] Der Schritt von der Leiharbeit zur konventionellen Beschäftigung gelingt nach einer IAB-Studie nur einem kleinen Teil vorher arbeitsloser Personen für einen Zeitraum von zwei Jahren nach der Überlassung. Mitarbeiter bei Zeitarbeitsfirmen tauchen zwar nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auf, dies habe jedoch für einen Großteil nur einen vorübergehenden Effekt.[27] Statt einer Übernahmequote von etwa 30 % wird mittlerweile ein Wert von 7 % als realistisch betrachtet.[28]
Arbeit, die nicht zwangsläufig hier gemacht werden muß, zieht weg (Nokia usw).
Nokia ist die Typische wanderheuschrecke - in Bochum gab es subventionen - werk eröffnet, als die subventionen ausgelaufen waren ging es nach rumänien (da gab es eu-subventionen), nach drei jahren war auch das werk dicht (rate mal ob es noch Subvetionen gab ..) mindestlohn gab es damals noch nicht (zumindest nicht in Bochum)
Zitat
Arbeit, die mechanisiert werden kann, fällt weg, dafür ackern Automaten auch rund um die Uhr und ohne Urlaub.
eujeujeu - eine ganz ganz neue entwicklung, hat es vor der einführung des Mindestlohns in Deutschland noch nieeeeeeeeeeeeeee gegeben
Zitat Arbeit, die rationalsiert werden kann, wird rationalisiert (System Aldi, keine Verkäufer, nur Kisten, Paletten und Kassierer gegen Tante Emma).
genau, aldi gibt es erst seit einführung des mindestlohns .... nur so am rande, aldi ist zwar schon lange der laden, der mit am meisten personal einspart wo es geht, dafür aber auch einer wo das das lohnniveau mit am höchsten ist im einzelhandel
Zitat
Arbeit, die viel Personal erfordert, wird umstrukturiert (Einzelhandel wird ins Internet verlagert, vergl. Amazon. Riesiges Lager, ein paar Packer und Transportfahrer gegen ein Heer von Einkäufern, Verkäufern , Zulieferer im Einzelhandel zuvor, usw usw).
der massive einzug des internets in das normale leben fast aller Bürger hat mit der entwicklung natürlich überhaupt nichts zu tun ....
Zitat Das bedeutet am Ende, daß einige wenige weiter arbeiten, viele aber nicht mehr gebraucht werden und in die Arbeitslosigkeit gehen. Die Konzentration des Kapitals nimmt damit eher zu, da wenige immer mehr Produktionsmittel oder Marktmacht besitzen.
ob du es glaubst oder nicht das ist eine entwicklung, die seit über hundert jahren jedes Jahr an rasanz zunimmt und rein gar nichts mit mindeslohn zu tun hat.
etwas abgebremst übrigens gerade durch das internet, da sich darüber auch kleine einen kundenkreis erschließen können der zum überleben reicht
Zitat
Schön, wenn jemand dann Mindestlohn bekommt. Ein anderer hat dafür Hartz 4, das gleicht sich aus. Früher gab es kaum Arbeitslose, da waren viele Menschen in der Landwirtschaft. Heute sind da Trecker und Erntemaschinen.
ohne mindestlohn würde der bauer ganz sicher noch hinter seinem pflug hertrotten und einen Ochsen vor dem pflug gespannt haben ....
Zitat Wo liegt die Wahrheit?
C4
mit sicherheit nicht mal annähernd in der nähe von dem was du hier verzapft hast ....
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zephyr
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27.10.2015 11:54
#68 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Ich behaupte doch nicht, daß das Folgen des Mindestlohnes sind, wo liest Du das?
Aber ich glaube auch nicht, daß der Mindestlohn diesen Verhältnissen entgegenwirken wird, er wird diese Tendenzen eher verstärken. So ist das gemeint.
Hat ein Bauer nach dem Krieg ein paar Leute beschäftigt (ohne dabei auf Entlohnungs- und Verköstigungszusammenhänge näher eingehen zu wollen), ist heute die Erntemaschine, wo immer das geht, günstiger, als viele Menschen zu Mindestlohn zu beschäftigen. Womit ich keinesfalls sagen will, daß ja früher alles besser war.
Zitat von Zephyr im Beitrag #68 Hat ein Bauer nach dem Krieg ein paar Leute beschäftigt (ohne dabei auf Entlohnungs- und Verköstigungszusammenhänge näher eingehen zu wollen), ist heute die Erntemaschine, wo immer das geht, günstiger, als viele Menschen zu Mindestlohn zu beschäftigen.
da wo es technisch möglich ist, war das aber auch vor dem mindestlohn schon so und wenn es irgendwann Spargelstechmaschinen gibt, werden die eingeführt, ganz egal ob bist dahin der Mindestlohn wieder abgeschaft wurde oder nicht.
auf nichts was das aufführst hat der Mindestlohn irgendeinen großen Einfluß vieleicht würde die eine oder adere entwicklung um ein halbes jahr verzögert, aber wirklich nur vielleicht.
wo wahrscheinlich tatsächlich arbeitsplätze wegfallen sind z.b. sowas wie trinkhallen die bis nachts um eins offen haben, weil die lohnkosten für den der da ab 20:00 uhr drinnen sitzt höher sind als der gewinn, da wird der Besitzer dann selber etwas länger z.b. bis 21:00 drinnen sitzen und dann dicht machen anstatt jemanden für 3,50 da drinnen sitzen zu haben.
ZitatIch behaupte doch nicht, daß das Folgen des Mindestlohnes sind, wo liest Du das?
zb weil das ganze eine antwort auf Ducks
ZitatÜbrigens, in anderenLändern funktioniert der ML ohne Ausnahmen seit vielen Jahren,
war
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zitatwo wahrscheinlich tatsächlich arbeitsplätze wegfallen sind z.b. sowas wie trinkhallen die bis nachts um eins offen haben, weil die lohnkosten für den der da ab 20:00 uhr drinnen sitzt höher sind als der gewinn, da wird der Besitzer dann selber etwas länger z.b. bis 21:00 drinnen sitzen und dann dicht machen anstatt jemanden für 3,50 da drinnen sitzen zu haben.
Wohl noch nie nach 21Uhr in einer Großstadt gewesen ❕ diese Kioske brummen richtig ab dieser Uhrzeit !! zumindest am Wochenende.... den Laden den ich kenne da stehen die mit 3 Mann hinterm Tresen ! ob da Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden ist wieder was anderes.... 😊
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Zitatwo wahrscheinlich tatsächlich arbeitsplätze wegfallen sind z.b. sowas wie trinkhallen die bis nachts um eins offen haben, weil die lohnkosten für den der da ab 20:00 uhr drinnen sitzt höher sind als der gewinn, da wird der Besitzer dann selber etwas länger z.b. bis 21:00 drinnen sitzen und dann dicht machen anstatt jemanden für 3,50 da drinnen sitzen zu haben.
Wohl noch nie nach 21Uhr in einer Großstadt gewesen ❕ diese Kioske brummen richtig ab dieser Uhrzeit !! zumindest am Wochenende.... den Laden den ich kenne da stehen die mit 3 Mann hinterm Tresen ! ob da Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden ist wieder was anderes.... 😊
in der woche sieht es aber ab einer gewissen Uhrzeit mau aus
war ja auch nur ein Beispiel ...
könnte auch ne Tanke sein die zwar 24 Stunden auf hat aber in der nacht nur gerade so ein klein wenig mehr als den Lohn für den typ hinterm tresen einbringt
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Mal so richtig grob betrachtet: Früher gab es Knechte und Mägde, die arbeiteten 6 Tage die Woche von früh bis spät für freie Kost und Kogis und vielleicht noch ein bisschen Taschengeld. Davon konnte man häufig noch nicht einmal eine Heirat bezahlen.... Und das wären heutzutage die Festangestellten, den Tagelöhnern ging es damals eher noch schlechter. Mit der Spezailisierung der Arbeit und der immer höher werdenden Produktivität und dem rasant steigenden Konsum änderten sich die Arbeitsbedingungen. In den 60er bzw. 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde erreicht, dass Papi 48 Stunden pro Woche ran musste; mit dem Einkommen konnte sich eine 4 oder 5-köpfige Familie ein damals durchschnittliches Leben erlauben. Seit der Produktivitätssteigerung aber keine Arbeitszeitreduktion gegenübersteht, gerät das irgendwie aus dem Ruder. Heute kenne ich kaum Familien, in denen nur einer Geld ranschafft, um über die Runden zu kommen. Mindestens ein zweiter Halbtagsjob oder eben sogar eine zweite, volle Stelle sind für ein durchschnittliches Leben gefragt. Das mögen nicht einmal immer rein wirtschaftliche Gründe sein, aber auf jeden Fall hat sich die Zahl der Beschäftigten in den letzten Jahrzehenten stark vergrößert. Und ein steigendes Angebot (in diesem Fall an Arbeitskraft) drückt halt auf die Preise.
Und noch ein Gedanke: Wir denken einerseits in staatlichen Kategorien, aber dann, wenn es um Löhne und Preise geht, zeigen sich doch schon innerhalb Deutschlands große Diskrepanzen und selbst die kriegen wir nicht ausgeglichen. Menschen können sich eben nicht so einfach mit ihrem Lebensmittelpunkt von A nach B verschieben. Das Geld (man könnte auch Kapital sagen) wiederum ist in Sekundenbruchteilen einmal um den Globus herumtransferiert und verweilt dort eben etwas länger, wo es mehr Zinsen bringt und weniger Steuern kostet. Wenn wir also für uns und unsere lieben Mitbürger, also die Mehrheit der Wahlberechtigten, eine Verbesserung der Lebensumstände für erstrebenswert halten, wo sollten wir eher ansetzen: bei den Mindestlöhnen oder dem internationalen Kapitalfluss?
Warum muss man beim Kauf eines Blumenkohls und Kartoffeln MwSt. zahlen aber nicht auf eine Anlage in einen Investmentfonds oder einen Goldbarren?
lt. unseren Wirtschaftsweisen sollten die Löhne eigentlich wesentlich mehr steigen und der Mindestlohn auch. Warum? Ganz einfach, um die lahme Binnenkonjunktur endlich mal anzukurbeln, die seit Kohl Helmuts zeiten in Dornröschenschlaf gefallen ist. Was, wenn unser Export von heut auf morgen zsammbricht? Unser ganzer Wohlstand fußt auf dem Export!! Davor warnen viele kluge Köpfe schon seit mind. 20 Jahren