Beim Wohnmobil war ein Reifen hochgegangen, viel Plastik zertöppert. Neureifen sind montiert, also eben zur nächsten Dethleffs Niederlassung, damit man dort nachsehen kann, was zur Reparatur bestellt werden muß.
Im Verkauf sagt man mir, die Werkstatt sei geschlossen. Chef weg, Monteur krank (WM Fieber?). Ich muß lachen, es ist Hochsaison in diesem Bereich.
Der Verkäufer ist hilfsbereit, notiert alles. "Ja wenn ich wüßte, was ich bräuchte, der Chef wäre ja gerade bei Dethleffs und könne gleich mitbringen. Sonst dauert das gut 4 Wochen ...".
Laß mich einschieben, daß in meiner Firma u.a die Wartung für Festplattenreklamationen eines Anbieters europaweit gemacht wird. Nie mehr als eine Woche zwischen absenden und zurückerhalten, egal ob Portugal oder Irland.
Aber von der schwäbischen Alb 4 Wochen Versandzeit.
Ich bettle um einen Besichtigungstermin. Aber der CHEF hat eine Annahmesperre für Werkstattaufträge verhängt. Am Samstag könnte ich ja mal anrufen ...
Das werde ich tun. Kommt der mir blöde, baue ich selber aus und bestelle selber. Um Geld zu VERDIENEN, sollte man sich schon drehen, lieber Cheeef...
Du hast vermutlich den falschen Ansatz. Demutshaltung, sofort bei Betreten des Ladens sagen "bei Ihnen ist ja die Hölle los" und das Vorabbakschisch nicht vergessen.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Patty, im Supermarkt kurz eine Verkäuferin anhauen und schon wird eine weitere Kasse aufgemacht - Supermärkte gibts nämlich viele. Ein Laden, der sich als Marktmonopol darzustellen versucht, kann da ganz anders, die suggerieren dir Bittstellerstatus.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Wenn ein Patient bei mir einen Termin braucht muß er unter Umständen auch 3 Wochen oder mehr warten - je nachdem wie flexibel er zeitlich ist.
Ich kann halt auch nicht mehr arbeiten als die Woche Stunden hergibt und zudem arbeite ich um zu leben und nicht umgekehrt. Mir ist dann eben mal die Zeit für meine Familie auch wichtiger als mein Betrieb. (Vielleicht wär das auch anders wenn meine Konkurrenzsituation für mich ungünstiger wäre........wer weiß......)
...ist aber nicht so
und dafür hab ich eben auch was getan!
Selbstverständlich kenn ich auch die Beschwerden von Patienten die so gar nicht warten wollten.....hab es aber auch oft genug erlebt, dass ein Patient es ganz wichtig hatte mit seinen Terminen, ich alle Hebel in Bewegung setzte um das Unmögliche möglich zu machen und dann erlebt habe wie Termine "verbummelt" wurden oder abgesagt weil halt doch noch ein kurzfristiger Urlaub dazwischen kam etc..
Inzwischen kann und will ich es nicht mehr jedem rechtmachen!
Bin ich jetzt Servicewüste Deutschland?
Gruß
Günter
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.07.2014 07:14
#14 RE: Kuriositäten aus der Servicewüste Deutschland
Wohl eher nicht, vielleicht eher Opfer des Gesundheitssystems, der Quotierungen usw. Zudem ist ja wohl Dein "Betrieb" komplett auf Dich zugeschnitten, Ohne Deine Tätigkeit darf da nichts gemacht werden (ob das ginge, will ich gar nicht fragen).
Anders in der Werkstatt in der Saison. Chef + ein Mann, der in der WM kränkelt, ist ein Fehler in der Organisation. Schlosser / Mechaniker sind ersetzbar, 400 Euro Basis, Bereitschaften usw, in der Gastronomie geht das auch. Ausflugslokal geschlossen, weil der Kellner krank ist?
Wenn ich es mal auf die zur Verfügung stehenden Fakten reduziere, kommt dabei raus:
Kleiner Betrieb (Chef, Verkäufer, Mechaniker, Mechaniker krank, Chef nicht da.) Der Verkäufer ist im Rahmen seiner Möglichkeiten einsatzfreudig (und kümmert sich, obwohl es im engeren Sinne ja nicht seine Aufgabe sein müsste.) Der Chef verhängt Auftragssperre für Werkstattaufträge, bietet aber an, am Samstag am Telefon erreichbar zu sein.
Man könnte ja auch auf einen Gedanken kommen, der da heißt: Der Chef ist ein verantwortungsvoller Mann und bevor er wilde Versprechungen macht und die Werkstatt voll hat, ohne zu wissen, wie er das pünktlich und schnell abarbeitet... An seine Wagen lässt er nun mal nicht irgendeinen von der Straße kommenden Mechaniker, der mal eben auf 400,- Euro-Basis rumschraubt und von dem der Chef nicht weiß, ob er sich auf den wirklich verlassen kann...
Setzt natürlich voraus, dass man eine andere Grundtendenz in seinem Denken hat.
Dass es in puncto Service hier in D Verbesserungspotenzial gibt, das kann ich auch bestätigen, aber das gibt es in vielen anderen Bereichen mindestens so dringend. Aus dem genannten Beispiel würde ich das nicht ableiten.