so, für alle, die den Vorschlag der Abschaffung des Wochenendes und er total flexiblen Arbeitszeiten sind, die praktischer Weise meist selber nicht davon betroffen sind, könnte ich ja mal was aus meiner Erfahrung dazu sagen. Denn: Wenn du als Journalist bei einer Tageszeitung arbeitest, fällst du genau unter diese Anforderungen, Frühschicht, Spätschicht und natürlich immer wieder Samstags und Sonntags, den die Leute wollen ja auch Montags ihre Zeitung auf dem Tisch haben, und das immer wieder in einem unterschiedlichen Rhythmus. Hört sich vielleicht alles toll an, dass man jetzt solche „Freiheiten“ hat und endlich mal Montag und Dienstag frei hast, nur schade, dass alle deine Freunde, bekannten, Familie etc. nicht diese Arbeitszeiten haben, dass sie, wenn du frei hast, arbeiten musst und umgekehrt, kurzum, sehr schnell hast du nur noch ein ziemlich eingeschränktes Sozialleben. Wenn dies zum allgemeinen Arbeitsmodell wird, nur damit es die Wirtschaft es leichter hat, Gewinnmaximierung endgültig die einzige Richtlinie der Gesellschaft wird, dann möchte ich lieber nicht wissen, in was für einer Gesellschaft wir dann leben, wie sich die Menschen verhalten werden und vielleicht sollte sich die Wirtschaft auch mal die Frage stellen, ob es wirklich „produktiv“ ist, wenn die Menschen einzig und allein zur Verfügungsmasse degradiert werden, wenn sie sich deswegen noch viel mehr als jetzt schon von ihrem Arbeitgeber „entfernen“ und, wenn überhaupt, nur noch Dienst nach Vorschrift machen
ach ja, ich wollte nicht jammern, ich habe mir den Job bei der Tageszeitung ja selber ausgesucht, wusste die die Arbeitsbedingungen sind und habe ja vor ein paar Jahren die Konsequenzen (wenn auch noch aus vielen anderen und sogar wichtigeren Gründen) gezogen, und habe mich dort verabschiedet
flexible Arbeitszeiten? Wer die will, prima. Jedem steht es frei sich diesem Blödsinn voll und ganz zu unterwerfen. Manche wollen das? Dann mal auf. Sonntags einkaufen? Wenn die Leute dann arbeiten WOLLEN dann ist doch alles schön, oder? Die Kirche versucht doch nur wieder ins Gerede zu kommen, der Haufen verliert seine Mitglieder und angelt nach Frischfleisch. Und da bietet sich der "heilige Sonntag" an. Aber... Die Entlohnung ist lausig, das Privatleben ist hinüber weil es dann kaum möglich ist zusammen frei zu bekommen und zusätzlich wird das immer weiter ausgedehnt. Und viele wollen diese Arbeitszeiten nicht mehr oder gehen sogar daran kaputt weil sie oft keine Pläne machen können. Ständig wird im Verkauf die Schicht angeglichen und jeder soll schnell reagieren. Aufmucken ist nicht weil dann schnell mal ein Kündigungsgrund gefunden wird und wenn es die vielzitierte "Wirtschaftliche Lage" ist. Außerdem haben viele nicht die WAHL diese Arbeitszeiten mitzumachen. Ich habe früher Nachts und am Wochenende gearbeitet und es war ok für mich weil meine Wahl. Aber viele haben nicht die Wahl und die Möglichkeiten. Und oft ist Flexibilität eine einsietige Sache: Der Arbeitnehmer hat flexibel zu sein, der Chef muß das nicht unbedingt. Habe ich selbst zuletzt erfahren, was war das immer ein Krampf. Und die die am lautesten nach unbegrenzten Arbeitszeitflexiblen Modellen plärren sind die die jeden Monatg bis Freitag von 8 bis 18 Uhr arbeiten und pünktlichst alles fallen lassen.
Mir wäre das egal wenn es sich für alle Beteiligten lohnen würde. Wird es aber nicht denn die zusätzlichen Stunden werden weder extra vergütet noch mehr Leute versicherungspflichtig eingestellt. Und die gestiegenen Kosten werden wieder über die Leute eingespart. Glaubt ihr die Verkäufer die vor 10 oder 5 Jahren diesen Beruf ergriffen haben haben mit solche Arbeitszeiten gerechnet? Jeder Polizist, jede Krankenschwester weiß um ihre Schicht- und Sonntagsarbeit. Die Verkäufer müssen diese Schichten fressen oder werden ihren Job los.
Wenn an diesen Tagen wirklich nur die arbeiten gehen die das auch von sich aus wollen dann bitte schön. Ich? Sonntags? Never ever, das habe ich durch.
In Antwort auf:Bis 18:00 Uhr - ? Soweit kommt's noch
Da ist sie wieder, die nicht vorhandene Solidarität.
Da beschleicht mich schon ein seltsames Gefühl, wenn meine Frau und ich die verkaufsoffenen Sonntage im Geschäft verbringen, damit unsere Mitarbeiter ihr Wochenende genießen können, während die Gewerkschaftler den Fall des Ladenschlußgesetzte propagieren.
Vielleicht sollte ich ja für den Gewerkschaft Vorsitz kandidieren. Ich wette, da hat man Fr. ab 14 Uhr Wochenende.
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Gewerkschaftler sind doch inzwischen auch nur noch damit beschäftigt ihren eigenen Hintern zu retten. Wenn die nochmal wirklich arbeiten gehen müssten.........
Leute, ich war früher im Verkauf. das ist jetzt ca. 12 Jahre her. Da war ich jung. An Wochenenden hab ich auch gearbeitet, Samstag vormittag bis eins, später bis zwei im Laden. Abends an der Tür der Disco, um Kohle extra zu verdienen (was zu D-Mark Zeiten noch schwarz ging und sich gelohnt hat!). Oft stand ich auch schon Freitags abends an der Dissen Tür.
Ja und nach 11 Jahren Verkauferei bin ich ins büro gewechselt. Der Stress ist hier ein ganz anderer. Nennen wir es eher Umsatzdruck von oben. Führ ich jetzt nicht näher aus. 8-18h is manchmal, oft aber auch nicht. will aber nicht klagen, dafür hab ich ja ein freies Wochenende.
möchte noch anmerken, dass ich meiner Lebtag noch nie überhaupt auf den Gedanken gekommen bin, am Sonntag einkaufen zu gehn, es sei denn Bier und Kippen anner Tankstelle ;-)
Das Traurige is halt, dass seit dem Teuro der Beruf des Verkäufers ein prekärer geworden ist. Von den Arbeitszeiten, die immer länger in die Abendstunden gehen mal ganz zu schweigen. Den berühmten langen Donnerstag durfte ich ja noch mitbekommen. Da hats Extravergütung gegeben. die wurde aber nach und nach aufgeweicht, letztlich von der kalten Progression GEFRESEN...
Kann nur jedem raten, der Extra Kohle verdienen will..oder schlimmer muss, macht es schwarz!!! Traurig, aber wahr.
Schützt unseren Planeten,es ist der einzige mit Bier! Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas First Member of The Spießers MC Chapter H