ich habe ein wenig Streß mit dem Anlasser von meinem kleinen Exoten. Wenn ich den Starterknopf drücke, sirrt der Anlasser freudig los, aber der Motor dreht sich nicht mit . Beim wieder Loslassen tourt er dann wieder ab und knallt kurz vor dem Stehenbleiben nochmal so richtig ins Anlasserzahnrad. Wenn man diesen Moment abpaßt und sofort wieder drückt, dann kurbelt es den Motor auch mit (der sogar mal angesprungen ist und für ein paar Minuten gelaufen ist).
Meister Ulf hat schon mal am Telefon was gemeint, was auch eigentlich sehr schlau klang, wo sich aber die Maschinerie leider nicht dran hält . Ulf meinte, der Freilauf könnte kaputt sein oder klemmen, sodaß eben der E-Motor frei dreht.
Ich hab den Giganten von E-Anlasser mal aufgemacht, um zu schauen, ob evtl. der Freilauf kaputt ist.
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Interessanterweise ist das Anlasserprinzip tatsächlich, wie beim Auto, nur leider ohne Magnetschalter .
Der E-Motor (kleines Ritzel) treibt das etwas größere Zahnrad an.
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Das Anlasserritzel selber wird durch eine Wendelverzahnung, die ich hier mal mit den Fingern verdrehen, nach vorne in den Eingriff gebracht.
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Soweit so gut, eine Feder drückt das Anlasserritzel wieder zurück. Die Feder ist nicht besonders stark, wenn man den Anlasser so auf dem Tisch einfach mal anlaufen läßt, dann rückt das Zahnrad gelegentlich auch mal etwas vor. Es wird aber nicht durch einen Magneten geschoben, sondern rein durch die Beschleunigungskraft des anlaufenden E-Motors. Die Feder, bzw. eine Wendel davon, kann man auf dem dritten Bild durch das Loch des Federgehäuses sehen.
Erwischt das Ritzel dann das Kurbelwellenzahnrad, dann wird es dadurch festgehalten und fährt sofort in seine Endposition. Aber dahin muß es erstmal kommen !! Es macht keinen Spaß, ständig auf dem A-Knopf rumzutippen, bis es dann doch irgendwann mal klappt. Im Grunde könnte man das als Fehlkonstruktion bezeichnen, aber ich wußte ja schon vor dem Kauf, daß noch etwas Arbeit auf mich wartet.
Auf dem letzten Bild sieht man rechts neben dem Ritzel noch eine breite Scheibe größeren Durchmessers, die man nur sanft ein wenig anhalten muß, dann klappt das Ritzel sofort bereitwillig raus. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich ins Gehäuse einen Ring einlege, der an diesem Durchmesser leicht schleift, sodaß die Wendelverzahnung gegen die Feder gewinnt. Aber ich hab etwas Streß, das so genau hinzukriegen und vor allem, es so hinzubekommen, daß es auch dauerhaft so bleibt und nicht irgendwann blockiert oder wieder durchrutscht.
Als nächstes hab ich mir überlegt, ob ich die Feder irgendwie rausnehme und durch eine ganz schwache ersetze. Eigentlich wird ja das Ritzel durch den anlaufenden Zweizylinder wieder zurückgedrückt - eben wegen der Wendelverzahnung. Wenn sich also das Ritzel bei Erschütterungen vorwitzig ins laufende Anlasserrad hineinwagen sollte, müßte es eigentlich ein paar Watschen kriegen und wieder zurückweichen.
Aber Himmel, ich weiß nicht, welche Kriterien ich da ansetzen soll.
Auf der Welle ist ein winziger Sprengring, den ich vielleicht abkriege. Soll ich es versuchen? Oder lieber die Reibvariante ? Oder hat jemand vielleicht noch eine andere Idee ?
alles frei und auch noch halbwegs neu. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, daß der Anlasser so auf Zufall gebaut ist. Vielleicht hab ich noch irgendwas übersehen ???
Eine Fehlkonstruktion ist es sicher nicht, sonst würde der Anlasser ja nich bei tausenden japanischen Motorrädern klaglos funktionieren. Ich gehe mal davon aus, dass der Motor einfach schlapp geworden ist. Seine Kraft reicht nicht aus, das Ritzel nach vorne über das KW-Zahrad zu drücken. Bei Trockenübung auf der Werkbank klappt alles noch, im Motor, wenn sich die Zähne noch mit etwas Kraft ineinanderschieben müssen, reicht dann die Leistung nicht mehr. Eventuelle ist auch nur die Batterie schlapp oder die Kontakte leiten nicht mehr vollständig? Hast du es schon mal mit Anlasser am Motorrad verbaut und mit direktem Anschließen einer Autobatterie versucht?
ja, ich hab den schon mit verschiedenen Stromquellen laufen lassen.
Ein typischer Motorradanlasser scheint mir das aber nicht zu sein. Zumindest alle die, die ich kanne (Außer die alten Boxer-BMW), haben keine Einspurvorrichtung und greifen einfach nur per Freilauf auf die Kurbelwelle, sodaß sie beim Rückdrehen des auslaufenden Motors sich mitdrehen. Das tut dieser nicht.
Kraft hat der auch satt (für seine 370 Watt jedenfalls). Sobald man auch nur ein klein bißchen mit der Hand das Ritzel bremst, fährt es sofort raus in Anlaßstellung.
Ich werde mal weiter zerlegen und schauen, ob ich die Feder schwächer machen kann.
Schau Dir mal die Kohlebürsten und den Kommutator an und reinige alles penibel. Ich hatte das mal an meiner XS, nach der Reinigung und neuen Bürsten sprang sie auch wieder sofort an. Jemand meinte was von zu großen Wiederständen … Das würde vielleicht erklären warum das ohne Last auf dem Küchentisch funktioniert.
Zitat Zumindest alle die, die ich kanne (Außer die alten Boxer-BMW), haben keine Einspurvorrichtung und greifen einfach nur per Freilauf auf die Kurbelwelle
Das ist allerdings die Regelbauweise. Ich kenne diesen Anlasser auch nicht (du schreibst ja auch nicht, um welches Motorrad es sich handelt).
Wenn ich dich richtig verstehe, wird beim Anlassvorgang das Zahnrad erst nach vorne geschleudert, "verhakt" sich dann quasi am Kurbelwellenzahrad und spurt dann dort vollständig ein. Kann es sein, dass dort ein mechanisches Problem das Einspuren verhindert? Zu viel Spiel in einer Lagerung, abgenutzte Zahnflanken?
Hätt ja sein können, daß es bei einem klingelt "Ha! Weiß ich genau!"
Ich wird mal weiter vordringen und die Feder entfedern. Die Marke das Anlassers kenne ich selber nicht. Die Kohlebürsten sind topfit und wenn das Ding greift, wirbelt es auch den Motor so schnell rum, daß dieser gut anspringt.
Das ganze ist eher so Spielzeugmarkt, als Fahrzeugtechnik.
Ganz leise hat's noch mal geklingelt. Bewegt sich beim Einspuren des Ritzels die ganze Welle im Gehäuse? Und ist der Hohlraum am anderen Ende der Welle belüftet? Mit einer Bohrung, die vielleicht verstopft ist?
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
es könnte gut sein, daß die Löcher im Federgehäuse zur Entlüftung gedacht sind .
Ich hab mich mit der Vorstellung meines neuen Spielzeuges etwas zurück gehalten, weil ich befürchte, daß dann nur noch mehr Leute sagen würden: "Oh Gott, kenn ich nicht, weiß ich nix drüber!"
Hier gegenüber des Rheines ist ein Anlasserfritze, der laut Netz "ALLE" Anlasser repariert. Ich bin damit hin, aber sowas hatte der noch nie gesehen. Im Moment sieht es so aus, als wenn tatsächlich der Ruck des E-Motors das Ritzel raustreiben soll. Die Batterie ist geladen, das E-Motörchen scheint fit, aber der Einschaltruck wird möglicherweise durch das die Anlaßelektronik gedämpft.
Ich wollte schon eine Kunststoffschraube von der Seite auf dieses Teil führen, die ich dann so drehen kann, daß sie eben sanft bremst. Aber genau der Stelle ist der Einschub des Anlassers ins Gehäuse, wird also nix.
Der Vorbesitzer hat an dem Ding auch schon ohne Ende rumgebastelt. Ich habe ihn im Stillen schon zum "Bastelkönig" erklärt .
Demnächst gibt's mal n paar Bilder.
Gruß
Wännä
(der weiter versucht, den Mini-Sprengring zu überreden)
* drei Räder, wobei das dritte ein bißchen kleiner ist, als die beiden normalen. (Ist das eigentlich immer so?)
* Es hat kaum Aussicht auf Straßenzulassung, zumindest in Deutschland, deshalb auch die Tests auf der Wiese.
* Es hat nur einen Sitz und dabei wird es auch bleiben, denn bei dem winzigen Ding läßt sich mehr nicht anbringen.
* Es hat einen Miniviertakter mit Miniminianlasser, den man aber braucht, weil man das Teil sonst kaum ankriegt.
* Als Antrieb ist ein Riemen eingebaut ohne Schaltung - sagte ich schon, daß wir uns im Bereich der Spielzeuge aufhalten ??
* Meine Sitzposition wirkt - sagen wir - ein wenig komisch , aber ich wollte es ja so. Ich hab schon ein bißchen gebastelt, damit es besser paßt .
* Die Batterie ist dem Zubehörmarkt a la Conrad entlehnt und lagen- und holperfest - also kein Säureakku. Sie paßt bequem in eine Kitteltasche.
* Der Motor hätte, wenn man den italienischen Ursprung (Aprilia) zugrundelegt, theoretisch bis zu 35 PS , wobei praktisch vielleicht 25 PS umsetzbar sein werden. Bei dem Leichtgewicht aber dicke ausreichend. Wir lassen es mal langsam angehen. Wenn ich nicht zufrieden bin, gehe ich damit nach Bremen, da soll es Leute geben, die was davon verstehen
* Achso ja, Beleuchtung gibt es an diesem Fun-Gerät auch nicht. Könnte man vielleicht dran machen, ist aber witzlos. Sowas ist was für den Tag und ein bißchen Funaction.
So, jetzt dürft Ihr raten (besonders Moni )
Wie stellt man eigentlich eine Sounddatei ins Netz ? So von wegen Hörprobe . . . .
Heute nachmittag löse ich auf. Gönnt mir doch den Spaß .