Bei mir bedeutet Ritual der morgendliche Sprung in ein naturgewässer und ein leckeres selbstbereitetes Frühstück im freiem. So beginnt nämlich der Tag, wenn wir auf reisen sind
Bei einigen löst das Wort Ritual jedoch erotische Phantasien aus (vielleicht ist es auch nur Neid ) Is ein Running Gag aus dem hhl forum
Haha - wir waren auch jeden Morgen in einem Gewässer, ehe wir ein selbstbereitetes Frühstück im Freien genossen haben. Jeden Tag in einem andern Fjord!
Monika hat das Frühstück zubereitet, während ich beim Schwimmen war …
Merkwürdig, aber ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Völlig erholt und ausgeruht war das Zelt schnell abgebaut, die Motorräder bepackt und da die Rezeption noch nicht besetzt war, konnten wir nicht mal die Rechnung für die Nacht begleichen.
Ziel des Tages und Highlight der Tour war der Preikestolen.
Wir waren zwar nicht ganz so früh vor Ort, wie wir es geplant hatten, hatten aber anderes Schuhwerk und auch noch eine Hose zum wechseln eingepackt, um nicht in den Lederklamotten in der Hitze des Tages den Aufstieg zu wagen.
Gutes Wetter hatten wir ja schon seit Tagen.
Der Motorradparkplatz am Preikestolen kostet inzwischen auch Geld – was auch kontrolliert wird!
Kostenpflichtiger Motorradparkplatz am Preikestolen
Einen Rucksack hatten wir zwar nicht, aber die obligatorische Plastiktüte
Es gibt Moorpfade
und Steinpfade
Einen See, in dem man sich von den bisherigen Strapazen erholen kann
Mondlandschaften
Außerirdische
und nach ca. anderthalb Stunden dann der erste Blick auf den Preikestolen
Um da rauf zu gelangen, muss man noch ein paar Engstellen passieren....
und ein paar Leute links (das andere links) liegen lassen
und dann plötzlich sitzt man gaaanz oben....
ok, manche stehen auch und staunen....
über die grandiose Aussicht auf den Fjord und Bergwelt:
der Blick nach links
der Blick nach rechts
und umme Ecke oder so
der Ort ist gut besucht
ein letzter Blick zurück und man sieht das herannahende Gewitter
manches mutet durch das Licht ein wenig bizarr an:
Der Abstieg ist um ein Vielfaches einfacher. Allerdings wird es durch das einsetzende Gewitter oftmals auch ganz schön rutschig.
Unser Fazit zum Preikestolen: ein absolutes Highlight und somit schon ein "Muss"! Allerdings nur, wenn man die Motorradklamotten gegen normale Kleidung und Schuhe wechseln kann und ausreichend Wasser dabei hat! Von daher waren wir Falcones Tipps dankbar.
Der Rest des Weges ist ziemlich unspektakulär und schnell erzählt.
Wir hatten die Runde abgeschlossen und das gesehen, was wir sehen wollten. Es war also Zeit, den Rückweg anzutreten.
Der Weg führte uns entlang des Lysefjords
man bekommt gar nicht genug davon
und gelangt automatisch an die nächste Fähre, die uns nach Forsand bringen sollte.
Und kaum ist man ein bisschen weg vom Wasser, da ändert sich die Landschaft wieder extrem.
Der nun folgende Streckenabschnitt erschien mir so ziemlich mit der langweiligste überhaupt zu sein. Wenig Kurven, keine Ortschaften, kaum schöne Landschaft – das ist das Setesdal Vesthei Ryfylkeheiane. Eigentlich gar nicht so öde, wie es mir an dem Tag vorgekommen ist. Aber vielleicht waren auch noch zu viele Bilder von der Wanderung zum Preikestolen in unseren Köpfen.
aber vielleicht waren wir auch zu sehr verwöhnt, durch das vorher Gesehene. Den Töffs machte es nach wie vor Spaß
Für die Nacht gab es mal wieder eine gemütliche Hütte. Das ist schon gut gemacht. Die Hütten sind schlicht, aber gemütlich und die Badehäuser sind immer sehr sauber, mit heißen Duschen und sauberen WC’s. Da kann man echt nicht meckern. Nur ein Inlett oder Schlafsack sollte man dabei haben, denn Bettwäsche gibt es nirgendwo.
Der nächste Tag sollte eine der längsten Etappen unserer Tour werden. Es sollte zurück gehen, bis an den wunderschönen schwedischen Strand, an dem wir auf der Hinfahrt schon genächtigt hatten.
Aber noch waren wir in dem in dem Naturschutzgebiet Setesdal Vesthei Ryfylkeheiane und heute erschien es schon gar nicht mehr so langweilig
Stephan hat den Standort in seinem Navi als Favoriten mit dem Titel "Spanien" abgespeichert. Er meinte, dass das aussieht wie in Spanien…
War doch schöner zu fahren, als ich am Vortag noch gedacht hatte.
Genau hier…
…passiert dann das.
Ich hatte zwar ein Navi dabei, aber das hatte keine Skandinavienkarte drauf. Jajaja... das ist blöhöd. Weiß ich selber. Aber wenigstens konnten wir die Navihalterung an meinem Motorrad nutzen und ich konnte endlich mal erste sein. Dafür war waren aber ein paar Vorbereitungen notwendig
Brillentausch, denn für das Wetter war die Sonnenbrille einfach nicht tauglich
Der Tag begann grau und leicht regnerisch. Die Zeit überbrückten wir plaudernd vor einem Supermarkt.
Wir bewunderten alte Amischlitten
Wir bewunderten alte Kirchen
Nur, um dann bei schönem Wetter weiter zu fahren und einen Schwimmstopp am nächsten Fjord einzulegen
Und während ich schon im Wasser planschte fotografiert Stephan sein Lieblingsmotiv
Genug getrödelt. Ab jetzt hieß es fahren – tanken - fahren - tanken
und immer mal wieder einen Blick auf den Hinterreifen werfen, ob sich schon Gewebe zeigt
Aber irgendwann gegen Mitternacht haben wir ihn erreicht, "unseren Strand"
und hatten diesmal sogar das Zelt noch aufgebaut
Ab jetzt war Aufbruch und sozusagen "Urlaub zu Ende" angesagt.
Aus dem Kurzreisebericht ist ja nun doch noch ein etwas längerer geworden ... danke, Monika, fürs Zusammensammeln der Bilder und Zuordnen derselben zu den entsprechenden Ortschaften!
Vielleicht noch ein Wort zu den Tempolimits in diesem schönen Land: 80 ist in den meisten Fällen übertrieben tief angesetzt, weil es häufig doch nur geradeaus mit weit geschwungenen Kurven geht. Bei Strassen der B-Kategorie wäre das sicher sinnvoll, aber da liegen die Limits in der Regel noch viel tiefer (per Tafel dann jeweils signalisiert). Und wenn ich mir den Bussenkatalog ansehe, wird mir nachträglich noch ganz schwindelig. Wenn ich für all die Geschwindigkeitsübertretungen büssen müsste, die wir dort begangen haben, dann müsste ich mein ganzes Leben für den norwegischen Staat arbeiten und hätte damit erst einen Bruchteil der Schulden abbezahlt. Und dabei haben die Metzeler M 7 RR knapp 9000 km durchgehalten, das heisst, wir sind offenbar nicht wirklich schnell gefahren.
Das Schöne beim Motorradreisen sind die Fahrten selbst. Man kann jeden Kilometer frischen Wind um die Nase für sich selbst geniessen, und muss nicht noch extra Ziele setzen, um mühsame Etappen wie im Auto oder Wohnmobil überhaupt erträglich zu gestalten. Auf dem Motorrad ist eindeutig der Weg das Ziel. Mit der traumhaften Kulisse der norwegischen Landschaft allemal. Und wenn dann noch das Wetter mitspielt, wie in unserem Fall, dann ist das schon so was wie Glück auf Erden.
Rein von der "Regelungslage" her fand ich 80 zu hoch angesetzt. Im Norden hatte ich den Eindruck, die Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße ist zwar offiziell = 80 km/h jedoch per Beschilderung wurde der Regelfall auf 70 runtergesetzt und oft - auch über längere Passagen - sogar auf 60 runter.
Wobei sich mir die Logik nie erschlossen hat. Übersichtliche Teile waren auf 60 begrenzt und sobald es dann auf einspurige Fjorduferstücke mit unübersehbaren Kurven ging hat man das aufgehoben. Wahrscheinlich dachte man sich, da fährt eh keiner schneller. Aber man kommt sich schon verar... vor.
Ich habe auch noch nie ein Land mit so vielen starren Kästen erlebt, wobei sie fairerweise vorher immer ein Fotoapp.-schild als Warnung hinstellen. Wir hatten Abschnitte, auf denen alle 5 km ein Blitzkasten stand.
Wenn man dann den Bußgeldkatalog vorher gesagt bekommt (typisches Thema auf dem Camping- oder sonst wo Platz) hält man sich wahrscheinlich eher dran. Sonst wird das echt teuer. Die rechnen da schnell in Monatsgehältern. Ein GS-Fahrer erzählte von 2 mobilen Blitz-Einheiten, die er auf seiner bisherigen Tour erlebt hatte.
Gruß
susu
edit.
was mir auffiel: der Norweger als solcher hielt sich zu einem auffallend großen Prozentsatz an die Begrenzungen. Wobei dieser %-Satz im Norden höher schien, während man es im Süden schneller angehen ließ. Auch in Ortschaften: die fuhren tatsächlich 50! Oder Baustellen in der Wallachei. Oft auf 40 z.T. sogar auf 30 begrenzt - teilweise über km lange Abschnitte. Die meisten hielten sich dran. Selbst wenn weit und breit kaum Autos waren.
Zitat von Serpel im Beitrag #70Das Schöne beim Motorradreisen sind die Fahrten selbst. Man kann jeden Kilometer frischen Wind um die Nase für sich selbst geniessen, und muss nicht noch extra Ziele setzen, um mühsame Etappen wie im Auto oder Wohnmobil überhaupt erträglich zu gestalten. Auf dem Motorrad ist eindeutig der Weg das Ziel. Mit der traumhaften Kulisse der norwegischen Landschaft allemal. Und wenn dann noch das Wetter mitspielt, wie in unserem Fall, dann ist das schon so was wie Glück auf Erden.
klingt für mich so, als ob die monika dann bei diesen bedingungen auch nicht weiter gestört hat
Da seid Ihr auf dem Rückweg nur ein paar Hundert Meter an unserem Urlaubsdomizil auf Fehmarn vorbeigefahren. Ja, wenn das Wetter mitspielt ist der Norden im Sommer ein wahres High-Light. Glückwunsch zu so viel schönen Erlebnissen. Und ein kleiner sachlicher Fehler am Ende: Die Schiffe fahren zwischen Dänemark und Deutschland.
Zitat von Serpel im Beitrag #70Das Schöne beim Motorradreisen sind die Fahrten selbst. Man kann jeden Kilometer frischen Wind um die Nase für sich selbst geniessen, und muss nicht noch extra Ziele setzen, um mühsame Etappen wie im Auto oder Wohnmobil überhaupt erträglich zu gestalten. Auf dem Motorrad ist eindeutig der Weg das Ziel. Mit der traumhaften Kulisse der norwegischen Landschaft allemal. Und wenn dann noch das Wetter mitspielt, wie in unserem Fall, dann ist das schon so was wie Glück auf Erden.
klingt für mich so, als ob die monika dann bei diesen bedingungen auch nicht weiter gestört hat
Wie auch...? Ich hatte doch eine Aufgabe.
Zitat von Serpel im Beitrag #63Monika hat das Frühstück zubereitet, während ich beim Schwimmen war …