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Dieses Thema hat 125 Antworten
und wurde 3.264 mal aufgerufen
 Allgemeines Forum
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pelegrino Offline




Beiträge: 51.606

19.02.2010 15:12
#106 RE: erschreckend Antworten

Zitat
...auch oder gerade im Verhältnis zu den Anforderungen...


Och, naja ...

"Alkohol verlängert den Bremsweg des Gewissens."

beim "Geierabend" gehört

knorri2 Offline



Beiträge: 4.674

19.02.2010 15:13
#107 RE: erschreckend Antworten

...dafür in vielen Fällen passend zur erbrachten Leistung!!!!!!



Knorri

Schotte Offline




Beiträge: 21.104

19.02.2010 17:08
#108 RE: erschreckend Antworten

Zitat
...Müllabfuhr...
--------------------------------------------------------------------------------

Bei uns kommen die auch donnerstags, und das auch nur einmal pro Monat ! Wattn toften Job - und was man da alles zu sehen kriegt !



pelegrino



Aber nur zu sehen! Wer was aus dem Kübel oder vom Sperrmüll mit nach Hause nimmt, kriegt mächtigen Ärger! (hab ich mal in so nem Bericht gesehen) Also keine Tätigkeit für Dich!

Schotte

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Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!

Schotte Offline




Beiträge: 21.104

19.02.2010 17:10
#109 RE: erschreckend Antworten

Zitat
Dann doch lieber den gut dotierten Präsidentenjob beim ADAC.
--------------------------------------------------------------------------------



Der bekommt doch nur einen Euro im Jahr

Grüße
Falcone




Na dann geh doch nach Afrika! Da war doch mal wieder ein Putsch. Und wenn Du Glück hast, brauchen die hinterher auch nen neuen Präsidenten! Und prima Kradfahrwetter das ganze Jahr gibts noch für lau obendrauf!

Schotte

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Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!

Falcone Offline




Beiträge: 113.673

19.02.2010 17:18
#110 RE: erschreckend Antworten

Und du meinst, dass die für mich in die deutsche Rentenkasse zahlen?

Grüße
falcone

ovum bonum quam

Schotte Offline




Beiträge: 21.104

19.02.2010 17:21
#111 RE: erschreckend Antworten

Das vielleicht nicht aber möglichewrweise bekommst Du ja jeden Monat ein kleines Säckchen mit Diamanten ... oder ein paar Dörfer ... oder so ...

Und hoffendlich nen gut gepanzerten Sturzhelm!

Schotte

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Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!

Falcone Offline




Beiträge: 113.673

19.02.2010 17:24
#112 RE: erschreckend Antworten

Das will ich alles nicht, das liegt dann bloß hier rum.
Ich will Rente!

Grüße
falcone

ovum bonum quam

Schotte Offline




Beiträge: 21.104

19.02.2010 17:29
#113 RE: erschreckend Antworten

Siehst Du!! Mal wieder ein typisches Beispiel für völlig überzogenes Anspruchsdenken! Einfach nie zufrieden, der Herr Falcone! (und erkundige Dich erst mal nach der Stabilität der Landeswährung!! Neudeutsche Taler wirst Du ja kaum kriegen im Busch )

Oder laß Dir die Rentenansprüche in Anteile an so alten fahrzeugen aus der Koloniealzeit umrechnen, die da sicher noch irgendwo rumstehen! )

Schotte

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Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!

Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

19.02.2010 19:35
#114 RE: erschreckend Antworten

http://www.derwesten.de/nachrichten/poli...-id2610660.html

Arbeit lohnt sich nicht?
Da wird sich mancher bestätigt fühlen: Hab ich doch gesagt, in der Hartz4-Hängematte
lässt es sich bequem schaukeln...
Da muss ich allerdings ein beliebtes Forum-Motto bemühen:
Wer (nicht nur die Überschrift) lesen kann, ist klar im Vorteil !


P.S.

Zitat
...auch oder gerade im Verhältnis zu den Anforderungen...
--------------------------------------------------------------------------------
Och, naja ...
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...dafür in vielen Fällen passend zur erbrachten Leistung!!!!!!

Ich kann nur für die ÖD-Bereiche sprechen, die ich kenne (was aber schon mal einige mehr sind als das Jugendamt), und von den grundsätzlichen Ansprüchen & Anforderungen, denen man dort (eigentlich) gerecht werden muss.
Dass dies nicht jeder tut und dass "Qualitätsmanagement" sich manchmal auf die Kenntnis beschränkt,
wo die entsprechende Dienstanweisung abgeheftet wurde, ist klar.
Fakt ist aber auch, dass die Kommunen, insbesondere die hochverschuldeten (hier im Umfeld geht´s nur um hoch oder noch höher), seit Jahren Personal abbauen, obwohl gesetzlich vorgeschriebene Leistungen - unabhängig von deren Sinn & Notwendigkeit! - eher mit Mehrbedarf verbunden sind.

pelegrino Offline




Beiträge: 51.606

19.02.2010 22:24
#115 RE: erschreckend Antworten

Zitat
...seit Jahren Personal abbauen, obwohl...eher mit Mehrbedarf verbunden sind....

Den Eindruck habe ich auch (gilt für meinen Job weniger, der zweite Teil des Satzes - aber der ist eh 'n Sonderfall, irgendwie, der schlecht zu verallgemeinern ist).

"Alkohol verlängert den Bremsweg des Gewissens."

beim "Geierabend" gehört

ursula Offline



Beiträge: 3.879

20.02.2010 09:23
#116 RE: erschreckend Antworten

aus einem anderen Forum :

Quelle: http://www.freitag.de


FDP-Bundestagsfraktion
z. H. Herrn Dr. Guido Westerwelle
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Initiativbewerbung zum Zwecke der Beendigung meines Zustands leistungslosen Wohlstands

Sehr geehrter Herr Dr. Guido Westerwelle,

mit großem Interesse habe ich die jüngsten Diskussionen, welche Sie in Sorge um unsere Republik mit der Ihnen eigenen Klugheit, Zurückhaltung bzw. Ihrem außergewöhnlichen diplomatischen Geschick, im Sinne des Gemeinwohls angestoßen haben, verfolgt.

Nach erfolgreichem Abschluss einer Hochschulausbildung habe ich bisher in den
unterschiedlichsten Berufsfeldern wertvolle Erfahrungen sammeln können und kann deshalb auf eine mittlerweile achtjährige Berufserfahrung zurückblicken, in welcher ich als gut ausgebildeter Leistungsträger einiges an Leistung getragen hatte. Weil ich im Dienstleistungsbereich tätig war, bestimmten sich die täglichen Arbeitszeiten weniger nach den vereinbarten Tagesarbeitsstunden, sondern nach dem jeweiligen Bedarf. Da ich als Arbeitnehmer mit starker Identifikation für meinen Arbeitgeber resp. im Sinne der oft ungeduldigen Kunden eine starke Serviceorientierung an den Tag legte, waren Überstunden und Mehrarbeit mir weniger Last denn Lust.

Unglücklicherweise und aufgrund einer ohne jede Vorwarnung über das Land und die Welt hereinbrechenden Finanz- und Wirtschaftskrise für die, nebenbei bemerkt, schließlich niemand etwas konnte, am wenigsten Sie Herr Westerwelle, da Sie zum damaligen Zeitpunkt erfolgreich Oppositionspolitik betrieben und nicht regierten, verlor ich meine Arbeit. Zunächst begab ich mich in die Obhut der für mich verantwortlichen Agentur für Arbeit. Als Empfänger von Arbeitslosengeld I ist man per Definitionem ein weithin ehrbares Mitglied der Gesellschaft, sofern man versucht ist, den vorübergehenden Zustand der Arbeitssuche schnellstmöglich und eigeninitiativ zu beenden. Dies tat ich selbstredend sofort. Meine persönliche Arbeitsvermittlerin ließ mich innerhalb des Jahres in Arbeitslosengeld I ganze zweimal zu sich vor. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, wie es hieß. Immerhin und auch zur Entlastung der Arbeitslosenstatistik von meiner Person durfte ich an einer Maßnahme bei einem privaten Arbeitsvermittler teilnehmen – ungefragt. Dieses private Arbeitsvermittlungs- und Zeitarbeitsunternehmen tat mit mir zusammen exakt das Gleiche, was auch schon in der Agentur für Arbeit mit mir unternommen wurde. Profiling, Überprüfung der aktuellen Bewerbungsunterlagen und zwei persönliche Gespräche bei unterschiedlichen Mitarbeiterinnen. Der einzige Unterschied zur Arbeitsvermittlerin der Agentur für Arbeit war – Arbeitsvermittler ist kein geschützter Beruf – dass die freundlichen Mitarbeiterinnen des privaten Vermittlungsunternehmens im eigentlichen Sinne keine Ahnung von Arbeitsvermittlung hatten, sondern ursprünglich aus ganz anderen Berufen kamen. Was mich auch gleich dazu veranlasste, mich bei diesem Unternehmen als Arbeitsvermittler zu bewerben. Leider ohne Erfolg. Hinterher fiel mir erst auf, dass neben dem Chef, nur gut aussehende und mehrheitlich junge Frauen für die private Vermittlungsagentur arbeiteten. Das war sicher nur ein Zufall. Jedenfalls war ich dem steuerzahlenden und stets hart arbeitenden Mittelstand unseres Landes sehr dankbar, dass er für diese Art der effizienten, weil privaten und ebenso zielgenauen Vermittlungstätigkeit mit seinen sauer erarbeiteten Steuergroschen gerade gestanden war. Er schuf und sichert somit Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft. Freilich in diesem Fall nicht für mich.

Meine Eigenbemühungen jenseits der professionellen und staatlichen Vermittlungstätigkeiten können als vorbildlich gelten. Ich scheute mich dabei nicht, auch um Arbeitsplätze zu werben, welche deutlich unterhalb meiner Qualifikation, fernab von meiner Partnerin, meinen Freunden bzw. der Familie lagen. Von einer der Ausbildung adäquaten Bezahlung ganz zu schweigen. Die Anzahl der versendeten Bewerbungen stieg stetig, während die Zahl der von der Agentur für Arbeit innerhalb des Jahres versandten sogenannten Vermittlungsvorschläge übers Jahr bei null blieb.

Das Jahr ging also ins Land, der Sommer wallte in den Herbst hinüber und außer Bewerbungen schreiben und einer geringfügigen Beschäftigung, welche pünktlich mit Beginn der Weihnachtszeit auslief bzw. ehrenamtlichem Engagement nachzugehen, passierte sonst nicht viel. Unweigerlich änderte sich mein Aggregatszustand. Vom ehrbaren Mitglied der Gesellschaft ohne Arbeit, wechselte ich in den Kreis derjenigen Zeitgenossen, welche bereits im Zustand eines dekadenten, leistungslosen Wohlstandes verharrten. Gewissermaßen zu Weihnachten bekam ich diesen überaus komfortablen Zustand nun auch geschenkt. Neben der üppigen Grundsicherung von 359 € im Monat erhalte ich nun leistungslos noch Nebenkosten, Miete und einen befristeten prozentualen Zuschlag aus vormaligem Arbeitslosengeld I Bezug, also genau 801,21 €. Damit bin ich unter den Empfängern von Arbeitslosengeld II noch der Einäugige unter den Blinden – ein Wohlhabender gewissermaßen. Zumal noch einiges an Geld auf dem Konto war, was ich aufgrund der großzügigen Regelung zum Schonvermögen (Lebensjahre des Empfängers mal 150 €) sogar behalten durfte. Die 250 € pro Lebensjahr, welche immer und immer wieder durch die Medien geistern gelten ausschließlich und nur für Gelder, die explizit der Altersvorsorge dienen, etwa ein Riester-Rentenvertrag. Selbstredend und selbstverständlich gingen und gehen meine Bemühungen zur Arbeitsaufnahme unvermindert und in oben beschriebener Art weiter.

Gleich zu Beginn des neuen Jahres fand ich mich in einer Maßnahme wieder, welche hier in der Gegend als Joberprobung bezeichnet wird und einem 1-Euro-Job gleichkommt. Für einen Monat durfte ich mich sozusagen bewähren und der Welt beweisen, dass ich elementare Dinge, wie pünktlich, sauber und nüchtern am Arbeitsplatz erscheinen, dort meine Arbeit verrichten (so viel war es auch nicht) und freundlich sein, noch nicht verlernt hatte. Auch das ich es noch schaffte, ganze fünf Stunden am Stück die Arbeit durchzuhalten. Zur Maßnahme gehörte auch ein Bildungsteil, in welchem ich abermals lernte, wie man seine Bewerbungen richtig schreibt bzw. vielmehr, wie viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema auf dem deutschen Bewerbertrainingsmarkt sonst noch existieren. Erkenntnis: Wie man es macht, macht man es falsch.

In meinem Kurs befanden sich keine Ungelernten. Dafür ein Philosoph, ein Lehrer, ein Bankkaufmann, zwei Buchhalter, ein Maurer, eine Lebensmittelfachverkäuferin, zwei Bauingenieure, ein Werbefachmann, ein CNC-Fräser, ein Aufzugsmonteur, ein IT-Spezialist und ein schon etwas in die Jahre gekommener Musiker (Bassist) und zwei Migranten, an deren berufliche Qualifikationen ich mich leider nicht mehr genau erinnern kann. Eine ganze Klasse voller ehemals ehrbarer Leute, die es sich wie auch ich, inzwischen in der sozialen Hängematte bequem gemacht haben. Im Unterrichtsraum flirrte ein Hauch spätrömischer Dekadenz, welcher mich, beinahe hypnotisch, derart einnahm, dass ich dem wohligen Gefühl, auf ewig in diesem Zustand zu verharren, kaum trotzen konnte.

Zum Glück, wie ich heute sagen muss, geehrter Herr Doktor Westerwelle, weckten mich Ihre schonungslos ehrlichen, ja nachdrücklich schroffen Worte infolge des schändlichen Urteils vom 09.02.2010 aus Karlsruhe rechtzeitig auf. Während ich Dienstagmorgen gegen 10:30 Uhr träge und von zunehmender geistiger und körperlicher Faulheit beschlichen meiner Bettstatt, dem Corpus Delicti des immer dekadenter werdenden Wohllebens entstieg, wähnte mich zunächst Freude. Freude von der ich heute weiß, dass sie falsch war. Darüber jauchzend und frohlockend, dass mein wahrscheinlich selbstgewähltes leistungsloses Schlaraffenleben künftig noch üppiger gepampert werden würde als bisher, verließ ich taumelnd die Schlafstatt.

Dank Ihres selbstlosen Eintretens für die Entrechteten dieses Landes, schafften Sie es aber binnen weniger Tage, den Tenor des Schandurteils umzudrehen. Auch mir wurde klar, dass ein sozialistisches Lockern der Sozialschraube ungerecht und perfide ist, dass mein Leben nicht so ganz und gar leistungslos gelebt werden darf – auf Kosten der schweigenden Mehrheit. Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen und Leistung muss sich endlich wieder lohnen! Das, lieber Herr Westerwelle, habe ich nunmehr verinnerlicht und möchte Sie hiermit untertänigst bitten, mein mir täglich unerträglicher werdendes Verharren in leistungsloser Nutzlosigkeit, endlich beenden zu helfen. Ich erhoffe mir mit Hilfe Ihrer Reputation und Ihren Kontakten eine Chance, an meine an sich erfolgreiche Berufskarriere von einst, anknüpfen zu können. Leider ist es mir in meiner derzeitigen Situation nicht möglich, Ihre Motivation mich zu unterstützen, wie normalerweise üblich, über Spendenmittel positiv zu beeinflussen. Die ARGE werde ich dazu aber noch befragen. Vielleicht könnte ich ja eine kleine Parteispende an Ihre FDP, als Wiedereingliederungshilfe deklarieren lassen. Um mich endlich los zu werden, könnte ich mir vorstellen, dass mein Fallmanager hier Kreativität walten lässt.

Ich pflege – wenn ich arbeite - eine selbstständige, zielstrebige Arbeitsweise, bin zuverlässig und konnte meine Teamfähigkeit stets unter Beweis stellen. Zudem bin ich belastbar, flexibel, kommunikationsstark und verantwortungsbewusst. Des Weiteren besitze ich die Fähigkeit, mich schnell und gründlich in neue Themenfelder einzuarbeiten. Gute schriftliche Kommunikation und rhetorische Kompetenz gehören ebenso zu meinen Stärken (Kommasetzung können Sie mir allerdings noch ein bisschen beibringen). Meine Kreativität und Ideenreichtum sowie mein versierter Umgang mit dem MS Office Paket bzw. anderen gängigen EDV-Anwendungen, kamen mir während meines beruflichen Werdeganges stets zu Gute.

Ich freue mich auf ein Vorstellungsgespräch, bei welchem ich Ihnen die Motivation für diese Initiativbewerbung eingehender begründen möchte. Bezüglich meiner Lohnvorstellungen bin ich weitgehend flexibel. Das von Ihnen zu Recht und immer wieder in den Raum geworfene sogenannte Lohnabstandsgebot soll aber auch meine Richtschnur sein. Ihrem Motto folgend, wonach derjenige der arbeitet immer mehr haben muss, als derjenige welcher nicht arbeitet, würde ich ein Gehalt nicht unter 1200 € Netto ansetzen. Mit Sicherheit könnte ich auch ein Gehalt akzeptieren, welches meinen beruflichen Qualifikationen entspricht – dies ist aber nicht Bedingung. Zwar weiß ich, dass die Angehörigen der Klientel, für die Sie normalerweise arbeiten bzw. die meisten Ihrer Parteifreunde für ein Gehalt, wie von mir vorgeschlagen, des Abends nicht einmal den Wecker stellen würden, aber Herr Westerwelle, ich weiß andererseits natürlich auch um meine Position im freien Spiel der Marktkräfte bzw. Marktlöhne. Insofern nichts für ungut. Im Voraus vielen Dank für Ihre Mühe.

Mit freundlichen Grüßen

Mahung, Blogger des Freitag und derzeit (noch) leistungslos im Wohlstand verharrend.

Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
Bertold Brecht

Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

20.02.2010 10:28
#117 RE: erschreckend Antworten

Zitat
eher mit Mehrbedarf verbunden sind....
--------------------------------------------------------------------------------
Den Eindruck habe ich auch

Vielleicht interessiert´s keinen (Widerspruch von Pele zählt nicht ), aber das interessiert ja eigentlich auch keinen. Schreibrecht bleibt Schreibrecht, ätsch.

Meine Ärztin hat gesagt, ich sollte öfter darüber reden oder schreiben, was mir Stress bereitet.
Nun gut, es kann ja als Beispiel gelten, was bei uns und sicherlich auch anderswo im kommunalen Bereich
so abgeht. Ganz aktuell in der Zeitung: Die neuesten, richtig üblen Kämmerer-Sparlisten der Ruhrpottstädte, wo es dieses Mal mit Sicherheit kaum Verhandlungsspielraum geben wird.
Mal schaun, wo das noch hinführt.


>> Vor nunmehr 10 Jahren wurde mein kleines Großstadtjugendamt am westlichen Rand des Ruhrgebiets recht umfassend umorganisiert. Das hatte unter anderem zur Folge, dass die Sonderdienste Jugendgerichtshilfe, Pflegekinderdienst, Trennungs- & Scheidungsberatung + Erziehungsbeistandschaft aufgelöst und in den ASD integriert wurden.
Wer´s nicht weiß: Der Allgemeine Soziale Dienst ist die bezirkliche "Kinder- und Jugendhilfe" und damit der Teil des Jugendamtes, den viele als das Jugendamt wahrnehmen, nämlich die Kontroll- und Eingriffsbehörde im Zusammenhang mit Kindeswohlgefährdungen jedweder Art. Daneben macht der ASD noch vieles andere, z.B. Familiengerichtshilfe in Umgangs- & Sorgerechtsverfahren, und ist per Gesetz häufiger ein beratender und hilfevermittelnder "Dienstleister", aber im Zweifelfall eben auch das "staatliche Wächteramt".

Aus gutem Grund war die Juno rund und zumindest die Jugendgerichtshilfe und der Pflegekinderdienst als Spezialdienst aufgestellt. Personaltechnisch ist es natürlich für den Arbeitgeber günstiger, wenn alle alles machen. Das kann man aber so nicht einfach sagen, zumal Sozialarbeiter sowieso ständig was zu meckern haben, und deshalb wurde eine Beraterfirma engagiert, die mit den Mitarbeitern ("Sie sind die Experten!") ein Konzept der ganzheitlichen, sozialraum- und ressourcenorientierten Dingsdabumsda entwickelte, das sie eigentlich vorher schon fertig im Aktenkoffer hatte.
In der entscheidenden Phase des OrganisationsEntwicklungsProzesses wurde dann deutlich, dass fachlich noch so gut und mehrheitlich entwickelte und begründete Positionen abgebügelt werden, wenn sie nicht ins leitungsseitig gewünschte Konzept passen. Wobei diese Positionen von durchaus innovationsfreudigen Mitarbeitern kamen und nicht, wie dann behauptet wurde, von Leuten, die per se und von Anfang an auf Abwehr gebürstet waren. Vielleicht war´s naiv, was anderes zu erwarten...

Okay, geschenkt, auf in den Sozialraum, wir lassen uns den Mut nicht nehmen und machen das Beste draus.
Meine Zuordnung zu einem guten & netten Team (von insgesamt 3 "Sozialraumteams"), unsere räumliche Auslagerung in ein neues, komfortableres Dienstgebäude - mein Weg zur Arbeit wurde dadurch auch 5 km kürzer - und die Arbeit selbst, an der ich größtenteils immer noch "Spaß" hatte, ließen die Wunden des
zweijährigen OEP schnell verheilen.
Es stellte sich zwar heraus, dass Jugendgerichtshilfe und Pflegekinderdienst aus unterschiedlichen Gründen nicht gut in den ASD-Rahmen passen und an Qualität verlieren, aber da kann man ja nachbessern, auch wenn es dadurch mehr Geld kostet als vorher (Details erspare ich mir). Rückentwicklung kommt nicht in Frage, weil nicht sein kann, was nicht sein darf...

Nun haben sich in den letzten 3 Jahren einige heftige und teilweise auch nachhaltige öffentliche Diskussionen über die Arbeit der Jugendämter (= der ASD) ergeben, meistens wegen zu Tode gekommener Kinder, nötiger Früherkennung und all der Zusammenhänge mit wirtschaftlich-gesellschaftlichen Negativentwicklungen. Die Chefs kriegen Panik, dass in ihrem Zuständigkeitsbereich auch sowas passieren könnte und die Medienvertreter auf der Matte stehen, und verteilen neue Dienstanweisungen.
Das tun sie auch bei uns, teilweise mit viel Talent zur Realsatire, aber zusätzlich sagen sie: Wozu haben wir die Sozialraum-Allrounder ?


Fortsetzung folgt, muss mich ´n Stündchen um was anderes kümmern.

The oW Offline



Beiträge: 2.320

20.02.2010 11:31
#118 RE: erschreckend Antworten

Zitat
Leider ist es mir in meiner derzeitigen Situation nicht möglich, Ihre Motivation mich zu unterstützen, wie normalerweise üblich, über Spendenmittel positiv zu beeinflussen. Die ARGE werde ich dazu aber noch befragen. Vielleicht könnte ich ja eine kleine Parteispende an Ihre FDP, als Wiedereingliederungshilfe deklarieren lassen.



Lieber kein Kommentar hierzu


.

Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

20.02.2010 14:03
#119 RE: erschreckend Antworten

Zitat
Fortsetzung folgt

Für alle neuen und zusätzlichen Aufgaben, für die in der "Kinder- und Jugendhilfe" ein Bedarf gesehen wird, und sei es nur aus reflexhaftem Aktionismus heraus, wird in unserem Amt (das eigentlich nicht mehr Amt, sondern Fachdienst heißt) das eh schon überfrachtete Aufgabenfeld des ASD - siehe oben - noch mal erweitert:
Babybegrüßungsbesuche (Früherkennung), Kontrolle der Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern (Kinderärzte melden an eine Landesstelle und die unter bestimmten Voraussetzungen an uns), Überprüfung von Gefährdungshinweisen nur noch zu zweit, in Methode & Dokumentation rigide vorgeschriebene "Gefährdungseinschätzung" im Team, fallübergreifende Erfassung, Aktivierung & Vernetzung von "Ressourcen" im Sozialraum bzw. im "Quartier" (Bezirk darf man auch nicht mehr sagen) und diverser Kleinviehmist, für den sich Allrounder nun mal anbieten.

Ist nachvollziehbar, dass diese Allrounder irgendwann nur noch rotieren und/oder keine fundierte Qualitätsarbeit mehr leisten können, obwohl gerade die in unserem Bereich nötig wäre ?
Und könnte es sein, dass man in vielen Arbeitsbereichen mit solchen Phänomenen konfrontiert wird ?


Mittagspause.

P.S. Jetzt ist Wochenende und das Thema kann mich mal.
"Erschreckend"? Ich find´s eher beruhigend...

ursula Offline



Beiträge: 3.879

20.02.2010 14:29
#120 RE: erschreckend Antworten

soweit ich es verfolgt habe waren alle Fälle in denen Kinder misshandelt und /oder vernachlässigkt wurden sowieso schon unter Kontrolle des JA.
Bei uns im Dorf wurde auch mal ein Säugling totgeschüttelt , da war die Sachbearbeiterin noch am selben Tag in der Familie gewesen.

Das ist das gleiche Problem wie in so vielen Bereichen :
Blinder Aktionismus gepaart mit Unfähigkeit macht effektives Arbeiten unmöglich

Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
Bertold Brecht

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