Das mit den Schrauben ist schon ein Elend. Ich hab gerade einen Motor da gehabt, bei dem alle vier inneren Bolzen so fest saßen, daß sie abgebrochen sind. Da hat auch tagelanges Einweichen mit Rostlöser und warmmachen nicht geholfen. Danach kommt dann ein Haufen Arbeit. Der oben abgebildete Motor hatte eine geringe Laufleistung und sah aus, als hätte er nur sehr selten Regen abbekommen und immer in einer trockenen Garage gestanden. Selbst da war es bei einem Gewinde sehr knapp. Mit der Konstruktion hat sich Kawa nicht mit Ruhm bekleckert.
Grüße Ulf
Nochmal ne Frage: Weiß jemand die Durchzugswerte der W650 von 60-140?
Ab drei Stunden Regenfahrt sind W-Motoren tatsächlich irreparabel.
Aber im Ernst: Ich hatte noch keinen Motor, bei dem die Schrauben normal auf gingen. Es war immer Einweichen in Rostlöser, Kältespray und dann langwieriges uns schweißtreibendes Hin und Her mit Schlüssel und Verlängerung notwendig - und mit Luft anhalten und Stoßgebet an den Gott des Hubraums.
Aber Regel vermag ich keine zu erkennen. Gerade bei einem Motor einer W, die wohl über Jahre in England irgendwo am Hafen gestanden hat und schon deutliche Rostspuren hatte, ließen sich die Schrauben noch relativ gut öffnen. So nach einer Stunde waren sie alle gelöst.
Das die Schäfte der Schrauben freiliegen ist ja eine Freude für alle Korrosionsliebhaber. Gut das man dies, mit einem 800er Zylinder, auch bei der 650er beheben kann
Oldtimer werden ja oft mit Fett geschützt. Bringt es was wenn man etwas Fett an den Schäften reinstopft? Der warme Motor befördert es dann nach unten und wenn kalt müßte das gut versiegeln ? Oder ist das Schwachsinn.
Schaden kann es nicht. Aber kommt das Fett wirklich bis nach unten ins Gewinde? Kriechöl dürfte auch mehr oder weniger gut funktionieren. Ich baue die Motoren wieder mit Kupferpaste an der Stelle zusammen. Über die vielen Jahre meines Schrauberlebens habe ich damit gute Erfahrungen gemacht, auch wenn Theoretiker immer irgendwelche zerstörenden Kriechströme oder so herbeizitieren.
Ich könnte mir vorstellen das Fett länger hält. Runter fliesst es mit Sicherheit, warm genug isses ja. Könnte halt sein dass es sich durch die hohen Temperaturen ähnlich schnell verflüchtigt wie Kriechöl. Egal, Hauptsache irgendwas ölt und fettet
Mach ich auch. Aber zwecks Vorbeugung weiß ich auch noch nichts wirklich schlüssiges. Man könne als Schutz gegen weiter eindringende Feuchtigkeit einen Silikonring um das Gewinde legen. Hört sich aber leichter an, als getan. Und am derzeitigen Zustand im Gewinde drin ändert es leider gar nichts.