@Theo: ich möchte in dem Zusammenhang EMOTIONEN nur an den uralten CAFERACER Bericht W650 aus der BIKERS LIFE, ich glaub von 2000 erinnern. Wie oft hab ich den gelesen, und mir den Traum dann schließlich erfüllt
Zitat Bei Zeitschriften sieht das ganz anders aus: Bis auf den Spiegel waren und sind die in Deutschland noch nie was anderes als reine Unterhaltungsware, an der Leute einfach Spaß haben wollten,
Früher gab es da noch den Unterschied zwischen der seichten Journallie und den Fachzeitschrften. Fachzeitschriften sind halt am aussterben, wie´s scheint.
Ich will denen aber hier auch nicht unbedingt das Wort reden. Aber ich finde es genauso wichtig, mal sachliche Tests und Bewertungen lesen zu können, wie ich mich auch gerne durch launige Berichte unterhalten lasse. Zum Glück findet man die gesamte Bandbreite auf dem Motorradzeitschriften-Markt.
Die Zeitschriftenredakteure richten sich halt nach zu erzielender Auflage (wie du ja auch anmerkst) und die richtet sich wiederum nach dem Niveau der Leser, die die Zeitchrift kaufen. Und das ist nun mal meist sehr flach, sonst würden auch solche Zeitschriften wie Mopped keinen Markt finden.
ich unterschreib deine Aussage direkt, sehe ich eigentlich nicht anders, aber es nützt ja nichts, wenn die Leute halt kein so großes Interesse mehr an Fachzeitschriften haben, mehr unterhalten als informiert werden wollen, dann ist das halt die Entwicklung und die wird man kaum noch umdrehen können, vor allem, weil Zeitungen und Zeitschriften vor allem eins sind, ein Wirtschaftsunternehmen mit denen die Verleger ein möglichst hohe Rendite erzielen wollen und das geht nun, wenn die Auflage stimmt
Gruß
Sirion
edit: gerade vergessen, so niedrig darf das Niveau auch nicht sein, denn die Mopped ist nicht erfolgreich, sonden längst eingestellt worden
Mir ist scheißegal wer dein Vater ist... ...wenn ich angel, läuft hier keiner übers Wasser!
Zitat von Duck Dunn Ich kaufe ja auch einen Roman und nicht das Telefonbuch ... sondern lieber gute Storys ehemaliger Vince Treiber, nur mal so als Anschauungsbeispiel
...und genau das ist es Duck was auch mir so gut gefällt und was in der MO zunehmend Raum findet, denn für alles Andere gibt es genug "emotionslose" und sachlich nützliche Quellen! Aber die Menschen dahinter, die der Technik eigentlich erst "Leben" geben, das ist es - gilt übrigens m.E. nicht nur für's Motorradfahren. Auch bei gutem Essen merkt man, ob der Koch seinen Beruf liebt, oder eben nur was auf den Teller "haut"...
Die Bezeichnung Life-Style hat immer was leicht negatives - das klingt so nach "Bunte" oder "Gala" (les' ich gerne im Flugzeug), aber eigentlich ist es im MO mehr, denn es geht primär ja nicht um "Promi-Köpfe".
So jetzt aber genug, denn schließlich zahlt mich der Soppa nicht für diese statements
@Ingoldstadt: danke, du bringst es aufn Punkt, was ich holperig auch mitteilen wollte, es geht um die Menschen!!! Nicht nur ums Material, das material wurde jahrzehntelang beschrieben. Ersetze Lifestyle einfach durch das Deutsche Wort Lebensgefühl, schon passts wieder :-)))))
Zitat von Duck DunnErsetze Lifestyle einfach durch das Deutsche Wort Lebensgefühl, schon passts wieder :-)))))
Das ändert aber an der Sache nichts und macht es deswegen auch nicht besser ...
Wenn die MO tatsächlich ein "Lebensgefühl" transportiert, dann bin ich entweder zu blöd, das zwischen den Zeilen rauszulesen, oder die zu blöd, mich auf gekonnte und intelligente Art anzusprechen.
Ich schaff bei MO selten eine Artikel am Stück, ohne dabei einzuschlafen.
vielleicht gehts um das Lebensgefühl der Menschen, die die Maschinen fahren, quasi Erlebnisberichte von Motorradfahrern und Ihren Emotionen zu Ihrer jeweiligen maschine/oldtimer. Was das immer gleich mit "intelligenz" "blödzeitungsniveau" zu tun haben soll erschlie´ßt sich mir in Deiner Argumentation auch nicht Serpel. P.S. wenn ich Spiegel und Süddeutsche lese, muss ich dann zwangsläufig auch die MOTORRAD lesen ????
Mir ist selber erst im Moment klar geworden, worum es mir eigentlich geht:
Wenn ihr Rockers zum jährlichen Treffen ans ACE fahrt und anschließend einen schönen bebilderten Bericht hier ins Forum stellt, dann gefällt mir das, und das lese ich dann auch (sehr) gerne. Dabei kommt echtes Lebensgefühl rüber.
Wenn jedoch ein paar Redakteur-Dimpfels meinen, sie müssten von ihrem Schreibtisch aus dasselbe tun, so kommt das eben weder authentisch noch wahrhaftig rüber, sondern eher bemüht und mit einer gewissen Absicht (die mich verstimmt).
Die empfinden doch garüberhaupt nicht, was sie schreiben, sondern tun das nur, um sich vom (schrumpfenden) Markt ein möglichst großes Stück zu sichern.
Schon klar Serpel, solche Berichte lese ich selber mit großer Skepsis (Treffen/Tourenberichte). In einem englischen Bericht heisst es sogar ich hätte anstatt meiner W650 noch eine BSA Goldstar in der Garage für Sonntagsausfahrten!!! gut dass ich das noch gar nicht wusste .... :-)
Dagegen mag ich halt die MO Berichte über Mopetten und Ihre Besitzer sowie deren Geschichten. Oder Geschichten der alten Rennfahrer. oder oder oder
Man muss da einfach differenzieren. Ist halt wie mit jeder Zeitschrift, es gibt Artikel die einen mehr reizen, welche die man vielleicht sogar gar net liest.
Zitat denn die Mopped ist nicht erfolgreich, sonden längst eingestellt worden
Das lässt hoffen!
Serpel bringt es auf den Punkt: Es geht nicht darum, die Menschen darzustellen, sondern um Auflage. Das ist durchsichtig und ärgerlich. Wenn ich selbst die Hintergründe zu einer Story kenne, sei es, weil ich darüber informiert bin oder sei es, weil ich die Personen kenne, und dann feststelle, dass blumiger Müll geschrieben wird, dann kann ich daraus schließen, dass es bei den anderen Artikeln, zu denen ich Hintergründe jedoch nicht kenne, auch so ist. Und das verstimmt tatsächlich. Mit der Unterhaltung hat es sich dann gehabt, ich fühle mich für dumm verkauft. Dann lieber etwas Sachliches, von bleibendem Wert, und keine schillernde Momentaufnahme, die momentan überbordender Phantasie entsprungen ist und die die Auflage bedienen soll. Und wenn es dann noch nur noch darum geht, sich selbst in den Olymp zu heben, wie z.B. im "geliebten" Reitwagen, dann wird es wirklich lächerich.
Zitat Fachzeitschriften sind halt am aussterben, wie´s scheint.
genau so sehe ich das auch. Und wer meint, dass das I-net für die Fakten zuständig sei ...
@Ducky: für Prosa aus dem Leben eines Motorradfahrers, meinetwegen auch "Bikers", gibt es entsprechende Literatur (Bücher). Nur umfassen diese in der Regel mehr als 10 Seiten Text, und da ist wohl heutzutage der Hund begraben; dann doch lieber ein kurzweiliges, lifestyliges Magazin, damit Hein Blöd auch schön mitschnacken kann, am jeweiligen Motorradtreff .
Ich erhalte für mein Geld eben lieber reproduzierbare Fakten, um zu sehen was es so alles gibt auf dem Motorradsektor; dass, was mir bei allen Zeitschriften fehlt, sind technische Hintergrundberichte, aber dafür haben wir unsere Experten hier im Forum. Für mich war es jedenfalls ein Genuss, die Ausführungen über den Massenausgleich im Kurbeltrieb zu konsumieren bzw. in diesem Fall zu goutieren. (für diese Fakten ist sogar das I-net nützlich , denn welche "Fach"zeitschrift bietet mir so etwas??)
Ich erinnere an den besonderst guten Bericht in der MO über die "Luftgekühlten, zig Seiten garantiert ohne Kühlerschläuche". Das hat mir sehr gut gefallen...
Aber jeder Chefredakteur (OK, es gibt vielleicht eine Ausnahme) weiß, daß everybodies Darling auch ganz schnell everybodies Arschloch ist Es nützt also nichts, den Leuten nach dem Maul zu schreiben und auf den alten ausgetretenen Pfaden weiterzugehen. Stattdessen suchst du dir eine Nische, stellst dir eine gute Mannschaft zusammen und läßt die Jungs an der langen Leine. Der Rest entwickelt sich dann von selber. Gerade die MO hat damals mit Johannes Riegsinger und jetzt mit Clemens Gleich (Timo Großhans ist auf einem guten Weg)gezeigt, daß so etwas funktionieren kann. Natürlich gefällt das nicht jedem.
Der weggebrochene Anzeigenmarkt ist aus Lesersicht sogar etwas Positives. Es gibt keinen Grund mehr, Rücksicht auf Anzeigenkunden zu nehmen. Da kann Jo Soppa auch mal ganz fürchterlich über die neue Honda herziehen, wenn sie nichts taugt.
Auch mir fehlt in der MO (und in allen andern Zeitschriften) technischer Tiefgang. Zur Ehrenrettung der MO darf ich aber sagen, daß sie wenigstens ab und zu auch anspruchsvolle Artikel zu solchen Themen bringt. Wenn es eine Zeitschrift gäbe, die sich nur mit solchen Themen beschäftigen würde, hätte ich sofort ein Abo. Aber leider scheint der Markt es nicht herzugeben. Der Markt sind übrigens wir alle.
Habe gerade die neue BMW-MO gelesen - und kann der Ehrenrettung nur beipflichten. Der Artikel über die R100RR ist sehr ausführlich mit ganz viel technischem Tiefgang. Da werden jetzt sicher andere wieder aufjaulen.
Komme zwar gerade stinkbesoffen von unserer Weihnachtsfeier aber: das was in diversen Cross-Heftchten zB. schon seit Jahrzehnten drinnen steht vermisse ich immer noch in den Zeitungen für "Straßenfahrer" !!! heute würde man das nennen: Homestory Weekendberichte Tuning Tips Produktnews Quotes Insidenews Race usw............
und was gibt es zu 85% ? Fahrberichte, Reise Schnick Schnack und Abgleichungen von Techn. Daten.... ab und an mal ein Langzeittest ! Okay... mehr Geschichten aus dem "Hintergrund" wären wünschenswert !!! das macht halt momentan die MO !! den ganzen anderen Kram kann ich schließlich im Internet lesen !!!
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit