Zitat ich kann mit einem Motorrad auch freihändig und ohne am Lenker zu ziehen oder zu drücken um Kurven fahren. Alles eine Frage der Gewichtsverlagerung.
Das möchte ich sehen, Ulf. Das habe ich nämlich auch mal geglaubt.
Zumindest bei etwas höherer Geschwindigkeit wird das nämlich nix mehr.
Das brauch ich mir gar nicht anzugucken, weil das nicht sein kann - das ist völlig ganz und gar und komplett ausgeschlossen. Das ist so vollkommener und blanker Unsinn, dass ich jetzt bald ne Fundamentalkrise bekomme, von der ich mich erst im nächsten Jahrtausend wieder erholen werde.
Ist ja auch ne hervorragende Zeitschrift (an solchen Sachen erkennt man übrigens die wirklich guten Zeitschriften! ). Ist im Wesentlichen übrigens genau das, was ich von Anfang an sagte (wieder mal).
Nur mit diesem Abschnitt bin ich nicht ganz einverstanden:
Bliebe die Lenkung nach dem ersten Einlenkimpuls in dieser nach rechts gerichteten Position, käme die Maschine völlig aus der Balance und würde schlicht und ergreifend nach links umkippen. Folglich muss der Fahrer das Einkippen der Maschine in Linksschräglage durch eine sanfte Lenkbewegung zur Kurveninnenseite abschwächen und stabilisieren.
Nicht der Fahrer muss das machen, sondern das Motorrad macht das - ganz von alleine. Würde es nicht, wäre Zweiradfahren schlussendlich wirklich zu schwierig und nur etwas für ausgewiesene Artisten. Denn wie ich bereits schrieb, dreht sich die Bewegungsrichtung des Lenkers beim Einlenken automatisch um, obwohl der Fahrer mit (nahezu) konstanter Kraft dagegen drückt.
Warum das so ist, ist übrigens genau die Frage, die ich bereits zwei Mal gestellt habe:
Zitat von SerpelBei konstanter Lenkkraft bewegt sich der Lenker zuerst in die eine Richtung, bis die Gegenkraft gleich groß ist wie die Armkraft, um danach gegen die (unveränderte) Armkraft zurückzukehren und sogar zur Gegenseite hin auszuschlagen.
ich kann mit einem Motorrad auch freihändig und ohne am Lenker zu ziehen oder zu drücken um Kurven fahren. Alles eine Frage der Gewichtsverlagerung.
Mein Schreiben, aber auf mich hört ja keiner . Ich weiß nur nicht, ob das auch bei höheren Geschwindigkeiten funzt . Nehmen wir mal ein anderes Beispiel: wie jeder weiß, gibt es Highspeedovale, die bei der ausgelegten Geschwindigkeit keine Lenkkorrektur benötigen, zumindest bei Pkws. Sogar der Übergang in die Geraden funktioniert sozusagen wie von Zauberhand. D.h., wenn das mit einem Möppi auch geht (weiß ich nicht), dann müßte doch genau die von mir angesprochene Balance oder Gleichgewicht des Gesamtsystems gegeben sein, oder .
Oder noch anders: die "Todesfahrer" im Käfig erreichen doch irgendwann eine horizontale Lage und düsen dann im Kreis. Wohin lenken die
Die Fahren doch dann eigentlich gerade aus. Da aber Newton recht hatte ( näherungsweise) fahren die wohl immer was nach oben damit die Höhe bleibt. Werner
Zitat Nehmen wir mal ein anderes Beispiel: wie jeder weiß, gibt es Highspeedovale, die bei der ausgelegten Geschwindigkeit keine Lenkkorrektur benötigen, zumindest bei Pkws. Sogar der Übergang in die Geraden funktioniert sozusagen wie von Zauberhand.
Sorry, das stimmt so nicht, die indycar-Racer haben in den Ovalen eine Geometrie die dafür sorgt, das die Fahrer in den Kurven tatsächlich nicht lenken brauchen (bzw. keine Kraft aufbringen müssen), dafür aber auf den wesentlich kürzeren Geraden. Ungelenkt auf einer Ebene fahren die Wagen also im Kreis (wenn auch einen sehr großen) und nicht geradeaus
Zitat von der W Jörg... Sorry, das stimmt so nicht, die indycar-Racer haben in den Ovalen eine Geometrie die dafür sorgt, das die Fahrer in den Kurven tatsächlich nicht lenken brauchen (bzw. keine Kraft aufbringen müssen), dafür aber auf den wesentlich kürzeren Geraden. Ungelenkt auf einer Ebene fahren die Wagen also im Kreis (wenn auch einen sehr großen) und nicht geradeaus
Zitat Nicht der Fahrer muss das machen, sondern das Motorrad macht das - ganz von alleine. Würde es nicht, wäre Zweiradfahren schlussendlich wirklich zu schwierig und nur etwas für ausgewiesene Artisten.
Jaein!
Es ist richtig, daß das Motorradfahrwerk das selbst macht. Es ist nicht richtig, daß man es sonst nur als ausgewiesener Artist könnte. Selbst wenn durch Unfall etc. die Gabel und der Rahmen so krumm sind, daß es gar keinen Nachlauf mehr gibt, sind selbst weniger intelligenter Leute (z.b. die, die dann noch damit fahren) durchaus in der Lage, so ein Gerät noch gerade zu halten. Man siehts am Fahrstil und Loslassen ist freilich tabu, aber es geht - durchaus.
Die Gewichtsverlagerung zum Steuern beweist, daß es asymmetrischer Kräfte bedarf, um ein Zweirad in Schräglage zu halten. Bei Modellen übrigens wird der Steuerkopf in Längsrichtung verdreht und damit das Vorderrad quasi neben der Spur aufgesetzt. Funktioniert gut und ermöglicht ferngesteuertes Motorrad fahren ohne die Lagerückmeldung zum Lenker.
Unterhalb einer für jede Konstruktion verschiedenen Geschwindigkeit richtet sich nichts mehr auf, sondern das Zweirad geht zu Boden. Der Lenker schlägt zwar im Fallen noch in die richtige Richtung aus, aber nicht weit genug. In aller Regel sind diese Geschwindigkeiten aber in der Nähe von Laufschritt-Tempo, bei Geländemaschinen mitunter noch wesentlich niedriger. Es gibt schöne Beispiele, für fahrerlose Motorräder sich nach einem Sturz wieder aufstellen und noch strackstewackste weiterrollen bis in den Zaun oder in die Zuschauer oder sonstwo.
Ich hätte aber eine Idee, wie man die Sache wissenschaftlich und dennoch anschaulich feststellen könnte:
Wir fahren alle zu Serpel, er zeigt uns ein gerades, abschüssiges Stück (muß es doch geben in den Bergen) und jeder läßt seine Maschine dort hinunterrollen. Mit Gewicht, ohne Gewicht, mit Gewicht schräg auf dem Tank, mit vollem oder leeren Topcase usw.
Serpel macht daraus eine Statistik und ne Excel-Tabelle
Die Partei, die die Wette verloren hat, muß dann die Motorräder wieder einsammeln