Zitat von ursula Nominal in Euro je Monat 1 Personen-Haushalt 1,0 : 925
Ich bin reich!
Reich!
Reich!
Mal im Ernst, früher haben die Löhne/Gehälter gereicht, um einigermaßen angenehm zu leben und was zur Seite zu legen, evtl. ein Häuschen zu bauen. Heute hangeln sich viele gerade so von Monat zu Monat, wenn überhaupt!
Gerade gestern habe ich einen Bericht über Opelaner/Fordianer in den 1960ern gesehen, da war der Bandarbeiter noch King, wenn er fleißig war... Häuschen bauen, das Auto war 20% billiger (einmal im Jahr) und es herrschte Vollbeschäftigung.
Gruß Hans-Peter
Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir denn hin" und keiner ginge, um zu gucken, wohin wir kämen, wenn wir gingen?
Kaimann was schlägst du vor? Ich glaube die Sache mit prekären Löhnen betrifft dich ja nicht. Es ist immer einfach auf leute mit niedrigen Löhnen eizudreschen wenns einen selber nicht betrifft. Vielleicht bist du ja der Meinung das sich diese Leute sozialverträglich selbst abschaffen sollen? Den Eindruck hab ich langsam bei dir.
Zitat von magicfire @Kaimann, wie sieht es denn aus, honorierst du gute Arbeit oder setzt du voraus dass da draussen der nächste steht der diese Arbeit sogar für weniger macht? ]
Diese Frage stellt sich hier im Osten so nicht. In der Region liegt die Quote bei fast 20 %. Das wissen auch die Kunden. Also wird Arbeit nicht mehr frei angeboten und angemessen kalkuliert, sondern die Bezahlung vom Kunden bereits vor dem Auftrag festgelegt. Akzeptieren oder lassen.
In der Realität folgt daraus lediglich eine Umverteilung der Umsätze so fair wie möglich, aber sicher keine guten Stundensätze. Dafür aber kommt Arbeit zu den Leuten in die Region, die dadurch nicht pendeln müssen. Sobald es Mindestlöhne gäbe, würden die LKW´s eben 50 Kilometer weiter östlich entladen : Dobra?
Hier stellt sich auch längst nicht mehr die Frage danach, wer wann was gelernt hat und wie er deshalb zu entlohnen sei. Wer den Doktor in Ägyptologie hat, kann lange auf eine angemessene Stelle warten (Hartz machts möglich). Oder eben das nehmen , was es gerade gibt.
Genau das habe ich 1986 auch getan: Fließbandjob für eine Woche zum Überleben, weil mein Beruf gerade nicht gefragt war. Daß daraus lebenslänglich mit Übernahme des Betriebes werden würde, habe ich damals auch nicht gedacht. Aber ich habe angepackt, nicht abgewartet.
Unsere Hausanwältin beklagte sich bitter über die drohende Arbeitslosigkeit Ihres Mannes bei mir und dass sie jetzt jeden Euro zwei mal umdrehen müsse - bei einem Eigenverdienst von € 152.000,- p.a.. Nun ja, immerhin haben sie ja auch noch ein ganzes Kind zu versorgen!!!
bei den 2200 Euro sind die Miete nicht mit einbezogen, es handelt sich wirklich um das Einkommen der Familie. Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob man mit 5 Personen und 2.200 Euro an der Armutsschwelle ist, die Studie geht aber von der von der OECD festgelegten Grenze aus, dass der armutsgefährdet ist, der weniger als 60 Prozent des Durchschnitteinkommens verfügt. In die Berechnung des Durchschnittseinkommens fließen alle Komponenten ein, also Markteinkommen aus der Summe von Kapital- und Erwerbseinkommen einschließlich privaterTransfers und privater Renten. Zusätzlich werden Einkommen aus gesetzlichen Renten und Pensionen sowie Sozialtransfers (Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld, Unterstützungen vom Arbeitsamt, Leistungen nach dem BAföG und anderen) berücksichtigt und schließlich mithilfe einer Simulation der Steuer- und Sozialabgaben Jahresnettoeinkommen errechnet – dabei werden auch einmalige Sonderzahlungen (13. und 14. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld etc.) berücksichtig.
Da, wie eben mal geschrieben, die Einkommensverteilung in Deutschland extrem unterschiedlich ist, die obersten zehn Prozent über zwei Drittel des Einkommens verfügen, ergibt sich daraus ein sehr hohes Durchschnittseinkommen, welch4s mit der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen nicht unbedingt übereinstimmt, allerdings, bei den Preisen in Köln beispielsweise, wo du für eine 5köpfige Familie keine Wohnung unter 1000 Euro bekommst, womit von 2200 noch 1200 Euro für den „Restbedarf“ von 5 Menschen bleibt, erscheint mir die Definition von armutsgefährdet nicht ganz falsch
Zitat von Duck Dunn@wastl: nu issat aber ja so dass hartz IV das Grundgehalt ist und wenn der dann ein 400€ Job hat, darf er die nicht behalten und in den Wirtschaftskreislauf (nicht in die Eckkneipe :-) einbringen. Beisst sich doch die Katz in Schwantz.
nein nein, ich mein anders : grundgehalt wirklich für jeden ! und darüber hinaus darf dann jeder entscheiden ob er mit flips vorm fernseher verblödet , eine firma gründet, sozial oder künstlerisch tätig wird...
wenn erstmal der druck zum reinen überleben wegfällt werden sich sicher die meisten ins zeug legen, sich weiterbilden und versuchen sozial aufzusteigen.
Dafür sehe ich aber ein paar Dinge sehr deutlich: Immer weniger Leute arbeiten und müssen immer mehr Menschen mit unterhalten. Das gilt nicht nur für Arbeitslose, auch die Rentner vermehren sich unermüdlich.
Alle haben ihre Ansprüche, die sie für rechtmäßig und völlig normal halten (vergl. das Häuschen des Opelaners in einem der Beiträge oben).
Wenn nun immer weniger Menschen diese Leistungen erarbeiten müssen, kann das nur gehen, wenn Zuarbeiter im Ausland ausgebeutet werden. So stammen bereits die meisten Elektro-, Elektronik-, Foto-, Bekleidungs- unmd was weiß ich für Artikel längst aus China, wo Arbeit nichts kostet. Also wandert auch die Industrie dorthin.
Die Gesellschaft gesamt aber leistet immer weniger, beharrt aber auf ihrem gewohnten Anspruchsdenken.
Gut, wir verkaufen Technologien, Ideen oder Rüstung. Aber wie lange kann das die Arbeit von Sklavenheeren in Cina aufwiegen? Wann werden die den Zustrom drosseln?
Und wer wird dann verstehen, daß das Niveau nicht haltbar ist?
Ich glaube daran, daß es in D radikale, soziale Einschnitte geben wird und geben muß. Zwar bin ich der gefeierte politische Held, wenn ich blühende Landschaften verspreche. Nur dauerhaft bezahlbar sind sie nicht.
Ich denke daher, daß es Einschnitte geben muß und geben wird. Die Nullrunden der Rentner werden auch Nullrunden der Tariflöhne und vor allem auch der öffentlichen Dienste nach sich ziehen müssen. Teneriffa darf kein Grundanspruch mehr sein, Ablehnung von Arbeit unter Qualifikation muß unterbunden werden usw usw.
Wie gesagt, ich habe keine Lösung für das Volk. Längst arbeite ich an meiner persönlichen Lösung. Damit ich niemanden in Anspruch nehmen muß.
Hallo, aus der Distanz betrachtet hat Deutschland unter anderem das Problem, dass die fixen Abzüge für Gehaltsempfänger masslos hoch sind, wobei der Mittelstand noch zusätzlich darunter leidet, dass er immer zu den Sozialleistungen aller Art beitragen darf, aber nie bezugsberechtigt ist, da das Einkommen zu hoch ist. Ausserdem ist das Steuersystem im Laufe der Jahrzehnte so kompliziert geworden, dass sogar professionelle Steuerberater Probleme haben. Zu der Definition von Armut ist zu sagen, dass so definiert, die Leute mit Einkommen von weniger als 60% des Durchschnittseinkommens immer arm bleiben, weil sie auch bei z.B. einer Verdoppelung aller Einkommen immer noch unter den 60% des Mittelwertes bleiben, nur dass sie jetzt doppelt so viel ausgeben könnten. Dass da etwas nicht stimmt, dürfte wohl klar sein.
Zitat Warum sollte der aufstehen? Hartz + Wohnung + ein paar Gutscheine...
Hab eigentlich keinen Bock, schon wieder über das Thema zu diskutieren. Aber da es bisher noch nicht erwähnt wurde: Arbeitsfähige Hartz4ler müssen regelmäßig ihre Arbeitssuche nachweisen, können zu gemeinnütziger o.ä. Arbeit verpflichtet werden und kriegen empfindliche Kürzungen, wenn sie sich weigern oder einfach abbrechen - oder Nachweise nicht vorlegen, ihrer Meldepflicht nicht nachkommen u.a.m. Je nach regionalen Möglichkeiten trifft man erstaunlich viele, die davon betroffen sind. Bei manchen wird´s eng, andere kommen durch, wieder andere erhöhen die Quote bestimmter Straftaten. Will jemand in großer Breite amerikanische Slumviertelverhältnisse ? Das Motto "Fördern + Fordern" war ja eigentlich nicht schlecht, man muss es nur konsequenter umsetzen. Vielleicht sollten einige FDP-Oberen (natürlich auch andere) mehr Zeit in entsprechenden Arbeitsgruppen und weniger Zeit in Aufsichtsratssitzungen verbringen...
Zitat Wo liegt das Problem der Städte genügend Besen und Schaufeln zu besorgen?
ist doch kein Problem und wer soll die Dinger in die Hand nehmen bzw. benutzen ???? da gibt es doch spätestens 6Std. später im Internet "Ratschläge" wie man dies umgehen kann bzw. die Stadt deswegen verklagen kann...
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit