Damit kannste 'n Gastauftritt in der "Körperwelten"-Ausstellung anbieten ...
Oder in einer Talkshow im Hartz IV Fernsehen zum Thema "Gewalt gegen Männer":
"Da liege ich friedlich nach getanem Haushalt auf dem Sofa, als meine Frau A. (51) mir wutzischend einen splitternden Stuhl über den Brustkorb trümmert: "Hatte ich Dir nicht aufgetragen, den Mülleimer auszuwischen, hä?!"" Sie leugnet hartnäckig.
Heute soll es auf den Pico de Arieiro gehen, einen 1800 Meter hohen Berg, der eine hübsche Aussicht bieten soll.
Das Gerumpel der Huckelpisten killt mich, jeder Stoß stört mein Wohlbefinden empfindlich. Zudem schlägt das Wetter um, oben ist Nebel. So ändern wir den Plan und steuern das Ostende der Insel an, wo es ein paar hübsche Aussichtspunkte geben soll.
Aber zunächst klettere ich wieder auf den Fahrersitz. Der Smart kommt mir sehr entgegen, da ich so den zerklöterten Arm auf der Mittelkonsole ablegen, und mit zwei Fingern die Halbautomatik schalten kann. Lenken mit links (womit sonst? ).
Der Aussichtspunkt am Nordostzipfel ist beeindruckend. Das Land besteht hier aus einem schmierigen Lehm - Stein - Gemisch, naß und vollgesogen, schweineglatt ubd der Errosion preisgegeben. Teilweise ohne jedes Geländer geht es ein paar hundert Meter steil nach unte abfallend. Abrutschen oder Abbrechen, Bruder Leichtfuß ist heute merkwürdig bleiern...
Dafür ist die Sicht hübsch:
Ostspitze (hier mal mit Absperrgitter, gegen das ich mich lieber nicht lehnen würde...):
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Richtung Westen:
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Nach unten (und schnell wieder weg!!!)
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Nochmal die Nordwestsicht aus anderem Blickwinkel, war wirklich schön:
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Ein paar Schritte weiter dann dieses vertrauensbildende Bild:
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Die dünne Linie im Gras war sicher keine Ameisenspur und kein Karnikelpfad. Wie gesagt, der Boden ist ein vollgesogenes Lehm - Brösel - Gemisch. Geheuer war mir das nicht, frische, kleinere Abbruchspuren waren überall zu sehen ...
So sieht das dann etwas weiter hinten aus:
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Mein Bedarf an Abenteuer ist gedeckt, nichts wie weg hier !!!
Wir landen in Porto da Cruz im Nordosten. Klein, nix los, aber ein kleiner, vorgelagter Hügel, eine Halbinsel mit einem ollen Gemäuer drauf, dem Ort etwas vorgelagert, weckt Interesse. Der Hügel hat vielleicht 150 - 200 Meter Durchmesser, eine Straße führt halb herum.
Am Ende steigen wir aus. Diese Halbinsel besteht wieder aus dem zwischen den Fingern bröselbaren Lehm -Stein - Gemisch, ausgewaschen von See und Wind. Der Weg überall von abgestürztem Geröll bedeckt.
Erst jetzt sehen wir, daß der Weg bzw die Straße überall unterhöhlt und ausgewaschen ist:
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Das folgende Bild ist dort aufgenommen wo auf dem letzten Bild die Menschen an der Mauer zu sehen waren:
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Jedesmal, wenn eine Welle unter den Berg knallt, hört man Gestein kullern ...
Ganz ehrlich, es ist mir unheimlich, ich habe genug Salzwasser geschmeckt. Schnell weg.
Zurück über wilde Serpentinenstrecken, durch Eukalyptuswälder, auch im Nebel schön.
In den letzten Tagen haben wir uns gemächlich in Funchal vergnügt.
Eine besondere Geschichte dort ist die von Forte San Jose, einem kleinen, längst von der Hafenmole überbauten Felsen im Meer. Das Bild vom Balkon des Hotels zeigt den Felsen im unteren Teil der Mole:
Dieser Felsen hat die Größe eines Hauses, ist ausgehölt und "bewohnbar". Man kann ihn besteigen, er diente in früheren Jahrhunderten als Aussichtspunkt und Befestigungsanlage des Hafens von Funchal. Es gibt hier eine dolle Geschichte:
Dieser Felsen wurde vor Jahren an den jetztigen Besitzer verkauft (für wenig Geld, wie er schreibt). Das Besondere dabei sit, daß damit alte Rechte verbunden waren. Die Portugisische Krone hatte diesen Felsen fest verbunden mit der Zusicherung auf Souveränität verkauft, es handelt sich also nicht um einen Teil Portugals.
Der Käufer, ein Kunsterzieher aus Funchal hatte also einen eigenen Staat gekauft und sich sogleich bei Gouverneur von Madeira gemeldet, um sich als neuer Herrscher des Nachbarstaates vorzustellen, und um seine friedlichen Absichten zu bekräftigen.
Dabei stellte sich heraus, daß die alten Rechte weiter Bestand hätten, es sich also um ein selbständiges´"Staatsgebiet" handele. Portugal / Madeira wollten es sofort kaufen, dies aber lehnte der neue Besitzer ab. Dafür verweigert man ihm nun Strom und Gaslieferungen.
Er nennt sich nun Fürst Renato der Zweite und hat für sich und seine Familie Pässe mit eigener Staatsangehörigkeit ausgestellt. Alles legal, aber nicht ganz ohne Augenzwinkern.
Leider werden keine Pässe an Steuerflüchtlinge ausgegeben, was zugegeben meine erste Idee war.
Stattdessen gibt es dort Asyl für Katzen und ein Besichtigung gegen Spende.
Direkt daneben im Hafen der Platz der "Santa Maria", eines Nachbaues des Schiffes von Kolumbus, mit dem man zweimal täglich umherschippern kann, wenn man mag. Allerdings nicht unter Segeln, was man natürlich gar nicht verstehen kann, wenn man diese Nußschale sieht. Damit würde ich nichtmal um die Insel segeln wollen, ganz sicher aber nicht über den Atlantik bis zu Obamas Gestaden.
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Tja, und diese Blödheit konnte ich mir zum Schluß nicht verkneifen:
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Ein zahmer Adler in der Innenstadt, den man auf den Arm nehmen konnte. Wollte man ein professionelles Foto, wurde dafür eine Gebühr berechnet. Als Halter zweier zahmer, schmusewütiger Papageien fand ich das natürlich ganz toll, zumal der junge Mann wirklich liebevoll mit diesem gewaltigen Vogel umging. Offensichtlich war der Adler völlig auf sein Herrchen fixiert. herzte und schmuste ihn, wurde gekrault usw usw.
Der Eigener verstand es sehr geschickt, den Kopf des Tieres stets vom Touristen fern zu halten. Ich kenne das zu gut: Wird der "Schmusevogel" unsicher, fühlt sich bedrängt oder eifersüchtelt gar, kann es übergangslos garstige Schnabelhiebe für den Störenfried geben. Sogar ein kleiner Papagei kann blutende Löcher stanzen. Nicht auszudenken, was dieses große "Spätzchen" anrichten könnte ... Natürlich habe ich , wie es sich für den guten Touri gehört, eine ordentliche Futterspende hinterlassen.
Übrigens fühlt sich ein solches Gefieder ungeheuer flauschig weich und warm an .
So , das wars jetzt. Bin froh, daß es vorbei ist, obwohl es nicht nur schlecht war. Der rechte Arm ist immer noch schmerzhaft, ich muß immer noch auf dem Rücken liegend schlafen, aber die bunte Färbung der Pelle ist fast weg. Noch ein paar Wochen, dann kann ich wieder den Max machen.