Selbstverständlich Wännä,deshalb fühle ich mich auf der W ja auch wohl. Ich unterstelle mal das Serpel mit der RR gut umgehen kann und das ist dann das Richtige für ihn.Bei mir wäre diese BMW immer überdimensioniert,genau so wie auch eine ZX 10,oder eine R1 die ich auch mal getestet habe. Soetwas mal ausprobieren zu dürfen lasse ich mir aber dennoch nicht entgehen,weil ich so das technisch machbare mal ein bisschen erleben kann. Ein Vergleich kann ja nie schaden. Lange Weile habe ich mit der W aber auch nie gehabt und das wird bestimmt auch so bleiben. Nicht das wir uns falsch verstehen,die W ist absolut "eifeltauglich".
Was schätze ich an einer W? Im Grunde ist es ihre Unzulänglichkeit, die mir Spaß macht und die mich noch Herr der Dinge sein lässt. Die W kündigt ihre Grenzen an, unspektakulär und beherrschbar und ich habe keine Angst vor diesem Grenzbereich. Es macht mir Spaß, diesen Grenzbereich Stück für Stück nach oben zu schieben durch bessere Fahrwerkskomponenten, durch andere Reifen, durch mehr Leistung, durch Verringerung des Gewichts. Ein für mich lustvoller und erfreulicher Dialog mit dem Motorrad, das aber immer noch weit weg von jeder Perfektion ist. Für das Geld, dass ich da rein stecke, kann ich ein Motorrad kaufen, dass von Haus aus alles auch schon kann. Vernünftig ist das nicht.
Was schätze ich an einem Supersportler? Da ist die Perfektion eines solchen Motorrades. Viele Leute, die das viel besser können als ich, haben viel Hirnschmalz da reingesteckt, um ein Motorrad zu liefern, das die derzeitige Spitze der möglichen Technik repräsentiert. Daran teilzuhaben und es nutzen zu können macht mir Freude. Ich genieße das Fahren, auch wenn meine Fähigkeiten bei weitem nicht ausreichen, die Grenzen des Motorrades auszuloten (höchstens unfreiwillig). Aber so wie ich an der W arbeite, um sie zu verbessern, so kann ich auf einem Supersportler an mir arbeiten, um mich zu verbessern. Und auch das ist eine interessante und reizvolle Aufgabe. Das Fahrzeug kann also so bleiben, wie es ist, aber ich muss etwas an mir tun. Angefangen vom notwendigen Respekt über die Selbstbeherrschung bis hin zur körperlichen Fitness. Es ist eine ganz andere Art von Dialog mit dem Motorrad. Und trotzdem komme ich mit einem Sportler in meinem Revier nur unwesentlich schneller von A nach B als mit der W. Vernünftig ist das nicht.
ich finde da schon Konfliktpotential. Martin schreibt so, als sei er der Herr über die W und müsse sich nicht anpassen, weil ihm die Maschine hundertpro vertraut ist.
Wohl an, bei mir ist das nicht so, ich muß ne Menge machen, damit ich gut damit fahre.
Genau. Du musst fahren. Mehr! Wann bist du eigentlich das letzte Mal W gefahren?
Übrigens ging es mir damals, als ich die W 1999 neu kaufte auch so, dass die W mehr konnte als ich und ich 50 PS für völlig ausreichend hielt. Aber an die W und ihre Möglichkeiten hatte ich mich sehr schnell gewöhnt. Der Wunsch nach mehr Fahrwerk und Leitung wurde doch sehr schnell wach und dann erst mal durch ein anderes Motorrad erfüllt. Zum Glück ohne die W zu verkaufen. Sonst wäre ich jetzt hier nicht im Forum.
Ok, über das mit dem "Glück" denke ich noch mal nach ...
Ich finde ja, die W ist in der Stadt und auf der Landstraße das souveränere Fahrzeug. Man ist allzeit "gut angezogen", muss niemandem etwas beweisen, kann eigentlich immer nur gewinnen. Wo mich die W wirklich nervt, ist beim Distanzen überbrücken auf der Autobahn oder bei knapperen Überholvorgängen bei höheren Geschwindigkeiten. Dafür wurde sie aber faiererweise aber auch nicht gebaut. Ach ja, und das Putzen der W ist eine Katastrophe
Die RR ist das ultimative Mördergerät. In allen Situationen einfach nur beeindruckend. Längere Geraden vor einem auf der Landstraße, die man sich auf der W mit 100 antut, weil schneller keinen Spaß macht, werden mit der RR kurz weggezoomt, sind quasi nicht da. Auch langgezogene Kurven können dank höherer Geschwindigkeit als Kurven wahrgenommen werden. Das gilt auch auf der Autobahn. Und man kann sich auch mal eben ein paarhundert Kilometer weit weg zum Kaffee verabreden, da der Weg dahin einfach Spaß macht - nicht nur auf engen Landstraßen. Für so viel Spaß wird man dafür von der Allgemeinheit in die Halbstarken-/Prollecke geschoben und muss damit leben, dass einem die Sympatien der W verwehrt bleiben