So von Zeit zu Zeit, halt alle Jahre wieder, komme ich irgendwie immer wieder mal auf die Seite der Firma Sommer mit ihren Enfield-Umbauten auf Hatz-Diesel. Das Teil fasziniert mich irgendwie. Vor allem gibt es ja Leute, die aufrecht stehend behaupten, den Motor mit Sonnenblumenöl zu betreiben. Den Verbrauch von 2,5 l finde ich dabei noch nicht mal so prickelnd. Meine 650er XCountry hat im Zockelmodus, also wenn ich wirklich viel von der Landschaft sehen wollte, auch gelegentlich unter drei Litern gebraucht und damit war ich dann auch wohl nicht viel langsamer unterwegs als die Enfield bei Vollgas.
um einen Hatz mit Pöl zu betreiben, muß man nicht aufrecht stehen. Es geht so einigermaßen. Es gibt Entwicklungsländer, die gar nichts anderes haben, als Pflanzenöl.
Für die ganz harten gibt es dann ja die Enfield mit preiswerteren Lombardini-Motor. Wer den auf Pflanzenöl bei mittleren Temperaturen angetreten bekommt, der gehört zum hardcore-Kreis.
Der Verbrauch ist mit der Diesel-Maschine auf 1,9 Liter/100 km hinzukriegen. Dabei muß aber gesagt werden, daß die Fahrleistungen eher mager ausfallen. Mit dem Hatz kann man kräftiger beschleunigen und verbraucht auch etwas mehr. Das Fahren ist mit beiden Motoren ziemlich gewöhnungsbedürftig. Für mich wärs nix. Beide Motoren haben als stationäre Aggregate einfach nur sog. Alldrehzahlregler, die die Dosierung der Leistung ziemlich holprig werden lassen. Der Hatz zieht noch rel. gut aus dem Keller, weil er Schwungmasse hat. Subjektiv glaubt man dadurch, er beschleunigt im vierten Gang am besten. Der Lombardini wird unterhalb einer gewissen Drehzahl unfahrbar und zerreißt die Kette (wörtlich zu nehmen). Da bleibt kaum Drehbereich für die Gangwahl. Man ist gezwungen, die Gänge höher zu drehen, als einem nach den Vibrationen lieb ist.
Hier im Forum war auch mal einer, der mit sowas auf ne richtig lange Reise gegangen ist. Mir fällt der Name im Moment nicht ein.
...hinterherfahren macht keinen Spaß, vor allem dann nicht, wenn der Fahrer volle Leistung abfordert und es bedenklich rußt. Zum Glück ist Überholen aber nicht das geringste Problem (nicht mal mit einer Estrella). Was P-Öl angeht, keine Ahnung. Aber ich kannte einen Taurus-Fahrer, der gesagt hat, dass der indische Stationärmotor eigentlich alles nimmt, was ölig ist und brennt. Der hatte immer ein sehr feines Teesieb dabei, damit er an Frittenbuden schnorren konnte. Stationärmotor ist übrigens das Stichwort. Wirklich vorwärts kommt man mit sowas nicht.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
Ganz davon abgesehen, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, wie man Spaß an einem Motorrad haben kann, dem die Kernkompetenz fehlt, nämlich die Dynamik, ist die Sommer keine Enfield mehr. Auch kein Enfield-Umbau.
Und fast 9000 Euro fürs Blümchenpflücken ausgeben - ich weiß ja nicht.
Der Ketzer in mir sagt: Ein China-Roller ist kaum langsamer und für 9000 € kriegt man neun Stück davon. Einer von denen ist bestimmt Fahrbereit und die Ersatzteilversorgung ist gesichert... http://www.nova-motors.de/motorroller-12...25-schwarz.html
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt so zu sehen, wie sie ist.
Zitat von Falcone im Beitrag #4Ganz davon abgesehen, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, wie man Spaß an einem Motorrad haben kann, dem die Kernkompetenz fehlt, nämlich die Dynamik
Joo, das ist ein Argument!
Zitat von Dünnling im Beitrag #6für 9000 € kriegt man neun Stück davon.
Klasse Tipp ! Stimmt halt aber!
Ich befürchte, dass der Reiz, den das Teil auf mich ausübt nach der ersten Ausfahrt schon arg nachlassen würde...
Mich könnte allenfalls der geringe Treibstoffverbrauch reizen:
Die englische Filiale der deutschen Motorenfabrik Hatz (Telefon 08531/319220) ließ ein Dieselmotorrad mit Enfield-Rahmen bauen, das von einem luftgekühlten Hatz-Viertakttriebwerk mit 350 cm3 angetrieben wird. Der Motor hat 1999 beim Shell Eco Marathon in Silverstone einen Sparrekord erzielt: Ein Liter Diesel auf 1800 Kilometer. Oder Raps.
Ich bin schon hintendrauf mitgefahren. Das Ding hat was, man muss es mögen! Der Sound ist geil, baut ihr nur eure doofen Siebrohre raus, dagegen könnt ihr nicht anstinken! Die Vibrationen sind auch Klasse. Wer gern flott unterwegs ist für den ist das nix, ganz klar. Aber an einen schönen Wintertag gemächlich durch die Gegend zu tuckern, wenn man sich an seinen Liebsten ankuscheln kann, bisschen Gegend kucken, zwischendurch schön gemütlich Kaffee trinken... Herrlich!!!!! Wer sagt denn das Moppedfahren was mit Vernunft zu tun haben muss.
Ein Bekannter fährt die Hatz-Enfield, nachdem der originale Motor nur Probleme machte. 2,5 Liter / 100 km sind mehr als meine selige 125er Kymco verbrauchte. Da lag ich so etwa bei 2,2/100. Die Fahrleistungen dürften vermutlich gleich sein. Neee, das macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn, diese Kombination anzuschaffen.