Wegen der immer noch andauernden Hitzewelle knattere ich derzeit nur früh morgens oder spät abends. Heute früh also raus aus den Federn und nach dem üblichen Frühstück (mit einem Eimer Tee) die XBR aus dem Stall geholt. Die wollte längst mal wieder bewegt werden. Runter zum See, wo ich gern gesurft wäre, aber der See lag nahezu bleiern da. Ganz selten, so was. Also weiter nach Salo gedüst, wo samstags immer Markt ist. Solide Schuhe hätte ich mir gern gekauft, aber nicht gefunden. Durch die Arbeiten mit Zement sind bei meinen geliebten Tretern die Nähte aufgegangen, und weitere Reparaturen lohnen nicht mehr. Zu schön finde ich die Wurst- und Käsetheken auf dem Markt. Da muss ich jedesmal vorbei marschieren.
Dummerweise hatte ich bereits 3 Kilo Nektarinen erstanden, die die folgende Tour nur mit etlichen Druckstellen überlebten. Das ist der Nachteil, wenn man spontane Touren fährt. Den ebenfalls erstandenen Socken dagegen hats überhaupt nix ausgemacht! Ich wusste vom Vorjahr, dass es eine Strecke gibt, die von Treviso Bresciano nach Vobarno führt. Und von diesem Treviso geht’s auf die Straße vom Idrosee nach Capovalle. Und so, bzw. in der Gegenrichtung, wollte ich fahren. Ohne Karte.
Wie das Schicksal so spielt, hatte ich in Vobarno nicht die richtige Abzweigung erwischt und landete folglich irgendwo am A... der Welt auf einem Privatgrundstück, wo’s nicht mehr weiterging. Risiko! Na ja, der freundliche Italiener dort wollte mich zuerst nach Vobarno zurückschicken (was richtig gewesen wäre, aber zurückfahren geht gar nicht!). Dann holte er ein Blatt Papier und zeichnete mir eine Skizze, wie ich am besten von diesem Standort mein Ziel (Treviso) erreichen konnte. Also muss ich diese Tour noch mal fahren, vielleicht in Gegenrichtung. Aber dann hat man eine relativ lange Strecke am See mit viel Verkehr zu fahren. Das geht nur wirklich früh morgens, so wie heute.
Also musste ich über Barghe, Nozza nach Vestone und dort an der Ampel (die einzige unterwegs, und die blinkte nur) rechts abbiegen. Und dann war ich auf dem richtigen Kurs. Kaum Verkehr außer einigen Radlern, aber die paar Autos / LKW sorgen auf dem schmalen Sträßchen schon für einen gewissen Nervenkitzel. Wenn sie ausgerechnet in einer Kurve entgegenkommen. Das Sträßchen führt praktisch durch ein Kirchlein bzw. saugend an ihm vorbei, so dass man die Seitenfenster zugemauert hat. Leider gibt’s sonst keine Bilder. Der wunderschöne Rest über Capovalle am Lago di Valvestino entlang ist schon so oft abgelichtet worden. Nur der Wasserstand des Stausees sinkt erschreckend von Jahr zu Jahr. In Gargnano gings dann auf die Gardesana und dann über Tignale nachhause. Und – ohne Flachs – die schönste Strecke auf der ganzen Tour sind die letzten 10 Kilometer, meine Hausstrecke. Hammergeil, immer wieder. Jetzt muss ich nur noch lernen, die Tour auf einer Karte abzubilden. Anregungen werden gern angenommen. Ein Kilo Nektarinen hab ich bereits verdrückt, so verdrückt wie die waren.
Saluti Soulie
Angefügte Bilder:
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Neben dem Käsetresen ist ein kleiner, aber feiner Stand. Z.B. mit Trüffeln. Ja, ich hätte viel mehr fotografieren sollen! Aber demnächst will ich die Tour ohne mich zu verfahren fahren ...
Hier die Strecke, die ich irrtümlich gefahren bin. Da gings dann leider nicht mehr weiter.
Angefügte Bilder:
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In Vobarno brauchst du doch nur in der Linkskurve geradeaus zu fahren, nach San Martino (kann ich mir gut merken). Und wenn du dann die "Hauptstraße" nicht verlässt, kommst du automatisch nach Treviso. Da bin ich schön öfters gefahren, sogar mit Jeep und Anhänger mit Ercole drauf, oder auch mit der Harley. Es lohnt sich, noch vor San Martino nach links einen Abstecher hoch nach Carvanno zu machen. In dem Fünf-Häuser-Dörfchen Fustegnago, westlich von San Martino, hab ich mal ein Weilchen gehaust. Und in Lizzane, ein bisschen weiter nördlich, auch links hoch in die Berge, wollte ich mit einem Freund mal eine Ercole-Werkstatt mit angeschlossener Tankstelle aufmachen, wohl wissend, dass einem unnütze Kundenbesuche erspart belieben würden. Das gesamte Dorf war in den frühen 90ern zu verkaufen. Es hat dann aber wohl ein Milaneser gekauft, jedenfalls war es ende der 90er wieder bewohnt. Also - wenn du noch mal da lang tuckern solltest, mach mal ein paar Abstecher in die Berge.
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.
Zitat von ROST im Beitrag #7Schöne Bilder, Christian. Besonders bei den Markständen bekomme ich schon fast den dazu passenden Geruch in die Nase - und Hunger
Gruß Robert
Am gegenüberliegenden Käsestand gabs Grana aus Ziegenkäse. Den hätte ich gern mal probiert. Ich glaube, 22 Euro pro Kilo. Aber die Dame vor mir ließ sich Zeit beim einkaufen.
Martin: Die Tour wird sowieso wiederholt. Vielleicht nächsten Samstag. Oder - in der Gegenrichtung - jederzeit. Die Strecke hatte ich mir schon ewig vorgenommen. Mein Freund Hans fährt sie gern (mit dem Rennrad!).
Zitat von Soulie im Beitrag #12 Am gegenüberliegenden Käsestand gabs Grana aus Ziegenkäse. Den hätte ich gern mal probiert. Ich glaube, 22 Euro pro Kilo.
Das geschieht euch recht....! Wer im Paradies leben will, muss eben mehr zahlen!
Wenn du ziemlich weit oben auf dem "Pass" bist, schau doch mal, ob es dieses Haus noch gibt und was aus ihm geworden ist. Ich hätte es um ein Haar mal gekauft, sogar die W war schon dort geparkt.
Wenn du von Treviso aus fährst, ist es auf der rechten Straßenseite.
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.