So ein "Rollsplit"-Erlebnis hatte ich auch einmal im Odenwald. Vom Sonnenschein in ein dunkeles Waldstück, leichte Rechtskurve, den Split nicht gesehen und beim rappeln in den Kotflügeln richtig erschrocken...
Zum Glück nicht gestürzt aber ebenfalls voll die Gegenfahrbahn genommen und kurz vor den Abritt in den Wald zum stehen gekommen. Nicht schön, dass...
In Antwort auf:Rollsplitt ist reine Nervensache .... da stürtzt man im Kopf und nirgendwo anders
glaub es ruhig, wenn du ständig so unterweg wärst, das es dich bei rollspitt auf die fressen haunen würde (obwohl du alles richtig machst) wärst du schon lange aus anderen gründen tot, den unterschied den haftung mit und ohne split ausmacht, den brauchst du sowieso um im Strassenverkehr zu überleben - wenn dir natürlich dann noch jemand der die kurve schneidet entgegenkommt, dann hast du natürlich auch als split-spezi keine chance mehr. das hauptproblem bei split ist die schreck-starre, wenn man locker bleibt kommt man meist gut durch.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Da ist doch aber eine "Linie" ohne Split - die hättest du nutzen müssen um wieder einzulenken ... Naja, nachher ist man immer schlauer, aber ich hätte es bestimmt so probiert?! Klugschiss: außerdem bist du viel zu eng rein in die Kurve!
Natürlich gibt es immer Leute, die besser fahren können: Glückwunsch, ich kann es nicht und beneide Euch ehrlich. Und Analysten, die nun alles genau erklären und genau richtig gemacht hätten. Vielleicht.
Natürlich auch die Dummschwätzer, die gerne etwas Ärger machen wollen, aber was solls?
Wenn man es halbwegs fair betrachtet, ist wohl zu erkennen, daß hier eine Warnung angebracht gewesen wäre. Und jeder mag sich im Stillen fragen, wie es ihm ergangen wäre (die Antworten will ich gar nicht hören/lesen).
Strenggenommen ist es mir heute schon wieder egal, denn sicher wird jemand für den Schaden aufkommen müssen. Und wenn nicht, habe ich viele Teile im Regal.
Übrigens war die Kurve heute im Wortsinne besenrein. Da scheint eine Streife gefegt zu haben.
Einen Zeugen habe ich auch gefunden, der dort gestern früh mit seinem VW Bus mächtig ins Rutschen gekommen ist.
So bleiben zur Zeit vor allem Zerrungen im Bein, Arm und Hals, die mich daran erinnern, daß meine körperliche Fitness sich in altersgemäßem Niedergang befindet.
Glückwunsch, dass alle Knochen heil sind und danke für die Fotodokumentation. Bin gestern ne Strasse gefahren, die ähnlich aussieht. Aber bei der ich schon wußte, das Split, dreck und Sand draufliegt. Bin dort auch nicht schneller als 60 km/h gegangen.
Ich zerbrech mir grad den Kopf, wie ich das gemacht hätte
Ich hatt so fiesen Split des öfteren schon in Thüringen bei Ausfahrten Bratwursttreffen etc. Wenn ich mich recht erinnere, (wenn), bin ich in den Kurven nur vom Gas gegangen und habe nicht gebremst. und dann wie auf Rohen Eiern durch. Bisher gut durchgekommen. Blos der Angstschweiß lief jedesmal den Rücken runter.
Ich war mal im Süden der Türkei, Sommerurlaub westlich von Antalya. Wir waren zu zweit, ein Kollege mit einer XJ900, ich mit meiner alten XS400, schon damals nur noch im Jet-Helm.
Drei Tage vor Ende unseres Urlaubs haben die ortsansässigen Strassenpfleger angefangen, alle möglchen Strassen mit einer neuen Fahrbahndecke zu versehen. Das sah dann so aus: Auf den bestehenden Asphalt eine Schicht Bitumen aufgetragen, darauf dann scharfkantiger Rollsplitt mit einer Kieselstärke von 2 bis 5 cm!!!
Selbst beim Geradeausfahren eierten wir auf unseren Maschinen derbe hin und her. Und jeder der unzähligen Fahrzeuge, die uns entgegen kamen, schmissen uns mit diesen Kieseln zu. War schon krass ...
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen und freut euch des Lebens. There's probably no God. Now stop worrying and enjoy your life.
Zitat von KaimannNatürlich gibt es immer Leute, die besser fahren können: Glückwunsch, ich kann es nicht und beneide Euch ehrlich. Und Analysten, die nun alles genau erklären und genau richtig gemacht hätten. Vielleicht. Natürlich auch die Dummschwätzer, die gerne etwas Ärger machen wollen, aber was solls?
... was willst du denn hören ... nur Mitleid oder gar Hochachtung?!
Erstmal auch von mir beste Genesungswünsche Herr Kaimann und viel Fortune bei der Durchsetzung Deiner Forderungen!
Zitat von BuggyGenau! Freu dich Deines Lebens und mach der Behörde Feuer unterm Arsch!
Da bin ich auch mal gespannt. Mal schauen wie gut des jeweiligen Winkaladvokaten agieren, denn §3 Abs. 1 STVO sagt ja ganz klar aus, dass : Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, daß er sein Fahrzeug ständig beherrscht. Er hat seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. ... Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, daß dort entgegenkommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muß er jedoch so langsam fahren, daß er mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke halten kann. und unter Abs. 3: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen
1. innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge ... 50 km/h, 2. außerhalb geschlossener Ortschaften ... für Personenkraftwagen sowie für andere Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 t ... 100km/h.
Jetzt bin ich doch wirklich gespannt, wie der richtende Richter die Sache dann entscheidet. Ich fürchte mal es könnte eine prozentuale Entscheidung werden, die Sicht auf die Kurve war nicht gut, die Strasse eng, der Kradist hätte eh mit einer verschmutzung der Fahrbahn rechnen müssen etc etc, aus den Schleifspuren können bestimmt schlaue Mathematiker eine annähernd genaue Geschwidigkeit des Krokofanten errechnen und schwupp "Überhöhte Geschwindigkeit trotz schlechter Sichtverhältnisse" ...
Achsoja, ich vertraue aus Erfahrung auf die deutsche Rechtversprechung!
Der Insulaner verliert die Ruhe nicht Mitglied der Bewegung 10.12. sinnfreie bunte Zellen der Revolution der sinnfreien Brigaden Europas
Klasse, Swennie, genau diesen Einwand hatte ich eigentlich bereits viel früher erwartet.
Natürlich hatte ich ihn auch durchdacht, bevor ich offensiv geworden bin:
Die erste Frage ist hier, was hier mit übersehbarer Strecke gemeint ist. Denn der Streckenverlauf an sich ist ja sehr weit übersehbar gewesen, Gegenverkehr als Gefahrenquelle kann hier nicht gewertet werden.
Aber selbst wenn man die verschärfte Vorschrift, also innerhalb der halben übersehbaren Strecke anhalten zu können anwendet und diese zusätzlich nochmals verschärfend so auslegt, daß dazu auch der sichtbare Straßenbelag gehört, hätte ich das tun können, wenn mir diese Möglichkeit nicht durch den Rollsplitt genommen worden wäre. Einfacher gesagt: Hätte dort kein Splitt gelegen, hätte ich bequem innerhalb der Sichtweite und sogar innerhalb halber Sichtweite zum Stillstand kommen können.
Nach meiner Auffassung dient die von Dir genannte Vorschrift zur Vermeidung von Unfällen mit dem Gegenverkehr, z.B. an Engstellen, Kurven oder auch im Nebel. Auf meinen Fall ist sie nur bedingt anwendbar.
im Sommer 2006 bin ich auch auf Rollsplit gestürzt, auch bei mir war die Gefahrenstelle nicht beschildert, allerdings wurde mein Unfall damals von zwei Polizeibeamten aufgenommen, die in ihrem Protokoll ganz klar sämtliche Schäden an meiner W mit Fotos belegt haben und auch die fehlende Beschilderung moniert haben. Laut meinem Schwager, in dessen Nachbarschaft der Unfall damals passiert ist, haben die beiden Polizisten nach dem Unfall den Verkehr gewarnt, bis ein Bautrupp der Stadt Bielefeld die entsprechenden Schilder aufgestellt hat. Nach langem Hin- und Her hat schließlich die Stadt Bielefeld als Baulastenträger meine Kosten zu 80 Prozent + Schmerzensgeld getragen. Vorher wurde aber seitens der Stadt alles versucht, sich aus dieser Sache rauszuwinden. Zu meinem Glück hatte ich aber Zeugen, die viele Unterstellungen der Stadt (zu schnell, Standort eines 30er Schildes, usw.) zurückweisen konnten. Für mich hat es sich gelohnt, meinen Anwalt einzuschalten und (relativ) hartnäckig zu bleiben. Auf einen Prozess, um 100 Prozent Schadensersatz zu erhalten, habe ich auf Anraten meines Anwalts verzichtet. Wenn ich nicht schon durch einige deiner Forumsbeiträgen auf die Idee gekommen wäre, dass es dir durchaus eine gewisse Freude macht, dich mit Behörden anzulegen, würde ich dich in diesem Fall förmlich dazu auffordern. Ich wünsche dir viel Glück (das braucht man neben dem Recht in jedem Fall) bei dieser Sache.
Ich misch mich mal mit meinen bescheidenen Kenntnissen ein:
In Antwort auf:... §3 Abs. 1 STVO ... : ... Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, daß dort entgegenkommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muß er jedoch so langsam fahren, daß er mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke halten kann.
Dazu sagt Kaimann:
In Antwort auf:Nach meiner Auffassung dient die von Dir genannte Vorschrift zur Vermeidung von Unfällen mit dem Gegenverkehr, z.B. an Engstellen, Kurven oder auch im Nebel.
Falsch, diese Vorschrift gilt immer und überall im Gültigkeitsbereich der STVO. Auch auf Autobahnen z.B. gilt diese Vorschrift. Schon mal überlegt, wie groß Dein Anhalteweg bei Tempo 300 ist? Strenggenommen bedeutet §3 der STVO allerdings auch, daß man z.B. an geparkten Fahrzeugen nur in Schrittgeschwindigkeit vorbei fahren darf, es kann ja jederzeit ein Mensch unerwartet zwischen zwei Fahrzeugen auftauchen.
Korrekterweise bemerkst Du:
In Antwort auf:Auf meinen Fall ist sie nur bedingt anwendbar.
Ursache Deines Sturzes war unbestritten eine nicht gesicherte Baustelle in einer Kurve. Oder dessen Hinterlassenschaft. Daher ist in Deinem Fall eine Haftung seitens der Gemeinde gegeben, oder wer auch immer diese Baustelle veranlasst hat (IMHO).
Viel Glück bei der Durchsetzung Deiner Ansprüche
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen und freut euch des Lebens. There's probably no God. Now stop worrying and enjoy your life.
Nochmal zum Thema Rollsplitt allgemein: ich denke, das Jörg vollkommen recht hat.
Ich denke, uns "normalen" Fahrern ergeht es allen gleich: beim plötzlichen Anblick von Rollsplitt in der Kurve bekommt man einen Schreck und sieht sich im Geiste bereits halb gestürzt. Man versucht hektisch irgend was zu unternehmen, um unbedingt langsamer zu werden und den Kurvenradius zu vergrößern, verläßt dabei die Linie und macht vermutlich alles nur noch schlimmer. Vermutlich würde gar nichts passieren, wenn man die Kurve einfach wie geplant durchfahren würde. Sicherlich kommt es dabei auf Geschwindigkeit und Art/Menge des Rollsplitts an, aber wenn man nicht zu schnell unterwegs ist, würde das vermutlich klappen. Aber genau dieses Vertrauen hat man halt nicht (aufgrund mangelnder Erfahrung) und man kann einfach nicht "cool" bleiben. (Ich erwähnte ja schon mal das meine beiden Abflüge (nicht mir der W) einzig und alleine im Kopf stattfanden, weil ich dachte, ich würde die Kurve nicht mehr kriegen. Wäre ich einfach der Linie treu geblieben, wäre vermutlich nichts passiert). Viel ist Kopfsache.
Es ist doch auch das gleiche mit Nässe: zumindest mir geht es so, das ich auf nasser Straße wie auf rohen Eiern unterwegs bin, weil ich immer "Wasser" mit "rutschig" verbinde, dabei kann man mit dem Moped auf nasser Straße durchaus "ganz normal" fahren.
Man muß vermutlich nur den inneren Schweinehund überwinden. Ich würde ja nur zu gerne mal ein paar Tests mit diesem "Flügelmotorrad" (mit angeschweißten "Flügeln" damit man nicht stürzen kann) auf Nässe und vor allem auf Rollsplitt machen, einfach um zu sehen, wie sich das Moped verhält und wo die Grenzbereiche liegen. Ich würde vermutlich überrascht sein, wie viel selbst bei Rollsplitt noch "geht".
Zitat von Lex LuthorMan muß vermutlich nur den inneren Schweinehund überwinden.
Würde ich dringend davor warnen. Hab ich einmal gemacht und bin prompt abgeflogen.
Nach meiner Erfahrung teilt sich die Haftgrenze dem Unterbewussten weitaus differenzierter mit, als unserem Großhirn. Wenn wir z. B. bei Nässe schleichen, dann nicht nur, weil wir uns bewusst sind "hoppla, da ist nass, jetzt muss ich aber ganz vorsichtig tun", sondern in erster Linie, weil dann mehr einfach nicht geht. Und das "spüren" unsere feinen Sensoren eben auch, ohne dass man den Grenzbereich bewusst auslotet. (Wobei mit den "richtigen" Reifen der Unterschied zwischen nass und trocken erstaunlich gering ausfällt, aber auch das spürt man, ohne sich bewusst an die Grenze heranzutasten.)
Bei solchen Reibwertsprüngen wie in Kaimans Fall (trockener Asphalt/Rollsplit) würde ich keine Experimente eingehen. Schließlich spürt man nicht im Voraus, was kommt, und wenn der Split mal so tief liegt, dann ist die Fuhre evtl. selbst bei geringen Schräglagen nicht zu halten. (Außerdem: einem Rennfahrer braucht man glaube ich diesbezüglich keine weisen Ratschläge zu erteilen )
Ganz allgemein: Danke für die ausführliche Dokumentation! Der/die für diesen Pfusch Verantwortlichen haben sie ja nicht alle! Genau so gut könnten die ja gleich - ohne jede Absicherung - ein großes Loch in die Straße graben und sich dann aufregen, wenn einer reinfällt.
Mit der Rechtfertigung:
Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, daß er sein Fahrzeug ständig beherrscht. Er hat seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen usw.
Ich kann die reale Gefährdung auch mit den Bildern nicht recht einschätzen - so 'n Foto kann in die eine oder andere Richtung täuschen. Vermute aber mal, das ich mich auch auf's Maul gelegt hätte ... die Tatsache, das dort nicht abgesichert wurde, kann eigentlich nur daran liegen, das von den Beteiligten anscheinend niemand selbst Zweiradfahrer gewesen sein kann, sonst wäre das nicht passiert . Sonst stehen ja oft bei jedem Scheiß ein bzw. mehrere Schilder 'rum.
Das gehört verfolgt - allein schon, damit in Zukunft daran gedacht wird !
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"Ein Friede ist besser als zehn Siege" (altes Sprichwort)