Mein herzliches Beileid, Monika! Du hast jetzt sicherlich ganz anderes im Sinn als Motorradreisen. Trotzdem wünsche ich dir die Kraft, mit der Trauer und all den Dingen, die mit einem Todesfall einhergehen, gut klar zu kommen und dass du dein Sabbatjahr doch noch mal zu einem zweiten Anlauf nutzen kannst.
Belgrad, Budapest, Bratislava, Brno, Brag, Bremen - Iron Butt ist ein Witz dagegen.
Und natürlich hat es kurz nach Brno angefangen zu regnen. Und zwar ziemlich heftig und ziemlich lange.
Aber selbst auf der Autobahn hatte ich sehr nette Begnungen. In Serbien hab ich frühzeitig gelernt, wie man die Maut prellt, ein Mazedonischer Motorradclub hat mich eingeladen, mit ihnen auf ein Treffen zu fahren, in Ungarn haben wir kurz den Erfolg des Hertha Trainers analysiert - langweilig war es nur in der Nacht, aber da tschechische Autobahnen überweite Strecken echte Rüttelstrecken sind, bestand da auch nicht die Gefahr, einzuschlafen. Nur die BAB in D war langweilig, bis auf einen Duc Fahrer, der sich erst auf einen Frauparkplatz stellte, als ich ihm verklickerte, dass er doch eine italienische Lady fährt.
Jetzt habe ich mich mit meinen Geschwistern getroffen und mir ein wenig erzählen lassen, wie die letzten Tag im Leben meiner Mutter waren. Richtig schade war, dass ich am Todestag nicht da war. Da haben sie alle stundenlang zusammen und bei meiner Mutter gehockt, erzählt und gelacht und geweint. Jetzt heißt es, die Formalitäten abzuarbeiten und ein schönes Trauerfest zu gestalten. Es ist ein Kapitel, das engültig abgeschlossen wird. Beide Eltern tot, das fühlt sich merkwürdig an.
Zitat von piko im Beitrag #113Dann bist du ja vermutlich hier an Halle vorbei ... wann genau?
Ja, an Halle bin ich vorbei gekommen, irgendwann am frühen Morgen.
Zitat von piko im Beitrag #113 bist du etwa komplett ohne Schlaf durchgefahren???
Ja. Morgens gegen 7 Uhr gestartet, eine vernünftige Mittagspause, eine längere Regenpause, ansonsten: fahren, tanken, fahren, tanken, pinkeln, fahren, tanken, fahren, tanken, pinkeln....
Ging ganz gut, da ich aufgrund des längeren Urlaubs (inzwischen sinds ja schon zwei Monate) gut erholt und ausgeruht bin. Ich hatte das so nicht geplant, sondern war von mindestens einer Übernachtung ausgegangen, aber es hat sich einfach so ergeben.
Monika, ich denk an Dich! Viel Kraft und Nerven wünsche ich Dir.
Es ist schon eigenartig, wenn man generationsmäßig in der ersten Reihe steht.
@smack auch an Dich die besten Wünsche gesandt!! Mein Onkel sagte seinerzeit auch "Dies ist ein guter Tag zum sterben, der Himmel ist blau, die Wolken offen, auf gehts!" Wir standen fassungslos dabei. Für ihn wars gut.
Zitat von Brundi im Beitrag #111Beide Eltern tot, das fühlt sich merkwürdig an. Grüße Brundi
Da ich das Gefühl schon vor ein paar Jahren erfuhr, kann ich gut mit Dir fühlen, wie es ist nun ist, ein "Waise" zu sein. Viel Kraft und halt durch. Es wird eine Weile brauchen. Dieses "endlose" Fahren kenne ich mit den geschilderten Abläufen. Da kann (darf) einem alles mögliche passieren, nur keine gröberen Fehler.
Ich bin in Gedanken bei Dir und schicke Dir ganz viel Stärke für die nächste Zeit. Auch ich weiß wie merkwürdig und schräg es sich anfühlt wenn beide Elternteile auf die andere Seite gewechselt sind. Es braucht dann einfach ganz viel Zeit sich daran zu gewöhnen sie nicht mehr hier zu haben. Da sie aber für immer ihre Spuren in unserem Herzen verewigt haben, bleiben sie uns durch unsere liebevollen Erinnerungen auch über ihren Tod hinweg erhalten.
irgendwann ist es soweit, dann kann man die Eltern nicht mehr nach irgendetwas fragen, und man ist endgültig kein Kind mehr.
Gut, wenn es (wie bei Monikas Mutter - beim smack weiß ich es nicht) dann doch irgendwie ein natürlicher Ablauf ist, wenn ein Mensch sein Dasein in Frieden und Würde, zum gegebenen Zeitpunkt abschließen durfte.