Hochgeschwindigkeits-Pendeln bei der W kann man vermeiden, wenn man sich nicht am Lenker festkrallt, sondern die Bauchmuskeln spannt und den Lenker locker führt. Hatten wir aber vor zehn Jahren schon ...
Endlich mal einen Teil der Pässe fahren, die ich eigentlich nur von den Rätseln her kenne, das war zumindest mein Plan für diese Dolomitentour. Von Bremen aus schon mal eine ziemlich weite Anreise, die man aber gut in 2 Tagen bewältigen kann. Eigentlich sollte es am Freitag gemütlich über Landstraßen gehen, aber da es die ersten 150 Kilometer (entgegen des Wetterberichts) mal wieder regnet, begebe ich mich auf die Autobahn. Nach der ersten Kaffeepause hört es endlich auf zu schiffen und ich zuckel gemütlich gen Süden.
Erster Sammelpunkt, an dem Axel und Dieter mich freundlicherweise in Empfang nehmen, ist das Hotel Traube irgendwo im Odenwald.
Blick vom Balkon:
Hier gab es leckeres Abendessen und Axel und Dieter haben wohl – nach dem ich brav ins Bett gegangen war – mit dem Wirt noch ein wenig gebechert. Aber fit waren die beiden am nächsten Morgen trotzdem, denn heute ging es nach Pfronten und natürlich war Regen angekündigt, wir sollten uns also sputen!
Dieter noch am Packen
Und quietschvergnügter Axel schon am Warten
Eine kleine Kaffepause musste zwischendrin sein:
Mit unserer Ankunft in Pfronten setzte der Regen ein – es hat geschüttet wie aus Kübeln! Im Hotel stoßen iMac und Rayman dazu und die Truppe ist komplett.
Da es am nächsten Morgen immer noch regnet entscheiden sich iMac und Rayman dafür, die Mopeds auf dem Hänger zu lassen und im Auto weiter zu fahren. Ich beneide sie etwas, denn auf dem Hahntennjoch sah es mittags um 11:30 Uhr so aus:
Und die Temperaturen lassen zu wünschen übrig:
In iMac’s Regenklamotten sehe ich aus wie das Michelin Männchen
Die Männer rufen zur Weiterfahrt:
Uns begleiten für lange Zeit viele Wolken und nasse Straßen
Aber irgendwann wurd’s langsam besser
Da das Timmelsjoch wegen einer Veranstaltung gesperrt war sind wir über den Reschenpass gefahren. Zumindest wettertechnisch gesehen eine gute Entscheidung:
Nach dem sich elendig lang hinziehenden Vinschgau gings ab auf die MeBo und dort erstmal an die erstbeste Raststätte! Regenklamotten ausziehen!
Und dann gings ruckzucki auf nach Eggen ins Hotel Mondschein Am nächsten Morgen frohen Mutes den ersten Pass in Angriff genommen.
Der Lavaze:
Und weil es natürlich kalt und feucht war mussten wir erstmal wieder in die Regenklamotten schlüpfen:
Die Jungs waren echt tapfer und haben die gute Laune nicht verloren:
Das Gipfelkreuz des Manghen: Bonjour Tristesse
Aber natürlich folgt nach jedem Regen auch mal wieder Sonnenschein und so kurz vor dem letzten großen Regenguss des Tages waren wir immer noch guter Dinge:
und ein Geschenk zum Abschluss der Tagestour gab es auch:
Neuer Tag, neues Wetter (hoffentlich) und neue Tour! Während die Herren sich einer geführten Tour anschließen starte ich etwas unentschlossen erst einmal in Richtung Penser Joch.
das mich mit altbekannten Aus- und Fernsichten erfreut
Da sich die „Feuchtigkeit“ in Grenzen hält entschließe ich mich, dem Großglockner einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg dorthin muss man durch das langweilige Pustertal Wenn man allerdings aufmerksam ist, dann begegnet einem irgendwann dieses Schild:
Und wenn man schlau ist, dann folgt man ihm. Belohnt wird man mit einer kleinen Straße, die sich immer weiter in die Höhe schraubt. Es bieten sich wunderbare Ausblicke – weit hinab ins Tal und Berge zum greifen nah!
Die Pustertaler Höhenstraße wird nicht umsonst auch Pustertaler Sonnenstraße genannt. Der Himmel reißt endlich auf!
Nach der Höhenstraße geht’s anschließend leider noch ein Weilchen wieder durchs Tal. Aber ab Lienz hat man es dann endlich hinter sich und es geht auf den (dem Serpel bis dahin unbekannten) Iselsbergpass (im Regen – versteht sich!)
Der Großglockner ist nun nicht mehr weit, nur noch ziemlich hoch…
Es ist nass
Es ist kalt
Der Großglockner nicht zu sehen
Und auch sonst nur Totentanz
Unzufrieden mache ich mich über die Felberntauernstraße, die aufgrund eines Lawinenabgangs unverhofft einige neue Kehren aufweist, auf in Richtung Staller Sattel.
Hier der Blick auf die österreichische Seite des Sattels:
und natürlich auf die italienische Seite, die mit besserem Wetter lockt.
Überqueren kann man ihn an dieser Stelle immer nur in den ersten 15 Minuten jeder vollen Stunde. Und eigentlich sollte einem dann auf der Strecke nichts mehr entgegenkommen, so dass man sich auch mal etwas schneller um die Kurven traut. Aber verlassen tät ich mich darauf inskünftig nicht mehr.
Nach dem Staller Sattel gings auf direktem Weg zurück ins Hotel. Inzwischen war es schon fast 20 Uhr, ich hatte über 500 Kilometer auf der Uhr und war hungrig und müde und hatte Sehnsucht nach meiner Boygroup!
Hastu nicht die gesamte Tour bereits in Bremen schon minutiös ausgearbeitet und als Tagestouren in TomToms Reiserouten-Speicher abgelegt? Richtige Tourenfahrer machen das. Und weichen keinen Meter von der Planung ab ...