Mitte der 70er war ich überzeugt von dunkelroten Ansichten. Das war damals an den Gymnasien und Uni´s des damaligen Westens nicht unüblich.
Hi Kaimann,
so isses! Auch ich war in den 70ern im Gymnasium und habe die Hilflosigkeit der Elterngeneration gegenüber der "Roten" festgestellt. Mich hat fasziniert, wie stark die Ablehung eines Fernsehfilmes über die Judenvernichtung war. Es war gar nicht möglich, überhaupt darüber zu sprechen. Übrigens auch nicht mit den KP-Männern, die überall auf den Gymnasien rumliefen. Das war keine Aufarbeitung, das war Verdrängung im Sinne von Übertapezieren!
Sie - die Roten - haben es einfach nur nachgemacht! Sie wußten nichts besseres und hatten keine anderen Vorbilder, als eben diese Mitläufer, Mittäter, Mitmacher des dritten Reiches, die mindestens die Hälfte ihrer Zeit damit beschäftigt waren, jedem und vor allem sich selbst zu erklären, daß sie es nicht waren.
Diese Haltung ist leider Gift für die Erziehung von Kindern. Sie demontiert den Glauben an das Dasein ganz unten an der Wurzel. Was sagen Deine Eltern zu Deiner Entstehung? Waren Sie es? Oder war es jemand anders? Weißt Du, wann und wo und wie es geschah? Gab es einen Plan? Gab es Liebe dabei?
Das hier ist kein Haider Forum, sondern ein Kaimann-Forum. Ich finde es nicht schlecht, wenn jemand von sich erzählt und nicht über sich. Sowas interessiert mich mehr, als der Unfall eines betrunkenen Mannes im besten Alter, der ein wenig den Überblick verloren hat.
Haider ist Geschichte, die Epoche Haider gibt es nicht mehr, von daher... Es werden andere folgen.
Schade eigentlich, daß Haider nicht noch einige deutsche Politiker im Phaeton mitnahm! Hätte da eine Liste an Politikern, vom linken- zum rechten Spektrum, auch die Mitte ist dabei! So ein kleiner Phaeton reicht da aber bei weitem nicht aus!
Politiker aller Länder, bitte nehmt euch an Haider ein Beispiel! Sauft mehr Alk und fahrt Phaeton!
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Zitat von der W Jörg[quote] ... der im dritten reich sich ganz weit vorne mit dabei gewesen wäre, wenn er nicht zu spät dafür geboren worden wäre. er hat es meist aber verheimlicht nur ab und an blitzte sein wahres Gesicht auf (z.B. bei jenem unverholenem Lob der alt-SS-Schergen) das ein demokratisch gewählter politiker nicht unbedingt demokrat sein muss zeigt z.B. Hitler, der ja auch auf demokratischen Wege zum Kanzler wurde .
Hier denke ich, könntest Du richtig liegen. Im Wicki Artikel (bei aller Vorsicht) wir übrigens auch auf das aktive Engagement seines Vaters in der Partei verwiesen.
Übrigens ist es faszinierend zu sehen, wie emotional verbissen hier teilweise geschrieben wird (habe noch nie soviele Schimpfwörter oder beleidigende Bezeichnungen in einem Thread gesehen) . Manchmal wüßte ich schon gerne, welche persönliche Geschichte / Betroffenheit dahinter steht...
meine persönliche Motivation ist, wie schon in diesem Thread erwähnt, das ich mich in der Verantwortung sehe nicht wegzusehen sondern den Finger in die wunde zu legen sobald ich rechtsradikale (oder auch linksradikale - Politik ist ein kreis, wenn man weit genug nach links geht kommt man wieder rechts an - z.B. HJ/BDM und FDJ sind ein und das selbe gewesen nur das die Farbe der Klamotten anders waren) Tendenzen sehe ... wohin wegsehen und "die da" machen lassen, führen kann sollte jeder der die deutsche Geschichte kennt wissen. Meine Mutter war gerade 12 als der Spuk vorbei war und mein Vater ist im letzten Kriegsjahr als 17jähriger an die Front geschickt worden - die sind unter Hitler aufgewachsen und haben keine schuld an der scheiße - meine Großeltern waren alle tot bevor ich alt genug war um fragen stellen zu können ....
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Während meiner Tage in Österreich bin ich ja geradezu mit Haider-Informationen überschwemmt worden. Fernsehen und Presse waren voll davon. Und die Frage, wieso ihn so viel gewählt haben, klärte sich ganz schnell: Er verstand es, das zu sagen und teilweise auch zu machen, was vielen auf der Seele brennt. Dazu noch publikumswirksame Gesten wie das Verschenken von 100-Euro-Scheinen an junge Mütter und ähnliche Aktionen. Populismus pur. Auch ich war erstaunt, wie positiv die meisten Haider-Nachrufe waren und erst so langsam sich ein klein wenig Kritik untermischte. "teilweise auch umstritten" - dieser Satz war oft zu hören - als Nebensatz. Ich befürchte leider, dass so jemand bei uns auch ganz schnell Zulauf haben könnte. Warum sollten wir da besser sein als die Kärntner? Grüße falcone
In Antwort auf:meine Großeltern waren alle tot bevor ich alt genug war um fragen stellen zu können ....
Und Du meinst da hättest Du eine ehrliche Antwort bekommen ? Mitte 70ziger bis Mitte 80ziger hat die Generation die den Krieg erlebt/mitgemacht hat höchstens zu 10-15% darüber gesprochen !! außer halt die "üblichen Geschichten"... nix zu Essen, kein Holz für den Ofen usw. aber von wegen: sag mal Opa wie viele hast Du da eigentlich tot geschossen im Krieg ? oder: habt ihr euren toten Kumpels die Klamotten ausgezogen um selber nicht zu frieren ? oder: konntet ihr euch nicht einfach wo verstecken wo kein Krieg war ?
bis Du sicher das Dir Dein Opa darauf ehrlich geantwortet hätte ??
wenn ich diese Scheiße erlebt hätte würde ich aber ganz ganz schnell das Thema wechseln !
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
In Antwort auf:Und Du meinst da hättest Du eine ehrliche Antwort bekommen ?
ich weiß es nicht ... ich wollte ja nur zum ausdruck bringen das ich nicht aus der Motivation handle weil ich denke meine Familie wäre im dritten Reich besonders aktiv gewesen (egal jetzt in welche Richtung, also ob ich da was fortführen oder was korrigieren möchte)
mein Großvater Stiefväterlicherseits hatte übrigens massiven ärger mit der gestapo, weil er von der gesinnung Kommonist war und das nicht sonderlich versteckt hat, auch wenn er nie in einer Partei war. Ausserdem hat er mit einem selbstgebastelten Radio Feindsender gehört was wohl irgendein "Blockwart" verraten hat - nach dem krieg hatte er ärger mit der Stasi, weil er doch tatsächlich geglaubt hat, dass es unter den roten besser wird und seinem Unmut freien lauf gelassen hat ... aber den habe ich auch nie selber getroffen, weil er schon lange tot war bevor meine Mutter ihren zweiten Mann kennen gelernt hat.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Zitat von Falcone ... dass so jemand bei uns auch ganz schnell Zulauf haben könnte.
Sollte ich's mal probieren? Wie gründet man doch gleich eine Partei der "Aufrechten" (der echten Sebstgerechten)? Für euch hebe ich die "W-Partei" aus der Taufe?!
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In Antwort auf:Und Du meinst da hättest Du eine ehrliche Antwort bekommen ?
mein Großvater Stiefväterlicherseits hatte übrigens massiven ärger mit der gestapo, weil er von der gesinnung Kommonist war und das nicht sonderlich versteckt hat, auch wenn er nie in einer Partei war. .
Meiner mußte sich nach der Machtübernahme mehrere Wochen in einem Hühnerstall versteckt halten, weil er kommunistischer Gewerkschaftsfunktionär in Essen (oder Umgegend?) war. Mein Vater , als unauffälliger Rotzlöffel, mußte ihn per Henkelmann versorgen...
Später hat er dann meinen Vater gerettet, als er als Soldat nach der gescheiterten Ardennenoffensive kurz im Raum Aachen zuhause war, und mein Vater als 17 jähriger Luftwaffenoffiziersanwärter im Frühjahr 45 über den Rundfunk zur Verteidigung Berlins befohlen wurde (es wurden irgendwelche Personalnummern oder Zugnummern aufgerufen).
Das hat mein Großvater kurzerhand untersagt und durchgesetzt. Wenig später waren die Amerikaner da und haben so meine Existenz erst möglich gemacht...
In Antwort auf:Wenn jemand heute schreibt: "Und selbst die SS war in ihrer Zeit nichts Böses, sondern eine im Zeitgeist äußerst ehrenvolle Organisation von Idealisten (mit höchster Opferbereitschaft und Verlusten im Krieg)."
Dann war das dessen Meinung, wenn jemand schreibt, das sei braunes Gedankengut dann ist es auch dessen Meinung. Das mag dem ersten nicht gefallen, aber das ist zulässig. Wenn der erstere meint man stelle ihn in eine rechte Ecke, dann ist das nicht so richtig. Die Aussage wird kritisiert.
Ich stehe zu meiner Meinung, dass die ursprüngliche Aussage von Kaimann, so wie sie da steht, nicht tragbar ist. Ich mag ihn mißverstanden haben, aber so wie sie da steht, kann und will ich es nicht gutheissen. Ich habe - man möge mir das Gegenteil nachweisen - ihm weder das Wort verbieten wollen noch ihn in irgendeine Ecke gestellt, ich habe diese Aussage kritisiert. Nur im Gegenzug bestehe ich auf das Recht, auch meine Meinung sagen zu dürfen.
That´s it. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist Rumgesülze. Und darum sag ich auch nichts mehr dazu.
Zumal mich gerade eben der Jugendamtsnotdienst in einem meiner Fälle angerufen hat...
Nur eins noch: Das ist wirklich lächerlich (Erklärung kann ich bei Bedarf gerne nachreichen):
In Antwort auf:Im Nachgang bin ich wirklich verärgert über den Verlauf dieses Threads, da ich das Gefühl habe, daß verschiedene Leute hier ganz bewußt versucht haben, mein Ansehen zu schädigen und mich in eine Ecke zu stellen, in die ich nicht gehöre.
Ist nicht schade drum! 1.8 Promille und 142 km/h bei erlaubten 70 km/h - selber schuld. Er hat zum Glück niemanden mitgenommen bei seinem Abgang.
Was mich anzeckt, ist, daß im Spiegel-Online davon gesprochen wird, der Rechtsidiot hätte Tabus gebrochen.
Was ein Schmarrn.
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- And crawling on the planet's face Some insects called the human race Lost in time, and lost in space And meaning