Ich finde es gut, das du jeden Schritt genau beschreibst. Gerade für die Leute, für die so etwas nicht alltäglich ist. Was für Ziro oder einige andere hier selbstverständlich ist, kann für Leute wie mich schon ein großes Problem sein.
Danke für den Bericht.
Ich bin jetzt übrigens froh, das ich hier keinen 32er Schlüßel habe.
Toller Werkstattbericht, Falcone ... die zutagegetretenen Schlampereien fördern nicht gerade das Vertrauen in Werkstätten(allgemein) ... zumal man die ja nur dann braucht bzw. in Anspruch nehmen muß wenn eine komplizierte Motorreparatur ansteht ...
Die Korrosion am/im Königswellentrieb ist doch aber unbedenklich, weil außerhalb des abgedichteten Bereiches ... dort ist anscheinend nur Salzwasser eingedrungen - liegt ja genau im Spritzbereich des VR.
also n 32er Schlüssel hätt ich ja. Sogar einen, der nicht so verrostet aussieht
Aber den Rest würd ich nicht so leicht machen. Mich entsetzt im übrigen auch, daß dieser Motor mal von einer Werkstatt zusammengebaut worden sein soll. Was wäre denn gewesen, dieses Ding in den Rahmen reinzuheben und alles anzuschließen und loszufahren - das wär doch keine 100 km gut gegangen
Hast Du das der Maschine angesehen oder dem Verkäufer - daß da was nicht stimmt?
Ja, Wännä, den 32 Schlüssel habe ich aus meiner alten Kiste mit Traktorwerkzeug rauskramen müssen, ansonsten ist hier allenfalls mal eine 32er Nuss im Einsatz gewesen.
Seid vorsichtig mit den Schuldzuweisungen. Auch ich bin zwar Werkstätten gegenüber misstrauisch, weil ich nur zu gut weiß, was da schief gehen kann. Deswegen lege ich hier im Forum ja auch immer wieder nahe, bei Problemen mit dem Motor den Weg zu Bruno in Kauf zu nehmen - es kann einfach im Bereich der Königswelle durch Unwissenheit zu viel falsch gemacht werden. Auch sonst ist es immer von Vorteil, Erfahrung mit dem entsprechenden Motor zu haben. Und so selten, wie W-Motoren kaputt gehen, kann man einfach mal davon ausgehen, das die meisten Kawa-Werkstätten noch keinen öffnen mussten. Man bedenke auch, dass ein Lehrgang zum Einstellen der Königswelle bereits im Jahre 1999 oder 2000 bei Kawa abgehalten wurde. Kaum jemand wird sich diese Details über 10 Jahre gemerkt haben, wenn er solche Arbeiten nicht hin und wieder mal durchführen musste.
In diesem speziellen Fall wurden zudem aus zwei Motoren einer gemacht und es ist nicht klar, wer wann wo und warum daran herumgeschraubt hat. Lediglich die Schraube an der Nockenwelle hätte dem letzten Schrauber unbedingt auffallen müssen. Die zuviel verwendete Dichtmasse war z.B. nicht frisch, damit ist der Motor schon mal gelaufen. Ich geh zwar davon aus, dass die Zylinder schon mal runter waren, sicher ist aber auch das nicht. Käme also ein bislang ungeöffneter Motor in diesem Zustand von der Werkstatt zurück, müsste man denen wirklich die Löffel langziehen - so aber muss man sehr vorsichtig sein.
Da ich die Vorgeschichte des Motors kannte, war es für mich von Anfang an klar, dass ich den mal aufmachen werde. Auch ich habe also gewusst, auf was ich mich da einlasse und das Risiko war mir bekannt. Und bislang bin ich mit dem Gesamtzustand des Motors auch völlig zufrieden. Außer neuen Dichtungen sind keine Investitionen abzusehen. Selbst eine gebrauchte Steigleitung habe ich noch in einer Kramkiste gefunden. Messies haben da ungeahnte Möglichkeiten
Wie Piko schon schrieb, die korrosiven Ausblühungen sind zwar innerhalb des Gehäuses, aber außerhalb des "inneren Betriebssystems" des Motors. Diese Öffnungen haben nichts mit der Funktion zu tun. Da zwischen Motorblock und Winkeltrieb in diesem Bereich keine Dichtung sitzt, kann da immer wieder Wasser eindringen, verdampft aber normalerweise schnell wieder. Bei einem im Winter gefahrenen Motor hätte mich diese Entdeckung auch nicht weiter verwundert. Dieser Motor weist jedoch keinerlei Salz-Spuren auf. Insofern ist es schon erstaunlich, dass er derart innerlich gammeln kann. Trotzdem dürften noch einige Jahrzehnte ins Land gehen, bis er an der Stelle durchgefault ist. Es besteht also kein Anlass, deswegen jetzt Motoren zu öffnen!
Die Motornummer dieses Motors ist übrigens 023361, also auf jeden Fall schon mal einer aus der zweiten Serie. Vielleicht kann man sein Baujahr ja bald durch unsere Motornummernliste einkreisen.
Sehe ich auch so. Schuldzuweisungen sind immer problematisch, wenn ein Motor durch mehrere Hände gegangen ist. So, wie die Kolben ausssehen, sind sie aber in dem Motor bisher nicht - oder nur sehr (sehr) kurz - gelaufen.
Nach dem, was da bisher zu Tage getreten ist, würde ich mir die Kolben nochmal genauer anschauen. Sind die Ringe richtigrum drin, ist Dreck oder Schleifstaub in den Ringnuten gekommen. Die Kolbenböden und vor allem die Feuerstege sehen so aus, als ob da jemand beigewesen wäre.
Ich hoffe ja, dass die Kolben in der nächsten Zeit noch etwas wachsen
An Zylinder und Kolben war jemand ran, das kann man deutlich erkennen. Der obere Zentimeter der Lauffläche des Zylinders ist z.B. von Hand abgeschmirgelt worden. Die Kolben wiederum waren wohl noch nicht abgebaut worden, es sind keine Spuren am Sprengring erkennbar gewesen. Sie wurden nur auf ihrer Oberfläche gereinigt. Deswegen kann ich auch nicht sicher sagen, ob der Zylinderblock mal abgezogen wurde.
Interessante Sache das! Wenn ich mir das so anschaue, stellt sich mir die Frage, kann man sowas auch bei eingebautem Motor machen oder muß der dafür ausgebaut werden? Mir scheint das Abnehmen der Zylinder bei eingebautem Motor recht schwierig.