Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.
Trinkgeld geben ist ja oft situationsabhängig. Je mehr Leute mit am Tisch sitzen desto höher fällt es aus und man auf, weil alle das "Vielen Dank" vom Kellner hören sollen.
Aufrunden lassen und beim Gehen das Dankeschön unter dem Teller hinterlegen, feddich. Ist schließlich eine Sache zwischen Dir und dem Kellner, keine Personality Show im Prekariatsfernsehen.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Zitat von seeräuber im Beitrag #59Nichtsdestotrotz ist die Alltagsfreundlichkeit in angelsächsischen Ländern eben nicht zielgerichtet..
Anekdote
Wir stehen in Brisbane, Stadtplan in der Hand , suchend...eben die typische Tourisituation wenn man sich irgendwo nicht auskennt da fragt uns eine Frau wo wir hin wollen, erklärt uns dann aber dann nicht nur den Weg sondern latscht mit uns noch die ganze Strecke dorthin, unterhält sich ein bißchen und verabschiedet sich....sie meinte dann noch dass sie heute ihren Helping Day hätte
Sowas erlebt man bei uns nicht, oder zumindest sehr selten
In D vielleicht nicht, aber da fällt mir eine dolle Nummer ein, die wir mal in NL erlebt haben.
Navi und ähnliches gab es noch nicht. Wir suchten die Juhe in Emmen. Zwei Jugendliche gefragt, die am Straßenrand mit einem Zündapp- Mokick standen. Die erklärten sich kurzerhand bereit, vorauszufahren.
Nach etwa einem Kilometer blieb die Zündapp stehen, Sprit alle. Der Beifahrer sagte, egal, er würde voraus l a u f e n ! Es wäre noch etwa einen Kilometer weit. Auf meinen leicht zweifelnden Blick hin grinste er nur. Und ich dachte noch, warum grinst 'n der so? Gleich darauf wusste ich es!
Der Bengel, etwá 16 - 17 Jahre alt, nahm seine Holzschuhe in die Hände und rannte los, barfuss!
Aber wie! Die Tachonadel pendelte meist so um die 35 km/h! Mit anderen Worten: 100 m in 10 Sekunden entsprechen einer Geschwindigkeit von 36 km/h! Und das hielt der über einen Kiloimeter durch, barfuß und mit je einem Holzschuh in jeder Hand!
Der Bengel konnte laufen, so etwas gab es gar nicht! Am Ziel habe ich mich natürlich bedankt und ihn gefragt, ob er sich schon für die nächste Olympiade angemeldet habe?!
Er grinste wieder nur - und wech war er!
Gruß, Caboose .
. Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Zitat von Pit aus Detmold im Beitrag #63Trinkgeld geben ist ja oft situationsabhängig. Je mehr Leute mit am Tisch sitzen desto höher fällt es aus und man auf, weil alle das "Vielen Dank" vom Kellner hören sollen.
Aufrunden lassen und beim Gehen das Dankeschön unter dem Teller hinterlegen, feddich. Ist schließlich eine Sache zwischen Dir und dem Kellner, keine Personality Show im Prekariatsfernsehen.
Aha, schlichte Freundlichkeit und daraus resultierendes Trinkgeld ist also Sache des Prekariats.
Übrigens, auch das eine Feststellung, hauptsächlich aus meiner kellnerzeit: Die unhöflichsten und geizigsten Gäste waren die, die sich gerne zur gehobenen Mittelschicht zählen wollen. Meine ganz persönliche Formel mehr Geld = chronisch unzufrieden und unhöflich bis zu persönlichen Beleidigungen hat sich aber bis heute immer wieder direkt beweisen lassen.
Ich glaube schon fast, dass diejenigen, die es eigentlich nicht so nötig haben, eifersüchtigst über jeden cent wachen und sichergehen wollen dass sie auch ein maximum an Wert und Leistung rausholen, wärend die, die wenig haben das bisschen auch gerne mal teilen und fünfe gerade sein lassen.
Auch in den Geschäften: Die maulenden Drängler an der Kasse sind die mit den teuren Biosachen im Einkaufswagen und dem fetten Hausfrauenpanzer vorm Laden.
nee, aber um unser wurstland ma bisschen in schutz zu nehmen: was meine kleinen so zu berichten haben nach ihrer zeit in deutschland, da ueberwiegen bei weitem die positiven eindruecke von den leuten. selbstlos weitergeholfen, mal fuenfe gerade sein gelassen, bis zum bahnsteig begleitet, das ist zumindest ihrer erfahrung nach gar nicht so selten. ist sicher auch eine frage des touriseins, dass wir besonders nett behandelt werden im ausland ("das sin touris, die kannste doch nich einfach so stehenlassen, die gehen doch drauf sonst!").
neenee, die deutschen koennen das auch, und gar nicht so schlecht. nur bleiben die trampel natuerlich laenger im hirn.
Japaner geben generell keine Trinkgelder, denn dies wäre beleidigend und gegen die Ehre! Zahlen aber die aufgerufenen Preise anstandslos und ohne meckern. Dafür machens Verbeugungen vor vermeintlich ranghöheren Personen. Je tiefer die "Abkantung", desto höher im Rang steht der Gegrüsste. Was war das eine Schau, als Nippons Kaisergescherr am Hotel vorfuhr. Wie Klappmesser sans zusammengefaltet, als die Großkopferten aus dem Auto stiegen. Wir hatten unsren Spaß, dies ist die Hauptsach'!
Die ein oder andere japanische Firma haben wir auch als Kundschaft, da gibt es immer "Abschiedsrituale" an der Pforte, wie ich sie von anderen Firmen so nicht kenne. Scheinbar aber nicht für jeden Besucher, denn auf der Karriereleiter und im Rang muß er schon einige Sprossen erklommen haben. Der normale Mitarbeiter wird so nicht behandelt. Im Grunde eine Farce und zutiefst erniedrigend. Ziemliche Arschkriecher das. Sieht aus, als buckelten sie nach oben und treten nach unten.
Mal den Manxman dazu befragen, ob ich dies nicht falsch sehe.
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Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
05.07.2014 08:09
#73 RE: Kuriositäten aus der Servicewüste Deutschland
Zitat von woolf im Beitrag #68Übrigens hieß das in Berlin nicht "Zurücktreten" sondern "Zrööh!"
U Bahnhof Möckernbrücke , 1 Tag nach der Maueröffnung, Bahnsteige hoffnungslos überfüllt, einlaufende Züge der U1 Richtung Innenstadt proppenvoll. Dennoch versuchen die Ossis, sich in die Züge zu quetschen. "Zrööh" hört schon lange keiner mehr.
Jetzt setzt der Sprecher auf Überzeugungsarbeit :
"Leute, darauf habt Ihr jetzt 28 Jahre gewartet. Da kommt´s doch auch 5 Minuten auch nicht mehr an !"
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