@Zephyr Das mit der US-Version hatte ich auch erst gedacht, ja sogar schon im Text geschrieben und dann wieder gestrichen. Es ist nämlich keine, jedenfalls keine richtige. Irgendwie ein Mischmasch. Die Isetta hatte die kleinen Rücklichter und vor allem die Lenkung rechts, aber eben vier Räder. Warum? Weil das englische Steuergesetz wohl auf der Insel nicht galt? Vermute ich, weiß es aber nicht genau. Und wenn ich die US-Isetta richtig in Rrinnerung habe, so scheinen mir die Stoßhörner zwar sehr ähnlich, aber doch nicht genau die, der US-Version. Die US-Blinker waren hier auch Begrenzungsleuchten, zusätzliche Seiten-Blinker kannst du ja sehen. Die Kombination Rechtslenker/Vierrad fand ich jedenfalls bemerkenswert.
@Brundi Na gut, dann soll es mal weiter gehen, auch wenn wir heute leider die Insel verlassen.
Pünktlich um 5:00 Uhr scheucht uns der Wecker aus den Federn. Die Landlady wusste, dass wir so früh zur Fähre müssen und hatte das Frühstück schon am Abend zuvor reingereicht. Zügig machen wir und fertig und sind auch kurz vor 6:00 Uhr an der Fähre, die um 6:30 Uhr ablegen soll.
Abreisebereit in der Morgendämmerung
Warten auf die Fähre, die Sonne geht auf
Die ersten im Fährbauch
Wir ergattern zwei schöne Sessel im Bug der Fähre gleich hinter einem großen Panoramafenster. Da bleiben wir dann auch, vertrödeln die Zeit, schlafen noch ein bisschen und schauen raus aufs Meer. In südwestliche Richtung verlassen wir Man in Richtung auf Dublin.
Dublin kommt in Sicht
Hafeneinfahrt Dublin
Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichen wir Irland. Zügig geht es von der Fähre runter und gut ausgeschildert durch den Hafen. Dann biege ich einmal falsch ab und schwupp verschluckt uns der Tunnel der M50, durch den wir dann statt auf der südlich davon verlaufenden R131, der E.Wall Road, fahren müssen. Das ist doppelt ärgerlich: Der Tunnel bringt uns nach Norden statt nach Süden und kostet an einer Mautstation auch noch Geld, das wir nicht parat haben. In Irland sind ja wieder Euro gefragt statt Pfund. Und die Münzen sind noch unten im Tankrucksack.
Mautstation an der M1
So kommen wir auf die M1 und es dauert auch noch eine Abfahrt, bis ich anhand des nun wieder anzeigenden Navis und dessen Kompass registriere, dass wir ja nordwärts und nicht südlich fahren. Wir verlassen die Autobahn so bald als möglich und fahren auf normalen Straßen weiter, genau in entgegengesetzter Richtung. So müssen wir tatsächlich noch mal mitten durch Dublin durch, also genau das machen, was wir vermeiden wollten. Zumindest das, was wir nun von Dublin zu sehen bekamen, hat uns wieder bestärkt, dass wir gut daran tun, Städte zu meiden.
Nach über einer Stunde und nur um 24 Kilometer weiter haben wir Dublin endlich hinter uns gelassen. Von einem Moment auf den anderen weicht die dichte Bebauung, und es geht zügig um 400 Meter hoch in die Berge. Wir haben die Wicklow Mountains erreicht. Noch etwas genervt genießen wir nun die Ruhe und die Fernsicht in diesen sehr kargen Bergen.
Wicklow Mountains, Blick zurück nach Dublin
Wälder gibt es kaum, dafür aber einige Moore und viel Farn. Zwischendurch auch bunte Schafe.
Hochmoore und Hügel in den Wicklows
Und natürlich die bunten Schafe.
Am Lough Bray Lower See hat man Fichtenwälder aufgeforstet Der Berg im Hintergrund dürfte der 760 Meter hohe Kippure sein.
Auf einer alten einspurigen Militärstraße (R115) von lausig schlechter Qualität hoppeln wir mit etwa Tempo 30 durch diese Berge, die Kilometer um Kilometer völlig gleich aussehen. Wirklich spannend ist so eine Wicklow-Querung also nicht. Es sind auch ein paar wenige Busse unterwegs, die Fahrgäste sind bei der Straßenqualität sicher nicht zu beneiden. Die Busse halten aber bei der nächstbesten Gelegenheit immer an, um uns vorbei zu lassen.
Dann eröffnet sich uns auf einmal ein wirklich wunderschöner Blick in ein langgestrecktes Tal. Wir stehen oberhalb der Glenmacnass-Wasserfälle
Glenmacnass falls
Blick auf die Fälle
Nach der langweiligen Holperstrecke durch karge Berge kommt uns dieses Tal wie ein kleines Paradies vor.
Uns ist nach einer Pause, die Handgelenke tun weh. Da kommen wir zum Glück an eine kleine Bar mit Terrasse. Keine Frage, hier halten wir an. Glendaloug Green ist Bar und Café zugleich und trägt das „green“ zu recht im Namen, alles ist alternativ. Nun, das stört uns nicht im geringsten, die Leute sind nett, das Angebot interessant und einen Kuchen gibt es auch, sogar einen guten.
Glendalough green
Die Laune ist gleich wieder viel besser und …
… wird noch besser, als ein feiner Salat und ein Stück Kuchen vor uns steht.
Die heimischen Piepsbälle bekommen auch ihren Teil.
Von der Terrasse aus beobachten wir den Verkehr auf der Straße, die hinter in eine kleine Ortschaft führt und auf der recht viel los ist. Offensichtlich ist hier aber nicht nur das Café grün angehaucht, auch die Touristen sind es. Auffällig viele Radlergruppen und Wanderer kommen vorbei, so auch dieser Rad-Fernreisende:
Nach Glendalough ist schon im 6. Jahrhundert der heilige Kevin gezogen und seitdem gibt es hier auch ein Kloster, beziehungsweise seit der Klosterauflösung durch Heinrich VIII nur noch dessen Ruinen. Glendalough ist eine Pilgerstätte, was auch den regen Verkehr erklärt. Zumindest den berühmten Rundturm wollen wir uns mal ansehen und so fahren wir in den kleinen Ort. Was man vom höher gelegenen Café nicht erahnen konnte: Hier gibt es auf einmal Restaurants und Hotels und viele Menschen. Wir folgen einer Seitenstraße, kommen an einer Reihe von Verkaufsbuden vorbei und in den Wald. Die Straße wird zunehmend schlechter und geht in einen Feldweg über. Irgendwie kann das nicht der kurz zuvor noch ausgeschilderte Weg zum Turm sein. Also wieder zurück. Und da sehen wir ihn. Abgelenkt durch die Buden haben wir auf die falsche Seite geschaut und den Turm übersehen. Nun ja, er ist auch nicht sonderlich groß und die Ruinen eher nichtssagend. Nachdem wir uns mal kurz umgeschaut haben, beschließen wir, das Weite zu suchen.
Glendalough Rundturm, 33 Meter hoch.
Glendalough Tourist-Nepp, teuer.
Zuvor tanken wir noch an einer etwas chaotischen Tankstelle, die zu einem Restaurant gehört und vor der die Fahrzeuge kreuz und quer stehen. Eine Reihenfolge ist nicht zu erkennen. Ob wir uns vorgedrängelt haben, weiß ich nicht, die Iren sind sicher auch zu freundlich, und ggf. darauf hinzuweisen.
Auf unserem Weg liegt ein Dörfchen namens Hollywood. Leider habe ich kein Foto gemacht.
Aus der Grafschaft Wicklow wechseln wir in die Grafschaft Kildare, kommen durch die Grafschaft Laois und erreichen die Grafschaft Kilkenny. Die Landschaft ist flach und von Landwirtschaft geprägt. Seit dem Verlassen der Wicklow Mountains fällt uns auf, dass es unglaublich viele neue Häuser für ein solch landwirtschlich geprägtes Gebiet gibt. Diese Häuser sind in aller Regel weiß, einstöckig mit Giebeldach und liegen auf etwa 2000 m² großen Grundstücken mit einem mehr oder weniger prächtigen, von Mauern eingefassten Tor, einer Auffahrt und einem Platz rund um das Haus, entweder betoniert oder geschottert. Der Baustil ist auffällig einheitlich und eine Mischung aus irischem Cottage und amerikanischem Landhaus.
So bummeln wir durch das Land auf kleinen Nebenstraßen, der Tacho zeigt kaum mal über 60 km/h an und erreichen so am frühen Nachmittag die Stadt Kilkenny, in Deutschland ja auch bekannt durch das gute Bier. Kilkenny macht einen netten Eindruck und so suchen wir uns einen Parkplatz und erkunden die Hauptstraße.
Parken auf Patrick Street, Kilkenny
Kilkenny, Ecke Patrick-Parade
Interessante Auslagen
Alles für den Lord
Brücke über River Nore
Sweeties
Am Ufer des Nore
Kilkenny ist recht alt, schon im 7. Jahrhundert wurde hier eine Kathedrale errichtet und im 17. Jahrhundert war es unter englischer Herrschaft Irlands Hauptstadt. Uns gefällt es wegen der kleinen Gassen, der vielfältigen Geschäfte, der bunten Häuser und der Gelassenheit, die es ausstrahlt.
Bunte Häuser, die uns hier zum ersten Mal so richtig auffallen
Der geschenkte Gaul
Und noch mal nette Auslagen
Ein Schulbuchgeschäft braucht Falconette nun nicht gerade, und da es anfängt zu nieseln, verlassen wir Kilkenny wieder. Den Wetterumschwung hatten wir gar nicht bemerkt: Bei trockenem Wetter, sogar mit manchmal durchlugender Sonne hatten wir Kilkenny erreicht, aber während unseres Aufenthalt hat es sich zugezogen – nun ist alles tiefgrau triefig.
So trüb und dunkel bleibt es auch während der weitern Fahrt, stärkerer Regen wechselt sich mit Nieselregen ab, aber statt besser wird es eher schlechter. Durch weiterhin flaches Land auf kleinen Straßen, zum Glück mit wenig Verkehr, erreichen wir die Grafschaft Tipparary und dort den nächsten größeren Ort Carrickbeg oder Carrick-on-suir, der im Südostzipfel der Grafschaft liegt.
Besonders einladend ist der Ort nicht, alles grau in grau, aber wir biegen von unserer Route in die Greystone Street (sic!) ab und sehen auch bald linkerhand ein Hotel. Ein Zimmer ist frei und einen trockenen Platz für die Motorräder gibt es auch. Wegen Einbahnstraße muss ich einmal um den Block fahren und kann dann die Ws in einer geräumigen Tiefgarage abstellen, wo sie dann richtig durchtrockenen können und wo ich ihnen in Ruhe einen kleinen Pflegedienst angedeihen lassen kann. Bei Regen verlangen die Ketten doch öfters mal etwas Zuwendung. Ansonsten ist alles bestens. Die Textilanzüge haben sich doch auch ziemlich mit Wasser vollgesaugt, so dass wir sie zum trocknen ins Fenster hängen wo sie aussehen wie überdimensionale Fledermäuse.
Riesenfledermäuse
Unser Hotel im Nieselregen – über dem „O“ kann man eine Fledermaus erkennen.
Nicht allzu lang erkunden wir die Stadt, gehen eigentlich nur einmal die Greystone Street rauf und runter. Es gibt auch nicht viel zusehen. In der Nähe des Hotels kehren wir in einem Imbiss ein und speisen Leber auf Speck und einen Hamburger, was gar nicht schlecht schmeckt.
Als wir in unser Zimmer zurückkommen, sind die Klamotten schon merklich trockener. Bis morgen früh sind sie sicher wieder ok. Wir gehen früh ins Bett.
Grüße Falcone
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
07.12.2014 09:48
#49 RE: 5. Tag - Isle of Man, Irland, Schottland, Wales 2014
Zitat von Falcone im Beitrag #47 Irgendwie ein Mischmasch. ... Und wenn ich die US-Isetta richtig in Rrinnerung habe, so scheinen mir die Stoßhörner zwar sehr ähnlich, aber doch nicht genau die, der US-Version. .
Möglich. Ich hatte bei der US Version auch eine andere Fronttür in Erinnerung,mit Gitterschmuck. Leider liegen die Isettabücher gerade in der Firma.
Das mit gebastelt kann gut sein. Auch hier wurden ja manchmal Isetten mit US-Scheinwerfern versehen. Aber die Kombination Rechtslenker mit Vierrad bedeutet meines Wissens doch etwas größere Eingriffe. Aber nichts ist unmöööööglich ... Wäre aber trotzdem mal interessant zu wissen ...
Premiere: Heute gibt es zum ersten Mal ein Irish Breakfast. Wir als ausgewiesene Spezialisten für British Breakfast aller Arten sind schon sehr gespannt. Tatsächlich weicht es etwas ab: Es gibt Hashbrowns (amerikanische Anleihen?) und Blackpudding, wie sonst nur in Schottland. Die Sausages sind nicht ganz so fett, der Schinken ist sehr gut, die braune Wurst und das Ei sind auch in Ordnung. Von genau richtiger Konsistenz sind die Tomaten. Es fehlen die baked beans. Alles in allem aber gut, wir sind zufrieden. Der Tag beginnt schon mal recht fein.
Die Klamotten sind auch trocken und um 9:30 Uhr sitzen wir schon auf den Moppeds, die in der Garage auch durchtrocknen konnten. Zu allem Überfluss scheint auch noch die Sonne auf unserem Weg in Richtung Cork. Die Fahrt geht immer an der Südgrenze von Tipperary und damit am River Suir entlang nach Westen. In der größten Stadt Tipperarys, in Clonmel, treffen wir auf eine riesige Apfelwein-Brauerei (Bulmers/Magners Cider) und biegen am Kreisel davor ab, queren den Suir und kommen in die Grafschaft Waterford. Wieder kommen wir auf kleine Sträßchen, wechseln noch mal zwischen Tipperary und Waterford hin und her, stoßen auf den River Blackwater und erreichen kurze Zeit später Lismore. Das Land hier ist hügelig, oft bewaldet und schöner als der Bereich am Tag zuvor. Die Straßen sind häufig von hohen Fuchsien-Büschen gesäumt, die wunderbar blühen. Die neuen Häuser gibt es auch zu genüge, fallen aber hinter den leuchtenden Blumen nicht ganz so ins Gewicht.
Wir queren den Blackwater über eine schöne alte Steinbrücke und stehen staunend vor dem riesigen Lismore Castle, ehemaliges Kloster und Bischofssitz der Church of Ireland
Am Ufer des Blackwater, Blick auf Lismore Castle
Lismore Castle am Blackwater
Lismore Park
In Ballynacorra tanken wir und nehmen einen Kaffee mit einem Scone Die Spritpreise sind knapp 10 Cent höher als in Deutschland. Wir umfahren Cork südöstlich auf einer Schnellstraße, fahren dann nach Süden und kommen bald in Kinsale an die Atlantikküste. Die Motorräder parken wir an der Bucht uns schlendern in die Stadt, die uns beim Durchfahren durch ihre Häuser und den Blumenschmuck angelockt hat.
Schon am Ufer des Bandon empfängt uns Kinsale mit vielen Blumen.
Yachthafen in der Bandon-Mündung
Markt in der Altstadt mit …
… lauter Leckereien, …
… kleinen Pubs und …
… noch mehr Leckereien.
Hier bin ich mal lieber nicht rein gegangen
Alles recht farbenfroh und …
… die Sonne scheint auch, was …
… will man mehr, einen …
2184 … frischen Drink vielleicht? Jedenfalls …
… im Moment zumindest nicht in einer dunkler Bar, sondern …
… erst mal die Sonnenbrille aufsetzen und dann …
… weiter wandern, vorbei an …
… lustigen Schildern und …
… kommunikationsfreudigen Mädels und dann …
… auch mal wieder zurück zu den Motorrädern. Kinsale hat uns jedenfalls gut gefallen.
Wir fahren über den Bandon und dann nach Süden zur nahe gelegenen Landspitze „Old Head“.
Leider hat diesen sicherlich sehr schönen Zipfel ein Golfclub okkupiert, man darf durch das alte Steintor nicht hindurch. Wir bekommen mit, das das durchaus be den Einheimischen für Verdruss sorgt. Na ja, wir parken ganz in der Nähe und klettern in die Klippen, denn von dort aus hat man sowohl einen schönen Blick auf Old Head als auch seine Ruhe.
Zufahrt Old Head, Durchfahrt für Nichtgolfer verboten
Von den Klippen hat man aber auch eine schöne Aussicht und …
… wir dösen ein bisschen in der Sonne, nahe bei …
… diesem Turm, dessen Funktion ich nicht herausgefunden habe. Wir fahren jedenfalls erst mal weiter, erst mal runter von der Halbinsel. Schon wenige hundert Meter weiter …
… ist Schluss mit der Beschaulichkeit: Viele Menschen tummeln sich am Strand.
Schon nach wenigen Kilometern kommen wir erneut ans Wasser und fahren …
... an der breiten Mündung des River Arigideen entlang.
In Castletownshend wollen wir gerne eine Pause machen, finden aber kein Café, was uns sehr wundert, denn der an einer netten Bucht gelegene kleine Ort mit seinen alten Natursteinhäusern ist sehr einladend. Durch die Suche vergesse ich, ein paar Fotos zu machen. Nur die Baumgruppe am Ortsausgang fotografiere ich noch schnell, bevor wir weiterfahren.
Castletownshend
Insgesamt war die Strecke seit Kinsale entlang der Südküste und immer mal mehr oder weniger nahe am Atlantik recht schön, kleine Wälder, Seen, etwas Landwirtschaft, Klippen, Strände – aber auch hier alle Nas´ lang ein neues Haus, wie oben schon mal beschrieben. Irland erscheint uns ziemlich zersiedelt.
Am Strand von Tragumna sehen wir Bunte Häuschen mit Männlein- und Weiblein-Symbolen drauf und wollen uns gerne mal etwas Erleichterung verschaffen – aber es sind Umkleiden für den nahegelegenen Strand.
So kommen wir nach Skibbereen, wo wir endlich ein Café finden.
Ein schönes Stück Schokomarshmellowkuchen gibt es auch und einen schönen Platz zwischen Blumen zum Beobachten des Verkehrs auf der Straße mit den auch hier sehr schön bunten Häusern. Wir hatten Glück, denn noch während wir Unseren Kaffee trinken, werden schon die Stühle zusammengestellt und das Café schließt. Ja, es ist schon 18:00 Uhr und wir sollten auch langsam mal nach einer Übernachtung Ausschau halten.
Nur wenige Kilometer weiter kommen wir nach Schull. Hier sieht es sehr so aus, als müsste man eine schöne Übernachtung am Meer finden. Als wir in den Ort hinein fahren, fallen uns aber die vielen Menschen auf. Und als wir einen Blick auf das Meer erhaschen, sehen wir, dass die Bucht voll von Segelbooten ist. Trotzdem versuchen wir es, folgen einem Wegweiser etwas außerhalb des Ortes und kommen wirklich an ein sehr schön gelegenes kleines Cottage mit B&B. Eine freundliche junge Frau kommt auf uns zu und begrüßt uns, erst auf Englisch, aber als wir die ersten Worte antworten, schwenkt sie auf fließendes Deutsch um. Sie ist aus Deutschland, wie sich schnell herausstellt, aber ihr Haus ist ausgebucht. Schade. Es ist die Regattawoche in Skull, da geht nix mehr. Sie telefoniert sogar noch für uns in der Nachbarschaft, aber ohne Erfolg. Aber wir könnten gerne ein Zelt in ihrem Garten aufschlagen, so wir denn haben. Haben wir nicht, danke, wir versuchen es weiter.
Cottage mit Meerblick, aber ohne Zimmer in Schull, denn …
… die Skipper haben alle Zimmer belegt.
Wir schauen mal auf die Karte. Mizen Head wäre unser nächstes Besichtigungsziel gewesen, dort gibt es aber keine Übernachtung. Also fahren wir weiter nach Durrus, wo wir uns größere Chancen versprechen. Und tatsächlich, noch kurz vor Ortsbeginn sehen wir schon einen Wegweiser und kommen zu einem der typisch neuen Häuser, in dem sich die Besitzer ein paar Euro hinzuverdienen wollen, um die Hypotheken zahlen zu können.
Unterm Dach bekommen wir ein schönes Zimmer bei netten Leuten.
Wir ziehen uns um und wandern in den Ort, das ist nur ein knapper Kilometer.
Falconette auf der Brücke über den Durrus
Durrus Mainstreet im Abendlicht
Vor einem Pub gibt es eine Bank auf einer Verkehrsinsel in der Abendsonne und Falconette bekommt drinnen auch was zu trinken
Zu fragen, ob es schmeckt, erübrigt sich wohl
Dazu eine Anmerkung: Guinnes schmeckt in Irland wirklich deutlich anders als in Deutschland, wo ich es nicht sonderlich gerne trinke. Und das ist keine Einbildung oder der guten Urlaubslaune geschuldet. Das inländische Guinnes und das Export-Guinnes werden deutlich unterschiedlich gebraut. Auf dem Foto trinke ich ein Guinnes Draught
Als die Sonne langsam untergeht und unser schöner Platz in den Schatten fällt, drehen wir noch eine Runde durch den nicht sonderlich spannenden Ort und kehren dann zurück zu unserer Unterkunft.
Vorbei an neu gebauten Siedlungshäuser und …
… an einer kleinen Kirche sowie …
… wieder reichlich und prächtig orange blühenden KTM-Blumen, die man hier zuhauf im Wechsel mit den auch allgegenwärtigen Fuchsien wild wachsend sieht.
Dieses Schild weist uns darauf hin, dass wir inzwischen am Slí an Atlantaigh Fhiáin angekommen sind, dem wir die nächsten Tage mehr oder weniger genau in Richtung Norden folgen wollen.
Im Zimmer gibt es noch ein Abendessen, ich kümmere mich um die Tourplanung und Falconette prüft den Wetterbericht. Heute hatten wir tatsächlich keinen Regen! Wird das so bleiben? Hmmm ....
So, jetzt war endlich Zeit und Ruhe, um diesen wunderbaren Reisebericht zu genießen. Und was ds Wetter angeht: siehste, geht doch auch ganz ohne Regenbilder!
Das kann nicht sein. Die waren auch nachts da. Ich schwör. Nein, nein, das sind wirklich KTM-Blumen, die es im Wechsel mit den Fuchsien dort zu hauf gibt.
Zitat von Falcone im Beitrag #48 Am Lough Bray Lower See hat man Fichtenwälder aufgeforstet Der Berg im Hintergrund dürfte der 760 Meter hohe Kippure sein.
Das ist der Sugar Loaf. Kippure ist 180° nach hinten.