Zitat von Serpel im Beitrag #1260... ich würde es sehr begrüßen, wenn die mal wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen täten...
... Also tempolimit von 50 km/h auf der ganzen strecke, zu 100% blitzkistenkontrolliert und mit schweitzer bußgeldtarifen als konsequenz! - serpel du hast tolle ideen!!!
Nein - wenn man mal gesehen hat, für wie viele Hunderttausend Euro bei jeder Touristenfahrt Schrott produziert wird, fragt man sich schon, warum da noch nichts in der Richtung unternommen wurde.
Als Minimalmaßnahme gehören mal zuverlässig so viele Streckenposten aufgeboten, dass der Ring lückenlos überwacht werden kann, und diese müssten ihren Job so ernst nehmen, dass allfällige Betriebsmittelverluste sofort bemerkt werden und der entsprechende Streckenabschnitt sofort dicht gemacht werden kann. Und nicht erst nach ein paar Minuten, wenn die ersten Massenkarambolagen stattgefunden haben.
Für den gesalzenen Eintrittspreis wäre der Betreiber das den "Touristen" wohl mehr als schuldig, finde ich.
Zitat von Serpel im Beitrag #1264Als Minimalmaßnahme gehören mal zuverlässig so viele Streckenposten aufgeboten, dass der Ring lückenlos überwacht werden kann
Schau mal ins Tourifahrerforum! Das fordern die schon ewig und drei Tage und jeden Monat neu! Allein, es interessiert kein Schwein. Solange alle trotzdem brav ihre Runden drehen, solange rollt der Rubel.
Samstag war’s mal wieder so weit, das Wetter versprach trockene Fahrt und ebensolche Ringrunden.
Die Fahrt führte zunächst über die Reifenstation - wo ich frische Z8 holte, um dem unsäglichen K3-Geeiere ein Ende zu bereiten - nach Basel und von dort weiter übers Elsass und Saarbrücken zur A1, wo ich die RR zum ersten Mal fliegen lassen konnte. Holla, sag ich da nur - was da bei 200 im Sechsten kommt, passiert bei den meisten Motorrädern im Dritten bei 100 nicht. Dicke Audi-Achtzylinder, die es mal wissen wollen, bleiben ebenso stehen wie der schnelle Porsche, der gerade eben noch der König der Autobahn war. Nichts, was da kreucht und fleucht, hat im Ansatz die Möglichkeit, der schnellen BMW zu folgen.
Was mir auffällt: ab 250 wird es selbst auf einer deutschen Autobahn ungemütlich eng und die Fahrzeuge auf der rechten Spur nähern sich mit rasender Geschwindigkeit. Da heißt es genau checken, ob es auch tatsächlich Einzelfahrer sind, damit nicht einer auf die Idee kommt, zum Überholen auszuscheren. Einmal komme ich kurz auf 290, für mehr reicht der "Anlauf" nicht. Und irgendwie fühle ich mich auch nicht so richtig wohl dabei, also lass ich es lieber. Man soll nichts machen, was einem Unbehagen bereitet, insbesondere dann, wenn die Gesundheit auf dem Spiel steht. Hauptproblem bei der Geschwindigkeit sind die vielen, kurz hintereinender folgenden trockenen Stöße des Fahrwerks, die den klaren Blick trüben und den Fokus auf die Fahrbahn und das Geschehen darauf nachhaltig verwackeln.
Außerdem leuchtet das Benzin-Lämpchen bereits nach 120 km und das Cockpit zeigt eine Restreichweite von gerade mal 15 km. Also runter vom Gas, um nicht vorzeitig liegen zu bleiben. Nicht zuletzt solch profane Gründe sind es, die eine "Rekordfahrt" vereiteln können. Wobei die Rückfahrt vermutlich und hoffentlich auch noch Gelegenheiten bieten wird ...
Mit sehr gemischten Gefühlen erwarte ich den nächsten Tag, denn einerseits komme ich mit der RR im kurvigen Geläuf noch nicht wirklich klar, und andererseits hab ich Bammel vor der gewaltigen Leistung des Motorrads.
Der Himmel am nächsten Morgen verspricht nichts Gutes: Es ist bedeckt, alles grau in grau und so eine typische spätwinterliche Frühjahrsstimmung, wo man lieber den Fernseher anstellt, sich nochmals ins Bett kuschelt und dem Alonso zuguckt, wie er in Schanghai seine Runden dreht, statt selber zu fahren. Aber was muss, das muss, auch wenn ich im Moment wenig Lust dazu habe.
Die Strecke hat bereits um acht aufgemacht, und als ich um halb neun am Ring ankomme, ist bereits reges Treiben. Allerdings kaum Motorräder da, weil die Fahrbahn um diese Tageszeit noch sehr unsicher ist. Ich hab aber keine Wahl, schließlich muss ich abends wieder zu Hause sein. Schnell ein 9er-Ticket gekauft (ein Abo verkneife ich mir dieses Jahr), den Kinnriemen etwas straffer gezogen und auf geht’s.
Aber welche Ernüchterung! Ich komme mir vor wie vor zwei Jahren beim ersten Mal auf der RS; der Unterschied ist nur, dass ich inzwischen weiß, wo es lang geht. Die Angst vor Ölspuren und erneutem Abflug sitzt in den Knochen. Hätte ich so also nicht erwartet, bremst mich aber gewaltig aus. Dazu kommt, dass die Grenze zwischen Held und Streckendepp auf dem Ring sehr eng gesteckt ist, und heute bin ich eindeutig der Depp. Ständig kommen sie von hinten, ich gucke mehr in den Spiegel als nach vorn und zum Fahren komme ich erst mal nicht wirklich. Am Ende der ersten Runde stehen 10:22 auf der Uhr! Juhee - das hatte ich mir aber ganz anders vorgestellt ...
Den weiten Weg bin ich aber nicht gefahren, um gleich wieder aufzugeben. Die neun Runden müssen durch, da beißt die Maus keinen Faden ab. Glücklicherweise sind so früh am Morgen nur "Profis" unterwegs und es gibt keine Zwischenfälle und Streckensperrungen. So komme ich von Runde zu Runde doch in einen "Flow", und bereits bei der dritten Runde sind die zehn Minuten "unterboten". Das schafft man zwar auch mit einer aufgebrezelten W, aber was will ich machen?! Risiko eingehen tu ich nicht, und was nicht geht, geht eben nicht. Trotzdem fasse ich langsam Vertrauen und bleibe auch im kurvigen Geläuf am Gas. Ist das da vorn nicht der K 1300-Treiber, mit dem ich vorhin am Eingang noch kurz ein paar Worte gewechselt habe? Komm - wenigstens den, damit du nicht völlig frustriert nach Hause fährst, heute. Aber so einfach ist das gar nicht, schließlich ist die gesamte Strecke von der Ex-Mühle hoch bis zur Nicki-Lauda-Links, wo man mit Ölbindemittel am Tag zuvor nicht gerade sparsam umgegangen ist, eine einzige Staub- und Sand-Wüste.
Auch die Bergwerk-Rechts lädt mich nicht zum Überholen ein, schließlich hatte ich dort den Abflug vergangenen Herbst. Aber das Kesselchen danach - genau! Dort hängst du mit so einem leistungsstarken PS-Monster nahezu alles ab, was die Strecke nicht genau kennt. Die mehreren aufeinanderfolgenden Linksbögen sind nicht einsehbar und deswegen für den Anfänger nicht voll zu nehmen. Da so ein dicker 1300er Vierzylinder aber auch nicht von schlechten Eltern ist, schalte ich vorsichtshalber mal in der Dritten zurück und gebe Gaas. Der Motor macht "wuuuuaaaaa ...", die Front wird leicht, das Vorderrad steigt, die Lämpchen im Cockpit blinken, und - schwupps - bin ich vorn, so schnell schaust du gar nicht. Diese Linkskombination ins Klostertal hinauf wollte ich immer schon mal mit 200 machen, und die K ist schnell aus dem Rückspiegel verschwunden.
Allmählich wird nicht nur die Strecke warm, sondern es beginnt auch das alte Feuer wieder zu lodern. Zuerst schwach, dann immer heftiger. Von Runde zu Runde purzeln die Zeiten, bis am Ende eine 9:06 auf der Uhr steht. Zwar nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber für den ersten Versuch im neuen Jahr mit einem noch weitgehend unvertrauten Motorrad ganz ok. Und ohne den langsamen Abschnitt mit gelben Flaggen in der Fuchsröhre und die Sandbahn im Bergwerk hätte ich die Neun locker unterboten, keine Frage.
Was ich über den Winter ganz vergessen hatte: Die neun Minuten hatte ich mir letztes Jahr auf der SQ hart erarbeitet, und mit der RR geht die Übung eine ganze Ecke sicherer und kontrollierter. Die Maschine liegt einfach wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße.
Nee, aber ich werde mir voraussichtlich noch die BMW-Sturzpads an den Achsen und seitlich am Rahmen gönnen. Nicht auszudenken, wenn dem Schätzchen auf der Nordschleife was zustoßen sollte ...
Könnte Hatzenbach sein ... gar nicht mal so schlecht (hab mich in echt jedenfalls viel schlechter gefühlt als auf dem Foto).
Das hier ausgangs Hocheichen finde ich auch ganz in Ordnung. Über die Brücke da unten geht’s immerhin mit 180 und ganz hinten den Buckel hoch mit 220. Kurz vor der Kuppe aber bitte bremsen, damit man die Rechts beim Flugplatz nicht abfliegt.