auch wenn ich nicht ganz unvoreingenommen bin, was dieses Thema angeht, noch ein paar Sätze dazu.
Der Begriff Tuning ist sehr breit besetzt. Ursprünglich ging es einfach nur darum, einen Motor sauber einzustellen und standfest zu machen. Nebenbei sprangen aber auch fast immer ein paar PS dabei raus. Tatsächlich hat man heute die Möglichkeit, sehr viel mehr zu machen. Es fahren inzwischen Kisten rum, die schon serienmäßig abartig viel Leistung haben und da wird dann trotzdem noch ein Turbo draufgeschraubt. Ich bin langsam zu alt für so eine Scheiße, aber wers mag... Mein Ansatz bei einer W 650, die keine Rennen gewinnen muß, ist aber wieder eher der ursprüngliche. Mir ist schon klar, daß sich niemand eine We kauft, weil sie so gnadenlos viel Leistung hat. Es gibt aber durchaus ein paar Schwachstellen, die hauptsächlich durch die Zulassungsbestimmungen verursacht sind und die sich mit relativ geringem Aufwand (z.B. einer kürzeren Übersetzung) spürbar verbessern lassen. Um bei dem 120 Kmh Beispiel zu bleiben. Hier hat die We ca. 35 PS an der Kupplung (32 PS am Rad)und es besteht normalerweise nicht die Gefahr, daß die Karre beim unvorsichtigen Gasgeben auf einmal quersteht. Da darf es für den einen oder anderen schonmal ein bißchen mehr sein (zB 45 PS). Das Leerlaufgemisch ist serienmäßig sehr mager und mit größeren Leerlaufdüsen verkürzt sich die Warmlaufphase und das Standgas wird stabiler. Die Gasannahme ist sauber, aber relativ träge und auch hier kann man etwas machen. Und so weiter.
Man kann aber unbestritten auch mit einer serienmäßigen We schon viel Spaß haben.
wieso Tuning? es gibt doch haufenweise stärkere Motorräder, die man sich ganz einfach, falls einem seines zu lahm geworden ist, kaufen kann. Oft sogar zu sehr günstigen Preisen.
Wenn man aber sein eigen Mopped ganz klasse findet und es überhaupt nicht, auch gegen ein viel stärkeres, eintauschen will. Vielleicht geht es einem ja gar nicht um die Hyperleistung, sondern eher um ein sauberes, geschmeidiges Hochdrehen des Motors. Und wenn man dann doch noch das eine oder andere PS aktivieren kann, ist das doch wie Kindergeburtstag, früher.
Falls einem das Fahrwerk nicht mehr so zusagt, montiert man Konis, Wirth und Stahlflex. Und kauft sich ja auch nicht gleich ein besseres Motorrad.
Zitat Mit 34-45 PS des öfteren am Limit zu fahren ist für mich wesentlich aufregender und macht mir deutlich mehr Spaß, als von seinen 130 Pferden immer nur 80 nutzen zu können.
Seh ich auch so. Aber wir reden beim W-Tuning nicht von 130 PS, sondern höchstens von der Hälfte und dass auch dabei die Mehr-PS nicht das Vorrangige sind. Dazu ließe sich noch einiges sagen, aber das überlasse ich lieber dem Ulf.
Nur noch eine Anmerkung: Man kann auf verschiedene Art & Weise Spaß haben - und einige davon schließen sich nicht gegenseitig aus !
... ich find das jedenfalls höchst interessant, was der ulf so treibt. - vor allem unter dem aspekt, daß (so denke ich) man einfach richtig bescheid wissen muß, was so an details "im motor" passiert - von dem verständnis hätt ich auch gern eine scheibe.
... aber mal z.B. fachmännisch erklärt bekommen wie ein Vergaser eingestellt wird, mal sehen wie so ein leistungsprüfstand aussieht und funktioniert, ... WISSENWOLLEN
Zitat Hier hat die We ca. 35 PS an der Kupplung (32 PS am Rad)und es besteht normalerweise nicht die Gefahr, daß die Karre beim unvorsichtigen Gasgeben auf einmal quersteht.
Genau!
Meine geht immer sofort vorne hoch . Aber deswegen lasse ich es ja meist auch bei 2000/min bewenden.
In dem Bereich mach ich aber noch was, das lohnt sich. Bis später Ulf, im Moment liegt noch zuviel Schnee . . . .