Hat sich der Arbeitnehmer etwa erdreistet, irgendwelche (durch unabhängige Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften erarbeiteten) Rechte für sich/die anderen AN in der Praxis auch wahr zu nehmen ?
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"Es ist nicht wichtig, wie alt Du bist, sondern wie Du alt bist." Marie Dressler
Man muss halt selbst wissen, was man im Leben will:
a) Innerhalb des Unternehmens mehr oder weniger Karriere machen b) Vertrauensmann der Gewerkschaft im Betrieb werden
Es gibt genug Unternehmen, in denen solche Tätigkeiten sehr segensreich und auch notwendig sind - in anderen Unternehmen aber völlig überflüssig und geschäftsschädigend.
Gruß
Roger
Zitat von Sirion
Zitat von BSAWie sah die gerwerkschaftliche Tätigkeit denn aus?
Roger
Vertrauensmann der Gewerkschaft im Betrieb allerdings finde ich deine Frage gerade etwas seltsam, impliziert sie doch irgendwie, dass gewerkschaftliche Arbeit deiner Ansicht nach schon "schlecht" ist - ach ja, ich vergaß gerade, was du beruflich machst
Zitat von Sirion...hatte hier letztlich einen Fall auf dem Schreibtisch...
Na, dann weiß ich ja, wen ich fragen muß, sollte sich irgendwann mal so ein edler Mensch in mein Unternehmen einschleichen...
Aber ernsthaft:
Ich denke mir, daß, solange beide Seiten vernünftig sind und auch miteinander reden, diese ach so heiligen Rechte der geschundenen Arbeitnehmer nicht in Anspruch genommen werden müssen.
Es ist doch wirklich die Frage, ob ein z.B. freigestellter Betriebsrat die Bedingungen für die Belegschaft nachhaltig positiv ändern kann, oder ob er nicht einfach nur Geld kostet oder vernichtet.
Gerade im Dienstleistungsbereich kann ein Betriebsrat, der wegen jeder Samstagsschicht befragt und um Zustimmung gebeten werden muß, im Handumdrehen die Leistungsfähigkeit mindern und den Betrieb zugrunde richten. Aber dafür durften dann mal ein paar Leute richtig mitquasseln.
Auch nicht schlecht, oder?
Dabei ist es doch ganz einfach: Geld gegen Leistung. Wo ist das Problem?
In Antwort auf:Nein, nicht immer. Man muss halt selbst wissen, was man im Leben will: a) Innerhalb des Unternehmens mehr oder weniger Karriere machen b) Vertrauensmann der Gewerkschaft im Betrieb werden
danke Roger, dass du es noch mal bestätigst, nimmt man seine gewerkschaftlichen, Rechte als Arbeitnehmer in Deutschland in Anspruch , dann muss man halt mit Repressionen rechenen
In Antwort auf:Es gibt genug Unternehmen, in denen solche Tätigkeiten sehr segensreich und auch notwendig sind - in anderen Unternehmen aber völlig überflüssig und geschäftsschädigend.
interessant, also anders ausgedrückt, da wo die Gewerkschaften das machen, was die Arbeitgeber wollen, da sind sie segensreich, wo nicht, da sind sie ein Problem - keine weiteren Fragen
aber vielleicht habe ich dich jetzt auch falsch verstanden?
>>interessant, also anders ausgedrückt, da wo die Gewerkschaften das machen, was die Arbeitgeber wollen, da sind sie segensreich, wo nicht, da sind sie ein Problem - keine weiteren Fragen<<
Nein, ich spreche von den unseriösen Unternehmern, die Ihre Arbeitnehmer wie Dreck behandeln und ausbeuten. Da soll sich die Gewerkschaft austoben und Gutes tun!
Es gibt aber sehr gute Unternehmer, die durchaus selbst wissen was für ihr Unternehmen gut ist und da keine Gewerkschaft für brauchen. Im ersten Moment mögen manche Unternehmerentscheidungen für die Arbeitnehmer nicht nachvollziehbar sein, aber im Endeffekt sichern sie das Überleben des Unternehmens und somit auch den Erhalt der Arbeitsplätze.
Ich komme übrigens sehr gut mit unserem Betriebsrat zurecht, wir treffen uns meistens in der Mitte - mit Tendenz in meine Richtung.
ähem, wollte nur mal anmerken, dass wegen meinetwegen 6 Maultaschen (ich hab keine Ahnung wie GROSS diese Dinger sind, ich ess sowas nicht) auch eine ABMAHNUNG gereicht hätte, ebenso wie für den Müllmann für den Entzug von 500 Gramm Sperrholz :-))))
Kann mir keiner verzählen, dass der Arbeitgeber die Beiden nicht loswerden wollte aus anderen Gründen.
Kennt ihr eigentlich jemanden, der mal bei einem gewerkschaftseigenen Unternehmen gearbeitet hat? Ich schon........ Der DGB ist so ziemlich der beschissenste Arbeitgeber, den es gibt. Nur mal so, am Rande........
Zitat von Duck Dunnähem, wollte nur mal anmerken, dass wegen meinetwegen 6 Maultaschen (ich hab keine Ahnung wie GROSS diese Dinger sind, ich ess sowas nicht) auch eine ABMAHNUNG gereicht hätte, ...
Zieh Dich doch nicht an den Maultaschen hoch. Bei Pflegeberufen, in Krankenhäusern usw. ist es durchaus üblich, daß derartige "Selbstbedienung" bereits im Arbeitsvertrag explizit untersagt wird. Wahrscheinlich auch aus versicherungsrechtlichen und hygienischen Gründen. Wo willst Du die Grenze ziehen? Bei einer Maultasche sach mer nix, bei 6 Maultaschen gibt's die Abmahnung, beim Sauerbraten fliegste raus? Wer vorsätzlich gegen Anweisungen seines Arbeitgebers verstößt sollte auch mit den Konsequenzen leben.
So steht's natürlich nicht in der Boulevardpresse, bringt ja keine Quote ....
brauchste mit mir nich diskutieren Willie. Ich bin jede Woche bei meiner Mom im Pflegeheim bei der "Fütterung".
Wenns da nach Hygiene geht, dann dürften die HEIMBEWOHNER das Zeug auch nicht fressen. ich will nicht diskutieren über geltendes ArbeitsRECHT (Recht, grad deutsches, hat selten was mit GERECHTIGkeit zu tun), sondern diskutieren über "die Verhältnismäßigkeit"
Ist niemand aufgefallen, dass in vielen solcher Bagatellfällen die Mitarbeiter schon teilweise jahrZEHNTElang in den Betrieben angestellt waren? Is doch ne billige Lösung, solch altgediente Kräfte BILLIGST loszuwerden. sehe das eher als Denkanstoß und als gesellschaftliches Problem als ein rein rechtliches.
Zitat von Duck DunnIst niemand aufgefallen, dass in vielen solcher Bagatellfällen die Mitarbeiter schon teilweise jahrZEHNTElang in den Betrieben angestellt waren? Is doch ne billige Lösung, solch altgediente Kräfte BILLIGST loszuwerden. .
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Du sprichst hier in der Tat ein Hauptproblem des deutschen Arbeitsrechts an:
Einstellen darf man, soviel man will. Entlassen aber nicht.
Hat man also die Leute erstmal eingestellt, hat man für sie zu zahlen. Ob man sie braucht, oder nicht. Mal eben so kündigen geht nicht.
Nun stell Dir vor, Du hast 50 Leute, der Laden läuft so dahin. Nun bricht ein Kunde weg, jetzt brauchst Du höchstens noch 25. Nun beginnt das Desaster: Kündigungsschutz, Kündigungsfristen, Sozialauswahl.
Die 3, 4 , 5 Monate Kündigungsfrist wird man ja wohl noch aus der Portokasse zahlen können, auch wenn nichts mehr reinkommt, oder?
Viel schlimmer aber ist dann die vorgeschriebene, soziale Auswahl. Das Gesetz stellt hier grundsätzlich erstmal alle Luschen unter besonderen Schutz, um es mal böse zu sagen: Betriebsräte, Alleinerziehende, die Alten usw usw.
In der Praxis ist es fast immer so, daß Du gerade die jungen Leistungsträger als erste feuern mußt, und auf den älteren kränklichen (oder den Betriebsräten) sitzenbleibst. Klar, die Jungen sind flexibler, nicht so lange dabei usw usw.
Also sorgst Du vor: Wird jemand bequem (oder unbequem), sorgst Du vor: Abmahnungen sammeln z.B. Sind die Leute dann so dumm, noch etwas sehr Dummes zu machen (Maultaschen klauen oder Gewalt androhen / Betriebsfrieden stören), sind sie sofort weg und ein Leistungsträger kann bleiben. BSA bezeichnete sowas mit "Vorgeschichten".
Ich persönlich empfinde das nicht als unfair. Unsere Gesellschaft basiert auf Leistung, der Gesetzgeber aber versucht das zu verwässern. Also findet man andere Wege.Also ist der Leistungsträger sicher, der Bequeme aber nicht. Wo ist das Problem?
@Kaiman: kann man drüber diskutieren. Immer interessant auch mal die "Gegenseite" zu hören. Aber eins, wo bitteschön sind denn die "Jungen" die Leistungsträger? Frisch vom Studium und von Tuten und Blasen keine Ahnung, Leistungsträger...??
Und: Alleinerziehende und ältere Mitarbeiter würde ich bitte nicht als "Luschen" bezeichnen.
wie gsagt, gibt solche und solche, wurscht ob mit Kinder, ob alt oder jung.....
Zitat von Duck Dunn Aber eins, wo bitteschön sind denn die "Jungen" die Leistungsträger? Frisch vom Studium und von Tuten und Blasen keine Ahnung, Leistungsträger...?? Und: Alleinerziehende und ältere Mitarbeiter würde ich bitte nicht als "Luschen" bezeichnen. wie gsagt, gibt solche und solche, wurscht ob mit Kinder, ob alt oder jung.....
Stimmt, hier muß ich differenzieren. Jung ist nicht gleich Leistungsträger, Alleinerziehend nicht gleich Lusche. Da hat sicher jede Branche ihre Wertmaßstäbe.
Ich sage es mal anders: Eine Alleinerziehende Mutter ist mit hoher Wahrscheinlichkeit öfter abwesend, als eine Gleichaltrige ohne Kinder, weil dort kein Kind krank wird und kein Kindergarten bestreikt wird. Auch ist eine Kinderlose problemlos in Schichten einsetzbar, die Mutti nicht.
Das Alter, die Erfahrungen, sicher nicht pauschalisierbar. Brauchst Du Möbelpacker, behälst Du sicher lieber den fitten 25 jährigen als den alkoholgefährdeten 56 jährigen.
Als Arbeitgeber sehe ich das Krankheitsverhalten der Mitarbeiter sehr genau:
Grippewelle, es gibt Erkältungsopfer, man hüstelt. Dann kommt die Krankmeldung (manchmal zumindest). A ist drei Tage krank, B dagegen 10 Tage. A hat seinen Arzt darauf hingewiesen, daß er nicht ewig ausfallen möchte, B hat sich widerstandslos dem Diktat des Arztes gebeugt, der ihn viel lieber noch länger krank geschrieben hätte... Man kennt seine Pappenheimer.
C und D saufen gerne mal einen. Und jedesmal, wenn ihr Verein ein Heimspiel gewonnen hat und es mal wieder spät geworden ist, sind sie montags krank, fühlt sich nicht. Kann passieren. C gibt einen Schein ab, D ruft an, und fragt, ob er spontan einen freien Tag nehmen kann.
spannendes thema, mal wieder. ich kann kaimanns perspektive sehr gut nachvollziehen. die perspektivische verkürzung liegt in der fokussierung auf den eigenen betrieb und die ausblendung der gesellschaftlichen folgen. ist doch klar, ob alleinerziehend oder nicht, mit kindern und / oder zunehmendem alter bist du als arbeitnehmer weniger flexibel und öfter krank. die logische konsequenz einer solchen einstellungspraxis wären dann kinderlosigkeit und altersarmut. dafür soll dann aber bitte schön der staat sorgen, geht mich ja als wirtschaft nix mehr an .. wie würde eine gesellschaft aussehen in der alle arbeitgeber so denken würden und auch agieren dürfen (also kein kündigungsschutz etc.)?