Zitat von Zephyr im Beitrag #77
Heute durfte ich das Fahrzeug dem Chef vorstellen. Völlig entspannt, Montag wird die Teileverfügbarkeit angefragt und der Kostenrahmen telefonisch mitgeteilt.
Es scheint doch zu klappen, wenn das Werk bei der zügigen Teilelieferung mitspielt.
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Wie es weiterging (Ende offen...):
Die Teileverfügbarkeit wurde dann Anfang der Folgewoche bestätigt, man wünsche 50 Euro Anzahlung und werde dann bestellen. Gesamtkosten würden etwa 1200 betragen.
Ich überweise die 50.
Ruhe.
Mitte August frage ich nach, "bitte noch etwas Geduld".
Ende August kann ich das Womo zur Reparatur anliefern.
Ich erkläre nochmal den gewünschten Reparaturumfang am Fahrzeug in allen Details (komplette Beseitigung der Reifenplatzerschäden), später macht der Chef im Büro dazu Notizen auf einem Block "Werkstattauftrag".
Auch hier weise ich nochmal auf Details hin und beauftrage zusätzlich die fällige TÜV Abnahme.
Der Abholtermin eine Woche später kann nicht gehalten werden ("mehr Aufwand, als angenommen"), eine Zusatzwoche wird fällig.
Bei der Abholung ein Verkäufer des Campingshops mit einigen Notizen auf einem Werkstattblock, aus denen der Endbetrag von etwa 1280 Euro errechnet wird. Ich zahle bar, die Anrechnung der Anzahlung wird natürlich vergessen (von mir auch). Es gibt nur eine Quittung, Rechnung soll später geschickt werden, Überlast im Büro.
Eine Woche später die Dolomitentour.
Auf dem gekiesten Platz zeichnet sich unter dem Wagen ein Wasserfleck ab. Der mehrfach angesprochene Spritzsschutz hinter dem Rad fehlt auch, die Heckgarage dadurch während der Fahrt im Spritzwasser (Holzkonstruktion wie Hängerplattenmaterial).
Zuhause prüfe ich in der Halle die Tanks auf Lecks: Der Abwassertank ist undicht. Technische Unterlagen geben für Frischwasser 102 Liter an, für Abwasser 100. Also paarig. Tanks geleert, genaue Messung.
Ab 50 Liter Füllung leckt der Abwassertank.
Anruf beim Hersteller, ob diese Tanks Überlaufventile haben. Haben sie.
Nun ist klar, daß entweder ein viel zu kleiner Tank eingebaut wurde, oder der eingebaute Tank defekt ist.
Heute früh die Reklamation. Das (wie sich später herausstellt) Geschäftsführerpaar erklärt mir genervt, daß ja gar kein Tank neu eingebaut wurde, sondern lediglich die Wärmedämmung erneuert wurde (zudem Radkasten und eine Karosserieabdeckung). Das stünde ja auch so auf der Rechnung (die ich bis da nicht hatte, die man mir nun eiligst aushändigt).
Daß das nicht dem Reparaturauftrag entspräche, bestreitet man zunehmend aggressiv und verweist auf den Werkstattauftrag. Da ich diesen weder gezeigt bekommen noch unterzeichnet oder in Kopie erhalten habe, ist der für mich irrelevant. Ich habe eine Komplettreparatur beauftragt und den genanten Preis dafür als relativ teuer akzeptiert.
Es stellt sich heraus, daß die Teilekosten mit etwa 550 Euro berechnet wurden, die Arbeit mit rund 700 (incl.).
Mein Einwand. der Riß im alten Tank sei bei der Besichtigung wegen der abgeschlagenen Isolation deutlich sichtbar gewesen und mehrfach angesprochen worden, wird mit Unwissenheit bestritten.
Es wird ärgerlich.
Ich erkläre, daß es nicht angehen könne, eine neue Styroporisolation um einen sichtbar beschädigten Tank zu bauen. Spätestens hier hätte man etwas merken unnd nachfragen müssen. Daß zudem eine Blechteil für den Sptitzschutz zur Montage des Radkastens entfernt und später falsch und dilettantisch angenietet wurde, sei nur am Rande bemerkt und wurde ebenfalls bestritten.
Es reicht.
Ich verabschiede mich und kündige die juristische Fortsetzung des Gespäches an. Den Reparaturversuch würde ich umgehend von einem vereidigten Sachverständigen zur Beweissicherung und Verwendung vor Gericht begutachten lassen. Einen Nachbesserungsversuch werde der Anwalt vor Klageerhebung anbieten.
Als ich das Geschäft verlasse, lenkt man ein. "Was ich mir denn vorstellen könnte?"
"Eine sachgemäße, vollständige Reparatur des Schadens."
Nun wird herumgeeiert, dazu bräuchte man den Tank neu, wenn ich den zahlte, eventuell der Einbau ohne Berechnung.
Diesen Kompromiß könnte ich mitgehen.
Bei der folgenden Teilerecherche stellt sich heraus, daß der Tank nicht lagermäßig lieferbar ist ( Nachtigall, ick hör Dir usw, jetzt ist klar, warum der nicht getauscht wurde...). Man muß im Werk anfragen und schickt mir ein Angebot.
Damit bin ich einverstanden.
Man stelle sich das vor: Da bauen ein paar Deppen eine Styroporummantelung um einen zerkloppten Wassertank für schlappe 1300 und spielen dann die Hasen. Der Plan ist gut, denn wenn ich in diesem Jahr nicht mehr gefahren wäre, wäre der Pfusch erst im Frühjahr aufgefallen, also nach Ablauf der Gewährleistungsfrist für die Reparatur...
Vom Dilettantismus im handwerklichen Detail mal ganz abgesehen.
Ich warte nun das Angebot ab, maximal eine Woche.
Den dann hoffentlich genannten Ersatzteilpreis werde ich beim Hersteller rückfragen, um versteckte Lohnkosten auszuschließen. Erst dann gibt es einen Nachbesserungsversuch, bei dem ich die Materialkosten tragen werde (auf der Rechnung übrigens Dichtmaterial für 20 Euro pauschal -- ein guter Preis für eine halbe Kartusche Silikon, oder?).
Gibt es weiteren Ärger, werde ich die harte Nummer gehen.
Servicewüste Deutschland, siehe Thementitel.
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