Zitat von SerpelIch werde extra (für Wännä) Testfahrten die langen Geraden den Julierpass hinauf unternehmen. Denn: wenn ich hier im Tal mit 170 die Kantonsstraße entlang bretzel, gibt ’s heftige Schwierigkeiten mit der Kantonspolizei ... Gruß Serpel
... achja, und der Grund, warum ich bisher davon ausgegangen bin, dass der Scrambler nur 150 läuft, liegt gerade im Tacho begründet. Der zeigt mit zunehmender Geschwindigkeit immer genauer an. Son Tacho hat wirklich Seltenheitswert!
Jetzt hast aber Du ’n Knopf im Kopf: Die 150 sind von mir hypothetisch angenommen, weil ich eben davon ausging, der Tacho habe mindestens 10% Missweisung. Auch und gerade, weil er bei niedrigen Geschwindigkeiten heftig voreilt. Anzeige war so knapp unter 170.
leuchtende Krümmer sind viel zu ungenau als Meßmethode. Ich empfehle ganz ernsthaft, einfach den O2-Gehalt im Abgas zu messen. Anhand des Sauerstoffüberschusses kann man dann errechnen, wieviel Luft mindestens durch das SLS hinzugekommen ist.
Wenn man richtig Temperaturen im Pott haben möchte, muß man den Motor ausmachen und das Gemisch richtig fett durch den Pott drehen, dazu dann Sekundärluft und ne Zündquelle. Ein betriebswarmer Kat reicht schon. Dann fängts richtig an zu leuchten und erreicht auch Schmelztemperatur.
Noch feiner wirds, wenn man statt Sekundärluft reinen Sauerstoff nimmt. Wännä hat das in seiner Jugend mal geschafft mit nem verkokten Mofa-Auspuff. Junge Junge, was ne Glut. Ich mußte meinem Mitlehrling den Auspuff ersetzen, hat damals 40 DM gekostet (Ciao-Mofa) .
Mein Chemie-Kenntnisse waren mit 16 Jahren schon ausreichend, meine Thermodynamik-Kenntnisse allerdings nicht. Ich riet dem Kollegen, der seinen Auspuff ausbrennen wollte (Ihr wißt ja, diese Piaggio-Mofas hat so ein ganz dünnes Röhrchen, da paßte kaum n Kuli durch), den Brenner nicht außen drauf zu halten und auf ein Wunder zu warten, sondern den Brenner in den Auspuff zu halten und das Acetylen zuzudrehen. Er hat das gemacht, im Pott war schon die Glut und die Rußreste fingen an zu leuchten, richtig weiß . Naja, und dann tropfte auf einmal der Auspuff runter, wie ne Kommunionskerze
Zitat von WännäMoin, leuchtende Krümmer sind viel zu ungenau als Meßmethode.
Papperlapapp! Die Messmethode ist sogar sehr genau, weil der Krümmer bei meinem Scrambler gerade erst zu leuchten beginnt, wenn das Gas auf Anschlag steht. Geh ich nur ein kleines bisschen zurück, verschwindet es sofort. Der Übergangsbereich zum Glimmen ist als sehr genau reproduzierbar.
Die einzige Unsicherheit besteht darin, dass ich nicht weiß, ob ich heute Abend nach einer längeren Tagestour mit der BMW noch Lust habe, mit dem Scrambler nochmals auf Testfahrt zu gehen.
Hat ein bisschen gedauert, weil ich zuerst die neuen Bremsklötze montieren musste. Die alten bremsten bereits auf der Grundplatte.
Die Fahrversuche gestalteten sich viel einfacher als zunächst angenommen. Nicht mal einen Pröppel zum Verschließen der Luftzufuhr fürs SLS war nötig, weil der entsprechende Schlauch direkt unterhalb der Sitzbank im Luftfilterkasten mündet. Er kann leicht herausgezogen und während der Fahrt in die Hand genommen werden. So kann man nach Bedarf die Öffnung mit dem Finger verschließen und dabei auch noch erspüren, wie viel Luft da jeweils eingesaugt wird:
Das ernüchternde Resultat: Obwohl die Pulsationen generell sehr deutlich zu spüren (und zu hören) sind, geht da fast keine Luft rein. Beim Beschleunigen und konstanter Fahrt so gut wie gar nix und auch im Schiebebetrieb nicht viel. Der Unterdruck ist dann gerade eben so zu spüren - nicht mehr. Absolut unvorstellbar, dass so geringe Mengen zugeführter Frischluft das Abgas messbar abkühlen könnten, selbst dann, wenn sie nicht zu vollständigerer Verbrennung der Abgase beitragen würden.
Bergauf unter Volllast den Albula rauf (im Dritten mit gezogenen Bremsen) dann die Bestätigung. Ob Finger im Schlauch oder offen, das Glimmen des Krümmers bleibt absolut unverändert, auch wenn der jeweilige Fahrzustand über längere Zeit beibehalten wird. Auch bergab im Schiebebetrieb wird das Abgas durch die Sekundärluft bestimmt nicht abgekühlt, da bei verschlossenem Schlauch das Pröppeln, Patschen und Knallen unmittelbar unterbunden wird, woraus zu schließen ist, dass in diesem Fahrzustand die wenigen zugeführten Sauerstoffmoleküle in erster Linie zur Nachverbrennung genutzt werden.
Zusammenfassend tät ich also sagen:
1. Das SLS der Triumph hat auf die Temperatur des Abgases so geringen Einfluss, dass es sich nicht lohnt, daran einen Gedanken zu verschwenden.
2. Das Pröppeln, Patschen und Knallen im Schiebebetrieb wird durch Stilllegen des SLS wirkungsvoll unterbunden: es verschwindet völlig.
3. Auf das Laufverhalten des Motors und seine Leistungsentfaltung wirkt sich das SLS nicht aus. Nix, null, nada - kein Unterschied feststellbar.
4. Das Pulsieren des SLS verursacht unerwartet laute, heftige und sehr unangenehme Geräusche (Schnattern). Ich hatte bisher die Ventile des Twins im Verdacht und bin nun ganz beruhigt, dass sie ’s nicht sind. Für mich der einzige Grund, das SLS evtl. stillzulegen, und wenn dadurch nicht das wunderschöne Auspuffpatschen verschwinden täte, würde ich morgen bereits den Stöpsel reinstecken oder das Gelumps gleich ganz abbauen. Die Abgase betrifft ’s eh nur im Schiebebetrieb.
jetzt muss uns der wännä aber aufklären, wie das mit dem sls bei der w ist. ich mein natürlich das pröppeln vor allem im zusammenspiel mit der schubanreicherung. beziehungsweise ohne. ich hab´s nämlich auf sein anraten auch gemacht.
das federchen lag jahrelang brav im auto in der instrumentennische, das war irgendwie beruhigend. jetzt im zuge eines autotausches, weiss ich nicht wo sie liegt.
Zitat 1. Das SLS der Triumph hat auf die Temperatur des Abgases so geringen Einfluss, dass es sich nicht mal lohnt, daran überhaupt einen Gedanken zu verschwenden.
Moin,
das trifft mich jetzt doch völlig unerwartet
Zitat von smackjetzt muss uns der wännä aber aufklären, wie das mit dem sls bei der w ist. ich mein natürlich das pröppeln vor allem im zusammenspiel mit der schubanreicherung. beziehungsweise ohne. ich hab´s nämlich auf sein anraten auch gemacht.
Da komme ich jetzt nicht mit. Die Schubanreicherung soll das Plöppern verhindern und verschließt quasi den Vergaser. Ob überhaupt noch nennenswerte Benzinmengen dabei in den Motor gelangen, ist eigentlich eine akademische Frage. Weniger akademisch ist, daß der Übergang von Leerphase auf Last bei mittleren Drehzahlen ein wenig hakig oder sagen wir: digital von statten geht. Deshalb genieße ich die Feindosierung ohne Schubanreicherung
Mit dem SLS hat dies nichts zu tun. Diese Vorrichtung ist bei niedrigen Ansaugdrücken ausgeschaltet. Sie hat aber dazu einen eigenen Kontrollmechanismus, von dem der Vergaserhersteller gar nichts weiß.
Btw: die Vergaserfeder zum Aktivieren der Schubanreicherung tut seit Jahren im selbst gebauten Klorollenhalter gute Dienste .