Zitat von Zephyr im Beitrag #105Mit Latein habe ich innerlich in der 11. Klasse abgeschlossen.
Bei uns an der Schule gab es kein Latein - erst in der Oberstufe konnte man es freiwillig belegen. Ich hab ab der 7. Klasse Russisch gelernt! Aber auch da musste man Vokabeln und Grammatik lernen und gebrauchen konnte man das Gelernte auch nirgendwo.
Im Unterschied zur russischen Sprache ist Latein eine tote Sprache.
Meine Lateinbeschulung haben leider meine Eltern so entschieden. Ich hätte lieber Französisch als zweite Sprache gelernt. Stattdessen hat man uns in der 8. Klasse in einen freiwilligen "Schnupperkurs" Altgriechisch gezwungen.
vielleicht wohnst Du ja in der falschen Gegend Mir haben die 7Jahre Russisch hier sehr genützt,vor allem in der Nachwendezeit... Auch jetzt noch ist es von unschätzbarem Vorteil,wenn die Brüder versuchen einen zu bescheissen. Außerdem kann man alle Strassen- & Namensschilder in den entsprechenden Ländern lesen.
Als ich wählen musste (das war wohl zur 7. Klasse) war ich, genauso wie meine Eltern, freiwillig für Latein. Es zeichnete sich ab, dass ich vermutlich irgendwie in Richtung Naturwissenschaften gehen würde und da schien damals Latein passender. Heute ärgere ich mich, dass ich nicht französisch genommen habe. Ich habe das zwar als dritte Fremdsprache noch mal hinzu genommen, aber zu einer Zeit, als ich schon arg lernfaul war und dann war die Französischlehrerin auch noch jung, knackig und trug einen Minirock, mit dem sie sich gerne auf das Pult setzte. Irgendwie hat das doch sehr vom Lernen abgelenkt.
Als ich dann auch eine sechs zusteuerte, nahm ich lieber Religion als Notenausgleich und wählte Franz wieder ab
Zitat von Zephyr im Beitrag #107Im Unterschied zur russischen Sprache ist Latein eine tote Sprache.
Meine Lateinbeschulung haben leider meine Eltern so entschieden. Ich hätte lieber Französisch als zweite Sprache gelernt. Stattdessen hat man uns in der 8. Klasse in einen freiwilligen "Schnupperkurs" Altgriechisch gezwungen.
Was für eine Ressourcenverschwendung !
C4
Latein ist die Grundlage aller naturwissenschaftlichen Fächer und auch der Rechtswissenschaften. Aber selbst, wenn man dies später nicht braucht, so ist es doch recht angenehm, die Bedeutung vieler Fremdwörter aus den Urtexten herleiten zu können. Dies gibt manches Mal mehr Verständnis als die reine ,platte' Übersetzung.
Meinen Kindern habe ich daher ebenfalls Latein nahegelegt, ihnen aber auf Grund meiner schon zuvor beschriebenen Erfahrungen empfohlen, es mit dem Kleinen Latinum bewenden zu lassen. Bedingt durch das Abi nach zwölf Jahren kamen sie aber immerhin bis zu den Texten von Cicero, die bzw. den ich bis heute einfach genial finde. Die römischen Dichter ...
... aber das hatten wir schon!
Mein Sohn, der sich für das Lateinstudium (Lehramt) interessierte, erlebte allerdings eine böse Überraschung. Ich wusste bis dahin ebenfalls nicht, dass die Voraussetzung für ein solches Studium das Graecum oder Hebraicum ist! Damit hatte sich diese Sache für ihn erledigt. Man kann das zwar während des Studiums nachholen, das aber dürfte ein extremer Schlauch werden. Kein Wunder, dass heute Lateinlehrer händeringend gesucht werden. Wer bringt schon diese Voraussetzungen mit?
Gruß, Caboose
. Das ist ja das Übel: Jeder schließt von sich auf andere und beachtet dabei nicht, daß es auch anständige Menschen gibt!
Zitat Es zeichnete sich ab, dass ich vermutlich irgendwie in Richtung Naturwissenschaften gehen würde und da schien damals Latein passender. Heute ärgere ich mich, dass ich nicht französisch genommen habe.
Zitat von Caboose im Beitrag #116Wie sind die Spätfolgen?
Ich kann nicht fürn Serpel sprechen, aber bei mir äußern sich meine Lateinkenntnisse in gesteigerter Lebensqualität. Zwei meiner Kinder hab ich auf die Latein-Schiene gesetzt, das war aber auf einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium, so daß sie das Beste aus beiden Welten mitbekamen. Beide sind mir heute nach anfänglicher Skepsis dankbar.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Die sprachlichen Grundlagen und besserer Zugang zu Medizin, Jura usw im Studium waren auch für meine besorgten Eltern ausschlaggebend. Natürlich kann man viele Dinge aus der Sprachkenntnis herleiten, aber leider nicht essen.
Wirklich gebraucht habe ich das nie.
Allerdings zahle ich heute viel Geld dafür, da ich z.B. in Frankreich bei meinen Oldtimern mangels Sprachkenntnissen beim Verkauf von privat nicht zum Zuge komme und deswegen immer Strafsteuern an den Zwischenhandel zahlen muß.
Ich weiß natürlich auch nicht, was aus mir geworden wäre, hätte ich nicht dieses sinnlose Zeug lernen müssen. Irgendwann hatte ich innerlich damit abgeschlossen und das mit zwei Zusatzjahren bezahlt. Wer weiß, wozu es gut war .... Damals hieß es: In vino veritas. --> In vino sum. ===> Veritas sum !
Ich sehe das auch so wie Zephyr. Aus heutiger Sicht ist Latein völlig überflüssig. Die Herleitung gelingt mindestens genauso gut, wenn man französisch und italienisch oder spanisch kann. Und das hilft einem im wirklichen Leben viel weiter.
Hinzu kommt, dass man in Latein ja nicht wirklich eine Sprache lernt, sondern lediglich Vokabeln paukt. Das Sprachgefühl und das Gehirntrainig für das Sprechen einer Sprache lernt man nicht. Allein das ist schon ein Defizit im späteren Leben. Ich rate inzwischen davon ab, Latein in der Schule zu belegen.
Gibt es das überhaupt noch?
Russisch und Chinesisch ist sicher auch sinnvoller - oder japanisch.
Zitat von Caboose im Beitrag #113........ Mein Sohn, der sich für das Lateinstudium (Lehramt) interessierte, erlebte allerdings eine böse Überraschung. Ich wusste bis dahin ebenfalls nicht, dass die Voraussetzung für ein solches Studium das Graecum oder Hebraicum ist! Damit hatte sich diese Sache für ihn erledigt. Man kann das zwar während des Studiums nachholen, das aber dürfte ein extremer Schlauch werden. Kein Wunder, dass heute Lateinlehrer händeringend gesucht werden. Wer bringt schon diese Voraussetzungen mit?
Moin,
ein Klassenkamerad von mir hat Latein und Mathe auf Lehramt gemacht. Da wüßte ich aber nichts von Griechisch oder Hebräisch . . . . ist allerdings auch schon ein paar Jährchen zurück.
Ich hab ihn mal gefragt, ob für ihn die lateinische Sprache lebt - wo er doch kaum jemanden findet, sich mit ihm zu unterhalten. Er meinte, gelegentlich würde er sich fragen, wie Cäsar das jetzt gesagt hätte und die Literatur von Cäsar wäre absolut zu empfehlen und sollte in jedermanns Bibliothek zu finden sein. Da stünden Sachen drin, die hochaktuell seien.
Ich hab mich durch Latein mit einer 3 bis 4 durchgeschummelt. Französisch fand ich noch schlimmer .