Ich spiel ja selber Gitarre, seit ich denken kann-
Ich würd Dir folgendes empfehlen:
1. kauf deiner Tochter eine Klassikgitarre Größe 7/8 - das fühlt sich für ihre Handgröße gleich richtig an und sie lernt eine vernünftige Handstellung.
2. Kauf ein Markenprodukt, damit du sie wieder gut loswirst falls sie entweder keine Lust mehr hat, oder auf die volle Größe umsteigen möchte (in 1-2 Jahren)
Zitat von SerpelDas erkennst Du zum Beispiel an den Mechaniken. Da brauchst Du auch gar nicht viel Ahnung, billige Mechaniken sehen billig aus, laufen entweder zu hart, haben Spiel oder beides (jede halbe Umdrehung mal so mal so) und man sieht es ihnen wirklich an. Das andere objektiv messbare Kriterium ist die Intonation: Obwohl es diesbezüglich natürlich noch andere Fehlerquellen gibt, aber wenn die Flageolett Oktave nicht mit der gegriffenen übereinstimmt, Finger weg! Halskrümmung sollte heutzutage wirklich kein Problem mehr sein, aber wenn die nicht stimmt, kannst Du die Gitarre nur einschieren, denn Konzertgitarren haben kein Trussrod. Gruß Serpel
Auf dem Verständnis-Niveau werde ich mir die Mechaniken anschauen. Ich habe mal welche mit Teflon in der Hand gehabt, das machte einen guten Eindruck.
„Trussrod“ musste ich googeln. „Einschieren“ auch, da hab ich aber nix Sinnvolles gefunden. Meine Interpretation wäre: In-die-Tonne-kloppen, verbrennen, wegschmeißen oder so ähnlich. Ja, das stimmt wohl. Eine Gitarre mit krummem Hals GEHT JA GANICH.
Und mit den Tipps von electro kann ich auch was anfangen: Da meine Kleine, aber schon sooo groß ist, kann ich den „Umweg“ über eine 7/8 wohl sparen. Deiner Meinung nach sollte sowas dann aber auch passen. http://www.thomann.de/de/hoefner_hf11_2.htm
Und für die Internet-Nicht-Möger: Die hab ich nämlich gerade in einem Laden hier um die Ecke in der Hand gehabt.
Ich werde dann wohl nicht drumherum kommen, mit meiner Tochter in den Laden zu gehen. Mal sehen, vielleicht schaffen wir das morgen, weil sie da einen schulfreien Tag hat. Von der Entscheidung lass ich Euch hören.
Ganz ehrlich- das Niveau (im besonderen) der Einsteigerinstrumente ist in den letzten Jahren extrem gestiegen. (fast genauso wie das Niveau der angeblichen Premium Marken wie Gibson gesunken ist)
Kleine Story: Ich bin letztes Jahr mit einem ordentlichen Bündel Scheine in der Hand ins Soundland Stuttgart gegangen- mit dem Vorsatz alles anzuspielen was sie haben, und am Ende die Gitarre zu kaufen, die mir am Besten gefällt. Witzigerweise ist es eine Epiphone Lucille geworden. (den Musikern unter Euch sagt das was) - also eine Fernost-Kopie einer amerikanischen Premium Gitarre, die im Original -außer dass sie dreimal so teuer war- weder wesentlich besser klang, noch besser bespielbar oder verarbeitet war. Ja- die Tonabnehmer waren bei der Gibson etwas dynamischer- aber ob das 1000Euro Preisunterschied wettmacht? Für mich nicht- und ich versteh was davon. Was ich damit sagen will: ich glaube nicht, dass die Gefahr groß ist beim Kauf einer Akustikgitarre auf einen verzogenen Hals zu stoßen- wenn man nicht gerade das Lidlmodell nimmt. Klanglich wird bei den meisten Gitarren in der Preisklasse in etwa ähnliches zu erwarten sein. Und für Einsteiger, Hobbymusiker, Feierabendklimperer und ambitionierte Amateure sind 270 Euro schon eine Menge Holz. Am Ende macht der Finger den Ton! Ich denke, du kannst preislich auch noch ein bischen niedriger gehen- zum Beispiel hiermit: http://www.thomann.de/de/fender_cdn90_na.htm oder damit: http://www.thomann.de/de/hoefner_hc503_konzertgitarre.htm oder damit: http://www.thomann.de/de/ibanez_g100nt.htm wirst Du deinem Töchterchen sicher auch eine Freude machen!
wenn Deine Familie schon musikalisch so weit ist, dann ist ein Preis für ne Gitarre von 269 EUR bestimmt nicht zu teuer. Höfner ist jedenfalls ein Fabrikat, was man kaufen kann. YAMAHA würd ich persönlich nicht so empfehlen, iss aber Geschmacksfrage. Was hat Deine Frau denn? Kann die nichts darüber sagen ?
Was die Mechanik der Saitenstimmung anbelangt, würd ich mir nicht so den Kopf machen. Als Indiz für Qualität können die Kurbeln nicht immer herhalten, genau, wie die Saiten selbst. Meist kommt irgendwas billiges drauf. Die Mechanikteile kosten aber nix, die kann man nachkaufen und mit halbwegs intakten W650-Verstand auch montieren. Saiten habe ich bisher immer gleich runtergeschmissen, wenn ich ein Instrument gekauft habe. Außer bei meiner Aria (seinerzeit 1100 DM), da sind die Treble-Saiten einfach so schön gewesen, daß ich sie nach einigem Ausprobieren wieder aufgezogen habe.
Gebogene Griffbünde würde ich nicht empfehlen. Sie bieten nur für den Barree Vorteile. Wenn dat Kind Unterricht kriegt, ist der Standard erstmal das gerade Griffbrett und alles andere verwirrt. Schlaggitarre mit krummen Bünden klingt ziemlich ab
Dann lieber für den Barree-Griff erstmal mit weicheren Saiten anfangen. Irgendwann klappt das schon. Schaffen andere auch . . .
Thema blau: Kauf ihr ne hübsche, blaue Tasche dazu, gut gepolstert. Die Kiddies gehn ja doch gelegentlich mit ihrem Instrument quer durch die Schultür
Zitat von WännäMoin, ... Thema blau: Kauf ihr ne hübsche, blaue Tasche dazu, gut gepolstert. Die Kiddies gehn ja doch gelegentlich mit ihrem Instrument quer durch die Schultür Gruß Wännä
Mensch Werner, woher kennst Du meine Tochter?
Der oben beschriebene Sachverhalt ist auch der Grund, warum meine Frau den Wunsch der Tochter nach einer eigenen Gitarre ganz prima findet. Da sie ihre Gitarre als Teenager geschenkt bekommen hat, weiß sie über Instrumentenkauf nix.
Und an Pele: Ja, vielleicht bleibt bei den Spar-Tipps einiger Forumskollegen noch etwas Geld über, damit der Papa auch noch eine Gerauchte abkriegt. Das könnte auch glatt eine Ovation werden.
Beim nochmaligen Durchlesen habe ich doch glatt einen lustigen Vertipper gefunden. Oder war es Freud?
Zitat von Nisiboy Ja, vielleicht bleibt bei den Spar-Tipps einiger Forumskollegen noch etwas Geld über, damit der Papa auch noch eine Gerauchte abkriegt.
nisi - schau ma bei ibee kleinanzeigen hamburg, vielleicht findsde was . . .
Zitat von Nisiboy„Einschieren“ auch, da hab ich aber nix Sinnvolles gefunden. Meine Interpretation wäre: In-die-Tonne-kloppen, verbrennen, wegschmeißen oder so ähnlich.
Verbrennen trifft ’s nicht ganz (bei 1:17). Eing’schiert wird ’s in den brennenden Ofen.
Wichtig ist zunächst einmal: Ist deine Tochter Linkshänder oder Rechtshänder?
Die meisten Gitarren werden von Rechtshändern gespielt, aber für Linkshänder kann es besser sein, die Gitarren nicht wie ein Rechtshänder zu greifen. Dann brauchst du eine Linkshändergitarre odet spannst eine Rechtshändergitarre um. (Das klingt aber nicht so gut.)
Zu Erlernen gibt es von Peter Bursch Gitarrenbücher zum Selbststudium, kosten etwa fünfundzwanzig Euro. Bei den Kindergitarrenbüchern von Peter Bursch hat man den ersten Erfolg sehr schnell, aber dann wird es doch schwierig.
Eine Gitarre soll auch schön klingen, damit man auch schöne Klangserlebnisse hat. Das kann eine billige Gitarre auch, wenn man ihr für zwölf Euro neue, gute Saiten spendiert.
(Eine besser Gitarre klingt natürlich im ganzen besser. Sie macht also mehr Freude, wandert aber möglicherweise auch nur auf den Kleiderschrank.)
Die ganze Gitarrengeschichte bringt überhaupt nur etwas, wenn man jeden Tag übt. Ich über seit vier Jahren täglich und bin jetzt soweit, daß ich einfache Wanderlieder mit einer Text- und Akkordvorlage einigermaßen begleiten kann. Aber das Spielen vermittelt soviel Lebensfreude, daß ich besser schon viel eher damit begonnen haben sollte.
Es gibt auch Gitarren mit Stahlsaiten, die tun anfangs an den Fingern ganz schön weh. Die sind auch etwas größer. Ich habe so eine, und ich spiele viel lieber mit ihr. Für deine Tochter nimm also eine mit Nylonsaiten.
Wenn das Gitarrenhobby fortschreiten sollte, dann wird auch der Wunsch nach weiteren Käufen, Büchern, Gitarren usw laut. Dann hast du immer noch die billige Erstgitarre die deine Tochter auf Fahrten und Reisen mitnehmen kann.
Ich habe einen Schreibfehler berichtigt. Es soll heißen man muß jeden Tag üben.
Zitat von Nisiboy„Einschieren“ auch, da hab ich aber nix Sinnvolles gefunden. Meine Interpretation wäre: In-die-Tonne-kloppen, verbrennen, wegschmeißen oder so ähnlich.
Verbrennen trifft ’s nicht ganz (bei 1:17). Eing’schiert wird ’s in den brennenden Ofen. Gruß Serpel
... leider nicht in meinem Land...
Ich wusste doch, dass dieses Wort nicht aus unserem Kulturkreis stammt.
Zitat von landbuettelDie ganze Gitarrengeschichte bringt überhaupt nur etwas, wenn man nicht jeden Tag übt. Ich übe seit vier Jahren täglich und bin jetzt soweit, ...
Das versteh ich jetzt irgendwie nicht ...
Gruß Serpel, der zwanzig Jahre täglich mehrere Stunden geübt hat
das Instrument muß einigermaßen passen und ordentlich funktionieren. Bis du soweit bist, daß du das Potential einer guten Gitarre nutzen kannst, dauert es ein paar Jahre. Das Wichtigste ist, daß von Anfang an Spielfreude da ist. Der Rest kommt von selbst.
Zitat von Nisiboy... leider nicht in meinem Land... Ich wusste doch, dass dieses Wort nicht aus unserem Kulturkreis stammt.
Wusstet ihr eigentlich, dass Norddeutschland mit Süddeutschland genetisch so gut wie nicht verwandt ist? Ihr seid enger mit den Skandinaviern verwandt.
Gruß Serpel
Angefügte Bilder:
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Zitat von UlfBis du soweit bist, daß du das Potential einer guten Gitarre nutzen kannst, dauert es ein paar Jahre.
Man muss wissen, dass es ein lebenslanger Kampf ist, auf den man sich da einlässt!
Mal ist die Gitarre der Sieger, mal behältst du selbst die Oberhand. Manche Tage klingt die Gitarre wie eine Göttin, am nächsten Tag schon wieder wie ein mit Saiten bespannter Blecheimer. Der Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Gitarre ist nur der, dass die gute weniger schlechte Tage hat, während die schlechte meistens zum in-die-Tonne-treten klingt.
So täte ich versuchen, meine zwanzig Jahre Intensivst-Erfahrung mit Konzertgitarren der unterschiedlichsten Preisklassen (175.- DM bis 8'000 CHF) in guter Näherung in einem griffigen Pauschal-Statement zusammenzufassen.