ich weiß es nicht. Es ist lange her, um genau zu sein, 32 Jahre.
Als junger Spund bin ich nachts Taxi gefahren und man stand auch schon mal vor der "Immenburg", damals Bonns städtische Angelegenheit für gewisse Dinge.
Wenn man dort ne Fahrt kriegte, konnte man Glück haben und es ging weiter weg. Einer von den Alten hat gejammert und gesagt: "Früher war alles besser, da hatten die Mädels keinen Führerschein und mußten nach Schichtende nach Köln oder sogar Düsseldorf. Heute machen die n Führerschein und kaufen sich n Auto !"
Und er hatte es noch kaum gesprochen, als eine rote Ente vorfuhr und eine rot gekleidete Frau mit schwarzen Stiefeln ausstieg, die dann im Eingang verschwand. Ob es nun wirklich eine Domina war, weiß ich nicht, sie sah aber streng aus .
Während ich als junger Kerl die Augen rollte, verdrehte der alte Taxifahrer dieselben nur nach oben und meinte: "Schon wieder so eine . . . "
Zitat Ach ja? Na dann erkläre mir doch bitte mal, warum man die vielen hochmodernen Typen nicht weingstens für den Westexport gebaut hat! (wir hier hätten us ja sicher weiterhin mit den alten Modellen begnügen müssen ... )
weil es bei Autos im ossiland nichts hochmodernes gab - bei Waschmaschinen, Fernsehern, Radios usw. sind die Guten ja durchaus in den Westen gegen Valuta verkauft worden und fanden ihre Käufer, während 2. Wahl in Russland und der DDR verkauft wurden und der Murks in die restlichen "Bruderländer" ging
ich rede nicht von prototypen die nach "auf der höhe der zeit" aussahen, und von denen keiner weiß was für eine Technik unterm blechkleid steckte - Ich habe auch nie behauptet das die Entwickler nicht mehr gekonnt hätten wenn man sie den hätte machen lassen. Das z.b. der erste Schritt zum Hochleistungszweitakter in der DDR gemacht wurde ist mir sehr wohl bewusst.
Die Frage ist zu welchem Zeitpunkt! Schließlich wurde ja schon in diesem Fred festgestellt, das der P 50 bei seinem Erscheinen ja durchaus modern war!
Und der P 240 "Sachsenring" (die ersten wurden übrigens noch mit Horch Zeichen ausgeliefert!!!) war in den Fünffzigern sogar die erste Neuentwicklung einer großen Limosine deutschlandweit!! Sogar vor Daimler (soweit ich das weiß ... Irrtum meinerseits natürlich durchaus möglich!!!)
Das Cabrio auf dem Bild ist übrigens eine Sonderanfertigung für die Paraden der NVA! Ich hab aber auch noch welche vom zivilen Horch/Sachsenring P 240!
So, nun muß ich aber (leider) doch mal raus in die Hitze ...
Schotte
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Zitat Und der P 240 "Sachsenring" (die ersten wurden übrigens noch mit Horch Zeichen ausgeliefert!!!) war in den Fünffzigern sogar die erste Neuentwicklung einer großen Limosine deutschlandweit!!
Jajaa,
das waren Pläne - genau wie auch das erste Düsenverkehrsflugzeug
Zitat von Schotte im Beitrag #43Ach ja? Na dann erkläre mir doch bitte mal, warum man die vielen hochmodernen Typen nicht weingstens für den Westexport gebaut hat! (wir hier hätten us ja sicher weiterhin mit den alten Modellen begnügen müssen ... )
Gans einfach, weil schon die Produktionsentwicklung a Schweine Geld kostet. An Prototypen kann ma um kein Geld zsamm dengeln. Für die Serie braucht ma zuerst a Konzept, dann noch a Menge Maschinen und darüber a komplette Fabrik.
Ich kann mich erinnern, beim Audi TT war die Magna Steyr der anziche Anbieter, der innerhalb von zwei Jahren um sowas 150 Millionen Euro die Produktionsplanung machen konnte. Die Fabrik samt Nebengeräuschen (steht in Ungarn) kam dann noch dazu.
Natürlich sind die Ergebnisse/Produkte der Automobilindustrie gerade späterer Jahre nicht wirklich miteinander vergleichbar. Ich glaube, darüber müssen wir nicht diskutieren. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang dann zumindest auf die Ursachen eingegangen werden. Die deutsche Teilung läßt sich wohl ganz gut mit einer Beinamputation vergleichen - jedenfalls von den Größenverhältnissen und der Verteilung der Industrie und Bodenschätze her. Hinzu kamen die exorbitanten Reparationen an die SU. Da hat die kleine SBZ/DDR die Schuld der Brüder und Schwestern gleich mal mitbezahlt - pro Person das 130fache. In der Trizone/BRD gab's statt dessen die Marshallhilfe. Ein Körper ohne Bein kann ganz gut überleben. Wenn man auf der anderen Seite das amputierte Bein dann obendrein aber auch noch leersaugt - wie soll das funktionieren? Solch eklatanten Unterschiede waren auch unter Berücksichtigung systemimmanenter Abstriche ganz objektiv nie und nimmer aufzuholen.
Und der P 240 "Sachsenring" (die ersten wurden übrigens noch mit Horch Zeichen ausgeliefert!!!) war in den Fünffzigern sogar die erste Neuentwicklung einer großen Limosine deutschlandweit!! Sogar vor Daimler (soweit ich das weiß ... Irrtum meinerseits natürlich durchaus möglich!!!)
Zitat das der P 50 bei seinem Erscheinen ja durchaus modern war!
ich würde eher sagen er war zu seiner zeit nicht so veraltet wie es z.b. der 601 war - ein Speerspitze des Fortschritts war der P50 aber ganz gewiss nicht (z.b. Fahrwerk ohne Stabis und mit Blattfedern war zu der Zeit zwar nicht unüblich aber schon lange nicht mehr Stand der Technik)
Nebenbei: Da wir gerade bei frühen ostelbischen Automobilen sind, sei ein Hinweis auf den Wartburg 313 Sport gestattet. Dieses Gefährt erhielt auf der Imported Car Show 1958 in New York den Preis "Schönster Europäischer PkW". Nicht völlig zu Unrecht, wie ich finde. http://www.google.de/search?q=wartburg+3...w=1920&bih=1037
Nun, einen Irrtum meinerseits hatte ich ja von vorherein als möglich eingeräumt.
Und drauf gekommen bin ich auch nur deshalb, weil es neulich im MDR eben hieß, der P 240 sei die erste komplette Neuentwichlung einer größeren Limosine gewesen, die andern Hersteller hätte zu dem Zeitpunkt nur Wagen gebaut, die auf Vorkriegskonstruktionen beruhen würden, auch wenn die Serie erst später, also nach dem Kriege, gestartet wurde! Und da hate man Daimler halt manentlich mit eingeschlossen.
Ich wollte auch nur mal zeigen, was damals möglich war und auch im Osten realisiert wurde!
@ Falk
Ein sehr guter und auf den Punkt zutreffender Artikel, den Du da zu den Belastungen und Reparationen geschrieben hast! Und all das wurde und wird natürlich auch gerne mal vergessen, wenn man auf der vermeintlichen Unfähigkeit der ostdeutschen Industrie herumhackt! ... Die ja nicht nur die Russen, sondern auch noch eine eigene inkompetente und ideologisch verblendete Führung im Genick hatte!
Da muß man sich eigentlich wundern, das da überhaupt noch was produziert wurde! (tja ... wenn unsere Vorfahren doch vor 60 Jahren nur Erfolg gehabt hätten ... und die Russen ... äh ... ja ich weiß, es ist sinnlos darüber jetzt noch zu lamentieren ... )
Schotte
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Zitat von FloydPepper im Beitrag #55Nebenbei: Da wir gerade bei frühen ostelbischen Automobilen sind, sei ein Hinweis auf den Wartburg 313 Sport gestattet. Dieses Gefährt erhielt auf der Imported Car Show 1958 in New York den Preis "Schönster Europäischer PkW". Nicht völlig zu Unrecht, wie ich finde. http://www.google.de/search?q=wartburg+3...20&bih=1037
Wegen dieses Autos gab es auch einen amerikanischen Wartburg Importeur.... aber nicht lange, weil die innovativen Entwickler bei Trabant und Wartburg zurückgepfiffen wurden und gefälligst Einheitsautos entwerfen sollten.
Ich vermute mal dass die ersten Trabant nicht in den Westen verschleudert wurden weil sich hier niemand in den 50ern mit so einer Bolschewistendose auf die Straße getraut hätte.
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Ach übrigens: Drabband, Wartburg und auch LKW bis hin zum H3A sind wohl tatsächlich in den 50ern importiert worden, und zwar durch Norwed-Bauer, Braunschweig.
also ich fand den DKW Frosch ja klasse! Ich weiß, daß der nicht so hieß, sondern 2x3 oder so, aber unser Kindermädchen hatte so ein Ding in froschgrün und wir sind gerne mitgefahren.
Ich weiß noch, wie sie meinen Vater fragte, woran es liegen könne, daß das Auto 17 Liter/100 verbraucht. Er empfahl ihr, den Kaltstarter während der Fahrt wieder reinzuschieben
Ich habe dann beschlossen, mal bei unseren Rasenmäher nachzusehen, was das eigentlich ist . . .