Zitat von W-Hanns im Beitrag #23 Heute wird kein Betrieb mehr nach Tschechien oder Polen verlegt, wenn Europa, dann Rumänien, Bulgarien oder die Ukraine. Grüße Hanns
Das stimmt nicht ganz:
Es werden keine komplettenn Betriebe velagert, sondern die händische Arbeit wird einfach ein paar Kilometer ausgelagert, um die unterschiedlichen Mindestlöhne zu nutzen.
Dabei geht es um einfache Massenfertigungen, z.B. um einfache Montagearbeiten, mal ganz allgemein gesagt. Hatten bisher viele Betrieb Angst, wertvolles Material aus D herauszugeben, gründet man nun eben ein paar Kilometer weiter östlich ein kleines Zweigwerk, entläßt die Leute hier und fährt die Ware gerade über die Grenze zur Verarbeitung. Leitung und Aufsicht machen Deutsche.
Damit kostet das bei geringen Lohn- und Transportkosten gerade die Hälfte wie auf der Westseite der Oder. Dem Kunden ist das egal, dem Geiz ist geil.
Soläuft das Dank der bescheuerten Nahles samt SPD.
C4
Wie es mit Polen zur Zeit aussieht, weiß ich nicht, weil ich zu weit weg wohne. Ich kann nur zu Tschechien Aussagen machen, ich wohne ca. 50 km entfernt. Verlagerungen sind nicht mehr attraktiv, weil in Grenznähe die (Lohn)unterschiede nicht so riesig sind und viele tschechische Arbeiter in die Oberpfalz pendeln. In den Grenzorten war es früher so, dass sich die Einheimischen wegen tatsächlicher Massendiebstähle gefürchtet haben. Heute sieht man vor den Einkaufszentren in Furth i.W. bzw. anderswo viele gerngesehene Kfz mit tschechischen Kennzeichen. Grüße Hanns
Zitat von W-iedehopf im Beitrag #28Gerade weil die Schweiz ein Drittland ist müsste es für uns noch blöder und teurer sein aus der Schweiz Güter einzuführen.
Frag mal einfach deinen Krozinger, warum dein Chef in CH einkauft, das ist ganz einfach.
(Wenn ich das Nicht-Geschriebene versuche zu interpretieren...)
Manchmal werd' ich aus dem C4 nicht schlau. Ich denke, Du bist gegen Wirtschaftsflüchtlinge! Nur für den schnöden Mammon irgendwoanders hin zu wollen, darf doch nicht sein. Da solltest Du doch konsequenterweise von der Politik fordern, dieses Übel zu unterbinden und nicht für Lohndumping eintreten.
Zitat von Zephyr im Beitrag #25 ... Soläuft das Dank der bescheuerten Nahles samt SPD ...
da würde ich auch mächtig jammern, wenn mein durch die Beitragszahler finanziertes Unternehmensmodell (Stichwort Aufstocker) nicht mehr genügend Gewinn abwirft. Zur Überbrückung oder während der Startphase mag das angehen, aber dauerhaft gehören solche Konstruktionen ganz einfach weg vom Markt.
Selbst 8,50 als Mindestlohn ist im Hinblick auf die spätere Rente ein Subventionsmodell.
Der C4 macht sich einfach Sorgen um seinen Betrieb. Wenn andere noch günstiger die ausgelagerte Billigarbeit machen können als er das im lohngünstigen Brandenburg macht, geht das natürlich an seinen Geldbeutel.
Und das ist wahrhaftig eine sehr schlechte Nachricht für alle verkaufsbereiten Europäischen Kleinstwagen Besitzer und das schadet somit direkt der Europäischen Wirtschaft.
Also auch dem Forum.
Oder sollte ich das jetzt falsch verstanden haben?
Edith sacht gerade, der Axel hat es schon mit anderen Worten formuliert.
Zephyr
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Beiträge:
26.10.2015 10:32
#37 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Nee, ihr ollen Meckerböcke, um mich braucht sich keiner sorgen.
Wenn es mich trifft, schließe ich und lebe so weiter. Die paar Arbeitslosen mehr fallen in der Region kaum auf.
Den Mindestlohn finde ich im Grundsatz nicht falsch, wohl aber in der Ausführung, ohne jetzt auf bürokratische Details abzuheben. Wenn Teile der Beschäftigung hier wegen einfacher Verlagerung nach PL entfallen, ist da ein Fehler gemacht worden, indem die hier ansäßigen Arbeitnehmer vor solchen Verlagerungen nicht geschützt wurden.
Was nützt denen ein Jahr Mindestlohn, wenn sie danach arbeitslos sind? Sollen sie der Arbeit nach PL folgen und dort für 2,40 / Stunde ackern, werte Pappnasen?
Zitat von Zephyr im Beitrag #37... Sollen sie der Arbeit nach PL folgen und dort für 2,40 / Stunde ackern, werte Pappnasen?...
nö, die beziehen Hartz 4, nur muss das nicht noch als Deckmäntelchen für Arbeitsplätze an das Unternehmen qua Aufstockung durchgereicht werden, ganz einfach.
Und evtl. besteht die Chance, bei einem ordentlich zahlendem Unternehmen einen Job zu bekommen, auch in anderen Bundesländern. Ich habe die Zahlen nicht präsent, kann mich aber nicht erinnern, dass hier irgendwo jemand seinen Betrieb wegen Mindestlohnes zumachen musste, trotz anfänglicher Unkenrufe. Einen Wettbewerb um Niedriglöhne wird D niemals gewinnen können.
Zitat von C4Wenn es mich trifft, schließe ich und lebe so weiter.
Das könnte eng werden ...
Zitat von Jusos wollen Reiche besteuernDie Jusos fordern Steuererhöhungen um die Kosten für die Aufnahme der Flüchtlinge zu bewältigen. "Da müssen gerade die, die viel haben, mehr beitragen", sagte die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation, Johanna Uekermann, der ZDF-Sendung "Berlin direkt".
... piko
warum einfach, wenn's auch kompliziert geht
EL LOBO
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26.10.2015 12:01
#40 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Zitat von Axel J im Beitrag #38 Ich habe die Zahlen nicht präsent, kann mich aber nicht erinnern, dass hier irgendwo jemand seinen Betrieb wegen Mindestlohnes zumachen musste, trotz anfänglicher Unkenrufe.
Hast du dich schon einmal mit dem Thema Saisonkräfte in der Landwirtschaft befasst (Obst, Spargel) ...
Gruß LOBO
--------------------------------------------------- I´m not old, i´m a RECYCLED Teenager
Zephyr
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26.10.2015 12:21
#41 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Und evtl. besteht die Chance, bei einem ordentlich zahlendem Unternehmen einen Job zu bekommen, auch in anderen Bundesländern. Axel
Du lebst im Westen, gelle?
Vor dem Mindestlohn waren 8,50 in meiner Region ein wirklich guter Wert, der in vielen, vielen Branchen nicht gezahlt wurde (und heute nicht flächendeckend ist). Dafür konnten die Menschen im Wohnort arbeiten, also keine langen Arbeitswege, günstige Wohnkosten.
Im Westen doch kaum vorstellbar.
Wer täglich nach Berlin pendelt, braucht schon allein viele Euros mehr für Sprit und Auto.
Oder schau Dir die Massenstaus jeden Freitag auf A9 und A2 und am Sonntag umgekehrt an. Ja, die kriegen im Westen vielleicht etwas mehr. Aber um welchen persönlichen Preis.
Deswegen war ja die Mindestlohnidee auch ganz charmant, die Umsetzung aber geht in Teilen nach hinten los.
C4
ingokiel
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Beiträge:
26.10.2015 12:23
#42 RE: Zwischenbilanz Mindestlohn für unsere Sozialromantiker
Mal vorweg: Ich glaube auch, dass man Gesetze einige Zeit nach ihrer Einführung gern mit etwas Abstand beäugen sollte, um zu überprüfen, ob sie das gewollte Ergebnis erbracht haben. Wenn es nicht so viele Meckerpötte geben würde und wir insgesamt eine etwas flexiblere Geisteshaltung und nicht so viel Besserwissertum hätten, könnte das auf Dauer ganz sinnvoll sein. Also los.
Wenn ein Mindestlohngesetz grundsätzlich sinnvoll ist (was meiner Meinung nach lange überfällig war), wie kann man es so anpassen, dass es allen Wünschen und Anforderungen gerecht wird? Da steh' ich Gedanken zur Verbesserung des Gesetzes durchaus sehr aufgeschlossen gegenüber.
Ein Mindestlohn nach Bundesländern? Nach Grenzgebieten? Nach Geschlecht, Bildungsstand, Wettbewerbssituation, Alter, Arbeitslosenquote der Umgebung? Nach Berufsgruppen? Mindestlohn nur für Deutsche? Da fällt mir ehrlicherweise nichts ein, was das Ganze wirklich gerechter machen könnte.
Ich befürchte, manchmal muss man damit leben, dass eben nicht alles perfekt ist. In einem Staat von über 80 Mio. Menschen wird es immer Regeln geben, die man im Einzelfall blöd findet, die aber für das Gros Sinn machen. Diese Schwächen können aber kein Grund sein, das Große und Ganze in Frage zu stellen.
Mal als Idee: Vielleicht würde es unser Zusammenleben insgesamt verbessern, wenn wir auch mal über einen Maximallohn nachdenken würden. Wenn sich Leistung lohnen soll, und das in einem vernünftigen Maß. Wie viel mehr vermag ein Mensch mehr zu leisten als ein anderer.
Es werden keine komplettenn Betriebe velagert, sondern die händische Arbeit wird einfach ein paar Kilometer ausgelagert, um die unterschiedlichen Mindestlöhne zu nutzen.
und was willst du dagegen machen? abschaffen des mindestlohns bring doch gar nichts - selbst wenn wir hier keinen hätten wäre doch keiner bereit für 1,06 € hier zu arbeiten - da müsste man 17 Stunden am Tag arbeiten um auf den Harz 4 Satz zu kommen. und die wer Arbeiter für einen Euro nullsechs ausbeuten kann wird auch nicht bei 3 oder 2,50 im land bleiben
wer qualität produzieren will, darf auch gerne faire löhne bezahlen und seine Leute aus und weiterbilden - billigschrott brauchen wir hier nicht zu produzieren, den bekommen wir zur genüge zu noch niedriegern Preisen aus fernost.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Ich finde es problematisch in einem Land mit unterschiedlicher Gehaltstruktur, Nord -Südgefälle usw. einen einheitlichen Mindestlohn einzuführen. Damit zerstört man wirtschaftlich gewachsense Strukturen. Wenn man dies schon flächendeckend einführt, muss es auch ein einheitliches Gehaltsystem für gleiche Berufe geben. Ansonsten hätte man den Mindestlohn prozentual zu einem definierten Durchnisttslohn für dieses Gebiet festlegen müssen. Dies setzt dann auch deutschlandweite einheitliche Mieten etc. vorraus.
Da wir aber schon eine Zeit von 40 Jahren Zentralwirtschaft und Einheitsbrei hatten, die jämmerlich in die Hose gegangen ist, hätte man daraus lernen und eine dynamischere Lösung generieren müssen.
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