Seit zwanzig Jahren nicht mehr! Und ab fünf Kindern gibts auch den Barkas nicht mehr billiger! (nicht das sich jetzt extra wer ins Zeug (oder Heu? ) legt!
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat Bestraft würden im deutschen System Familien mit Kindern und zwei Erwerbstätigen. "So muss ein Ehepaar mit zwei Kindern, wenn einer der Partner 44.000 Euro und der zweite 14.500 Euro verdient, 41,1 Prozent als Steuern und Sozialbeiträge abführen.
Mit ein ganz wesentlicher Grund, warum ich keinen Job mehr ausübe. Nach meiner "Emeritierung" haben wir ganz schnell gemerkt, dass wir uns finanziell keinesfalls schlechter stellen. Verrückt, so was.
...verheiratete Paare mit nur einem Einkommen stehen dagegen besser da...
Noch besser geht es den sog. DINKies: Double Income, No Kids ...
...zehn Branchen mit weniger Lohn als Hartz IV...
Eigenartig: der ö.D. ist gar nicht erwähnt worden !
Zitat ...ich würde mich auch nicht schlechter stellen, wenn ich nicht mehr arbeiten würde...
...vielleicht sollte ich mir mal durchrechnen, ob die pelegrina und ich nicht gemeinsam von ihrer Rente leben sollten ...
Zitat ...meiner "Emeritierung"...
Das heißt Eremitierung - jedenfalls intern hier bei uns an der Uni: die ausgedienten Professoren ziehen sich dann nämlich zurück und werden Einsiedler !
Zitat wenn erstmal der druck zum reinen überleben wegfällt werden sich sicher die meisten ins zeug legen, sich weiterbilden und versuchen sozial aufzusteigen.
Wenn für viele der Druch wegfällt zum überleben etwas zu tun werden sie nichts tun. Warum auch? 900 Öcken im Monat, das bringt eine Verkäuferin nach Hause nachdem sie ständig angemeckert wird, wahlweise vom Chef oder den Kunden, viele Handwerker direkt nach der Lehre ebenfalls, von den typischen "Frauenberufen" wie Krankenschwestern, Arzthelferinnen usw mal ganz zu schweigen. Die gehen nicht unbedingt arbeiten weil das ihr Traumjob ist sondern weil sie überleben wollen. Es war bestimmt nicht mein Traumjob am Fließband zu stehen oder bei Tante Louise Zeug zu verkaufen aber ich habe das Geld gebraucht. Warum sollte jemand einen Job machen den er nicht leiden kann (und das sind erstaunlich viele, frag mal beim Aldi an der Kasse ob das deren Traumjob ist....) wenn ich das Geld auch einfach so bekommen kann? So funktionieren doch die miesen Jobs, die Leute brauchen Geld und dafür machen die diese Arbeit. Und wenn sie die nicht mehr machen müssen weil das Geld reicht machen die das auch nicht. Ganz ehrlich? Jetzt habe ich eine Möglichkeit zusammen mit meiner besseren Hälfte eine Zukunft aufzubauen. Da leg ich mich für kleines Geld ins Zeug denn je besser es läuft desto mehr hab ich davon (Übrigens könntet ihr mich mal für unsere Homapage bauchpinseln, die ist von mir...). Aber bei anderen Jobs bei denen jegliche Zukunftsaussicht Illusion ist garantiert nicht. Da schlepp ich mich durch und mache was verlangt wird aber vollen Elan einbringen? Wofür? Damit der Chef stolz auf mich ist? Da hab ich was von gehabt die letzten Jahre...Und ich denke auch von nüscht kommt nüscht.
Aber ich denke auch wenn weniger Leute Geld zum einkaufen und ausgeben haben wird die Spirale nur noch schneller nach unten gehen. Irgendwann ist hier keiner mehr der Geld für all die Tollen Dinge hat weil jeder grad soviel verdient dass er überleben kann. Nur, solange überall neue Autos vor der Tür stehen, der eneueste Flatscreen an der Wand hängt und der PC maximal zwei Jahre alt ist fällt es mir schwer an diese Überarmut zu glauben. Sogar mein "neues" Elch-Auto ist zarte 18 Jahre Alt. Mehr war nicht drin.
Selbst wenn man mal die Zahlen als richtig annimmt und das grundsätzliche Problem durchaus richtig erkannt wurde, ist es doch erschreckend, welche dümmlichen Schlüsse so ein ein gerne mal zündelnder Provinzschreiberling daraus zieht
ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es klappt. Nicht wegen der finanziellen Undurchführbarkeit. Sondern wegen den Menschen. Nächstenliebe klappt nie im Großen. Hat es noch nie getan.
Da herrscht doch der blanke Neid. Keiner gönnt dem Anderen die Butter auf dem Brot. Die Armen den Reichen nicht und die Reichen schon gar nicht den Armen. Und die Mittleren den Reichen und den Armen. Für die Einen sind die Mittleren schon reich und für die Anderen arm.
Und alle werden von den Oberen aufeinander gehetzt. Dass die (Oberen) in Ruhe ihr Süppchen kochen können. Das hat doch System. War schon immer so. Das hat uns unser Geschichtslehrer in der 9. Klasse, Realschule damals so ähnlich beigebracht. Er hatte recht. Leider.
deshalb halte ich mich an diese Geschichte, hatten wir auch in der 9. Klasse, Realschule:
Heinrich Böll (1917-1985)
Erzählung Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick. Und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick.
Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach einer Zigarettenschachtel angelt; aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.
"Sie werden heute einen guten Fang machen." Kopfschütteln des Fischers.
"Aber man hat mir gesagt, daß das Wetter günstig ist." Kopfnicken des Fischers.
"Sie werden also nicht ausfahren?" Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiß liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpaßte Gelegenheit.
"Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?" Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wolle er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."
Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?" Die Antwort kommt prompt und knapp. "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin."
"War der Fang gut?" "Er war so gut, daß ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen..." Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. "Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?" "Ja, danke."
Zigaretten werden in die Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.
"Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen - stellen Sie sich das mal vor." Der Fischer nickt.
"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?" Der Fischer schüttelt den Kopf.
"Sie würden sich spätestens in einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten und dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann...", wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.
Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. "Was dann?" fragt er leise.
"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das herrliche Meer blicken." "Aber das tu' ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört."
Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.