Zitat von Falcone im Beitrag #25... Ich habe mich heute bei einer Kantn-Ausfahrt mal beobachtet und muss zugeben, dass ich die Finger eigentlich nur dann an der Bremse habe, wenn ich auf eine Situation zufahre, wo sie gebraucht werden könnte - dann aber intuitiv. Die meiste Zeit fahre ich jedoch ohne Finger an der Bremse. Ich werde das auch sicher nicht mehr ändern, denn ich habe ebenfalls beobachtet, dass ich mich nicht recht wohl fühle, wenn ich dauerhaft einen oder zwei Finger auf der Bremse habe, das feine Dosieren des Gas klappt dann nicht mehr.
Zitat von Wännä im Beitrag #30...die Profis bremsten nur mit zwei Fingern und drehten das Gas gleichzeitig zwischen Handinnenfläche und kleinem und Ringfinger.
Das ist ja interessant. Diese Technik habe ich voriges Jahr selbst entdeckt und benutze sie gelegentlich. Mit dem leichtgängigen Gasgriff des Einspritzers ist das gar nicht schwierig. Zum "Cruisen" ist das Overkill, im kurvichten Geläufe ist es ganz angenehm.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Zu glauben, dass die W-Bremse für eine Notbremsung gut genug ist, ist Selbstbetrug. Auch wenn du in eine W-Bremse, auch mit Stahlflex und GPZ-Belägen, bei höherem Tempo kräftig reingreifst, passiert erschreckend wenig. Klar, mit genügend Kraft bekommt man sie sogar zum Blockieren, aber mit Dosierung ist da dann gar nichts mehr, man liegt -ruck-zuck- auf der Nase. Nach meinem Dafürhalten ist die Bremse die größte der zahlreichen Schwachstellen der W. Interessanterweise ist sich da ja auch die Presse einig. Schon 1999 wurde die W-Bremse kritisch gesehen. Die gleiche Bremse 15 Jahre später trotz deutlicher Weiterentwicklung der Bremsentechnik immer noch anzubieten, ist eigentlich schon unverschämt von Kawasaki.
Hin und wieder sollte man sich auch am Lenkrad gut festhalten. Bei bei harten, kurzen Bodenwellen (von nicht einsehbaren Schlaglöchern mal zu schweigen) kann ein sportliches Fahrwerk (Wilbers & Co.) schon mal einen Rückstoß verpassen und trotz schulmäßigem Knieschluß am Tank den Fahrer abheben lassen. Da sind mir 3 Finger etwas wenig. Ich rede aus eigenem Erlebten... Die Wirkung einer präzise eingestellten Hinterradbremse möchte ich ebenso nicht missen. Sie hilft bei Vollbremsung auf der Geraden die Spur zu halten, da sie an der W kaum bis an die Blockiergrenze gelangt. Ich habe das Bremspedal so eingestellt, dass es direkt unter der Fußspitze liegt, nur wenig Spiel hat und direkt anspricht. Auf ruhiger, glatter Strecke lege ich allerdings ebenso einen Finger auf den Bremshebel auf... P.S. Mal sehen, wie sich 2016 die Einführung des obligatorischen ABS bei der W zeigt...
Also ein Lenkrad am Motorrad finde ich etwas kontraproduktiv Auch "Rückstöße" vom Fahrwerk sollten eigentlich nicht sein, dazu ist eine Federung und Dämpfung ja da, um genau das zu vermeiden. Die hintere Bremse der W blockiert leider bei einer Bremsung sehr schnell, denn sie ist cruisermäßig doch recht kräftig ausgelegt. Da ist also bei Schreckbremsung nicht viel mit stabilisieren. Auf ruhiger, glatter Straße scheint es mit hingegen am wenigsten notwendig, über die Maßen durch Fingerauflegen bremsbereit zu sein. Da die W schon vor 2016 eine Betriebserlaubnis bekam, wird es nicht notwendig sein, sie ab 2016 mit ABS auszuliefern. Bislang gab es dazu immer Übergangsfristen. Mal sehen ... Ich befürchte aber, die W800 wird dann bald wieder sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden.
Zitat von Wännä im Beitrag #30...die Profis bremsten nur mit zwei Fingern und drehten das Gas gleichzeitig zwischen Handinnenfläche und kleinem und Ringfinger.
Das ist ja interessant. Diese Technik habe ich voriges Jahr selbst entdeckt und benutze sie gelegentlich. Mit dem leichtgängigen Gasgriff des Einspritzers ist das gar nicht schwierig. Zum "Cruisen" ist das Overkill, im kurvichten Geläufe ist es ganz angenehm.
Ich weiß ja nicht, wie anderer Leute Hände funktionieren, aber zwischen kleinem Finger, Ringfinger und Handinnenfläche krieg ich das nicht hin. Beim Auflegen von Zeige- und Mittelfinger auf den Bremshebel nehme ich den Gasgriff vielmehr in die Beuge von Zeigefinger und Daumen. Damit kann ich auch längere Strecken problemlos zurücklegen und habe speziell bei rasch aufeinander folgenden Anpassungsbremsungen einen Riesenvorteil gegenüber der herkömmlichen Bremsbetätigung. Auch feine Gasdosierung ist damit kein Problem.
Zitat von Falcone im Beitrag #25[quote] Ich werde das auch sicher nicht mehr ändern, denn ich habe ebenfalls beobachtet, dass ich mich nicht recht wohl fühle, wenn ich dauerhaft einen oder zwei Finger auf der Bremse habe, das feine Dosieren des Gas klappt dann nicht mehr.
Ist schon interessant wie unterschiedlich sich die individuellen Gewohnheiten bemerkbar machen. Bei mir ist es, was sicherlich nichts anderes als Gewohnheit ist, genau anders herum. Wenn ich mit der ganzen Hand den Gasgriff umgreife, dann kommt es mir so vor als ob mir das Feingefühl für den Gasgriff abhanden kommt. Und ich habe keine Pranken, sondern für einen Mann überschaubar große Hände.
Zitat Ist aber eher Gewöhnung vom MTB, da gehört immer ein Finger an die Bremsen.
wieso machst du da Unterschiede ? und hast du am MTB die Vorderbremse rechts ?
bei mir ist das Ganze eine Gewöhnungs Sache vom Moto-Cross her ! deswegen hab ich zusätzlich auch noch zwei Finger an der Kupplung was natürlich absolut nicht notwendig ist bei Fahrten auf Land Kreisstraßen etc. ... und wo das Problem mit Gasdosierung plus zwei Finger an der Bremse ist verstehe ich auch nicht... jedenfalls bei normalen Fahrten... beim Cross ging das natürlich auch nicht immer mit den zwei Fingern !! aber da fährt man ja auch viel im Stehen hat Bodenwellen bergab Passagen und bisschen andere Beschleunigung... hab kürzlich eine "Überführungsfahrt" mit `nem Damenfahrrad gemacht und da hatte ich auch wie von selbst die Finger auf den Hebeln !! obwohl die "vertauscht" waren....
. . Gruß Hobby
der mit drei W-Treffen im europäischen Ausland....
Das "Problem" liegt sicherlich auch darin, dass an der W mit dem Original-Gasgriff eine 180° Drehung nötig ist für Vollgas (hin und wieder will man ja zügig voran kommen). Seit ich mit dem auch bei Enduros gebräuchlichen 90°-Kurzhub-Gasgriff fahre, kann ich mir den 2-Finger-Griff an den Bremshebel ohne das Umgreifen der Hand bzw. andere anatomische Gelenkigkeiten bei Vollgas schon eher vorstellen.
Zitat von Sprinter7 im Beitrag #42Das "Problem" liegt sicherlich auch darin, dass an der W mit dem Original-Gasgriff eine 180° Drehung nötig ist für Vollgas
Ja. Und selbst nach 180° wird man das Gefühl nicht los, den Gasgriff noch weiter "rumwürgen" zu wollen. Soviel zum Feingefühl am Gasgriff der W!
Grüße Brundi
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
10.09.2014 12:28
#44 RE: Finger während der Fahrt auf dem Bremshebel?
Haben eigentlich Rennfahrer dauerhaft die Finger an der Bremse?
Da kann ich nur vom Gespann berichten: Beim Kneelergespann hing der Fuß unmittelbar vor dem Bremspedal. Die Fußbremse steuerte die Scheiben im Heck, am Seitenwagen und eine Scheibe im Vorderrad. Wir haben das immer so eingestellt, daß der Weg zwischen Stiefelsohle und Pedal eben noch meßbar war, also kein Zufallsschleifen möglich war. Der Vorteil war einerseits, keine Zeit beim Anbremsen durch lange Wege zu verschenken, wichtiger aber noch, blitzartig korrigieren zu können, wenn was los war. Also z.B. der Seitenwagen hochkam oder ein Mitbewerber unerwartet den Weg kreuzte. In der Triple links in Oschersleben konnte man so regelmäßig etwas zu eifrig in die Dreifachkurve einfahren und den linkslaufenden Seitenwagen bei zunehmender Leichtigkeit im Zaume halten.
Die Handbremse wirkte nur als Alibi auf eine Scheibe im Vorderrad. Andersherum wäre das nicht schnell fahrbar gewesen, ohne Finger über dem Hebel zu haben.
Das kann man durchaus auf das Solokrad übertragen, wo ja die Bremslasten entgegengesetzt verteilt sind (also Maximum vorne). Da würde ich in entschlossen gefahrenen Passagen nicht auf den Rettungsfinger verzichten wollen. Bei Cruisen hingegen schlägt man ja eh träumend ein ...
C4
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
10.09.2014 12:34
#45 RE: Finger während der Fahrt auf dem Bremshebel?
Ach ja, und im Formelwagen ging das anders, da war ja die Zeit zwischen Gas weg und Bremse treten unvermeidbar. Dafür aber konnte es sinnvoll sein, während des Bremsens mit dem Fußballen die Fußspitze auf dem Gas zu lassen, um den Motor bei Laune zu halten, damit der nach einer Kurve beim Einkuppeln in einen kleinen Gang nicht als Motorbremse wirkte und sofort volle Leistung anlag. Ähnlich wie bei den Krädern, nicht wahr?